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eingeschränkten Mengen tierischer Nährpraduire vorlieb neh men, haben aber die Grundlage des Wiederaufbaues unseres vor dem Kriege so reichen Viehstandes so gut wie unversehrt bewahrt. Nun diese Tatsache kann über die kurze Warte zeit schon hinweghelfen. Uns aller Welt. De« türkische« Gästen zum Abschied schreibt die „Norbd. Alla. Zig- - In der Reichshauptstadt hinterlassen die ottomanischen Abgeordneten eine dauernde Erinnerung an hervorragende Persönlichkeiten, die mit klarem Blick die politischen Zusammenhänge erfaßt und mit sicherem Urteil erkannt haben, daß das Bündnisverhältnis zwischen Deutschland und der Türkei keine willkürliche Kombination diplomatischer Künste, sondern der bleibende Ausdruck einer auf realer Grundlage ruhenden Interessengemeinschaft ist. Ihre gehaltvollen und formvollendeten Ansprachen legten für diese Erkenntnis erneut beredtes Zeugnis ab. Wir sind gewiß, daß die hier hefestigten oder neu geknüpften Beziehun gen reiche Früchte zugunsten der beiden Völker bringen werden. Die Fahrt durch andere Teile Deutschlands wird sicherlich dazu beitragen, die Eindrücke von deutscher Art und deutscher Arbeit weiter zu vertiefen. Wie in Berlin, werden unsere verehrten Gäste überall auf deutschem Boden ein herzliches Willkommen finden. Wir hoffen, daß sie die Reise nach unserem Vatcrlande in freundlichem Gedächtnis bewahren und uns gern in Zukunft wieder aufsuchen werden. Von Berlin begeben sich die türkischen Parlamentierer zunächst nach München, um dann in Essen, Bremen, Hamburg und Dresden Besuche abzustatten. Ws bleibt der billige Spargel? Die kühle Witterung der jüngsten Woche, die den Feldfrüchten über aus günstig ist, war dem Ertrage des Spargels weniger förderlich, sodaß nicht ganz so große Menge dieses nahr haften and wohlschmeckenden Gemüses an den Markt ge langten, als man nach der Beschränkung der Konserven- bereiiung auf 25 Prozent der Ernte erwartet hatte. Da die Ausfuhr verboten ist, steht jetzt im Vergleich zu den Friebens- jahren die dreifache Menge an Spargel dem Markte zur Verfügung. Mit dem Eintritt wärmerer Witterung werden überall Unmengen von Spargel zum Verkauf stehen. Billiger aber wird der Spargel nicht werden, so lange nicht gründ lich in das System des Zwischenhandels Angegriffen wird. Der Spargelbauer bekommt für den Zentner seiner Ware 20 bis höchstens 24 Mark, in den Großstädten aber kostet das Pfund Spargel 60 bis 80 Pfennig, je nach der Güte. Das ist ein Preisunterschied, der sich in keiner Weise recht fertigen läßt und der hoffentlich dem Präsidenten deS Kriegs- ernührungsamtes zu einem energischen und schnellen Ein greifen Veranlassung bieten wird. Eile tut bei der Kürze der Spargelveriode besonders not. Das Verbot der Vergnügungsfahrten mit dem Fahrrad, daS der Oberbefehlshaber der Marken soeben für seinen Machtbereich erließ und das wahrscheinlich auch über andere Korpsbezirke verhängt werden wird, trifft die auSflugs- freudige Radfahrerwelt recht empfindlich. Zu Fahrten ins Freie ist die gegenwärtige Zeit natürlich besonders geeignet; wer ein Rad hat und fahren kann, läßt es jetzt in den freien Stunden, an Sonntagen, Himmelfahrt und Pfingsten gewiß nicht rosten. Durch tausend Pläne hat der Erlaß des Ober befehlshabers einen Strich gemacht. Wenn das Verbot gleichwohl ohne Murren ertragen wird, so liegt das daran, daß unsere Radfahrer, von denen der weitaus größte Teil ja im Felde steht, gleich ihren Gefährtinnen auf dem Stahl roß, die Notwendigkeit anerkennen, alle unsere Gummlvorräte der Heeresleitung zur Verfügung zu stellen. Im Geschäfts leben sowie zu Fahrten zur Arbeitsstätte und wieder zurück kann das Fahrrad wie bisher ohne Einschränkung benutzt werden. Die Fahrräder werden jetzt von der gleichen An ordnung betroffen, die im Interests der Benzin-Ersparnis bereits im ersten Kriegsjahre für Automobile erlassen wurde. Unsere Naturfreunde werden aber inne werden, daß es auch ohne Nab oder Auto möglich ist, Wälder und Seen aufzu suchen .und sich an dem Reichtum ihrer Schönheit zu erfreuen. Auch Scheffel benutzte noch keines dieser Vehikel und hat Loch die Herrlichkeit der Natur in vollen Zügen geschlürft und jedermann zur Nacheiferung aufgerufen mit seinem prächtigen Wort: „Trinkt, ihr Augen, was die Wimper hält, — Von dem goldenen Überkluß der West!* WS»—— . Wie ist da^ zugegangen? Erzählung nach einer wahren Anekdote von Charlotte Birch-Pfeiffer. 5 „Fürwahr, ein fürstlicher Geschenk," brachte der Oberst nach längerer Betrachtung endlich mühsam hervor. „Ich kann mir garnicht erklären, woher er die große Summe hat, die der Schmuck gekostet haben mag, denn soviel ich weiß, hält der Vater, trotz seines bekannten Reichtums, den Leichtfuß etwas knapp." „Dar ist mir ganz gleich, woher er dar Geld hat, der Schmuck ist mir die Hauptsache, bedenken Sie nur, Herr Oberst, solch ein Schmuck und den schenkt er mir, mir nichts, dir nicht» mit wenigen Worten." „Aber haben Eie nicht herausgesunden, daß seine letzten Worte unverkennbar eine Spitze enthielten." „Ich habe garnichtr bemerkt — ach dieser herrliche Schmuck." „Wenn sein Vater davon erfährt." „Mag er immerhin, ich werde es ihm jedenfalls nicht sagen," lachte die Schauspielerin ganz im Anblick des be zaubernden Schmuckes versunken. „Diese Perlen find gElich göttlich — und Viktor von Ealdern ist der liebenswürdigste Mensch unter den Sterblichen!" Sie ließ die Steine im Lichte spielen, sah mit schmach tenden Blicken auf dieselben und flüsterte plötzlich in ihrem zärtlichen Ton: „Ach, Herr,Oberst, die muß ich noch heute zur Schau tragen s Adieu," und rauschte aus dem Zimmer. Der Oberst, der durch diese plötzliche Entfernung der Schauspielerin sich natürlich gezwungen sah, sich ebenfalls zu entfernen, schlug sich mit der Faust vor die Stirne und murmelte in sich hinein: „Weiß Gott, der Kerl hat das Spiel gewonnen, die Verdammten Perlen verderben mir nun aber auch Alles Ein Raubmord. In Batow, Kreis Soldin, ist ein Schnitter ermordet und beraubt worden. Gestohlen wurden 670 Mark in Papierscheinen. Die Täter, zwei 20 Jahre alte russische Schnitter, sind entkommen. Durch einen Blitzschlag wurden auf dem Rittergut Neuhöfchen in der Mark (Kr. Schwiebus) zwei Russen und ein junges Mädchen sowie zwei Pferde getötet und ein dritter Nüsse schwer verletzt. Ein vierter Russe kam mit einer leichten Verletzung davon. Die Russen hatten sich mit dem Mädchen und einem Gespann, vom Gewitter überrascht, unter mehrere Weiden geflüchtet. Zwei Jahre unschuldig im Zuchthaus. Der jetzt 87 Jahre alte Zimmermann Vobrzik aus Krostoschowitz bei Rybnik O.-S. war durch Urteil, vom 8. Januar 1910 nach fünfmonatiger Untersuchungshaft wegen Verleitung zum Meineid zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Die Strafe hat er bis 1912 verbüßt. Fortgesetzt versuchte er nach Verwerfung seiner Revision die Wiederaufnahme des Verfahrens zu erlangen; er wurde aber stets abgewiesen und wegen Querulierens sogar mit einer längeren Frei heitsstrafe belegt. Jetzt waren seine Bemühungen von Erfolg. Die Strafkammer in Ratibor überzeugte sich laut „B. T." von Ler Unschuld Bobrziks und sprach ihn frei. Heiteres aus dem Hörsaale. In der „Frankfurter Universitätszeitung" wird erzählt: Ein Dozent für Volks wirtschaft führte einst im Kolleg aus: „Wir haben also die Erscheinung, daß bei wilden Völkern im Gegensatz zu den Kulturnattönen die Männer in der Überzahl sind" und fügte scherzhaft bei: „Damen, die also nicht unter die Haube kommen, könnten dort vielleicht einmal ihr Glück versuchen." Diese Scherzbcmerkung wurde allseits, auch bei den Hörer innen, mit Heiterkeit ausgenommen. Nur eine glaubte hier gegen demonstrieren zu müssen, indem sie ostentativ auf stand, ungehörig geräuschvoll ihre Sachen zusammenpackte und nicht minder laut, auffällig und störend den Hörsaal verließ. Der Dozent liest in Ruhe den begonnenen Satz zu Ende und als er fertig, zieht er die Uhr und ruft der Scheidenden an der Tür nach: „Sie müssen sich sehr be eilen, mein Fräulein, wenn Sie den Abend-Expreß mit den Anschlußdampfern in Triest noch erreichen wollen! Ich empfehle Ihnen auch, Ihre Reise nach dem Westen Afrikas zu richten, wo der Männerüberschuß am größten ist." — Brausendes Gelächter erfüllte den Saal. Aus derReichshauptstadt. WegenEntführung zweier Kinder,Dieb st ahlsundFahnenflucht wurde ein 19jähriger Schneider aus Köln verhaftet. Der Verhaftete war aus einer Garnisonstadt entflohen, hatte sich in Köln bei einer Familie etngemietet und sich mit deren beiden Kindern aus dem Staube gemacht. Den sechsjähri gen Knaben hatte er in Hannover sitzen lassen, während er bet seiner Festnahme noch das zweijährige Mädchen mit sich führte; was er mit der Entführung der Kinder bezweckte, ist unklar. — Auf die Straße gestürzt vom Balkon ihrer im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung hat sich eine geisteskranke Frau. Sie ist ihren schweren Verletzungen so gleich erlegen. — Zu der hohen Strafe von einem Jahr neun Monaten Gefängnis wurde ein Feldpostmarder, ein bei der Pakctsammelstelle beschäftigter Aushelfer, verur teilt. Man hatte bei ihm Zigarren, viele andere Rauch waren, Strümpfe, Leibbinden usw. und 840 Mark bare« Geld gefunden. Es spukt! Eine schier unglaubliche Spukgeschichte hat sich in einer süddeutschen Stadt zugetragen, die nicht nur von der dortigen Ortszeitung, die ein Abgeordneter herausgibt, als wahre Begebenheit wiedergegeben wird, sondern auch von der Frau in deren Hause es umgeht, be stätigt wird. Diese Frau hat nur eine Schwäche, nämlich sehr oft ihre Lebensgeister durch ein Gläschen in allen Ehren aufzufrischen, diese Schwäche wurde aber die Stärks einer „glühenden" Phantasie und ein junger Herr, ein Heller Kopf, ging gern auf die kühnen Ideen der „geistig" angeregten Frau ein und half sogar Gedanken in die Tat umzusetzen. So hat sich des Rätsels Lösung ziemlich nüchtern aufgeklärt. Und nachdem dem Jungen der Kopf zurecht gesetzt ist, hatte auch der umstürzlerische Geist Ruhe gefunden, die Ketten im Kuhstall lösen sich nicht mehr von selbst und Haushaltungs« gegenstände fliegen nicht mehr von unsichtbarer Hand ge schleudert im Zimmer umher und ruhig bewegen sich die Türen in den Angeln. Was sagen aber nun die Zeugen zu der erfolgten Aufklärung? Ob auch bei ihnen das Fläschen eine Rolle gespielt hat? Das Näuberunwesen i» Polen, das sich besonders in den unter k. u. k. Verwaltung stehenden Gouvernements breit gemacht hatte, ist dank der erfolgreichen Tätigkeit der Gendarmerie bedeutend zurückgegangen. Die Räuber bilden gewöhnlich Banden, deren Mitglieder meistens Bauern, russische Deserteure und entflohene Kriegsgefangene sind. Ihre Ausrüstung ist gut. Gewehre lesen sie auf den Schlacht feldern auf. Gewöhnlich werden einsame Herrenhäuser über fallen, deren Bewohner mit der größten Grausamkeit be handelt werden. Drei berüchtigte Anführer, von denen einer sieben Raubmorde eiugestand, wurden hingerichtet. Ein ganz besonderer Bösewicht war ein OrtSrichter, der mit seinen Helfershelfern einen Verwundetentransport überfallen, sämtliche Verwundete ermordet und beraubt hatte. Er wurde gehenkt. Eine Neger - Armee empfiehlt der urkomische frühere Marineminister und jetzige Netteroberst Lord Churchill, nachdem sich alle übrigen Maßnahmen Englands zu einem militärischen Erfolge zu gelangen, als nutzlos erwiesen haben. Um seinem Vorschlag etwas besonders Bissiges zu geben, empfiehlt der edele Lord die Bildung der Neaerarmee für den Feldzug des Jahres 1917! Die weißen Engländer wollen sich trotz des, soeben auch vom Oberhause ange nommenen Wehrpflichtgesetzes durchaus nicht für den Kriegs dienst begeistern. Nachdem die Bergarbeiter ihre Befreiung vom Heeresdienst durchqesetzt haben, erheben nun auch dis Beamten und Arbeiter der Eisenbahngesellschaften die gleiche Forderung. Sie drohen im Falle ihrer Einberufung mit dem Streik. Die Bergarbeiter sind auf Grund einer ähn lichen Drohung zum größten Teil bereits vom Heeresdienst befreit. Die Zahl der Freigekommenen beläuft sich laut „Voss. Ztg." auf über 500 OOP. äi Das Kriegserniihrungsamt. s AuS dem Stabe der Mitarbeiter, die dem Präsidenten v. Batockt beigegeben sind, ist der militärische Berater, der Generalmajor Grüner, jedenfalls die Persönlichkeit, der nach dem Präsidenten die höchste Bedeutung zukommt. Der General, dem wir unsere Etsenbahnstege zu verdanken haben, gehört dem württembergischen Kontingent an, ist Dr. phil. und Dr. ing. h. e. und Ehrenbürger seiner Vaterstadt Lud wigsburg. 1886 trat er als Leutnant in die württcm- brrgische Armee ein, wurde 1898 Oberleutnant, kam als solcher zur Kriegsakademie und wurde nach glänzendem Abschlußexamen 1897 zum Großen Generalstab in Berlin kommandiert. Mit seiner Ernennung zum Oberstleutnant wurde er 1912 Chef der Eisenbahnabteilung. Seit Ausbruch des Krieges stand er an der Spitze des Feldeisenbahnwesens. Seine hohen Verdienste auf diesem wichtigen Posten er kannte der Kaiser durch die Verleihung des Ordens Pour le merite an, Generalfeldmarschall v. Hindenburg richtete ehrende Worte an den Generalmajor, dem auch die in Berlin und Stuttgart vollzogenen Ehrenpromotionen aus Anlaß seiner hohen Verdienste in dem Feldeisenbahnwesen erteilt wurden. Außer dem preußischen und dem bayerischen Regierungs- Vertreter, dem Unterstaatssekretär v. Falkcnhausen und dem Ministerialrat Edler v. Braun gehört der Oberbürgermeister von Plauen i. V., nicht der einer Großstadt, Kommerzienrat Rausch-Oberhausen, Generalsekretär Stegewald-Küln, Gene ralkonsul Manasse-Stettin und Herr August Müller-Hamburg dem Vorstande an. Herr Müller ist ein der sozialdemokra tischen Partei angehöriger einstiger Gärtnergehilfe, der sich durch Selbststudium zum Besuche einer Schweizer Universität emporarbeitete und zum Doktor promovierte. Er war dann Redakteur der sozialdemokratischen Hamburger Volksstimme und ging darauf, um sich auf seinem Spezialgebiet, dem Genossenschafts- und Konsumvereinswesen, mehr betätigen zu können, zu der Großeinkaufsgesellschäft nach Hamburg. Er vertrat stets einen gemäßigten Standpunkt. Zum Besuch des Reichskanzlers in Siiddeutsch- land schreibt die „Franks. Ztg.", daß es sich dabei nicht bloß um eine Erwiderung des Besu.i es bayerischen Minister präsidenten in Berlin handeln könne, da der Kanzler sich ja auch nach Stuttgart und Karlsruhe begebe. Durch den Krieg find mancherlei Fragen aufgeworfen worden, an deren Lösung früher oder später die süddeutschen Staaten beson ders interessiert sind. Als Zweck der Reise des Kanzlers nach Süddeutschland sind daher Besprechungen über solche Fragen amunekmen. i und das verwünschte Armband ist noch nicht einmal be zahlt." Dann entfernte er sich, um sich in die Oper zu bege ben, wo heute die Ninon austrat. „Mein Sohn ist wohl längst hier?" fragte der alte Baron von Saldern im glänzend erleuchteten Vorsaal des gräflich Orloffschen Palais, wo heute ein großes Ballfest ftattfand, den harrenden Diener und reichte ihm seinen Zobelpelz. „Da tönt ja schon die Tanzmusik, der Junge dreht sich wohl längst, daß es eine Freude ist." „Der junge Herr Baron ist noch garnicht hier," be richtete der alte Haushofmeister, der unter der Türe stand und diese Frage mit gehört hatte. „Noch nicht hier? Der Schockschmerenöter, wo bleibt er so lange," entgegnete der Baron. „Na, dann muß er jeden Augenblick kommen. Wenn er kommt, soll er mich gleich rufen lassen — ich wollte die Perlen sehen, sagen Eie ihm das." Damit ging Baron von Saldern zu der bereits versammelten Gesellschaft. Kaum zehn Minuten später erschien auch Viktor von Saldern mit seinem Diener. Er glühte, ob von der Eile, oder Aufregung? Er gab seinen Pelz an seinen Diener und erfuhr nun den Befehl seines Vaters, den der auf merksame Haushofmeister nicht schnell genug aussühren zu können glaubte, denn Salderns waren als nobel unter der Dienerschaft in den vornehmen Petersburger Hausern bekannt. Viktor von Saldern winkte seinen Diener Francois in eine Fensternische und es entspann sich zwischen beiden solgender Gespräch: „Francois, jetzt ist guter Rat teuer." „Wieso, Herr Daron?" „Der verwünschte Schmuck, den ich heute im Namen meines Vater» sür meine zukünftige Braut Kausen sollte." „Nun, de! haben Sie sa wohlverwahrt in der Tasche, Herr Baron." „Ich hatte ihn in der Tasche augenblicklich ist er aber im Besitz der himmlischsten aller Frauen, der gött lichen Ninon, die ich dasüc zu allen Teufeln wünsche." „Wie kommt er in ihren Besitz?" „Ich habe ihn derselben geschenkt — " Der mit seinem Herrn aus gewissen Gründen auf seh: vertrautem Fuß stehende Francois stieß einen Rus des Erstaunens aus. „Keine Ausrufe — Du weißt, ich liebe dergleichen nicht. Kurz und gut, der Schmuck ist fort; es bleibt mii nichts anderes übrig, als vom Pappa andere 50000 Ru bel zu bekommen um einen neuen kaufen zu können." „O, was wird er zu diesem Geschäft sagen ?" „Erst muß er den Verlust der ersten 50 000 Rubel erfahren. Hier mein leeres Portefeuille, das vernichtest Du und nun aufgepaßt, spiele Deine Rolle gut, ich fange die Komödie sogleich an — ich habe das Geld verloren — verstanden?" „Prächtiger Einfall — wenn der Pappa nur bei gu ter Laune ist und es hübsch glaubt, wenn wir ihm das erzählen." „Dafür muß eben gesorgt werden, daß es glaubhaft erscheint, so unmöglich ist es ja auch nicht." Viktor von valdern begann nach diese» Worten auf geregt hin und herzugehen, zu rufen, sodaß alle Diener herbeigestürzt kamen. „Geh schnell noch einmal hinunter, vielleicht liegt es im Wagen!" befahl er zunächst Francois. „Herr Baron, ich bin ganz unglücklich, wenn ich es nicht finde," entgegnete der Diener, der seine Rolle aus gezeichnet spielte. „Was soll ich tun?" „Geh nur und sieh erst einmal im Wagen nach, das ist das Nächste uud dort kam» ick es auch nur liegen ha ben lasse».' -