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Ein üver alle Begriffe gewaltiger unv mit höchster Kriegs« begeisterung durchgeführter Gegenstoß unserer Helden wars sie wieder hinaus. Die verbündeten Feinde suchen ihre Offensive auf die ganze Front auszudehnen; aber wo sie auch vorzustoßen suchen, wurden sie zurückgewiesen. Fort schritte haben sie nicht mehr gemacht. Sollen die Deutschen eine Gegenoffensive unter« nehmen? Zu dieser Frage äußert sich der militärische Mit arbeiter der „Züricher Post : Mehrfach ist die Frage auf- geworfen worden, ob von deutscher Seite eine Gegenoffen sive wahrscheinlich ist. Diese bestand aber schon im voraus M Festungsangriff auf Verdun, besten ständige Weiter führung wohl als schärfste aktive Gegenwirkung gelten darf. Dort sind weitere erhebliche Fortschritte gegen die zweite Verteidigungslinie erzielte worden. Bei der Kapelle Ste.« Fine ist der Angreifer auf wenige hundert Meter an das Fort Souville herangekommen. Örtliche Gegenangriffe an der Somme sind außerdem im Gange. Eine Offensive Noch an einem dritten Abschnitte der Westfront würde bis zu einem gewissen Grade der Absicht der Gegner entgegen kommen, die deutschen Kräfte auf tunlichst breiter Front in entscheidende Kämpfe zu verwickeln, und ist daher wohl nur dann zu erwarten, wenn Aussicht auf einen durchschlagenden Erfolg besteht. Rundschau. Die Besprechung des Reichskanzlers mit den Parteiführern war sehr eingehend und erstreckte sich auf das ganze Gebiet der Fragen der auswärtigen und inneren Politik. Der Reichskanzler leitete die Verhandlungen Mit einem eingehenden Vortrag ein, an den sich eine frei mütige Aussprache der Parteiführer anknüpfte. Man war einer Berliner Meldung der „Köln. Ztg." zufolge allseitig von dem Gefühl der Zuversicht erfüllt und überzeugt, bah wir im Osten und Westen die feindlichen Offensiven ab weisen werden. Die Besprechungen trugen einen ver traulichen Charakter. Änderung der russischen Landcsfarben? Nach Par'ser Blätterineldungen will Rußland nach dem Kriege seine Landesfarben ändern. An die Stelle der Farben rot, weiß, blau, die sich von denen der französischen Trikolore nur durch die Anordnung der Farben unterscheiden, sollen die Farben schwarz, weiß, gelb treten. Es ist nicht eben schmeichelhaft für Frankreich, daß sich der russische Bundes- vruder gerade heute, da der Etnheitsgedanke so üppig in Blüte steht, mit dem Plane trägt, seine Landessarbe von den französischen unterschiedlich zu gestalten und eine neue Nationalfarbe zu wählen, deren Farbenzusammenstellung obendrein noch eine Verbindung der preußisch-österreichischen Farben ist. Dio Erpressungen Englands an den Neutralen, die ihm nicht zu Willen sind, haben eine neue Vermehrung erfahren. Sie richteten sich diesmal gegen Schweden, das schon längst den besonderen Zorn Englands erregt hat, weil es seine wirtschaftlichen Interessen als neutraler Staat mit allem Nachdruck zu wahren bemüht ist. Da Schweden den Forderungen Englands, betreffend die Ausfuhr von Butter nicht nachgeben kann, hat Englanö soeben angeordnet, daß Produkte, die zur Erzeugung von Margarine in Schweden gebraucht werden, nicht dorthin ausgeführt werden dürfen. Die schwedischen Margarinefabriken stehen daher vor der Gefnbr, in kürzester Zeit ihre Betriebe schließen zu inüssen. Zwei Fabriken sollen sogar bereits ihre Arbeiter entlasten haben. Auch der wirtschaftliche Druck auf Holland hat eine neue Verschärfung dadurch erfahren, daß England gewisse Forderungen nach Ausfuhr der holländischen landwirtschaft lichen Produktionen zugunsten Englands und seiner Verbün deten erhoben hat. Die Verhandlungen zwischen der hoklän. bischen und englischen Regierung darüber schweben laut „Voss. Ztg." noch. Schwedens Neutralitüt. Die Nusten fahren trotz heftigster Einsprüche der StoL- holmer Regierung mit ihren Neutralitätsoerletzungen in den schwedischen Gewässern fort. Soeben hat wieder ein russisches Unterseeboot gegen den deutschen Dampfer „Elbe" im Bottnischen Meerbusen südlich von Ratan in den schwedischen Territorialgewästern einen Torpedo abgeschossen. Im Gegensatz zu dem russischen Verhalten steht die Achtung Deutschlands vor den schwedischen Hohetlsrechtcn.' ES Ausruf des natwualm Ausschusses. Der deutsche nationale Ausschuß zur Herbeiführung eines ehrenvollen Friedens kündigt an, daß er am 1. August seine Tätigkeit in großem Stile beginnen wird. Um sich ein- zuführen, hat er vorher einen Aufruf an die Öffentlichkeit erlassen, der in den nächsten Tagen ausgegeben wird. Die „München-Auasburger Abendzeitung" ist in der Lage, diesen Aufruf schon heute zu veröffentlichen. Es heißt darin? Der deutsche nationale Ausschuß will ohne Unterschied unähhän- gige, den verschiedenen Parteirtchtüngen yngehörende vater ländisch gesinnte Männer vereinigen, die auf dem Standpunkt stehen, daß keine Ängstlichkeit die künftige Sicherheit des Reiches hemmen, aber auch keine eitle Begehrlichkeit die Sicherung schon jetzt für die Zukunft gefährden darf. Dies kann nur erreicht werden durch einen Frieden, der sich gleich entschieden entfernt hält von den Kamvflosiakeiten der Friedesmänner um ieoen Preis, wie von den Unersättlich keiten, die in den Kundmachungen des „Alldeutschen Ver bandes" zutage getreten sind. Für diesen Frieden bat der Reichskanzlers im März 1916 in der Rede, zu der thn General. Feldmarschall v. Hindenburg beglückwünschte, die Parole ausgegeben: Vortragung der Grenzen im Osten reale Garantien im Westen, ohne beide kein Frieden und kein Aufgeben der besetzten Gebiete. Aufgabe des deutschen nationalen Ausschusses mußt« eS nun sein, mit Gleichgesinnten eine einheitliche Stimmung als Grundlage zu einen, deutschen Frieden anzubahnen und mit ihnen den näheren Inhalt „realer Garantien" besonders in der näheren Festlegung der Grenzen bestimmen zu helfen. Dies kann nur dadurch erfolgen, daß der deutsche nationale Ausschuß soffen Mitgliedern und Gesinnungsgenossen alles einschlägige Material unparteiisch unterbreitet, mit ihnen lernt und forscht, um so unbeirrt von billigen Schlagworten der deutschen Zukunft den Boden zu bereitest. Dabet würde seine Absicht fein müssen, auf die Freigabe der Friedensdis- kusston, zu der sich die Regierung leider immer noch nicht .verstehen wollte, zu dringen, und zwar in einem Umfange, welche die Sicherheit der belagerten Festung Deutschland nicht gefährdet. Inzwischen gilt es, den Extremen aufbeiden Flügeln entaearnLUtreten, hie jetzt schon den leitenden Staats- wurde von deutscher Seite die sofortige Freilassung der am Tage vorher von einem deutschen Torpedoboot an der Süd ostküste Schwedens aufgebrachten britischen Dampfers „Adams" angeordnet, nachdem sich herausgestellt hatte, daß die Aufbringung deS Schiffes innerhalb des schwedischen Hoheitsgebietes stattgefunden hatte . — Vermischtes. Die „echlrussische" Murmanbahn. Uber die Neue Murman«Eisenbahn und den neuen Murman-Hafen am Weißen Meer, über die die russische — Und, ihr pflichtschuldigst sekundierend, auch die gesamte Ententepresse — vor wenigen Wochen in dort üblichem Überschwang gejubelt hatte, ist es mit einemmale sowohl in Petersburg als auch in London und Paris ganz stille ge worden. Einer der Gründe hierfür ist vielleicht in einer Meldung zu lesen, die dem Stockholmer Vertreter der „Voss. Ztg." aus durchaus vertrauenswürdiger Petersburger Ouelle zugeht und lakonisch wie folgt lautet: Sechs Oberingenieure der Bauverwaltung des neuen Murman-HasenS sinh ver haftet und nach Petersburg gebracht mordest, nachdem es sich herausgestellt hatte, daß die von der Bauverwaltun'g in ihren Berichten und Plänen angegebenen Uferbauten und Gebäude entweder gar nicht existieren oder dber NP zuM Teil ausgeführt worden sind, bzw. ihren Aufgabey nicht entsprechen. DaS ist allerdings echtrussisch. Die Beamten- korruption im Zarenreiche ist unverwüstlich. Die Werte, um die Rußland im Laufe der Jahrhunderte durch seine Be amten, die hochgestellten nicht ausgenommen, betrogen wurde und bis auf den heutigen Tag betrogen wird, beziffern sich auf ungezählte Milliarden. Eine Erinnerung. Am 25. Juli 1866 war das Ge fecht bei Helmstadt. Damals wurde der Oberleutnant ünd Ordonnanzoffizier Prinz Ludwig, der jetzige König, schwef verwundet. Der verwundete Prinz wurde in primitivstet Weise, auf einem Bauernwagen, weggeschafft und stand zu nächst in Pflege im Schlosse und in der Familie deS Frei herrn v. Wolfskeel. Nach München gebracht, versuchte Prof. Dr. v. Nußbaum, der damalige hervorragende Chirurg, die Kugel aus dem Oberschenkel zu entfernen, was ihm aher nicht gelang. Die Kugel ist eingemachten, sie trägt bex König nun 50 Jahre lang. König Ludwig der Zweite, bet Vetter des Prinzen, verlieh dem Heimgekehrten den Militär- Verdienstorden Und ernannte thn zum Hauptmann. Aber Frontdienste konnte der Prinz fürderhin nicht mehr machen; er betrieb ab Winter 1866 staatswissenschaftliche Studien ast der Universität. Damit im Zusammenhang steht noch, woran die „Münch. N. N." erinnern, die Ernennung des Prinzen zum Inhaber des 10. Infanterie-Regiments am folgenden 28. Avril, so daß der König im nächsten Jahre 50 Jahre lang Inhaber dieses Ingolstädter Regiments sein wird. Amerikas «Sesamtausfuhk für die letzten neun Monate, über die ein amtlicher Bericht oorliegt, betrug dem Werte nach rund 11,8 Milliarden Mark, was dem ent sprechenden Zeitraum 1918-14 gegenüber, wo der Wert 7,4 Milliarden Mark betrug, einer Wertzunahme von fast 60 Prozent entspricht. DaS New-Nork Journal of ComMerce hat nachgewtcsen, daß die Zunahme der Mengen wesentlich hinter der des Wertes zurückbleibt. Bei vielen Hauptartikeln ist die Wertzunahme mehr als doppelt so groß wie die Mengenzunahme. Die Dynamit« usfuhr zum Bei- spiel nahm um 22 Vroz. der Menge, aber um 90 Proz. des Wertes zu. Unter oen Waren, deren Ausfuhr dagegen mehr der Menge als dem Werte nach gestiegen ist, befinden sich Kohle, Motoren, verzinnte Bleche, Schinken, Käse, konden sierte Milch, Rohöl und raffiniertes Petroleum; für Rohöl war der Durchschnittspreis niedriger als 1913-14. An Munitton rrnd Sprengstoffen verdient England danach mn Sündengeld. - - Den Ungehörigen gefallener Kriegsteilnehmer wsrb von zuständiger Stelle empfohlen, Lei der Anfertigung Von Gesuchen an militärische Dienststellen sich, falls sie sie nicht selbst abfassen können, der Hilfe der fast überall be stehenden Beratungs« und amtlichen Fürsorgestellen für Kriegerwitwen und -waisen zu bedienen. Hingegen werden sie dringend vor sogen. „Winkeladvokaten" gewarnt, die sic vielfach zu ganz zwecklosen Eingaben bestimmen. Eine abermalige Verteuerung der Zigarren in Aussicht. Wie aus Lolland gemeldet wird, hat England männern Lust zu faulem Frieden ober Annektkanswahnsinn vorwerfen, wo doch daS, was werden soll, noch in reuicc Form feststeht. Gerade angesichts der offenen und geheimen Hetzereien muh jeder Urteilsfähige den Zusammenschluß der Uneigennützigen Und Unvoreingenommenen mit allen Kräften betreiben, weil die letzten Wochen einen Vorgeschmack von dem gegeben haben, welche verheerenden Folgen die Agita tion der Extremen auf beiden Flügeln während und nach dem Frieden anrichten würde. Präsident des Ausschusses ist bekanntlich der frühere Statthalter der Reichs lande, Fürst Wedel. Die wirtschaftliche Lags DeurschlaudS behandelt der schwedische Nalionalökonom Cassel auf Grund eingehender Studien an Ort und Stelle in einer Schrift, ln der er laut „Voss. Ztg." zu dem Ergebnis gelangt: Vorausgesetzt die Militärische Stellung bleibt annähernd un verändert, so wird die wirtschaftliche für Deutschland noch keinen Anlaß zum Nachgeben bringen. In drei Monaten, in einem kalben Jahr, in einem ganzen Jahr wird Deutschlands wirtschaftliche Kraft im wesentlichen, m dem, waS für die Fortsetzung des Krieges notwendig ist, ungefähr die gleiche sein wie jetzt. Ich habe wahrscheinlich bessere Gelegenheit gehabt, mir eine Meinung über die Sache zu bilden, als die Staatsmänner der Entente, und ich konnte eS mit mehr Ruhe tun. Ich möchte diese meine Meinung in der Hoffnung ausfprechen, daß all daS Entsetzliche, das die Verlängerung des Krieges für die ganze Menschheit mit sich bringt, wenigstens nicht einzig und allein deshalb über die Welt Hereinbrechen möge, weil man sich immer weiter in bezug auf Deutschlands wirtschaftliche Widerstandskraft verrechnet. Keine italienische Kriegserklärung? Die Frage, wird Italien den Krieg fonnell an Deutsch land erklären, ist nach dem jüngsten Stand der Dinge mit nein zu beantworten. Der italienische Schatzmtnister Carcano ist nämlich mit leeren Händen zurückgekehrt. Obwohl er sich Aussragern gegenüber verschloß, erfuhr man laut „Boss. Ztg." doch so viel, daß ein Abschluß zwischen der enaUkchen sicht über die holländische Wareneüssuyr Nunmehr den amerikanischen Tabak ausgedehnt. Es wird uhr Nur noch soweit zugelassen, dls Sicherheit ba tet wird, daß der amerikanische Tabak nicht nach Deutschland zur Ausfuhr gelangt. Die Folge davon ist, daß der deutsche Fabrikant nur noch über die nicht erheb lichen Vorräte an amerikanischem Tabak wird verfügen können, die sich bet Erlaß dieser Sperrmaßregel bereits in Holland befanden. Diese Vorräte werden nun jedenfalls nur zu abermals wesentlich erhöhten Preisen nach Deutsch land verkauft werden. Die deutschen Fabrikanten sind in folgedessen gezwungen, ihre Preise, die erst kürzlich auf Grund der Mehrbelastung durch die neue Tabakabgabe fest gesetzt waren, wiederum zu erhöhen. Es wird aber auch^ zweifellos eine Einschränkung in der Erzeugung eintreten, da die in Zukunst fehlenden Brasiltabake, die in unserer Zigarrenfabrikation bekanntlich eine sehr große Rolle spielen,' nicht ohne weiteres durch andere Tabake ersetzt werden können. An überseeischen Tabaken werden wir laut „Leipz. N. N." in Zukunft voraussichtlich nur solche aus hollän- KUcben Kolonien be-üeben können. (siegen unser Tnuchfrnchtschiff „Deutschland", das mit reicher Kupfer- und Kautschukladung die HeikNreise äntrat, haben die Engländer eine ganze DlePe von Kriegs- chtffeN aufgehoten. Hohe Belohnungen sind auf die Un- chäplichmachung der „Deutschland" ausgesetzt. Die Blätter agen, Amerika habe selbstverständlich das Mcht, das Unter- eepoöt „Deutschland" als Handelsschiff zu beinuMn. "Die Kterverbandsmachte hätten aber genau bas gleiche Recht, sie „Deutschland" als Kriegsschiff zu behandeln, wenn dieses n internationalen Gewässern sei. Die internationa en Gesetze kennen keine Handeis-U-Äoots, Bestimmungen für ihre Behandlung seien Noch nicht festgestellt. Jede Regierung könne den ihr genehmen Standpuukt einnehmen. Wetten his zu 100 000 Mark wurden in London abgeschlossen, baß dik „Deutschland" Bremen nicht heil erreichen werde. Es wird auch die Lüge ausgestreut, Kapitän König habe sich bemüht, einen amerikanischen Passagier zu Schutze seines Bootes zu erhalten. Bekanntlich ist das Gegenteil Tatsache. Einem Amerikaner, der eine Riefensumme änbot, wurde der Bescheid, daß Passagiere von dem Tauchschiff Nicht aus genommen werden könnten. auch au eine Ein für gelei !ürper- AuS der ReichShnuptstadt. Zu 8000 Mar! Geldstrafe verurteilt wurde von einem Berliner Schöffengericht die Inhaberin der Hofschlächterfirma T. E. Biesold. Bet der Firma waren große zurückbehaltene Men gen Fleischwarett entdeckt, die nicht zum Verkauf gebracht waren. Ferner wurden der Angeklagten der Vorwurf ge macht, die Höchstpreise überschritten zu haben. — Ein Schutzmann wurde von einer Berlipex Strafkammer zu vier Monaten einer Woche Gefängnis verurteilt. Er hatte einen Stereotypeur beschimpf vüh mit dem Säbel ffchlagen und verletzt. Der Schutzmann wollte in Notwehr chandelt haben. Der Gerichtshof bezeichnete das Vorgehen ugten als brutal.Die schlagfertigen Vor einem Berliner Schlächterladen hatten sich ;s zahlreiche Frauen ausgestellt. Als nun zwei ges. .. gehandelt ves Angeld Frauen. elneS Tages „ ältere Männer vorgclaffen wurden, liefen btx Frauen auf die Männer Sturm und knufften und pufften sie ganz ge hörig, eine Hand verirrte sich in bas Gesicht des einen Herrn, der sich Mit dem Schirm wehrte und die Falsche traf. Der Mann wurde jedoch von der Anklage der Körper- Verletzung fretgesprochen, er hatte sich kn Notwehr befunden und konnte auf ein ärztliches Attest verweisen, wonach er bet dem Vorfall blaue und grüne Fleck« und Kratzwunden tm Gesicht davongetragen hatte. ,, Wegen schweren Landfriedensbrnchs hatten sich vor dem Leipziger Schwurgericht zwölf dem Arbeiterstande angehörige Personen, darunter sieben weibliche, zu verant worten, Elf Angeklagte wurden zu sieben bis zwölf Mo naten Gefängnis verurteilt. Eine Angeklagte erhielt eine Gefängnisstrafe von einem Monat wegen Hehlerei, eine wurde freigesprochen. Die Öffentlichkeit wurde vor der Verlesung der Anklage für die ganze Dauer der Verhand lung ausgeschlossen. t Die Hochwassergefahr am Bodensee wird immer bedrohlicher. Am Untersee steht ein Teil von Gottlieben bereits unter Wasser; Kartoffeläcker und Gemütegärten sind überschwemmt. Auch die schweizerischen Orte Ermalinaen, Berlingen und Stockborn werden von dem hohen Wasser- stand heimgesucht und die Straßeit sind zum Teil bereits überflutet. ! uno ttcmensskiM Regierung, esuver Kohlenverfotgimg, sei es Über Schiffsmieten oder Devisenkurse, vorläufig nicht , zustande gekommen ist. Das heißt doch mit anderen Worten, 'Italien hat sich bisher noch immer geweigert, auch den letzten Forderungen seiner neuen Freunde zu entsprechen. Kriegsdichtmig. SeINg« ge». In einer deutsch-amerikanischen Zeitnng finden wir daS Gedicht, das wir hier wiedergeben. ES beweist, mit welch innerer Teilnahme unsere deutschen Brüder jenseits deS Ozeans unserem Ringen um deutsche Freiheit, Geltung und Zukunft folgen. Dämpfe dein Lachen, allzuhell und froh! Denke: rin Deutscher fällt jetzt irgendwo. Ein glühendes junges Leben ward starr und kalt Fern in Polens Sumpf, im Argonner Wald. Irgend, irgendwo zu dieser Stunde Blutet auf fremden Boden die deutsche Wunde, Deutsche Worte lallt ein zuckender Mund; Deutsches Blut sicrert in fremden Grund. Unter deS MeereS filbersprükendem Schaum, Oben in der Wolken durchstürmtem Raum, Im Schatten der Palmen — allüberall Blutet ein Deutscher jetzt auf dem Erdenball. Du, dem sein Sterben Deutschtum und Leben gewann, Kraft und Freiheit und Stärke, denke daran! Dämpfe das Lachen! Senke die Stirne du Vor deS Bruders Sterben und GrabeSruh! Heilig jede Stunde voll Wunden und Leid — Heilig jede Stunde in dieser Zeit: Der dort in der Fremde zu früh verblich — Denke daran — er starb auch für dich, für dich . . .