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Meine poMkcde Nachrichten. London und mehrere englische Marinestützpunkte wurden erfolgreich von deutschen Luftschiffen angegriffen, die sämtlich unversehrt zurückgekehrt sind. Die französische Armee hat besondere Abteilungen aufgestellt, die bei Angriffen in den genommenen Schützen gräben alle noch lebenden Feinde niedermachen. Die Griechen haben nach einer „Temps"-Meldung den Bulgaren die Festungswerke von Kawalla mit Ge schützen und -Munition ausgeliefert. Das englische Blockadeamt hat auf die Vernichtung eines deutschen Unterseebootes 50 000 Mark Belohnung ausgesetzt. Die englische Regierung hat nach einer Haager Mel dung befohlen, die holländischen Getreideschiffe freizugeben. Ein großer Kriegsrat des Vierverbandes hat am Mittwoch in Paris stattgefunden. Die rumänische Ausfuhr nach den Mittelmächten nimmt einen regelmäßigen Fortgang. Bei einem Zusammenstoß englischer Erkundungs truppen mit türkischen Abteilungen östlich von Suez wurden die Engländer zurückgeschlagen. Die englische Regierung teilte der niederländischen mit, daß von Mitte August ab alle englischen Handels schiffe bewaffnet sind. Die Verluste der beiden serbischen Brigaden bei Flo rina sind so schwer, daß die Serben aus der Kampffront zurückgenommen werden mußten. Arotflelle» im Kriege. (Schluß.) Im Juli I9l4 befand sich Sarrasani in Altenessen in Westfalen. Und in diesen unruhigen Tagen bildete die weite Entfernung von Dresden schon allein eine große Gefahr. — Aber er spielte, wie immer, vor ausverkausten Häusern und hoffte, wie damals wohl jeder Deutsche, der sich den klaren Blick bewahren und an eine solche Sintflut von Elend und Unheil für die ganze Kulturwelt noch nicht recht glauben mochte, auf eine Berständigung, wenn auch im letzten Augenblick. Da kam die Mobilmachungsorder! — Wie ausgelöscht war das Interesse an allem andern. Der Zirkus stand leer. Es kam kein Mensch mehr. Jeder hatte mit sich zu tun; — Stosch auch! — —Denn er hatte nicht nur kein Publikum mehr, sondern ein großer Teil seiner Leute und fast alle deutschen Artisten mußten zu den Fahnen. Die Ausländer wurden interniert. — Der Ruin schien unver meidlich. Da stand er mit dein Rest seines Personals und seinen vielen Tieren in Altenessen, Hunderte von Kilometern entfernt von Dresden, wo er doch wenigstens im eigenen Hause fürs erste hätte Unterkunft finden können, und kein Mensch kümmerte sich um ihn. Die Vorstellungen mußten abgesagt werden. Aber es war auch niemand mehr da, der die Tiere hätte pflegen, putzen, bewegen und füttern können. Allein und mit dem winzigen Häuflein alter Leute tat er, was er konnte. Aber die Riesenarbeit war zu groß, und wenn die städti schen und vor allem die Militärbehörden sich damals nicht seiner noch, so gut sie konnten, erbarmt hätten, dann würde die größte deutsche Wanderschau, die jemals existierte, schon damals zu bestehen aufgehört haben. — — — Aber ein Stosch verzweifelt nicht. Er arbeitete weiter und zeigte tags über seine Tiere. Denn abends war es dunkel in den iveiten Stallungen und in dem früher 6000 Personen fassenden Vorstellungszelt, weil keine Maschinisten und Elektrotechniker mehr da waren, die die Lichtmaschinen hätten bedienen können? — — 60 Mk. brachte so ein Tierschautag ein!! — Davon sollten 200 Pferde, 16 Ele fanten, 20 Tiger, 34 Löwen, 26 Dromedare, 3 Nilpferde, 10 Büffel und wie das andere Getier alles heißen mochte, gefüttert werden! Und weil das deshalb nicht mehr so weiter ging, des halb wollte man nach Dresden. — Das war in der zweiten Augusthälfte 1914. — Aber dazu gehörten mehr als 40 Eisenbahnwagen. — Und die brauchte Krupp! — — — Es blieb also nichts übrig als — zu warten. Und Stosch wartete und verlor Unsummen; aber er schloß seinen Betrieb nicht. — Und während er in Westfalen wartete, arbeiteten fähige Köpfe für ihn in Dresden an — „Europa in Flammen" — Aber endlich kam er sebst und mit ihm sein ganzer Troß, an dem nur eine Anzahl kriegsbrauchbar befundener Pferde fehlten, — und noch nie ist der unter nehmende Mann wohl so warmherzig in seiner Heimat begrüßt worden, wie im November des ersten Kriegsjahres, denn man wußte es, unter welchen eigenen, persönlichen Opfern ihm das alles nur möglich geworden war. — — Man wußte es aber auch, daß er Arbeit und Verdienst in Hülle und Fülle für die Angehörigen der verschiedensten Berufe mitbrachte, und es ist gewiß ein Zufall, daß nach langen, sorgfältigen Vorbereitungen endlich das neu heraus gebrachte Manegestück sich als ein Schlager ersten Ranges erwies, der mehr als 200mal und vor 75 ausverkauften Häusern gegeben werden konnte! Die Dresdner wollten Sarasani Helsen, und sie halsen ihm. — Bekanntes soll hier nicht wiederholt werden, denn er dankte es ihnen durch immer bessere Leistungen. — Dann folgte ein längeres Berliner Gastspiel, wobei ein Personal von mehr als 500 Köpfen über fünf Monate lohnenden Erwerb fand, — bis die Zensurabteilung des Berliner Polizeipräsidiums, wie erinnerlich, das Weiterspielen durch die hartnäckige Verweigerung der Aufführungserlaubnis von „Europa in Flammen" unmöglich machte und Sarra sani zwang nach Kopenhagen zu gehen — wo er 7 Mo nate weilte: Mit ungeahntem Erfolge, wie wir wissen. — Und gerne wär er auch noch weiter in Skandinavien ver blieben, wenn es ihm so schnell gelungen wäre, ein von der das Bessere fürchtende Stockholmer Konkurrenz gegen die Zulassung der deutschen Riesenschau angezetteltes Intrigen spiel zu zerstören. — Hamburg, Dresden, Leipzig und Breslau bildeten dann die weiteren Etappen dieser Kriegsgastspiele in des Wortes wahrstem Sinne, die mit einem ununterbrochenen Verdienst gerade für Tausende aus jenen Schichten der Bevölkerung gleichbedeutend sind, die die Mühen und Drangsale des Krieges am allerschwersten empfinden. Und jetzt befindet Hans Stosch sich wieder mit seinem Unternehmen in Dresden und ist gerade damit beschäftigt, echtem, und in der heimatlichen Scholle wurzelndem Humor in einer neuen großen Sprechpantomime die künstlerische Heimstatt zu bereiten. — Auch dazu sind — a^fM. seinem eigenen Personal — wieder 300 Statisten erforderlich! — Möge dem neuen Werk, das nach der orientalisch pathetischen „Aischa" nächstens eine willkommene Abwechs lung bieten wird, der erhoffte Erfolg beschieden sein! — Dann ist und bleibt es einstweilen auch das, was es — nach Sarrasanis Wunsch — für seine Angestellten und Tiere sein soll: eine weitere und gesicherte Brotstelle im Kriege. 8t. Allerlei aus nah und fern. — Von den 19 Kriegsgefangenen Offizieren, die aus dem Gefangenenlager Brückenkopf bei Torgau durch einen unterirdisch angelegten Gang entwichen waren, sind zwei russische Offiziere in Großenhain aufgegriffen und der Gamisonarrestanstalt in Torgau wieder zugeführt worden. Dieselben trugen Zivilkleidung. Zwei weitere russische Offiziere sind in Kirchhain festgenommen, die ebenfalls nach Torgau zurückgebracht wurden. Aus den Verlustlisten"" Beger, Curt, Rabenau, gefallen. Franz, Karl Guido, Rabenau, bish. schw. v., ist am 27. 7. 16 gestorben. Aehlig, Oswald, Rabenau, l. v., r. Bein. Reichardt, Martin, Rabenau, l. v., r. Unterarm. Reguschick, Albert, Rabenau, I. v. Walbert, Paul, Rabenau, schw. verl. Schneider, Erich, Rabenau, vermißt. Schneider, Arthur, Obernaundorf, gefallen. Gönner, Alfred, Großölsa, vermißt. Nachdem der II. Nachtrag zur Satzung und der I. Nachtrag zur Anlage 6 der Satzung des Gemeinde verbandes Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund zu Deuben die aufsichtsbehördliche Genehmigung erlangt haben, wird Solches mit dem Bemerken bekannt ge macht, daß die Urschriften dieser Nachträge bei der unter zeichneten Verwaltung eingesehen werden können, daß Druckexemplare hiervon bei den Vertretungen der Ver bandsgemeinden und daß für die sonst an das Elek trizitätswerk angeschlossenen Gemeinden gleiche Exem plare bei den Herren Gemeindevorständen zur Einsicht nahme ausliegen und soweit der Bedarf reicht bezogen werden können. Deuben, am 25. August 1916. Der Vorstand des ElektriMtswerkes für den Plauenschen Grund M Deuben. kuäelt, Vorsitzender. Von Mittwoch, den 30. August ab, stelle ich wieder einen großen Transport original osttnävsäsvks« Nilcnviek hochtragend und frischmelkend, bei mir preiswert zum Verkauf. Kainsöerg. 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