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Las zweite Kriegsjahr. (Erste Hälf.te.) nach Praga. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze wurde die Ver folgung der Russen, die am 2. Mai mit dem Durchbruch bet Tarnow-Gorlice begonnen hatte, unter täglichen Kämpfen fortgesetzt und führte zu den glänzenden Erfolgen. Am 4. wurde die Festung Iwangorod von österreichisch-ungarischen Truppen der Armee Woyrsch erobert, am " August 191S. Der SiegeSpreiS des ersten Kriegsjabres bestand in der Besitzergreifung von Gebietsstrecken in Feindesland, die dem dritten Teil deS Umfanges Deutschlands entsprechen und zusammen 180 000 Quadratkilometer betrugen, davon in Belgien 29 000, in Frankreich 21 000 und in Rußland 180 000. Die Gegenrechnung des Feindes dagegen war nur klein, 10 000 Quadratkilometer in Galizien, 1050 in Elsaß. Die Zahl der Kriegsgefangenen betrug 1 696 400, davon 1 058 869 in Deutschland, die der Geschütze 7000 bis 8000, die der Maschinengewehre 2000 bis 3000. wurde die Festung Iwangorod von österreichisch-ungarischen Truppen der Armee Woyrsch erobert, am Tage darauf er folgte die Einnahme von Warschau durch die Armee des Prinzen Leopold von Bayern und der Rückzug der Russen nach Praga. Am 7. wurde bei Warschau daS östliche Weichseluser gewonnen. An demselben Tage fand bet den Dardanellen an der Sulva-Bai auf Gallipoli die Landung neuer englischer Streitkräfte statt. Am 10. wurden im Osten drei Armeegruppen unter Hindenburg, dem Prinzen Leopold von Bayern und Makensen gebildet. Die zu der ersten Gruppe gehörige Armee Scholtz eroberte am nämlichen Tage Lomza. Am 17. wurde von einer Armee der Gruppe Hindenburg unter Führung des Generals von Litzmann Kowno erobert. Uber 20 000 Russen wurden gefangen genommen, 1301 Geschütze erbeutet. Die Nullen wurden über den Bug und in die Vorstellungen von Nrest-Litoivsk geworfen. Am 19. wurde von einer Armee der Gruppe Hindenburg unter Führung des Generals von Beselcr Nowo-Georgiewsk erobert. Dis Besatzung, 6 Generale und mehr als 85 000 Mann, wurden gefangen genommen, 1640 Geschütze, 23 219 Gewehre, 103 Maschinengewehre wurden erbeutet. Am 25. wurde Brest-Litowsk durch das öster reichische Korps von Arz und des brandenburgische 22. Reserve korps erobert und die Verfolgung der Russen auf der Front vom Bialowieska-Forst bis zu den Rokitno-Sümpfen aus genommen. Am 28. wurde General von Beseler, der Eroberer von Nowo-Georgiewsk, zum Generalgouverneur für den Osten ernannt. Am 31. wurde die Festung Luck erobert und die äußere Frontlinie von Grodno erreicht. Die deutsche Augustbeute betrug: 2000 Offiziere, 269 839 Mann gefangen, über 2200 Ge chütze, über 560 Maschinengewehre erbeutet. Die österreichische Augustbeute belief sich auf 190 Offiziere, 58299 Mann gefangen, 31 Geschütze, 123 Maschinen gewehre erbeutet. September. Am 1. wurden die äußeren Westforts von Grodno teils erstürmt, teils von den Russen geräumt, am 2. der Brücken kopf von Lennewaden erstürmt und Grodno eingenommen. Am 3. wurde Grodno mit allen Forts besetzt, sechs schwere Geschütze, 3600 Gefangene fielen in unsere Hand. Am 5., dem Jahrestage des Not- und Todvertrages, wurde Groß fürst Nikolaus Nikolajewitsch des Oberbefehls enthoben und zum Vizekönig und Oberbefehlshaber im Kaukasus ernannt. Am 7. fand der Angriff feindlicher Flieger auf die unbe festigte Stadt Freiburg im Breisgau statt. In den Argonnen wurden am 8. bet Vienne le Chateau die feindlichen Stellun gen in 2 Kilometer Breite und 300 bis 500 Meter Tiefe, das Werk Marie Therese und andere Stützpunkte erstürmt, über 2000 Franzosen wurden gefangen genommen, 48 Ma- schinengewchr, 54 Minenwerfer erbeutet. In Wolhiuien wurde am e. die Festung Dubno erobert. An demselben Tage fand eine ausgiebige Belegung der Docks und Hascn- anlagen von London mit Bomben durch deutsche Luftschiffe statt. In der Nacht darauf wurde der Luftangriffen erfolg reicher Weise wiederholt, desgleichen in der Nacht zum 12. In der nächstfolgenden Nacht wurden die militärischen An lagen von Southend durch deutsche Flieger bombardiert. Am 15. begann das Vordringen der Hindenburg-Truppen auf Jacobstadt. Das Gelände zwischen Pripjet und Jasiolda wurde genommen, Pinsk in deutschen Besitz gebracht. Am 16. erzwang die Armee deS Prinzen Leopold von Bayern den Übergang über die Szczara, die Armee Mackensen sau- Ltok rmü llebe. Erzählung von Eugen Hermann. 13 Ich überlasse es vollständig Deinem Ermessen, lieber Saalburg, in welcher Weise Du meiner Bitte entsprechen willst. Es kommt alles darauf an, daß nicht noch ein größeres Unglück daraus entsteht, ich befürchte alles für Regina." Der Brief der Baronin von Dörrenberg an ihren Gatten war wohl wesentlich kürzer, aber nicht minder inhaltsschwer: Herr Baron! „Ich kann es leider nicht hindern, daß Sie so schnell abreisten und gar die Absicht bekundeten, dauernd fern zu bleiben oder gar Ihr Vaterland um meinetwillen zu verlassen, so sehr ich es auch bedauere. In meinen Ver hältnissen kann ich leider Ihr großmütiges Anerbieten nicht ausschlagen, ich werde mich indeß auf das Allernot- wcndigste beschränken. Ich werde nur eine kleine Rente annehmen, dagegen werde ich weder hier verbleiben, noch in der Residenz in ihrem Besitztum Wohnung nehmen, damit Ihnen die Rückkehr zu keiner Zeit verleitet wird. Ich werde mich vollständig von der Welt zurückziehen und alles zu vermeiden suchen, was irgend Anlaß zu un liebsamen Gerede geben könnte. Ich wünsche Ihnen von Herzen eine glücklichere Zukunft und Vergessenheit alles dessen, was Ihr Leben seit unserer Verheiratung getrübt hat. Ihre Gemahlin Regina Baronin von Dörrenberg. Varon von Dörrenberg hatte sich zunächst in die Re sidenz begeben, fest entschlossen, jedes weitere Zusammen- (eben mit keiner Gemahlin attszugeben und sich gemalt- berte die Sumpfgedtete nördlich Pinsk vom Feinde. Beginn der schweren Kämpfe im wolhynischan Festungsdreieck. In Wolhynien am 17. allgemeiner russischer Vorstoß in Richtung Rowno—Kowel. In Ostgalizien brach der russische Vorstoß an der Strypafront zusammen, der Feind zog sich gegen den Sereth zurück. Am 18. erfolgreicher Vorstoß der Armee Eichhorn gegen Wilna, das von den Deutschen alsbald besetzt wird. Am 19. wurde der Krieg gegen Serbien ein geleitet. Deutsche Artillerie beschoß serbische Stellungen bei Semendria, während österreichisch-ungarische Artillerie Bel grad unter Feuer nahm. Der rechte Flügel der Hindenburg- Armee drang in Gegend östlich Lida bis westlich Nowogrodek vor, die Armee deS Prinzen Leopold erzwang den Übergang über die Molczadz. Am 21. wurde von der Armee des Prinzen Ostrow erstürmt. An demselben Tage wurde die allgemeine Mobilmachung in Bulgarien angeordnet. Am 22. wurde Stuttgart von feindlichen Fliegern angegriffen. An demselben Tage eroberte die prinzliche Armee die russi sche Stellung westlich Walorka. Am 24. wurde die Mobil machung in Griechenland angeordnet. Am 25. fand der große englisch-französische Angriff vom Meer bis an die Vogesen zur Durchbrechung der deutschen Front und zur Befreiung Nord-Frankreichs und Belgiens statt. Die Eng länder wurden bei Ipern und Roulers abgewiesen. Bei Loos wurde eine deutsche Division in die zweite Verteidi gungsstellung zurückgedrängt. Ein Gegenangriff wurde sofort erfolgreich eingcleitet. Zwischen Reims und den Ar gonnen wurde eine deutsche Division aus der erstcn in die zweite Stellung zurückgenommen; alle übrigen Durchbruchs versuche scheiterten. Am 26. wurde der große englische Angriff bei Lille durch Gegenangriff zum Stehen gebracht. Bet Loos wurden die Engländer, bet Souchez und Arras die Franzosen blutig abgeschlagen. In der Champagne scheiterte der feindliche Angriff. Im wolhynischen Festungs gebiet brach der russische Gegenangriff zusammen. Am 27. erzwang die Armee Linsingen den Stnr-Ubergang unterhalb von Luck. Die Ruffen zogen sich nörolichDubno bis hinter die Putilowka zurück. Am 28. wurde ein Teil des verlorenen Geländes bei Loos von uns wiederaewonnen. Am 29. gab es in der Champagne erbitterte Durchbruchskämpfe, eine feindliche Brigade vernichtet. Am 30. scheiterte in Ostgalizien ein russischer Durchbruchsvcrsuch bei Tarnopol unter chhweren Verlusten für den Feind. Die deutsche September-Beute im Osten betrug 421 Offfziers, 95 464 Mann, 87 Geschütze und 892 Maschinengewehre. Oktober. Von dem englisch-franzosischen Durchbruchsversuch auf der 840 Meter langen Front konnte am 3. festgestellt werden, daß die deutschen Truppen an einer Stelle in 23, an einer anderen in 12 Kilometer Brette in die zweite, nicht letzte, Verteidigungslinie gedrängt worden. 130 000 Mann fran zösische, 60 000 Mann englische Verluste an Toten, Ver wundeten und Gefangenen; die deutschen Verluste betrugen noch nicht ein Fünftel dieser Zahl. Am 5. Oktober wurden die ersten Ententetruppen in Saloniki gelandet, am 6. brachen sechs Mafsenangriffe der Franzosen nordwestlich Souain zu sammen. An demselben Tage begann die Offensive gegen Serbien durch die neu gebildete Heeresgruppe Mackensen, bestehend aus der Armee Köveß, die vom Donau—Save- Dreieck ausging, und der Armee Gallwitz, die gegen Se mendria vorrückte. Die denkwürdige Donau-Überschreitung sand gleichfalls am 6. statt. Am 7. nahmen deutsche Truppen die große Zigeunerinsel bei Semendria. Am 9. wurde Bel grad erobert, das Schloß von den deutschen, die Zitadelle von den österreichisch-ungarischen Truppen erstürint. Auch die Höhen im Südwesten und Südosten der Stadt wurden genommen. Äm 11. wurden Stadt und Feste Semendria erobert. Am 1S. erfolgte der Zusammenbruch der englischen Offensive bei Ipern-Loos sowie der fünf französischen An griffe bei Tahure. Am 14. erklärte Bulgarien an Serbien den Krieg. Die bulgarische Armee Bogadjeff eröffnete den Angriff gegen die Linie Negotin—Pirot, die unter Führung deS Bulgaren-Generals Todorow ging in Richtung Üsküb vor. In unaufhaltsamem Siegeslauf der Verbündeten wurden die Serben zurückgeworfen. Der Avala-Berg, Obre- Novac, Owanja wurden schnell nach einander genommen, Kotschana und Nadowitschle erobert. Am 21. begannen mit täglichen allgemeinen Sturmangriffen die dritte Schlacht am Jsonzo. Am 23. erstürmten Truppen der Armee Hin denburg JlluxI, an demselben Tage wurden die Serben nach einer entscheidenden Niederlage bei üsküb gegen den Kat- sam gegen eine Schwäche zu schützen, welche die ihn ver zehrende Leidenschaft jeden Augenblick immer heftiger er neuern Könnte. Er begab sich alsbad auch zu seinem Notar, um die notwendigen Schritte zur Regelung seiner Angelegenheiten zu tun. Inzwischen lebte er in völliger Zurückgezogenheit, um die Antwort seiner Gattin abzuwarten. Seine Absicht war, sobald seine Anwesenheit in der Residenz nicht mehr nötig war» eine weite Reise zu machen. Er wartete auf diese Antwort mit fieberhafter Ungeduld, er kam sich vor wie ein Angeklagter, der seine Freilassung erwartet und er fühlte sich dabei so niedergedrückt, daß er sich sogar scheute, seine Wohnung zu verlassen, da es ihn unange nehm berührt hätte, einem seiner Bekannten zu begegnen und nach der Ursache seine» Hierseins und nach seiner Gattin befragt zu werden. Den Brief seiner Gattin erhielt er endlich, aber er be friedigte ihn nicht so wie er es wünschte, da aus ihm weder ein bestimmtes Ja, noch ein Nein hervorging. Er hatte erwartet, daß sie seinen Entschluß mit größerer Ge nugtuung, ja mit Befriedigung ausnehmen werde, aber besonders ihre Worte am Schlüsse erweckten wieder die alte Leidenschaft und ließen ihn seine Abreise fast bereuen, denn auch die alten Zweifel stiegen in seinem Herzen wie der auf. Er strengte aufs Neue sein Hirn an, ob er etwas in seiner Erinnerung finden könne, was eigentlich Regina zu ihrem Groll gegen ihn veranlaßt haben konnte, aber vergeblich, er konnte nichts finden! „Entweder befinde ich mich in einem Irrtum oder sie," knirschte er, als er wieder, wie so oft, keine Erklärung fand, „oder" und seine Stirne kräuselte sich finster „es ist nur eine müssige Erfindung ihrer Laune, sie wollte nur ihren Spott mit dir treiben — nein, das wäre teuflisch und wenn sie auch kein Herz sür dich hat, sie ist keiner solchen Handlung fähig — aber was Kanu es denn sein!" schanik-Paß geworfen, üsküb wurde erstürmt, desgleichen Negotin. Unser Kreuzer „Prinz Adalbert^ wurde bei Libau zum Sinken gebracht. Am 26. stellten deutsche, österreichische und bulgarische Truppen bei Ljubicevac die Verbindung mit einander her, am 27. eroberten die Bulgaren Zajecar und Knjazevac, am 28. hielten sie ihren siegreichen Einzug in Pirot. Die Jsonzoschlacht brachte schwere Kämpfe, die mit einem vollen Mißerfolge der Italiener endeten. Am 30. wurden im Westen die Butte von Tahure erstürmt. Dis deutsche Oktober-Beute in Rußland und Serbien betrug 244 Offiziere, 40 S4S Mann gefangen, 23 neue und zahlreiche ältere Geschütze, 80 Maschinengewehre; die der Österreicher 162 Offiziere, 32 000 Mann gefangen, 33 Geschütze, 53 Ma schinengewehre. November. Am 1. wurde Kragujevac von den Serben an eine deutsche Abteilung übergeben, am 5. wurde von einer deutschen Abteilung Kraljevo erobert, 13g Geschütze wurden erbeutet, an demselben Tage von den Bulgaren Nisch ge nommen und 100 Geschütze erbeutet. Am 7. eroberte die Armee Gallwitz Krujevac, machte über 7000 Gefangene und erbeutete 103 Geschütze. Am 8. wurde der italienische Paffa- aierdampfer „Ancona" durch ein österreichisches Tauchboot bei Kap Carbonara versenkt, von 482 Personen 270 gerettet. Am 12. begann die vierte Jsonzoschlacht. Die Stadt Görz wurde von den Italienern beschossen. Im Osten erzielte die Armee Linsingen bei Czartorisk nach vierwöchigen Kämpfen einen vollen Erfolg, die Russen wurden bis auf den letzten Mann vom Westu'fer verjagt. Am 14. wurden die Monte negriner über den Lim geworfen, von den Bulgaren wurden die Franzosen südlich Veles völlig auf das Ostufer der Cerna geworfen. Am 16. wurde Gostivar erobert und Prilap besetzt sowie der Paß der Babuna-Planina. Am 18. wurden die Montenegriner bei Priboj geschlagen, die Österreicher rückten in das Sandschak-Novidazar ein und drangen von dort gegen die motenegrinischc Grenze vor. Am 23. wurde Mitrovica erobert, 10 000 Serben fielen in die Hand der Österreicher, am gleichen Tage nahmen Deutsche und Bulgaren Pristina ein und 7400 Serben gefangen. In Mefopotanien erlitten die Engländer eine Niederlage bei Ktesiphon. Am 25. nahmen die Verbündeten das Amselfeld in Besitz. Am 27. flohen die Reste des Serbenheeres nach Albanien, womit die große militärische Aktion in Serbien zum Abschluß kam. Mehr als 100 000 Serben, das ist über die Hälfte des gesamten serbischen Heeres, waren gefangen genommen, 502 Geschütze erbeutet worden. Am 29. fiel Prizwan, 17 000 Serben gefangen, 50 Feldgeschütze, 148 Kraft fahrzeuge erbeutet. Dezember. Am 3. schlugen die Bulgaren am linken Ljuma-Nfer die Serben und erbeuteten 100 Kanonen und 200 Kraft wagen, an demselben Tage erfolgte der Einzug deutscher und bulgarischer Truppen in Monastir. Am 4. räumten me Franzosen Krivolac und zogen sich aus Ihrer Ccrna-Wardar- Stellung zurück. Die Bulgaren nahmen die Linie Krivolac- Negolin-Kawadartzi ein. Am 7. eroberten die Österreicher Ipek, erbeuteten 80 Geschütze und machten 2000 Gefangene. Am 8. endete Lie 4. Jsonzoschlacht. Die Italiener hatten 70 000 Tote und Verwundete. Die Franzosen wurden auf dem linken Wardarufer geschlagen, auS Grodecz getrieben und auf Hudrvo geworfen. Engländer und Franzosen zogen sich vor der Armee Todorov südlich der Linie Rabrowo— Valundovo zurück. Bulgarische Truppen stürmten dje eng lisch-französischen Stellungen, eroberten Struga, Gevgheli und Doiran. Engländer und Franzosen wichen am 12. bis auf den letzten Mann über die griechische Grenze und zogen sich allmählich nach Saloniki zurück. Am 17. wurde unser kleiner Kreuzer „Bremen" in der Ostsee durch ein feindliches Tauchboot versenkt. Am 19. mußten die Engländer aus Gallipoli ihre Stellungen bei der Suvlabat räumen und auf die Schiffe fliehen. Am 23. gewannen wir unsere Stellung am Hartmannsweilerkopf restlos zurück. An der beßarabischen Front zwischen Pruth und Waldgebiet nördlich Toporoutz brachen fünf russische Jnfanterieangriffe und ein 15 bis 16 Reihen tiefer Massenangriff blutig zusammen. Januar 1V16. Jaunbe in Kamerun wurde am 1. von den Engländern «kommen. Am 6. wurden die Montenegriner zwischen Ipek und Plaw geschlagen, die englische Wehrpfltchtvorlage wurde angenommen. Am 9. wurde der englische Schlachtkreuzer Es war kein Wunder, daß der Baron nicht aui me Ursache kam, die zu einer solchen Entfremdung zwischen ihm und seiner Gattin geführt hatte, weil er keine Schuld an derselben trug. Eigentlich war dieselbe eine ziemlich harmlose und nur die Verbitterung der Baronin, die sii gleich im Anfänge so vollständig beherrschte, hatte eine Aufklärung verhindert, bis es dann zu spät war und wie durch einen in das Wasser geworfenen Stein die Wellen des Hasses und der Zwietracht immer weiter ausbreiieten. Es war an einem Gesellschaftsabend gewesen, als der Baron Regina von Achenbach zum ersten Male begegnet war und sich seinen Freunden gegenüber bewundernd über ihre Schönheit geäußert. In einem gewissen Ueberinut hatten zwei seiner Bekannten sofort gewettet, ob sich diese Bewunderung des Varons nicht bis zu einem Heirats antrag verdichte und ob er und Regina von Achenbach nicht noch ein Ehepaar würden oder nicht. Als der Baron tatsächlich nach und nach immer mehl sich für die schöne, stolze Regina von Achenbach interessierte konnte dies seinen Bekannten, besonders den beiden, welche die Wette abgeschlossen hatten, nicht verborgen bleiben. Herr von Kreß, ein junger Regierungsassessor war derje nige, der auf das Zustandekommen der Ehe gewettet hatte und Hauptmann von Billing der Gegenpart. Der Baron von Dörrenberg war eines Abends in der lustigen Gesellschaft seiner Freunde, es war dies zu einer Zeit, wo er sich schon ganz ernstlich um die Hand Reginas von Achenbach bewarb und seine Hoffnung sich immer mehr verbesserte. Man gratulierte ihm scherzweise und teilte ihm auch die Wette mit. „Ich hoffe, Sie werden Ihre Wette verlieren, Herr von Billing," sagte er scherzhaft. „Meinen Sie," entgegnete dieser. „Ich habe bis zur Stunde noch nicht geglaubt, daß Sie trotz der anerkannten Vorzüge des Fräuleins von Achenbach ernsthafte Absich- ten aH Mr Heirat hegen könnten. 7