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Briand, der Schwätzer. In keinem Lande der Welt außer in Frankreich wäre Ler einstige Rechtsanwalt und spätere sozialistische Kammer deputierte Aristide Briand als Ministerpräsident möglich; er käme höchstens als Professor eloqentiae, als Meister der Beredsamkeit, in Betracht, freilich auch nur für die Form und Aufmachung, nicht aber für den Inhalt und geistigen Wert seiner Rede. Für die Franzosen aber, die sich so leicht durch das Brillantfeuer schöner Worte bestechen lassen, ist Briand der rechte Mann, der dank seiner Redegewandt heit in der Kammer schon so manchen Sturm beschwor, der ohne Briands Advokatenkünste den Sturz des Kabinetts herbeigeführt hätte. Auch gelegentlich der jetzigen Kammer eröffnung wußte Herr Briand wieder die zahlreichen, starken und wahrlich nicht ungerechtfertigten Bedenken der Abgeord neten zu zerstreuen und durch seine Deklamationen ein fast einstimmiges Vertrauensvotum für die Regierung zu er zielen. Freilich muß man die Briandschen Darlegungen mit der ganzen Naivität der politischen Kinder Frankreichs aufnehmen, will man ihnen den Beifall zollen, den sie in der Deputiertenkammer zu Paris fanden. Legt man die kritische Sonde daran, so erkennt man sofort, daß sie nicht nur viel Irrtum und kein Körnchen Wahrheit enthielten, sondern daß sie auch einen moralischen Tiefstand des Urteils bekundeten, der kaum noch zu überbieten ist. Briand stellte die beiden neuen Tatsachen, die Kriegs erklärungen Italiens an Deutschland und Rumäniens an Osterreich-Ungarn, an die Spitz: seiner Ausführungen. Man kann es Herrn Briand und seinen Ententebrüdern, die sich trotz ihrer ungeheuren Zahl noch immer nicht genug sind, nachfühlen, wenn sie sich über diesen Zuwachs ihrer unzu länglichen Kraft freuen. Aber wenn er von der Hoheit und Schönheit dieser Taten sprach, die doch nichts anderes waren, als gemeinster Vertrags- und Treubruch und Überrumpelung, wenn er von dem edelen Rumänien faselte, so stellte er sich damit ein vernichtendes Armutszeugnis aus. Franzosen und Engländer, die ihre gelben, braunen und schwarzen Brüder in den Krieg zerrten, mögen über die neuen Spießgesellen, die ihnen ins Garn liefen, jubeln, soviel sie wollen und so lange die militärische Lage ihnen auch nur einen Schein des Rechts dazu gibt, das rührt uns nicht; aber Entrüstana muß es erwecken, wenn einer dieser traurigen Kumpane sich gar noch auf den Moralischen herausspielt und von Wahrheit, Schönheit und Edelmut phantasiert. Die Kciegsaussichten schilderte Briand nicht auf Grund der Kriegslage, sondern wie jemand, dessen Urteil durch keinerlei Sachkenntnis ge trübt ist. Die Entente besitzt die Initiative der militärischen Operationen, der Ortenttraum der Mittelmächte wird durch kreuzt werden, die Stunde der Sühne naht, dank der Gemein samkeit der Anstrengungen hätten - die Alliierten auf allen Kriegsschauplätzen dos Übergewicht erlangt, die entschiedenen und ruhmvollen Siege der russischen und rumänischen Heere, zu denen sich bald solche der Armeen von Saloniki gesellen würden, die glänzenden Siege der englischen und franzö sischen Soldaten berechtigten zu jeder Hoffnung. Da die Kammer nach dieser großartigen Rede des Ministerpräsidenten sich nicht sofort vertagte, sondern noch einige Zeit ver sammelt bleibt, deshalb hielt Herr Briand noch eine Mah nung zur Geduld für geboten, um zu verhüten, daß ihn das Parlament im Falle des Ausbleibens der verheißenen Er folge beim Worte bzw. bei den Ohren nehme; Tätlichkeiten sind in der französischen Kammer neuerdings ja wieder an der Tagesordnung. Herr Briand sagte also, Laß man trotz der unbedingten Siegeszuversicht die noch immer vor handene Widerstandskraft des mächtigen Gegners nicht unterschätzen dürfe, und schloß mit einem Appell an die Selbstverleugnung und Opferwtlligkeit des französischen Volkes, die in Zukunft noch zu verdoppeln wären. Aus dem Umstande, daß der Minister diesen Appell für notwendig hielt, darf man einen Schluß auf die in Frankreich noch vorhandene Kriegsbegeisterung ziehen. In Wirklichkeit ist die Lage wesentlich anders, als der französische Minister präsident sie darzustellen beliebte, womit sich auch die der Pariser Deputiertenkammer vorgetäuschten Kriegsaussichten gerade in ihr Gegenteil verkehren. An der Somme steht die Mauer unserer Feldgrauen geschloffen und undurchstößlich fest; den geringfügigen Geländegewinn, der die Ent- schetdung nlcht beeinflußt, wurde nach guten Schätzungen von Engländern und Franzosen mit einem Verlust von 800 000 Mann erkauft. England hat seine ganze Kraft an der Somme eingesetzt, und es gibt keine französische Division, die dort nicht geblutet und starke Lücken erhalten hätte. Rußlands Offensive wird schließlich im Blute ersticken, gleich derjenigen im Frühjahr am Naroczsee. Allein Lie Garde lruppen erlitten so ungeheure Verluste am Stochod, daß ihr Chef, General Besobrasow, abgesetzt wurde. In der Do« brudscha aber crlitien die Russen und die „edelen" Rumänen eine entscheidende Niederlage, so daß Engländer wie Fran zosen ganz fassungslos sind und sich bitter über die unzu länglichen Vorbereitungen ihrer östlichen Freunde beklagen. Wir verzichten auf eine Auseinandersetzung mit Herrn Briand über die Kriegsaussichlen, sondern halten uns an die Kriegslage und vertrauen unserer Kraft und unserm guten Recht. Vom Balk«». über de» entscheidendenSchlag in der Dobrudscha erfährt die „Voss. Ztg.": Im weiteren Verlauf des Vor marsches der verbündeten bulgarischen, deutschen und tür kischen Truppen stieß eine unserer Divisionen gegen die Donau vor und zwang dabei eine rumänische Division vor sich her. Diese Division wurde dadurch hinten auf eine russische Division gedrückt, so daß die deutschen Truppen aus der linken Flanke der russischen standen. Gleichzeitig stieß von rechts deutsch-bulgarische Kavallerie auf eine serbische Division, die sich panikartig auf die Bahnlinie zucückzog. Am 14. September gegen 2 Uhr mar die Situation so, daß wir und unsere Verbündeten in der Form eines U standen, und zwar standen die Deutschen am Winkelpunkt des ich bulgarische Truppen an der linken Seite, während deutsch- bulgarische Kavallerie den rechten Schenkel des v bildete. Inmitten dieses v befanden sich zusammengepfercht die Russen, Serben und Rumänen. Die Russen hielten dauernd die Front fest und wurden von uns zunächst lediglich in Schach gehalten, ohne daß wir ihnen gegenüber zum Angriff vorgingen. Als dann der Feldmarschall von Mackensen den Befehl gab, nunmehr die Russen fest anzupacken, trieben mir die russische Division in die beiden anderen serbisch-rumä nischen Divisionen, die sich bereits in der Auflösung befanden, hinein und bewirkten dadurch eine allgemeine Verwirrung bei dem Feind. Mackensen und Sarrail. Die Londoner Wochen, schrift „Nation" nannte den Fall von Tutrakan eine störende Neuigkeit und einen schlechten Anfang des russischen Feldzugs gegen Bulgarien. Die Einnahme der Festung, so sagt sie, ist ein kühner Versuch, den rumänischen Feldzug in Sieben bürgen abzulenken. Rußland hat die Verteidigung der Süd grenze unseres neuen Verbandsgenossen auf sich genommen; aber seine Truppen sind am rechten Flügel des bulgarischen Vormarsches aufgehalten worden, während Mackensens linker diesen wichtigen Brückenkopf nahm. Das bedeutet eine nicht zu entfernte Bedrohung von Bukarest; man kann über die außerordentliche Umkehrung der Lage auf dem Balkan nur staunen. Trotz eines großen Übergewichts an Kräften sind wir im Grunde bei Saloniki auf eine vollständige Defensive beschränkt, und die Hauptstadt des neuen Verbandsgenossen ist bedroht. Wenn Sarrail sein großes Heer nicht in Be wegung setzen kann und die Russen unfähig sind, die Lage in Rumänien fester anzupacken, werden mir uns in naher Zukunst einer Lage gegenüber sehen, die ebenso unverzeilich ist wie Serbiens Niederlage im letzten Jahr. Cara Orman. „Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen ist bei Cara Orman gefallen" — meldete der Generalstabs bericht. Cara Orman liegt schon weit oben in der nördlichen Dobrudscha, jenseits der Bahnlinie Cernavoda—Konstanza, an der Küste des Schwarzen Meeres. Es handelt sich an scheinend um eine vorgetriebene Kavalleriepairouille, bei welcher der jugendliche Neffe unseres Kaisers den Heldentod gesunden hat. Msn wäre beinahe versucht, an eine Ver wechslung mit Cara Omer zu glauben, dem als Stützpunkt des rechten Flügels der Heeresgruppe Mackensens genannten Ort westlich von Mangali. Aber einmal kommen in den Berichten unserer Obersten Heeresleitung überhaupt keine Verwechslungen vor, und dann werden beide Namen Cara Orman und Lara Omer tu unmittelbarer Aufeinanderfolge genannt, so daß ein Zweifel aar nicht möglich ist. Weitere Schlußfolgerungen aus dieser Feststellung brauchen, wie der „Tag" hervorhebt, nicht erst ausdrücklich gezogen zu werden. Griechenland. Dimitrakopulos, der einstige Freund und jetzig« Gegner der Venizelisten, hat den Ruf des Königs Konstantin zur Kabinettsbildung abgelehnt. Die Ablehnung ist sicherlich nicht freiwillig, sondern unter dem Druck der Ententeftaaten erfolgt, die dem neuen Manne mißtrauten. Londoner Blätter melden aus Athen: Dimitrakopulos hatte eine Unter redung mit dem englischen Gesandten. Bei dieser Gelegen heit verlangte er volle Handlungsfreiheit gegenüber der inneren Lage. Auch wünschte er unmittelbar die Wahlen vornehmen zu lassen, wobei die Negierung als politische Partei mittun solle. Diese letzte Bedingung stand jedoch im Gegensatz zu der Note des Vierverbandes vom 21. Juni, worin ausbedungen wurde, daß die Wahlen durch die Re gierung in keiner Weise beeinträchtigt werden dürsten. Der englische Gesandte konnte deshalb Dimitrakopulos keine Unterstützung seines Programms gewährleisten. Daraufhin hat Dimitrakopulos den Auftrag des Königs zurückgewiesen. Der italienische Krieg Nachdem es immer klarer geworden war, daß die Ita liener zum großen Angriff gegen die neue Front unserer Jsonzoarmee schreiten würden, erfolgte am gleichen Tage, als im Nordosten die russischen Bataillone in den Tod gingen, der Ansturm der Welschen; tagelang hatte der Feind den gewaltigen Apparat seiner schweren Artillerie wirken lassen, steigerte ihn zu höchster Kraft und verband diese ge waltigen Vorbereitungen durch Flugzeugaugriffe größten Stiles. Als dichtgeballte Massen Fußvolkes gegen die Stellungen unserer Truppen am Plateau von Kamen vor gingen, fanden sie, wie dem „Tag" aus dem Wiener Kriegs- pressequartier gemeldet wird, gebührenden Widerstand. Zu sammengeschossen oder im Gegenstoß geworfen, fluteten die Bcktaillone zurück, woher sie gekommen waren. Der Feind wurde geschlagen, der erste Tag seiner neuen Offensive kostete hm viel" Blut. '— ———I—--"-7^ _ L» AMdMu. Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen. Der in der Dobrudscha gefallene Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen war der älteste Sohn des Prinzen Friedrich Carl v. Hessen und der Prinzessin Margarete von Preußen, einer Schwester des Deutschen Kaisers. Der Prinz war am 23. November 1293 in Frankfurt a. Main geboren. Die schwergeprüften Eltern haben bereits ihren zweiten Sohn dem Vaterlande opfern müssen. Er fiel zu Beginn des Krieges im Kampfe Legen die Engländer in Flandern. Der jetzt gefallene Prinz war schon zu Beginn des Krieges gleich seinem Vater schwer verwundet worden. Während es seinem Vater unmöglich war, wieder in den Krieg zu ziehen, eilte der Sohn als Leutnant des Thüringschen Manen-Regiments Nr. 6 in Hanau nach seiner Genesung wieder ins Feld. Wieder ein Todesurteil gegen eine Spionin. Ein schwedisches Blattt erfährt gus London, daß dort vor kurzem eine aus Schweden stammende Dame Namens Bournonoille wegen Spionage zum Tode verurteilt morden sei, doch wollen einige Freunde der Schwedin wissen, daß dieses Todesurteil in lebenslängliche Gefängnisstrafe um gewandelt worden sei. Der Fall beweist, so erklärt das Blatt, daß die barbarischen Deutschen nicht die einzigen sind, welche die harten Gesetze des Krieges auch auf schwache Frauen anwenden. Fräulein Bournonville habe sowohl in ihren Geburtsort Mad wie in Stockholm viele Freunde, über ihre angeblichen Verfehlungen sei nichts Näheres be kannt. Auch in Frankreich werden bekanntlich Todesurteile gegen Spioninnen gefällt. Frankreichs Menschenmangel eine nationale Katastrophe. Die Verfügung der Nachmusterung und die Einstellung der jüngsten Jahrgänge 1917 und 1918 erwecken Bestürzung in Frankreich. Infolge des Mangels an Be amten leidet der Verkehr der Privateisenbahnen aufs empfind lichste. Große Flächen Ackerland können nicht bestellt werden infolge des Mangels an Arbeitskräften. Es ist unmöglich, eine französische Zeitung ,in diesen Tagen zu öffnen, ohne SlLek 006 Elas? Erzählung von Hermann. Egloff. Schluß k apitel. 19 „Glück und Glas, wie bald bricht das," die Wahr heit — die furchtbar bittere Wahrheit dieses Sprichwor tes sollte der Bankier Güldner kennen lernen — er, das verhätschelte Schooßkind des Glückes — er, der in unauf haltsamen Ausstieg zum Glücke niemals dem Gedanken Raum gegeben hatte, daß es auch einmal anders werden, daß er, so hoch er gestiegen war, auch wieder so tief sollen könne. Aber noch eine andere bittere Erfahrung sollte er machen — er sollte kennen lernen, daß auf die Dank barkeit der eigenen Kinder ziemlich selten zu rechnen ist und zwar meist der Kinder, die von den Eltern am mei sten verhätschelt worden sind. Durch eine durchwegs schwere geschäftliche Krisis des Jahres 1857 erfolgte der erste Axthieb an die Wurzeln des Bankhauses Güldner. Der Bankier verlor durch Zahlungseinstellungen die Hälfte seines in dreißigjährigem Ringen erworbenen Vermögens. Die Heirat seines zwei ten Sohnes mit einer jungen Dame aus einer vornehmen Familie war auch nicht geeignet, diese Verluste auszu- gleichen. Was die junge Frau von dem Glanz der Ge burt mitbrachte, mußte er durch den Glanz des Goldes auswiegen. Er mußte dem jungen Paar Equipage, schöne Pferde, endlich gar ein schönes Haus in der Luisenstraße kaufen und die junge Dame trat mit ihren Wünschen gerade immer in solchen Zeitpunkten hervor, in welchen er der Geldes am meisten bedurfte und sein Sohn, der Herr Rat, war auch zu schwach, ihr einen Wunsch zu versagen; die Ehre mit einer' hochangesehenen Familie verwand zu sein, blendete ihn in solchem Grade, daß er gar keine Rücksicht mehr auf das Wohl und Wehe sei nes Vaters nahm. Um nun künftig nicht mehr so sehr von den Zeitum ständen abzuhängen und eine solidere Basts für sein Ge schäft zu gewinnen, erstand er ein Gut in Oberschlesien, dessen Boden, wie ihm ein Sachverständiger versichert hatte, sehr mächtige Kohlenlager enthalten sollte. Wie gewöhnlich übersteigen aber die wirklichen An lagekosten den Anschlag bei Weitem. Da waren Häuser, riesige Schornsteine zu bauen, mancherlei Maschinen an zuschaffen; kurz ehe noch eine einzige Kohle gefördert war, waren mehr als 50600 Taler verschlungen. Er hätte sich unter günstigen Zeitverhältnissen doch wieder herausgearbeitet, aber ein Unglück kommt selten allein — andere Verluste traten noch hinzu. Aber selbst unter diesen Verhältnissen hörten die fort gesetzten Forderungen der vornehmen Gattin seines zwei ten Sohnes nicht auf und als es dem Vater nicht mehr möglich war, dem verschwenderischen Haushalt des Herrn Rat die nötigen Mittel zuzusühren, da überhäufte ihn dieser noch mit den bittersten Vorwürfen. Mit diesen Erinnerungen beschäftigt saß Bankier Güld ner in seinem Privalkontor. Er hatte den Kopf in beide Hände gestützt und seine Gedanken waren schon garnicht mehr damit beschäftigt, was nun werden sollte, denn er sah keinen Ausweg mehr, nachdem er in den letzten Ta gen alles Mögliche versucht hatte, noch einmal Mittel au zutreiben, um über die Krisis hinwegzukommen. Er sah das stolze Gebäude über ssinem Kopf zusammenbre- chen wie ein Kartenhaus. „Der Herr Vater ist drinnen," hörte er durch die nur anselehnte Türe aus dem Hauptkontor die Stimme des langjährigen Kontordieners, der mehr eine Vertrauten- steliung, als die eines Dieners einnahm. Der Bankier fuhr auf — die Besuche seines zweiten SohnH My W dUt» konnte es sich nur handeln, waren ihm in der letzten Zeit zur unerträglichen Qual geworden und sicher würde es auch jetzt nur zu uner quicklichen Auseinandersetzungen kommen. Der Bankier setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und barg den vom vielen Grübeln schmerzenden Kopf in seine Hände, er wollte seinem Sohn lieber garnicht in das Gesicht sehen, vielleicht ging er dann eher wieder. Bei der Stimme aber, die ihm jetzt einen freundlichen Gruß bot, fuhr der Bankier ganz entsetzt auf seinem Stuhl herum und rief: „Du bist es Willibald," dann versagte ihm die Stimme. „Ja, ich bin es, Vater und Du wirst Dich wundern, warum ich komme." „Ach, Willibald, Willibald, wenn Du wüßtest — " weiter kam der Bankier nicht, dann versank er wieder in dumpfes Hinbriiten. „Höre mich nur erst an, Vater, weshalb ich gekom men — " „Doch nur, um mir auch Vorwürfe zu machen — ja, ja ich gestehe zu, daß ich nicht recht an Dir gehandelt habe, aber wer konnte das wissen." .Vorwürfe, warum soll ich Dir Vorwürfe machen. Wir waren einst entgegengesetzter Meinung, gut, das ist vorbei — Du wünschest ich sollte Kaufmann — Gelehrter oder sonst ein großer Mann werden, ich zog es damals vor meine eigenen Wege zu gehen, mir selbst ein Urteil zu bilden. Das ist nun geschehen — ich bin jetzt zu dem Entschluß gekommen in das Bankgeschäft Güldner ein- zutreten — " „Zu spät — Willibald — zu spät — hast Du noch nichts von dem drohendem Unheil gehört?" „Das sich das Ban khaus Güldner in Zahlungsschwie rigkeiten befindet? Davon wohl, eben gerade deswegen will,ich emtrMt.". - -- - - — . - . .