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Rabenauer Anzeiger : 16.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191609169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160916
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160916
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-16
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
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Wirten schon langst zugestanven sei: daß die vermeintliche Überlegenheit des durchschnittlichen englischen Viehzüchters in Wissenschaft und in Anwendung gegenüber den Fach genossen in Deutschland und andern westeuropäischen Ländern heutzutage ganz unbegründet sei. Dieser Einsicht müsse eine umfassende landwirtschaftliche Politik die unentbehrliche Folge verleihen. Selbst unter gleichen Bedingungen wie Deutschland würde England nicht mit den heimischen Er zeugnissen auskommen; doch könne die Erzeugung von Brot- stossen verdoppelt, wenn nicht verdreifacht werden. Ein anderer Abgeordneter, der Major Rowland Hunt, knüpft, wie die „Köln. Zia." schreibt, in der Times an einen Vorschlag des genannten Bathurst an, um eine gleichmäßige Verfügung über die notwendigsten Lebensbedürfnisse wie Mehl, Brot, Fleisch, Milch, Tee, Zucker, Käse zu ermöglichen. „Wie das deutsche Volk auf anteilige Bezüge gesetzt ist, so sollten auch wir es machen. Eine Schwierigkeit läge viel« leicht in der Versorgung der Gasthöfe und Speisewirt, schäften; denn wenn sie auf ein bestimmtes Maß von Nahrungsmitteln angewiesen wären, würden vielleicht viele Gäste aus 'Nord- und Südamerika ausbleiben, die in der Kriegszeit viel Geld ins Land gebracht haben sollen. Die Regierung muß diese Frage jedenfalls recht bald ins Auge fassen, wenn die Preise der Lebensmittel fortfahren zu steigen. Neutralitiitsertlürungen. Der Königlich nieder, ländische Gesandte und der schweizerische Gesandte haben in Berlin im Auftrage ihrer Regierungen die Erklärung strikter Neutralität gegenüber den kriegführenden Staaten erneut bestätigt. Nach einer Madrider Meldung Hai die spanische Regierung iyre Neutralitätserklärung veröffentlicht. Von Dänemark wurde eine entsprechende Erklärung schon vor einigen Tagen abgegeben. Die Augst um die Behauptung der Soeherrschaft kommt in einer soeben vom englischen Martneminister an die Arbeiter der Schiffsbauwersten gerichteten Ansprache zu ungeschminktem Ausdruck. Der Minister sagte, die englische Flotte von heute sei mit der vom 4. August 1914 überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Wenn trotzdem noch immer mehr gearbeitet werden müßte, so habe dies seinen Grund darin, daß der Feind seine Zuflucht zu Unterseebooten genommen habe, um hierdurch zu versuchen, das Mißverhältnis zwischen den beiden Flotten auszugleichen. Dadurch sei es notwendig geworden, zahlreiche Schiffe zu bauen, um dieser Untersee, dooigefahr zu begegnen, was man vor Lem Kriege nicht hätte voraussehen können. England besitze ungefähr die Hälfte von dem gesamten Laderaum der Welt. Von der englischen Handelsflotte seien aber 42 v. H. für militärische Zwecke beschlagnahmt; weitere 42 v. H. seien den Ver bündeten ohne Einschränkung zur dreien Verfügung über« lassen. Deshalb müsse England mit dem Bau von Handels- schiffen ununterbrochen fortfahren, um den Anschlag des Feindes, der einen mitleidslosen Kampf gegen die englische Handelsflotte führe, zuschanden zu machen. Ebenso wichtig wie Mannschaften, Geschütze und Geschoße für die Armee sei die Aufrechterhaltung der völligen Herrschaft zur See. Alle heldenhaften Anstrengungen der Verbündeten in Galizien, Italien und Frankreich und überall längs der ganzen Küste wären vergeblich, wenn es den Deutschen gelingen sollte, England die Seeherrschaft zu entreißen. Verlegung englischer Munitionsfabriken wegen Zeppelingefahr. Nachdem die Luftschiffangriffe auf die englischen und schottischen Küstenorte sich in letzter Zeit ge mehrt haben, hat die englische Regierung nun auf Drängen der Arbeiterpartei einer Amsterdamer Meldung der „Köln. Ztg." zufolge bestimmt, daß die Munitionsfabriken von Catham, Hull, Dundee und Brighton geschloffen und die Betriebe nach Ler Westküste Schottlands verlegt werden. „Reuter" und die englischen Blätter schrieben noch am Sonntag über die angeblich vollständige Erfolglosigkeit unseres letzten Zeppelinangriffs. Die Luftschiffe hätten wahl los Bomben abgeworsen, aber gar nichts damit ausgerichtet. Nun, mit einem solchen Erfolg, wie dem jetzt gemeldeten, können wir zufrieden sein, zumal er nur einen Teil des voll ständigen Erfolges ausmachen wird. Begräbnis der Zeppelin-Helden. Nach Londoner Meldung sind die Leichen des Offiziers und der Mannschaften des am 3. September heruntergeholten deutschen Luftschiffes unter militärischen Ehren bestattet worden. Eine große Menge folgte barhäuptig und schweigend dem Vorgang. Der Sarg des Kommandanten trug die Inschrift „Ein unbe kannter deutscher Offizier, der als Befehlshaber eines Zeppelin luftschiffes am 3. September 1916 den Tod gesunden hat". Ein paar Londoner Hetzblätter hatten gegen die Zubilligung militärischer Ehren bet der Bestattung der braven Luftkrieger niedrigen Widerspruch erhoben. Wie Ludändorff den Pour le merite erwarb, erzählt die „Magd. Ztg.", indem sie schreibt: Man weiß wohl, daß Ludendorff, als einziger außer General v.Emmich, den Pour le merite für den Sturm auf Lüttich erhielt, aber die näheren Umstände sind wohl noch nicht allgemein be kannt. Als der Führer einer der Sturmbrigaden gefallen war, übernahm Ludendorff den Befehl und erstürmte eins wichtige Höhenstellung östlich der Stadt. Im Glauben, seine Truppen wären bereits Lis zur Zitadelle Lüttichs vorge drungen, erschien er, bloß in Begleitung eines Adjutanten im Kraftwagen vor diesem Kernwerk, dessen überraschte Be satzung sich den beiden Offizieren ergab. Ein dritter Ansrns. Nach dem Vorgang des die Linien der Regierung inne haltenden Nationalausschusscs und des Annexionen empfeh lenden Unabhängigen Ausschusses ist soeben als dritte Ver- emtgung di«, Zentralstelle „Völkerrecht" mit einem Ausruf an das deutsche Volk heroorgetreten. Diese Vereinigung ^strebt ^inen dauernden Frieden auf der Grundlage Les Selbstbestunmungsrechts der Völker und einer neu einzu- eilenden Verständigungspolitik. NeeN?-* der diesen Krieg beendigt, soll, nne es den in dem Aufruf heißt, sewstoer- stan lich nach der Auffassung der Zentralstelle die Freiheit des deutschen Volles die Unabhängigkeit des Deutschen Reiches, die Unversehrheit des deutschen Bodens, die Wah rung der deutschen In eressen im Auslande und die Er haltung der wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten des deutschen Volkes s cherstellen; aber er f-L auch jede Gewähr- Ler Dauer in sich tragen. Dazu ist erforderlich, daß er von allen Beteiligten als eine befriedigende Ordnung ihrer inter nationalen Beziehungen anerkannt werden kann, daß er also nicht die Unterlegenen durch gewaltsame Annexionen, durch Beeinträchtigung ihrer Selbstbestimmung oder durch andere Mertrögltche Bedingungen »ur VmberMlwa eines Berael- lÜNgsMeges nötigt, daß er zugleich wirksame Eiurtchiungen schafft für friedliche Erledigung künftiger iniernationaler Streitigkeiten auf dem Wege geordneter Vermittlung oder- rechtlicher Entscheidung, und daß er damit der alten frieden- geführdendcn Politik Les Wettrüstens ein Ende setzt. Um einem solchen Frieden volle Wirksamkeit zu geben, mvß ein neuer Geist das nationale und internationale politische Leben erfüllen. Die deutsche Zentrale „Völkerrecht" ist der Über zeugung, daß im deutschen Volke wie bei allen anderen Kunurvölkern die Vorbedingungen für diese neue Politik gegeben sind, und daß nur ein solcher Friede der „deutsche Friede" ini besten Sinne des Wortes sein würde. Neutrale Friedensvermittelung. Nach den schweizerischen Meldungen über Friedens vermittelungs-Bemühungen, kommen jetzt über den Haag Nachrichten aus Washington, daß man dort noch in diesem Sommer, spätestens aber im Herbst den Waffenstillstand zu Frtedensverhandlungen herbeiführen wird. Man ist sich der Tatsache bewußt, so heißt es, daß alle neutralen Länder mit diesem Versuch, den Frieden herbeizuführen, einverstanden sein werben. Der Gedanke einer neutralen Vermittelung ist nicht so phantastisch, wie es schien. Er könnte sogar, wie man hoffen darf, zur Herbeiführung eines definitiven Friedens führen. An eine Verständigung der Kriegführenden unter einander ist aber nicht zu denken, da die Alliierten tatsächlich in der Lage sind, die erkämpften Vorteile der Zentralmächte zu verringern. Amerika allein kann bei diesem Friedens schluß nur eine beschränkte Rolle spielen, denn während alle anderen neutralen Länder erhebliche Verluste erlitten haben durch Rückgang des Handels, des Emporschnellens der Lebensmittelpreise, die Überflutung der Städte mit Flücht lingen, und während sie in steter Gefahr schweben, ihr Land an der Schwelle des Krieges zu sehen, ist allein Amerika von diesem Nachteil verschont. Gegenwärtig ist Holland am meisten durch die Ereignisse mitgenommen. Die Haager Negierung hat bereits in Washington einen Gedankenaus tausch vorgenommen über die Frage, in welcher Weise die Neutralen ihre Stellung zu behaupten imstande sein könnten. Andererseits hat Wilson alles Interesse daran, vor November seine Wiederwahl durch Förderung des Friedens zu sichern. Tum üevkkll-bulMkedeii knM aiil kWZinen. Der er folgte Einmarsch der drutich-bulgarifchen Truppen in Rumänien hat überall gute Er folge erzielt. Der Bormarich schreitet mit größtriMeichmäßig. keil fort, wie aus der Lage der von den verbündeten Truppen genommenen Orte heroorgeht. Es sind die Orte Dobric, Kölsch- mar und Tulrakan. Tue Front der einmarfchierenden deutsch- bulgarischen Armee hat von Lodric aus den, rechten bis nach Tutrakan au? dem linken Flügel eine Breit- von 110 Kilometer. Tas auS gleich mäßigen, mitielhohm Flächen bestehende Gelände der Süddo« brndscha begünstiot ein aleich- mässiges Vordringen auf der ganzen Front, obgleich Wasser armut der Gegend als Hinder nis ,u betrachten ist. Vermischte Nachrichten. Gegen die Ehelosigkeit der Lehrerinnen hat die Stadtverwaltung von Schöneberg bei Berlin einen weiteren Schritt getan. Magistrat und Stadtverordnete hatten sich dahin geeinigt, daß den Lehrerinnen an den städtischen Schulen, die sich während des Krieges verheiraten, solange sie als Hilfslehrerinnen im Schuldienst voll beschäftigt wer ben, die vor ihrer Verheiratung bezogene Besoldung wah rend der Kriegszeit weiter gezahlt werden soll. Jetzt hat die Schulbeputation Schönebergs beschlossen, die städtische» Behörden zu ersuchen, beim Minister des Innern wegea Aufhebung Ler Ehelosigkeitsverpflichtung der städtische» Lehrerinnen vorstellig zu werden. -! Die ersten deutschen Rubel. Die ersten deutschen Rubel sind jetzt in Wilna ausgegeben worden. Die neuen, auf Rubel lautenden Darlehnsscheine sind gesetzliches Zahlungsmittel. Ihr Kurs ist stets dem des russischen Rubels gleich, dessen Kurs laut „Leipz. N. N." durch Ver ordnung festgesetzt wird. „Grodnoer Sprudel." In Grodno wurde eine starke Heilquelle erbohrt. Die Untersuchung ergab eine Zusammen- sttzung ähnlich der Schwalbacher Heilquelle. Das neue Wasser soll „Grodnoer Sprudel" heißen. Feldpost» Notkarten. Das österreichisch»ungarische Armee-Oberkommando hat für eine eventuelle Feldpostsperre besondere grüne Feldpostkarten eingesührt, die auf der Rück seite den vorgedruckten Text: „Ich bin gesund. Es geht mir gut" in allen Landessprachen trägt. Die Feldpostanstalten haben diese Feldpostkarten, falls sie keine schriftlichen Mit teilungen enthalten, stets zu befördern. Eine gleiche Ein« richtung wäre, wie die „Magd. Ztg." bemerkt, auch für dre deutsche Feldpost zu Empfehlen. Soldaten-Abstimmung zur Frage der Nachtarbeit im Bäckergewerbo. Der Zentralverband der Bäcker, Konditoren und verwandten Verufsgenossen Deutschlands beabsichtigt, zur Ermittlung der Meinung der im Heeres dienst stehenden Berufsangehörigen über die Frage der Ab schaffung der Nachtarbeit im Bäckergewerbe eine Abstimmung herbeizuführen. Die Abstimmung soll sich auf alle Berufs angehörigen erstrecken, die sich in den Feld-, Etappen- und Garnisonbäckereien befinden. Das preutz. Kriegsministerium hat laut „Münch. N. N." seine Erlaubnis zu diesem Vor haben erteilt unter der Voraussetzung, daß die Anfragen jeweils an bestimmte Personen und nicht an Truppenteile gerichtet werden. Flucht vor den englischen Steuern. Um der ge waltig in die Höhe geschraubten englischen Einkommensteuer zu entgehen, hat die in England eingetragene Aramaya, Francke Ltd. ihren Sitz nach Genf verlegt. Die englischen Blätter verlangen Maßnahmen, damit dieses schlechte Beispiel nicht weiter nachgeahmt werde. Kriegstragik. Am 2. September 1916 fiel bei einem Gefecht in Russisch-Polen der Spinner Georg Prexler aus Zwodau bei Falkenau a. d. Eger, Böhmen. Er hinteilließ eine Witwe mit 9 Kindern, die schon beim Abschied des Vaters untröstlich waren. Bald nach dem Eintreffen der Todesnachricht vom Schlachtfelde starb die Frau infolge Gemütserschütterunq und in kurzen Zwischenräumen folgten ihr laut „Münch. N. N." vier ihrer Kinder im Tode nach, bei denen in gleicher Weise Zeichen von Gemütskrankheit wahrgenommen werden konnten. Aus der Reichshauptstadt. Ein wucherischer Großsch lächter, der sich vor einem Berliner Schöffen» geeicht zu verantworten tMic, weil er den auf 1,88 Mk.' festgesetzten Richtpreis sür Schweinefleisch um 52—57 Pfg. überschritten hatte, wurde zu 8000 Mk. Geldstrafe verurteilt. — Wegen Vergehens gegen die Metallver ordnung hatten sich sieben Personen vor einer Berliner Strafkammer zu verantworten. Zwei Fabrikbesitzer, die be schlagnahmtes Metall in ihrem Betriebe verbrauchten, wurden zu je 8000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Ein Gießer wurde wegen Nichtführens des Lagerbuches zu 4000 Mk. und wegen sonstiger Vergehen gegen die MetallverorLnung gleichfalls zu 4000 Mk. Geldstrafe verurteilt. Vier andere Mitangeklagte wurden freigesprochen, da sie in ihren Ge schäften nicht die anmeldepflichtige Menge Metall Hattens Hindenburgs Nerven. Die „Voss. Ztg." bringt fol genden Scherz aus dem Großen Hauptquartier, der buch stäblich wahr sein soll: In Hindenburgs Quartier. Man plaudert gemütlich nach Tische, und das Gespräch kommt auf die Nervosität der Menschen. Der Feldmarschall meint, es sei doch verwunderlich, wie verschiedenartig sich diese Nervosität ausdrücke: der eine bekomme es mit dem Augen zwinkern, der andere zucke mit dem Mund, ein Dritter trommle mit den Fingern oder mit den Beinen, ein Vierter beginne, im Zimmer umherzulaufen. Er selbst — Hinden burg — pflege immer, wenn er nervös weroe, zu pfeifen. „Aber, Herr Feldmarschall," wirft da ein Offizier des Stabes ein, „solange wir im Felde sind, habe ich Sie noch nie pfeifen hören l" „Ja, warum denn auch," versetzt darauf Hindenburg. „Mich kriegt's bei den Nerven, wenn der Bursche das Feuer nicht zuwege bringt oder mit den Türen schmeißt. Aber jetzt, im Krieg?! Da wird man doch nicht Nervös!" » Die verminderte Helratsfähigkeit eines drei jährigen Mädchens. Die dreijährige Tochter eines Bahn schaffners war vor einiger Zeit ohne ihr Verschulden nahe Salzburg aus dem Abteil gestürzt und hatte solche Ver letzungen erlitten, daß der rechte Fuß sofort abgenommen werden mußte. Der Vater klagte auf Schmerzensgeld, Heilungskosten und Entschädigung für verminderte künftige Heiratsfähigkeit. Der Oberste Gerichtshof hat in letzter Instanz diesen Anspruch für gerechtfertigt erklärt. Das Mädchen erhielt 3000 Kronen zugesprochen. Neues Leben in der Wüste. Ungeheures ist in der Sinaiwüste und in Südpalästina in den Kriegsjahren von unseren Verbündeten, den Türken, und deutschen Ingenieuren geleistet worden. Wie der Berichterstatter einer holländischen Zeitung schreibt, haben Syrien, Palästina und dem Sinai die zwei Kricgsjahre mehr genützt als 50 Friedensjahre. Die Sinaiwüste ist auch heute noch eine Einöde, sie hat aber die schreckliche Einsamkeit und Leere verloren, welches sie so ungastlich und gefährlich machte. Von Jerusalein bis ungefähr 40 Kilometer vom Suezkanal führt eine Eisenbahn über Hebron, Beerseba, gute 280 Kilometer lang. Außerdem sind Verbindungslinien anderer Bahnen nach Jerusalem fertiggestellt, so eine, die Palästina von Norden nach Süden durchquert. Dort, wo der Eisenbahnbau zu schwierig oder zeitraubend war, sind gute Wege für den Verkehr mit Frachtautos gebaut worden. Durch dieses Eisenbahn- und Wegenetz können in einer Woche bedeutende Truppen und sehr viel Kriegsgerät bis an den Suezkanalgebracht werden. Artesische Brunnen versorgen die Etappenorte mu frischem Wasser; wo solches sogar im Überfluß ist, werden Bäume angepflanzt. Selbst Eisfabriken sind an den Etappenorten, wo übrigens stets eist Krankenhaus erreichtet tsh gebaut.!
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