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!Die größte Seeschlacht der Weltgeschichte. Die SeefchlaA am Skagerrak, die mit dem glänzenden Siege unserer Kriegsschiffe endigte, war sowohl nach Einsatz der Streitkräfte wie nach ihrer räumlichen und zeitlichen Ausdehnung die größte Seeschlacht der Weltgeschichte über haupt. Die deutsche Hochseeflotte stand der Hauptmacht der englischen Kampfflotte gegenüber, zehn Stunden währte dt« Schlacht, ihre Front dehnte sich allmählich auf eine Länge von mehr als 150 Kilometer aus. England, daS unter deM ersten Eindruck des niederschmetternden Schlages die Sprache verloren zu haben Dien, sieht sich jetzt zur Bestätigung seiner von unserer Marineleitung berichteten Verluste ge nötigt. Däß eS dabei mit Verschleierungen arbeitet, den Untergang deS Großkampfschiffes „Warspste" zu leugnen sucht, befremdet ünS nicht. Während England elf seiner Schiffe mit einem Gesamtgehalt von 117 500 Tonnen als verloren angibt, beträgt unser Verlust nur 23 056 Tonnen. Die englischen Verluste sind in Wirklichkeit größer, als sie von Londoner amtlicher Stelle angegeben werden. Die englische Marineleitung räumt selbst ein, daß von sechs ihrer an der Schlacht beteiligt gewesenen Kriegsschiffe noch keine Meldung eingelaufen sei. Dieses Eingeständnis, das dert Tage nach der Schlacht gemacht wurde, beweist deutlich, daß die betreffenden Schiffe verloren sind. Von dem Ein druck, den die Mitteilung der Londoner Admiralität, die englischen Verluste seien schwer, aber auch die deutschen seien ernst, auf das Jnselvolk gemacht hat, ist es schwer eine Vorstellung zu geben. Die amtliche Entschuldigung, daß das unsichtige Wetter den Deutschen zn Hilfe gekomnien sei, den Engländern aber geschadet habe, ist selbst dem eng lischen Volke zu dumm, das doch an Verdrehungskünsten gewöhnt ist. Bestrafte Prahlsucht. Was die englische Kriegs flotte mit ihrer Fahrt in den dänischen Gewässern bezweckte, verschweigt die Londoner Admiralität begreiflicherweise. In dessen gibt es, wie die „Voss. Ztg." schreibt, Anzeichen, die uns der Lösung des Rätsels näherbringen. In keinem der bisher veröffentlichten Berichte über den Zusammenstoß ist davon die Rede, daß die englische Flotte von einer Flotille von Minenschiffen begleitet gewesen wäre oder daß sie selbst Transportschiffe begleitet hätte. Diese beiden negativen Kennzeichen berechtigten (mit dem Vorbehalt, daß nicht nach träglich noch der eine oder andere Umstand bekannt wird) zu dem Schluffe, daß weder die vielbesprochene Landung an der jütländischen Küste, noch ein Angriff auf den Sund und der Einmarsch in die Ostsee von der englischen Marine« lettung geplant war. Dagegen wird eben hierdurch die Vermutung nahe gelegt, daß Englands Flotte, wie ein Schwan auf einem Teich sich von Kindern bewundern läßt, vor den Neutralen paradieren und hochmütig ihre Macht über die Gewässer zeigen wollte. Die Anmaßung hätte sie fürchterlich gebüßt! Zum Nordfeesieg beglückwünschte der Reichskanzler den Chef der Hochseeflotte, Vizeadmiral Scheer, in einem Telegramm, worin es heißt: Stolz und Begeisterung er füllt ganz Deutschland, daß es nunmehr auch unserer Flotte vergönnt war, dem überlegenen Feind, der sich für unüber windlich hielt, mit wuchtigen Schlage zu zeigen, was Deutsch lands Seemacht ist und kann. Das Vaterland jubelt und dankt. Exzellenz Scheer erwiderte: Die Freude des Vater landes gibt uns die Hoffnung, ein Stück haben beisteucrn zu dürfen zu Deutschlands Geltung in der Welt. Diels Hoffnung ist unserer Flotte Inhalt und Ansporn für tue Zukunft. . - ... § Die gesamte moderne Flotte Englands im Kampf. Um Legendenbildungen von vornherein entgegenzutreten, stellte der Chef des Ädmiralstabs unserer Marine erneut fest, daß sich in der Schlacht vor dem Skagerrak am 31. Mat die deutschen Hockseestreitkräfte mit der gesamten modernen englischen Flotte tm Kampf befunden haben. Zu den bis herigen Bekanntmachungen ist nachzutragen, daß nach amt lichem Bericht noch oer Schlachtkreuzer „Jivincible" und der Panzerkreuzer „Warrior" vernichtet worden sind. Bei uns muhte der kleine Kreuzer „Elbing", der in der Nacht vom 31.5. zum 1.6. infolge Kollision mit einem anderen deutschen Kriegsschiff, schwer beschädigt worden war. g e ftpre ngt werden, da er nicht mehr etnaevrachr wervE konnste. Die Besatzung wurde durch Torpedoboote geborgen, bis äüf den Kommandanten, zwei Offiziere und 18 Mann, die zur Sprengung an Bord geblieben waren. Letztere find nach einer Meldung aus Holland durch einen Schlepptr Nach Amuiden gebracht und dort gelandet. . - H Der deutsche Seesieg hat auf das neutrale Ausland einen gewaltigen Eindruck gemacht und augenscheinlich den letzten Zweifel an dem endlichen Sieg der Zentralmächte, der hier und da noch bestand, gründlich weggeräumt. Die amtlichen Pariser Stellen hatten das Schlachtergebnis, so lange es irgend möglich waren, geheim gehalten und gaben es dann unter den abenteuerlichsten Entstellungen bekannt. Da die Wahrheit auch in Frankreich auf die Dauer nicht verborgen gehalten werden kan, so ist der Sturz aus der zuversichtlichen Stimmung in komplette Verzweiflung um so sicherer, als die deutschen Erfolge vor Verdun und gegen die Enalänüsr doch eine aar ru deutliche Sprache reden- Die Reichstagsarbeit. Der Deutsche Reickstag hat seine Schuldigkeit getan und kann gehen, d. h. die Sommerferien antreten, die bis -mm 25. September dauern sollen. Obwohl, nach ihrem Werte bemessen, die neue Kriegsanleihe von zwölf Milliarden die gewichtigste und bedeutendste Vorlage der Session ist, so weiß man doch im Voraus, daß ste bas Hohe Haus nicht lange aufhalten wird. Die Kriegsnotwendigketten ryerden bewilligt, weil sie bewilligt werden müssen, damit wir zum siegreichen Frieden gelangen. Umständliche Debatten im Plenum gibt es da nicht. Im übrigen steht die einstimmige Annahme der neuen Milliarden-Anleihe heute schon fest. Der ablehnende Standpunkt der 21 Mitglieder der sozial demokratischen Arbeitsgemeinschaft fällt nicht ins Gewicht. Eingehende Debatten, die nach den gründlichen Ausschuß beratungen sogar als recht ausgedehnt bezeichnet werden können, wenn man die bisher gepflogene Geschäftserledtgung in den Kriegstagungen berücksichtigt, haben die Steueroor- lagen verursacht, die nach den Kompromißrorschlägen zur Annahme gelangten. Tabaksteuer, Erhöhung der Post- und Telegrammgebühren, Frachturkunbenstenrpel sind wichtige und tiefeingreifcnde Steuern; aber sie berühren die unent behrlichen Lebensbedürfnisse doch nur in geringem Maße und belasten die breiten Volksschichten daher nicht in drückender Weise. Angenehm ist es ja nicht, wenn man für die Postkarte statt der bisherigen 5 fortan 7 Pfennige zu zahlen bat; aber erschwinglich ist der Mehraufwand doch. Man wird sich jetzt auch in Norddeutschland mehr und mehr an die Pfennigrechnerei gewöhnen, die in den süddeutschen Bundesstaaten längst heimisch ist. Das hat seinen Vorteil und wirkt erzieherisch im Sinne des Sprichworts: wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. An Stelle der von der Regierung vorgeschlagenen Ouittungs- ist die Umsatzsteuer getreten. Ihr unterliegen Kauf- und Lieferungsgeschäfte. Der Steuersatz beträgt 1 von Tagend des Betrages der Lieferung in Abstufungen von 10 Pfennig sür je angefangene 100 Mark. Die Abgabe ist vom Betriebsmhaber am Schluffe eines jeden Kalender jahres, «und wenn der Betrieb nicht bis zum Schluß des Kalenderjahres bestanden hat, bei Beendigung des Betriebes von dem Gesamtbeträge der Lieferungen zu entrichten, die in diesem Jahre bewirkt worden sind. Beläuft der Gesamt betrag der Lieferungen sich im Jahre nicht auf mehr als 8000 Mark, so wird eine Abgabe nicht erhoben. Das be schlossene Verfahren ist einfacher und weniger beschwerlich, als es die Besteuerung der Quittung bei jedem einzelnen Wareneinkauf wäre; daß auch der Kleinhandel von ihm betroffen wird trotz der Bestimmung, wonach die Steuer erst bet einem Umsatz von mehr als 8000 Mk. erhoben wird, liegt auf der Hand. Die wichtigste aller Vorlagen, über die zugleich auch von Anbeginn grundsätzliche Einmütigkeit herrschte, ist die Kriegsgewinnsteuer, oder die Kriegssteuer, wie sich jetzt kurnveg renannt wird. Ihr unterliegen nach dem Verzicht auf eine abermalige Erhebung des Wehrbeitrages alle Per sonen, deren Vermögen am 31. Dezember 1016 gegen den Stand zu Beginn des Veranlagungszeitraumes einen Zu wachs oder keine Verminderung von mindestens 10 Prozent erfahren hat. Die Abgabe wird nur erhoben, wenn der Vermögenszuwachs den Betrag von 3000 Mark und daH UMmöven am 81. MzMver er. iinen Gesamtwert voll 8000 Mark übersteigt. Beträgt das Vermögen zu dem ge nannten Termin nicht mehr als 13 000 Mark, so unterliegt abgabepflichtige Vermögenszuwachs nur insoweit der Abgabe, als durch ihn ein Vermögensbetrag von 10 000 Mark über schritten wird. Die Abgabe vom Vermögenszuwachs beträgt für die ersten 10 000 Mark des Zuwachses 5 Prozent, sür Vie zweiten 10, für die dritten 10 000 Mk. 15 Prozent, für die nächsten 20 000 Mk. 20, sür die nächsten 50 000 Mk. 25 Prozent, sür die nächsten 100 000 Mk. 30 Prozent; sie steigt bei 300 000 Mk. auf 45 Prozent und beträgt darüber hin aus 50 Prozent. Die Kriegsabgabe der Einzelpersonen ist zu einem Drittel binnen drei Monaten nach Zustellung des Bescheides zu entrichten, das zweite' Drittel ist bis zum 1. November 1917 uud das letzte Drittel bis zum 1. März 1918 zu entrichten. KimMa». Der Deutsche Reichstag, der sich am Donnerstag vertagt, wird seine Arbeiten nicht erst im November wieder aufnehmen, wie es bisher hieß, sondern schon im September zu einer kurzen Tagung zusammentreten. Damit sinh hi« Verbündeten Regierungen dem Wunsche der deutschen Volks vertretung entgegengekommen, den Reichstag nicht auf gar zu lange Zeit auszuschalten. Die Konferenz mit den Bürgermeistern im Kriegsernährungsamte, die am Sonnabend nachmittags stattfand, galt vornehmlich der Beratung über die Be schaffung von Lebensmitteln für diejenigen Städte, die eine Massenspeisung durchführen wollen. In einer deutschen Industriestadt, in Barmen, sind für die Durchführung der Maffenspeisung alle Vorbereitungen getroffen. Barmen hatte sofort nach Kriegsausbruch als eine der ersten Städte Stadt küche n eingerichtet, in denen Bedürftige gutes, nahrhaftes Essen zu mäßigen Preisen erhielten. Den Bedürfnissen ent- sprechend ist der Betrieb beständig vergrößert worden, so daß jetzt täglich 6000 Liter Essen verteilt werden. Um dem durch die Ernährungslage gesteigerten Bedürfnis auch ferner hin Rechnung zu tragen, wird die Wohlfahrtszentrale in den nächsten beiden Monaten die Betriebe derart erweitern, daß täglich 10 000 Mittagessen verabfolgt werden können. Mit 20 Pfennig bleibt der Preis für die Literportion wesentlich hinter dem in den meisten andern Städten zurück. Trotz des niedrigen Preises wird gutes, kräftiges und schmackhaftes Essen durch namhafte Zuschüsse der Wohlfahrtszentrale ge währleistet. Jur preußischen Abgeordnetenhaus, das am Sonnabend eine kurze Sitzung abhielt, gedachte der Präsident. Graf v. Schwerin-Loewitz, unseres großen Seesieges. In allen deutschen Gauen, so führte er aus, ist die Kunde mit Jubel ausgenommen worden, daß unsere Hochseeflotte gegen über der an Zahl weit überlegenen englischen Schlachtflotte einen herrlichen Sieg erfochten hat. (Stürmischer Beifall.) Ich habe mir gestattet, aus diesem Anlaß dem Kaiser, dem Begründer der deutschen Hochseeflotte, den aufrichtigen Glück wunsch des Hauses darzubringen und erhalte darauf als Antwort soeben folgende Drahtung: Ich danke für den freundlichen Glückwunsch, den mir das Abgeordnetenhaus aus Anlaß der Seeschlacht bet Skagerrak ausgesprochen har. Mit Ihnen bin ich stolz darauf, daß unsere wackere Flotte in diesem gewaltigen Kampfe gezeigt hat, daß sie auch einem übermächtigen Gegner gewachsen ist. Meine Herren, so fuhr der Präsident fort, auch unser ganzes Volk wird gerade Viesen Sieg mit besonderer Freude und mit besonderer Genugtuung begrüßen. War es doch ein noch heute leitender englischer Staatsmann, der vor dein Kriege in echt englischer Ruhmredigkeit der Welt ver kündete, daß die Überlegenheit der englischen Flotte gegen über der deutschen so gewaltig sei, daß im Falle eines englisch-deutschen Krieges die deutsche Flotte schon vernichtet sein würde, bevor noch überhaupt in der Welt die Kriegs erklärung bekannt wird. Nun, meine Herren, Gott der Herr gebe unseren braven deutschen Blaujacken und ihren herr lichen Führern noch einige solche Siege, wie wkr sie jetzt er rungen haben. Das wird gewiß das große Ziel, welchem wir alle gemeinsam zustreben, der Erreichung eines annehm baren und die Sicherheit des Reiches dauernd verbürgenden Friedens ain schnellsten und sichersten fördern. Ich werde mit Ihrer Genehmigung auch den Sieaer in dieser Schlacht, ' Mie ist da?" zugegangrn? Erzählung nach einrr wahren Anekdote von Charlotte Dirch-Pfeiffer. 9 „Ist das wahr?" „Ich will sterben, Herr Präsident, wenn das nicht wahr ist — ich habe selbst gesehen, wie mein Herr die Brieftasche noch hatte, als wir zusammen die Treppe he- rabstiegen." „Du warst ja recht ausmerksam auf die Brieftasche, scheint mir. Du kannst also behaupten, daß Dein Herr die Brieftasche wirklich verloren hat — nachdem er der schönen Ninon einen Besuch abgestattet hatte." »Ja." „Ueberlege es Dir ganz genau." „Herr Präsident, es ist so, wie ich sage." „Hm, seltsam ist das. Also ich frage Dich noch ein mal, hat Dein Herr die Brieftasche verloren, nachdem er bei der Ninon war und nicht vorher schon." Nein." ,,Nun, da Du dessen so ganz sicher bist, so könntest Du, der seinem Herrn beim Ein und Aussteigen behilflich ist, ebenso leicht der Finder sein, wie jeder andere, ist es nicht so?" Francois schwieg verlegen, er wußte nicht, was er auf diese Worte antworten sollte, die so verfänglich waren. Eine Weile sah der Polizeipräsident den schweigenden Diener mit durchbohrenden Blicken an, dann winkle er einen der Polizisten herbei. „Visitiert einmal die Taschen dieses Mannes," befahl er dem Polizisten. Francois begriff, daß hier jedes weitere Leugnen und Ausrede vergebens war und er sich nur immer enger in die Angelegenheit verwickelte, in der er sich nun einmal verrannt hatte. Er griff daher in die Brusttasche und zog die Brieftasche heraus, die er auf Befehl seiner Herrn wegwerfen sollte, wozu er aber noch keine Gelegenheit gehabt hatte und durch das Dazwischenkommen des Po lizeipräsidenten gehindert worden war. „Hier ist die Brieftasche Exzellenz, sie ist leer," sagte er. „Wo sind dir Rubelscheine. Wo hast Du dieselben versteckt?" Der Diener schaute verlegen zu Boden. Der schlimmste Augenblick war gekommen. „Nun, wirst Du antworten," drängte der Polizeiprä sident. „Ich habe sie nicht." „Wo sind sie hingekommen, frage ich." „Der Herr Baron hat einen Schmuck dafür ge kauft." „Ah, das ist ja ganz neu; also einen Schmuck hat er sür das Geld gekauft — dann kann er es also nicht verloren haben. Warum Haft Du das nicht gleich gesagt?" „Ich konnte ja nicht — machen Eure Exzellenz mich nicht unglücklich — ich kann nicht dafür." „Ich will es glauben — aber nun die volle Wahr heit — hat Dein Herr wirklich einen so teuren Schmuck gekauft?" »Ja." „Und wem hat er denn diesen teuren Schmuck ge schenkt?" „Ich — ich weiß es nicht." „Soll ich Dir 20 Stockschlage geben lassen oder willst Du mir die Wahrheit sagen — wem hat er den Schmuck gegeben." Francois schwieg — er befand sich wirklich in einer recht schwierigen Lage, aus der er sich nicht wieder heraus- lügen konnte. Auf jeden Fall traf ihn hier das Mißge schick. - „Er hat ihn der Ninon geschenkt," platzte endlich Fran cois heraus. „Dachte ich mir doch so etwas," entgegnete der Poli zeipräsident. „Also hat Dein Herr ganz recht, wenn er sagt, er hat das Geld verloren — nur hätte er gleich hinzusügen müssen, wo er es verloren hat — bei der Schauspielerin." „Machen Eure Exzellenz mich nicht unglücklich." „Wo werde ich einen so treuen Diener unglücklich machen. Jetzt wirst Du noch helfen, daß wir das Geld wiederfinden — verstehst Du." „Das ist unmöglich." „Unmöglich — warum unmöglich?" „Weil es nicht mehr da ist." „Wie Du mit einem Male gut unterrichtet bist. Also das Geld ist nicht mehr da; wo ist es denn?" „Für den Schmuck hat es der Herr Baron aurgege- den." „Ach, ganz richtig, also für den Schmuck ist es verlöre» gegangen. Du wirst mich jetzt begleiten." „Das ist zu viel Ehre sür mich, Exzellenz." „Das weiß ich, aber trotzdem wirst Du mich begleiten, komme nur." Francois schritt ganz geknickt neben dem Polizeiprä sidenten aus dem Saale. Eben war die liebenswürdige und reizende Ninon aus demTheater heimgekehrt, wo sie heute wieder reiche Triumphe geerntet hatte und saß jetzt noch auf ihrem Lieblingsplatze, vor dem Ankleidespiegel um ihr herrliches Bild zu be wundern, welches ihr daraus entgegenstrahlte, das selbst um diese Stunde noch reizend war, besonders gehoben noch durch den kostbaren Schmuck, den ihr Baron von Saldern geschenkt hatte. „Gib acht, Jeanette, heute will Niemand mehr beim Soupee bei mir sehen, weder Fürst Alexejesf noch Graf Ortsei." ,,