Volltext Seite (XML)
WaöenauerAnzeiger Zeit« für MM, Seismdms, SO, Aemmims, Mii,SftGch iisw. Amtsblatt Mr -en Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg-, Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 107. Fernsprecher: Amt Denben 2120 Sonnabend, den September 1016. Fernsprecher Amt Deuben 2120 A). Jahrgang. Amtlicher Teil. Abgabe von Butter. Morgen Sonnabend, den 9. Semptember 1916 erfolgt die Ausgabe von Jnlandsbutter in den bekann ten Verkaufsstellen. Auf jede für die Zeit vom 5. bis 11. September gül tige Buttermarke entfallen 60 Gramm. Der Preis beträgt für 60 Gramm 31 Pfennig. Die Entnahme von Butter auf bereits verfallene oder noch nicht gültige Butterkarten ist unzulässig und werden Zuwiderhandlungen bestraft. Rabenau, am 8. September 1916. Der Bürgermeister. MOe W WMch. An Stelle von Graupen wird morgen, Sonnabend, den 9. dieses Monates n den Verkaufsstellen, die seither Mehl geführt haben, und zwar: Paul Brückner, Hermann Eisler, Konsumverein „Vorwärts", Marie verw. Münch, Fritz Pfotenhauer, Otto Ralle und Arno Winter Weizenmehl zum Preise von 24 Pfg. für das Pfund abgegeben. Der Berkaus darf nur gegen Abgabe des Ab schnittes Nr. 19 der Lebensmittelkarte — aus jeden Abschnitt Nr. 19 ein halbes Pfund entfallend — erfolgen. Rabenau, am 8. September 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 6. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. 2 Die Schlacht beiderseits der Somme wird mit un verminderter Heftigkeit fortgesetzt. 28 englisch-französische Divisionen greifen an. Nördlich der Somme sind ihre Angriffe blutig abgewiesen. An kleinen Stellen gewann der Gegner Raum. Clery ist in seiner Hand. Südlich ist im hin- und herwogenden Infanteriekampfe die erste Stellung gegen den erneuten Anlauf der Franzosen auf der Front von Barleux bis südlich von Chilly behauptet. Nur da, wo die vordersten Gräben völlig eingecbnet waren, find sie geräumt. Spätere Angriffe sind restlos unter den schwersten Verlusten abgeschlagen. Mecklen burgische, holsteinische und sächsische Regimenter zeich neten sich besonders aus. Bis zum Abend waren an Gefangenen aus dem zweitägigen Kampfe südlich der Somme 31 Offiziere, 1437 Mann von zehn französischen Divisionen, an Beute 23 Maschinengewehre eingebracht. Im Luftkampfe und durch Abwehrfeuer wurden drei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold Russische Angriffe sind südlich der Bahn Zloczow — Tarnopol in unserem Feuer gescheitert. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Zwischen der Zlota-Lipa und dem Dnjestr haben die Russen ihre Angriffe wieder ausgenommen. Nach vergeb lichen Stürmen drückten sie schließlich die Mitte der Front zurück. In den Karpathen hat der Gegner in den berichteten Kämpfen südwestlich von Zabie und von Schipoth kleine Vorteile errungen. An vielen Stellen griff er gestern vergeblich an. Balkan-Kriegsschauplatz. Sieben Werke von Tutrakan, darunter auch Panzer- vatterien, sind erstürmt. Nördlich von Dobric sind stär kere rumänisch-russische Kräfte von unseren tapferen bul garischen Kameraden zurückgeworfen. Großes Hauptquartier, 7. September 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Svmmeschlacht nimmt ihren Fortgang. Kampf auf der ganzen Linie. Die Engländer griffen mit be sonderer Hartnäckigkeit immer wieder, aber vergebens, bei Ginchq an,- die Franzosen setzten abermals auf ihrer großen Ängriffsfront südlich der Somme zum Sturme an, der im nördlichen Teile vor unseren Linien restlos zu sammenbrach. Im Abschnitte Berny—Deniecourt und beiderseits von Lhaulnes wurden anfängliche Vorteile durch raschen Gegenstoß dem Feinde wieder entrissen. In Vermandovillers hat der Angreifer Fuß gefaßt. Östlich der Maas wurden wiederholte französische Angriffe gegen die Front Werk Thiaumont—Bergwald abgeschlagen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Östlich und südöstlich von Brzezanq blieben russische Angriffe ergebnislos. Zwischen der Zlota-Lipa und dem Dnjestr bezogen mir im Anschluß an die gestern geschil derten Kämpfe eine vorbereitete rückwärtige Stellung, in die im Laufe des Tages die Nachhuten herangezogen wurden. In dm Karpathen wurden südwestlich von Zielona, mehrmals an der Baba-Ludowa, westlich des Kirlibaba- Tales russische, beiderseits von Dorna-Watra russisch-ru mänische Angriffe abgeschlagen. Balkan-Kriegsschauplatz. Die siegreichen deutschen und bulgarischen Kräfte haben den starkbefestigten Platz Tutrakan im Sturm genommen. Ihre Siegesbeute beträgt nach den bisher vorliegenden Meldungen Uber 20000 Gefangene — darunter zwei Generale und mehr als 400 andere Offiziere — und über 100 Geschütze. Auch die blutigen Verluste der Rumänen waren schwer. Der Angriff starker russischer Kräfte gegen Dobric ist zurückgeschlagen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 8. September 1916. * Militär-Konzert. . Am nächsten Sonntag nachmittag wird uns in der schön gelegenen Rabenauer Mühle wieder ein Militär-Konzert geboten. Ausführende Kapelle ist wieder die Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 100. Falls uns ein schöner Sonntag beschieden ist, ist wiederum ein guter Besuch des Konzerts zu erivarten. * Hausschlachtungen. In der bereits von der Presse auszugsweise mitgeteilten Verordnung des Reichskanzlers über die Regelung des Fleischverbrauchs vom 21. August 1916 ist die Frage der Hausschlachtun gen zum Zwecke der Selbstversorgung vollständig gere gelt. Dem Vernehmen nach sollen aber jetzt viele Land wirte nicht nur das Schwein, daß sie nach dem 2. Okt. zu ihrer Selbstversorgung schlachten wollen, sondern außer dem noch ein oder mehrere andere schlachtreife Schweine zurückhalten, weil sie annehmen, bei späterer Genehmi gung von Hausschlachtungen könnte noch bedungen wer den, daß ein zweites schlachtreifes Schwein dem Kommu nalverband abzugeben sei. Diese Befürchtung ist grund los. Bei der jetzigen Knappheit an schlachtreifen Schwei nen ist es notwendig, daß jedes schlachtreife Schwein an einen Fleischer verkauft wird, damit der Gesamtbevölke rung die nötige Fettmenge nicht vorenthalten wird. Die Landwirte und Mäster können sich darauf verlassen, daß die im August und September d. I. verkauften Schweine ihnen auch dann in Anrechnung gebracht werden würden, wenn wirklich, was nicht anzunehmen ist, im Oktober d. I. auf Bedingungen obiger Art zugekommen werden sollte. Kleinölfa. Ein Militär-Konzert wird unserer Ein wohnerschaft am Sonntag abend geboten. Dasselbe wird von der Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 100 im Saale des Menzerschen Gasthofs ausgeführt. Da die Leistungen der Kapelle schon als vorzüglich bekannt sind, dürfte der Besuch des Konzerts ein guter werden. Grostölsa. Grenadier Bruno Legler von hier liegt, wie aus zurückgekommenen Zeitungen sich ergibt, zurzeit verwundet im Lazarett; in welchem, ist bei seinem Regi ment noch unbekannt. Seifersdorf. Auch seitens der hiesigen Schule wird für die 5. Kriegsanleihe eine Kriegs-Sparkasse ins Leben gerufen, wie dies schon bei der 4. Anleihe ge schehen war. Frauenbach. Im Walde bei unserem Orte wurde ein Steinpilz im Gewicht von 8'/, Pfund gefunden. Am Stilende befanden sich noch sechs kleinere Steinpilze. Ein Sommerfrischler zahlte für den Pilz 10 Mark. Langenstriegis. Durch den Tod seines Vaters, der auf dem Felde der Ehre starb, wurde der l 2jährige Schulknabe H. hier in tiefe Schwermut versetzt. Alle Tröstungen der Angehörigen wie des Geistlichen und des Lehrers vermochten nichts gegen den Tiefsinn des Knaben, der schließlich selbst Hand an sich legte und seinem Vater in den Tod nachsolgte. Chemnitz. Der Bäckermeister Schober in Chemnitz wurde zu 1000 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er 96 Zentner Mehl ohne Bezugsscheine gekauft und ferner dem Brot zu wenig Kartoffeln zugesetzt hat; auch ver wandte er zur Bereitung des Kuchens Hess und zu viel Mehl. — Die Mehlhändler Bergmann und Gabler in Chemnitz wurden zu 700 Mark bezw. 300 Mark Geld strafe verurteilt, weil sie andauernd dem Statistischen Amt der Stadt Chemnitz unrichtige Angaben über den Mehl bezug machten. Crimmitschau. In der „Allgem. Fleischer-Ztg." veröffentlicht ein hiesiger Fleischermeister eine Aufstellung, nach welcher auf den Stallpreis von 319 Mark für ein Schwein für Zuschlag und Spesen vom Viehhandelsver band 93 Mark, auf ein Rind für 1135 Mark 370 Mk., auf ein Kalb für 191 Mark 76 Mark usw. angerechnet wurden. Hier müßten sich doch Mittel und Wege finden lassen, die gröbsten Mängel zu beseitigen. Aus den Verlustlisten. Dienel, Georg, Rabenau, l. v. Pfotenhauer, Fritz, Rabenau, l. v., b. d. Tr. Mehnert, Albert, Rabenau, l. v. Wünschmann, Otto, Rabenau, l. v. Fischer, Kurt, Rabenau, l. v. Walther, Oskar, Heizer (K. Marine), tot. Lohse, Arthur, Obernaundorf, l. verl. Pietzsch, Hermann, Gefr., Kleinölsa, vermißt. Paust, Max, Großölsa, bish. s. verl., ist gestorben. Wünschmann, Arthur, Gefr., Großölsa, l. v., b. d. Tr. Die Kriegsanleihe ist die Waffe » * der Daheimgebliebenen!