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Rabenauer Anzeiger : 08.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191608087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-08
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Monat
1916-08
-
Jahr
1916
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Erfolg der deutschen Flott« und der Seestrettkräfte der Ver bündeten ist um so höher zu werten, als den 156 Kriegs schiffen Deutschlands und seiner Verbündeten mit einer Wasserverdrängung von 1 651 000 Tonnen auf Seiten des Feindes nicht weniger als 443 Kriegsschiffe mit 54 288 000 Tonnen Wasserverdrängung gegenüberstehenden, ungerechnet Hilfskreuzer, Torpedobootszerstürer und Unterseeboots der Feinde. Die Verluste Englands an Linienschiffen, Panzern und Kreuzern betrugen in den beiden Kriegsjahren 49 mit 562 250 Tonnen Wasserverdrängung, die Deutschland und seiner Bundesgenossen 80 mit 191531 Tonnen. England allein verlor 40 Kriegsschiffe mit 485 220 Tonnen, Deutsch land 25 Kriegsschiffe mit 162 276 Tonnen. An Handels schiffen verloren die Gegner im letzten Kriegsjahr 879 mit 1816 728 Tonnen, insgesamt seit Kriegsbeginn 1303 mit 2 574 205; dabei sind die in den Häfen der Mittelmächte beschlagnahmten feindlichen Handelsschiffe nicht mitgerechnet. Englischer Wahnsinn. Zurzeit wird in England eine Liga von Männern begründet zu dem Zwecke, den deutschen Kaiser und seine Mitschuldigen vor Gericht zu bringen uns wegen Mordes an dem Kapitän Fryatt und anderer Ver gehen gegen bas Völkerrecht zu bestrafen. Die Mitglieder der Liga müssen sich gegenseitig feierlich verpflichten, bet Heumahlen jegliche Regierung zu bekämpfen, die sich weigert, im Friedensvertrage die Klausel aufzunehmen, daß alle ver antwortlichen Personen in Deutschland, deren Schuld be wiesen werden kann, verurteilt werden sollen. Die Be strebungen der deutschen Militärkaste sollen für immer eine Warnung für die ganze Welt bleiben. Nach dev Bnndesratsverordnung über dke Brot- und Mehloersorgnng der neuen Ernte, die am 16. d Mts. in Kraft tritt, ist die Ausgabe von Brotbüchern nicht mehr gestattet. Die Verbrauchsregelung in den Gemeinden muß allgemein durch Brotkarten erfolgen. Ferner müssen die Selbstversorger durch regelmäßige Nachprüfung ihrer Vorräte überwacht werden, damit sie diese nicht vorzeitig in unzulässiger Weise verbrauchen. Vergeltung für Englands Vermögensraub. Eng land hat sich im Januar d. Js. entschlossen, durch einen Gewaltakt ohnegleichen in der neueren Geschichte der zivili sierten Nationen alles, was die Tüchtigkeit deutscher Kaufleute und Gewerbetreibenden in England geschaffen, entweder ganz zu vernichten oder dem Eigentümer wegzunehmen, um den britischen Konkurrenten daran zu bereichern. Zur Vergeltung hat der Bundesrat eine Verordnung erlassen, die den Reichs kanzler zur Anordnung zwangsweiser Liquidation solcher Unternehmungen ermächtigt, deren Kapital überw egend britischen Staatsangehörigen zusteht oder die vom britischen Gebiet aus geleitet oder beaufsichtigt werden. Ebenso wie auf Unternehmungen kann sich die Liquidation auf Nieder- lassungen eines Unternehmers, auf Nachlaßmassen und Grund- stücke erstrecken. Auch britische Beteiligungen an einem Unternehmen können zwangsweise liquidiert werden. Während das englische Gesetz die Regierung verpflichtet, die Liquidierung feindlicher Unternehmungen anzuordnen, wird in der deutschen Bundesratsverordnung die Entschei- düng darüber, ob ein britisches Unternehmen zu liquidieren ist, dem Reichskanzler anheimgestellt. Die deutsche Volks wirtschaft ist stark genug, um die freie Betätigung auslän dischen Unternehmungsgeistes im Inlands zu ertragen. Englische Strafandrohungsn. Der englische Pre- mierminister Asquith erklärte in der Kammer, Kapitän Fryati (der Kapitän des englischen Handelsschiffes, der als Frank tireur auftrat und ein deutsches Tauchboot angriff) sei tat sächlich erschossen worden. Diese Missetat habe gleichzeitig mit Grausamkeiten gegenüber der Bevölkerung von Lille und andern besetzten Teilen Frankreichs stattgesunden und beweise, daß der deutsche Oberbefehl unter dem Einfluß der militärischen Einschüchterungspolitik wieder eingesetzt habe. Wenn die Zeit reif sei, würden die deutschen Missetaten nicht ungestraft bleiben. Die englische Regierung sei entschlossen, ihr Recht gegen die Missetäter zu wahren und ein Gesetz einzubringen, wonach das deutsche Volk in der Gemeinschaft der Nationen nicht geduldet wird, bis solche Missetaten ge büßt sind. ümnksnücK üoü Sie »dumm biri«. Amerikas Antwort auf das System Ler englischen Schwarzen Listen besagt, die Einrichtung der eine Achtung aussprechenden Schwarzen Listen sei von Volk und Re gierung mit schmerzlichster Überraschung ausgenommen worden^ sie scheine der Regierung eine Politik willkürlicher Ein mischung in den neutralen Handel darzustellen, wogegen in den entschiedensten Ausdrücken zu protestieren ihre Pflicht fei. Der Umfang und die Wirkung dieser Politik seien außer ordentlich. Nach demselben Grundsatz könnten Amerikaner in den Vereinigten Staaten einer ähnlichen Bestrafung unter worfen werden wie einheimische geschäftliche Unternehmungen, falls sich nur ergebe, daß sie mit einem ihrer eigenen Lands leute Handel trieben, dessen Name auf der Liste stände. Die Regierung der Vereinigten Staaten erlaube sich, die englische Regierung daran zu erinnern, daß die Bürger der Vereinigten Staaten durchaus innerhalb ihrer Rechte blieben, wenn sie versuchten, mit der Bevölkerung oder den Re gierungen irgendeiner der kriegführenden Nationen Handel zu treiben. Sie seien dabei nur sestbestimmten internatio nalen Übungen und Vereinbarungen unterworfen, welche die englische Regierung, wie es der Regierung der Vereinigten Staaten scheine, zu leicht genommen und zu häufig miß achtet habe. , Die Einführung der Schwarzen Listen schiebe diese Schutzbestimmungen zur Seite. Sie verurteile oyne Verhör, ohne vorherige Ansage und von vornherein. Es stehe ganz offenbar außer aller Frage, daß die amerikanische Regierung sich nicht bet solchen Methoden oder Strafhandlungen gegen ihre eigenen Bürger beruhigen könne. Die englische Re gierung könne von ihr nicht erwarten, daß sie darin ein willige, die Namen ihrer Bürger auf eine parteiische Liste gesetzt zu sehen, ohne die Aufmerksamkeit der englischen Regierung in ernstester Form auf die vielen bedenklichen Folgen für die neutralen Rechte und neutralen Beziehungen zu lenken, welche ein derartiges Vorgehen notwendigerweise nach sich ziehen müsse. Die amerikanische Regierung hoffe und glaube, so heißt es nach einer Washingtoner Drahtung der „Köln. Ztg." in der Note, daß die englische Regierung In ihrer naturgemäßen Beanspruchung durch einen einzelnen dringenden Gegenstand ohne die volle Erkenntnis der man cherlei unerwünschten und nicht wünschenswerten Ergebnisse gehandelt habe die eintreten könnten. — Der englische Bot- lÄaft« ützerasb der Regierung «in« formelle (christ liche Versicherung, welche besagt, vatz eine Firma nicht der Schwarzen Liste unterworfen sei, wenn nicht enwiesen sei, daß sie eine Agentur der deutschen Regierung sei oder Geld nach Deutschland sende. Zehn Gebote für die häusliche Obstverwertung zur Kviegszeit werden in der Zeitschrift für „Obst- und Gemüseverwertung" der dringlichen Beachtung empfohlen: Das Leichtverderbliche nutze zuerst. Meide alle unsicheren Verwendungsarten. Bevorzuge jene Benuhungsarten, bei welchen die Nährwerte am vollkommensten erhalten bleiben. Spare an Zucker. Nutze den in den Früchten selbst sich bildenden Zucker. Verwende alle brauchbaren Gefäße zum Einkünften. Nutze jede Fruchtart in der für sie passendsten Weise aus und gebe dabei der einfachen Herstellung den Vorzug. Verschmähe zur Kriegszeit auch die Anwendung außergewöhnlicher Hilfsmittel nicht. Nutze die entstehenden Abfälle und Kerne. Laß überhaupt nichts unbenutzt. Die russische» Niederlagen. Russische Niederlagen. Nach jedem furchtbaren Aderlaß, den die Russen sich bei ihren Vorstößen gleichen, müssen sie trotz stets herangezogener Reserven eine Kampf pause etntreten lassen, die sich allerdings nicht in völliger Kampfruhe, sondern in einer Verminderung der Zahl und Kraft der feindlichen Angriffe ausdrückt. Am heftigsten wurde in MUtelgalizien im Raume zwischen Strypa und Koroptec bei der Armee Graf Bothmer gerungen, wo die Scharen des Generals Schtscherbatschew fest dem 5. Juli, dem Tage der Verlegung der österreichischen Front an den Koropiecbach, immer wieder ihre Vorstöße wiederholen, um die nördlich an der Strypa lausende österreichisch-ungarisch« Front aufzurollen. Die an diesem Verbindungsabschmit stehenden verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Bataillone fügten dem Feinde ungeheure Verluste zu und behielten alle Stellungen fest in der Hand. An der wolhynschen Front vom Stochod bis in den Raum westlich Brody waren die Kämpfe erbittert genug, trugen jedoch Kennzeichen einer erklärlichen feind lichen Ermüdung. Stellenweise gingen die eigenen Truppen zu örtlichen Gegenstößen vor, und der Erfolg dieser Vach tagelangem Ringen gegen die Angriffe des Feindes Unternommenen Tätigkeit äußerte sich in Ler Einbringung von über 2000 russischen Gefangenen. An anderen Stellen wurden Angriffe der Ruffen teils durch Geschützfeuer, teils in den Hindernissen und auch im Nahkampfe zurückgeschlagen. Westlich Brody versuchten die Ruffen, im Gebiete von Bol- durkaquellen in der Nacht unsere Gräben zu überrumpeln. Diese Absicht mißlang vollkommen. Ebenso erfolglos waren die russischen Vorstöße westlich Luck im Gebiete der Siema- quellen bei Zwiniacze nördlich der Lipa und am Stochod- übergang beim Dörfchen Zajaczewka, südlich der Bahnlinie Sarny—Kowel. Auch nördlich dieser Bahnlinie bei Stobychwa scheiterten russische Angriffe. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so sagt der Kriegs berichterstatter der „Voss. Ztg.", ist somit der zweite Hanpt- abschnitt der allgemeinen feindlichen Offensive in ein ruhigeres Stadium eingetreten. Die Beurteilung der allgemeinen Lage wird durch die Wiederholung der ver geblichen Angriffs der Armee Letzschicki im Raum von Kirlibaba, wo die Russen über 20 000 Mann verloren haben, in gewißer Weise beeinflußt. Das türkische Soldatenmaterial, das nach Galizien und der Bukowina unterwegs ist, besteht aus ausgesuchten Regimentern, Lie zum großen Teil die gewaltigen Kämpfe an der Ari-Burnu-Anafartafront und bei Sedd-ul-Bahr mit- aemacht haben. Die Entsendung türkischer Truppen war schon seit langem geplant und ist nicht etwa durch die jetzigen Kriegsereignisse verursacht worden. Englische Grausamkeiten. ' Unsere Feinde halten eS wegen der Wirkung auf da- neutrale Ausland wieder einmal für geboten, Schilderungen deutscher Grausamkeit und Barbarei zu veröffentlichen. Sie suchen den Eindruck ihrer lügnerischen Behauptungen da durch zu erhöhen, baß sie diese als Darstellungen sterbender deutscher Gefangener ausgeben. Ein Buch, bas ein angeb licher englischer Arzt in diesem Sinne herausgab, wird in allen Einzelheiten zitiert und besprochen. Besonderen Ein druck verspricht man sich von der „Beichte" eines deutschen Majors, der französische Kirchen geschändet, der französische Nonnen entführt, in Dinant alte Frauen erschlagen und Löwen und Ärschot in Brand gelegt haben soll, und von der „Times" ausführlich wiedergegebenwird. Sehr breit ist die Er mordung der alten Frauen geschildert, deren Augen den „sterbenden Bosch" noch bis in seine letzen Augenblicke ver folgt hätten. Während die Blätter sich an diesen erdichteten Schauer- mären entrüsten, verherrlichen sie die Grausamkeiten ihrer eigenen Leute als Heldentaten. So läßt laut „Köln. Ztg." die Londoner „Times" einen englischen Offizier folgendes erzählen: Wir hatten die ersten beiden Linien genommen und gingen gegen die dritte, als wir sahen, wie die Deut schen aus einem tiefen Unterstand aus zwei Ausgängen herauskamen. Unser Kommandant ging in Len Graben und schoß die Hunnen ab, wie sie herauskamen. Er hatte an jeder Seite von sich einen Ausgang des Unterstandes in einer Entfernung von ungefähr 15 Metern. Ein Deutscher kam aus Ausgang Nr. 1, sofort fiel er, dann kam einer aus Nr. 2 und fiel sofort. Unser Offizier war kühl wie Eis, er drehte sich nur von rechts nach links und feuerte so qenau, als wäre er in einer Schießbude. Es war das beste Preis schießen, das ich je gesehen habe, lauter Preise und keine Nieten. — Die Art und Weise, wie das Verhalten des eng lischen Offiziers in einem englischen Blatt wiedergegeben wird, dürfte bei objektivem Nachdenkenleichterkennen lassen, ob dem deutschen oder dem englischen Volkscharakter krank hafter Blutdurst näherliegt. Die gemeine Grausamkeit, die sich hier an der Schilde rung eines Preisschießens auf Menschen berauscht, tritt auch in der Wiedergabe des russischen Berichts in derselben Nummer der „Times" zutage, in dem angegeben wird, daß vofi den Russen gefangene deutsche Soldaten nach ihrer Gefangennahme ohne Gnade bajonettiert worden seien. Mit dem gleichen grausamen Behagen berichtet auch der eng lische Zeitungsdienst den englischen Lesern eine russische Meldung des Inhalts, daß sibirische Kosaken einige hundert Türken gefangen genommen und „aufgespießt" hätten. Fügt man zu diesen Proben noch den im Daily Tel^raph vom 12. Juni veröffentlichten Brief des englischen Deckosfiziers «iS der Skagerrak-Schlacht hinzu, der »lieber einen tollen Hund als ein deutsches Schwein" gerettet haben würde, so dürfte es deutschen Lesern — und vielleicht auch einmal der übrigen Welt — klar sein, was unter der „Seele des Krieges" auf englischer Seite zu verstehen ist! Die gemeine Grausamkeit englischen Geistes kann sich nicht bester offen baren, als in der systematischen schamlosen Verhetzung des eigenen Volkes und der Soldaten, zu dem Zweck, „die Bestie im Menschen" aufzurütteln, die scheinbar nicht nur in far bigen Engländern wohnt! Vermischtes. Der Papst über den Krieg. Der Papst empfing 8000 Kinder der verschiedenen Kirchensprengel Noms in Vertretung all derjenigen Kinder Europas, die nach seiner Vorschrift am letzten Sonntag das Abendmahl zu nehmen sich verpflichtet hatten. Nach voll zogener Kommunion sagte Papst Benedikt in einer Ansprache, er habe sich an die Kinder gewandt, weil sie die Leiden ihrer Eltern vermindern und die Schmerzen der Väter versüßen. Indem er zu den Kindern Roms spreche, spreche er zu den Kindern der ganzen Welt, über den Krieg äußerte er sich den Kindern gegenüber, daß seit zwei langen Jahren die Völker, die zuvor liebevoll gegeneinander waren, sich zer fleischten und umbrächten. Seit zwei Jahren, sagre der Papst, habe er gelitten, gefleht und gebetet, aber umsonst. Deshalb habe er sich durch die Unschuld an Gott gewandt. Der Papst sagte weiter, er wünsche, daß dem Gemetzel ein Ende gemacht werde und daß, nachdem die menschliche Ge sellschaft sich eines KainS würdig gezeigt habe, sie sich nun auch eines Abels würdig erweise. Die göttliche Allmacht werde die Mittel hierzu finden. Die Neuyorksr MunMonsexpIosion Hai ungeheure Munitionsmengen vernichtet. Bei der Katastrophe sind 33 Feuerwehrmänner ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten ist noch nicht bekannt, doch der Branddirektor erklärte, wenigstens 50 Menschen seien getötet und 400 würden ver mißt, die wahrscheinlich ebenfalls tot seien. In New Jork sind alle unteren Fensterscheiben durch den Luftdruck zer brochen worden, besonders bet der Börse und in mehreren Wolkenkratzern. Diese gerieten sogar stark ins Schwanken, bestanden aber die Belastungsprobe. Nach der Explosion trieben laut „Franks. Ztg." viele mit Munition beladene Barken den Fluß hinab und gefährdeten Ellis und Gover nors Island. Viele Gebäude find gänzlich zerstört. Die Explosion ist in fünf Staaten gehört worden. In New Jork stürzte die Bevölkerung in panischen Schrecken auf die Straßen als die erste Detonation erfolgte. Der Schaden der Neuyorker Explosion wir auf 100 Millionen Mark geschätzt, darunter für 15 Millionen Mark Rohzucker. Es gingen auch viele Wagenladungen gesalzenes Schweinefleisch verloren. 13 Lagerhäuser und 8 Landungsbrücken wurden beschädigt. Auch die Freiheits statue erlitt leichte Beschädigungen. Ein Denkmal der Frau. In Konia ist nach türkischen Blättern soeben der Grundstein zu einem Denkmal gelegt worden, das die Verdienste der anatolischen Frau um die landwinschaftliche Bebauung des Landes während der Ab wesenheit der Männer im Kriege verewigen soll. Der hübsche Gedanke ist um so mehr zeitgemäß, als die Ernte in Anatolien, Türkisch-Kleinasien, in diesem Jahre infolge reichlicher Regenfälle besonders ergiebig zu werden verspricht Und die landwirtschaftliche und nationale Listigkeit desweib- lichen Teils der türkischen Bevölkerung damit ihre Krönung erfahren wird. Spare durch Kauen. Obwohl unsere Nahrungsmittel ausreichen, sind sie doch so knapp, daß es kaum eine Familie geben kann, die vom Krieg nichts merkt. Um so nächtiger ist nunmehr die Beachtung jenes guten Rates, die Speisen möglichst ausgiebig zu kauen. Das gute Kauen bewirkt, daß die Speisen besser ausgenützt und kleinere Mengen be- nötigt werden, und daß Magen und Herz weniger belastet sind und Gesundheit und Wohlbefinden gefördert werden. Von verschiedenen Seiten wurde auf das „Fleischern" auf merksam gemacht und es wurde u. a. angeraten, wenn man sich an richtiges Kauen gewöhnen will, im Anfang zu zählen. Auf diese Weise wird ungefähr ein Drittel der Spei sen gespart und die gesunde Verdauung gefördert. Kriegsdichtung. Lin Wiegenlied aus dem Schützengraben. In dem neuesten, demnächst erscheinenden Heft der chonen Sammlung von KrirgSgedichten, die der Verlag Lugen Diederichs in Jena herauSgibt, findet sich auch in Wiegenlied, daS ein deutscher Krieger im Gedenken an ein Kind in der Heimat in den Schützengräben bei Roye gedichtet hat. DaS Gedicht, dessen Entstehungsart unter all den zahllosen Wiegenliedern der deutschen Dichtung ge wiß einzig dasteht, lautet folgendermaßen: Slap, min Kind, De Stacht, de kümt. De Wind speelt in dat Blädermeer Un singt ein Wegenleed di vör. Slap, min Kind. Slap, min Kind. In Storm un Wind Dor steiht di Vadder op de Wacht In Frankrik woll to später Nacht — Slap, min Kind. Slap, min Kind Un bed geschwind, Dat unser Herrgott in de Nacht Ok öwer dinen Vadder wacht. Slap, min Kind. Die deutsche Hansa. Sie sagten, die deutsche Hansa — Sei seit Jahrhunderten tot, — Es könne sie nicht er wecken — Auch Deuttchlands schwere Not. — Das war er bärmlich gelogen, — Das war eine Narretei, — Es blühte durch alle Jahrzehnte — Die deutsche Kauffahrtei. — Und selbst, als abgeschlossen — Der Feind das heimische Meer, — Da schuf die Hansa wieder — Die alte deutsche Ehr'. — Das Meer hat seine Treue — Der Hansa voll bewahrt, — Es klingt bis in die Tiefe: — „Heil, Hansa, gute Fahrt!" — Georg Paulsen. s
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