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Meine poMkcde Nachrichten. Ein deutscher Hilfskreuzer hat den bewaffneten eng lischen Dampfer „Eskimo" südöstlich von Arendal nach Gefecht genommen und aufgebracht. Der englische Handelskapitän Charles Fryatt wurde in Brügge wegen des Angriffs auf ein deutsches Unter seeboot zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die amerikanische Regierung hat in einer Note an die englische Regierung Einspruch gegen die englischen Schwarzen Listen erhoben. Zwei große englische Dampfer wurden im Kattegat durch deutsche Torpedojäger aufgebracht. Die deutsch-österreichisch-ungarischen Finanz besprechungen in Berlin haben die volle Überein stimmung der zu befolgenden Richtlinien aufs neue bekräftigt. Der deutsche Generalgouverneur hat der Stadt Brüssel für deutschfeindliche Kundgebungen eine Buße von einer Million Mark auferlegt. Durch die deutschen und österreichisch-ungarischen Unterseeboote wurden bis jetzt rund 1000 Schiffe ver senkt, davon im ganzen 620 englische. Die Aufschrift am Reichstagsgebäude „Dem deutschen Volke" wird in deutschen Lettern angebracht. Am Ende des zweiten Kriegsjahres haben die Mittelmächte 43l 000 Quadratkilometer feindlichen Bo den, 2 658 000 Kriegsgefangene, l I 036 feindliche Ge schütze und 3450 feindliche Maschinengewehre in ihren Händen. Die in London geführten Verhandlungen zwischen der englischen Regierung und den Vertretern der hollän dischen Reeder haben zu keinem Ergebnis geführt. Allerlei aus nah und fern. — Ein Jndianerkönig als Feind der Mittelmächte. Aus Amsterdam wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Zu dem Dutzend Kriegsgegnern, welche Deutschland und Oesterreich-Ungarn schon zu bekämpfen haben, ist jetzt ein neuer hinzugetreten, von dessen Dasein die beiden ange griffenen Mächte bisher wohl kaum etwas vernommen haben dürsten. Es handelt sich um seine Majestät Uka- schima II., König der Iibaros, eines Indianerstammes, der die Ufer des Amazonenstromes in Brasilien bewohnt. Dieser Wonach hat so viel von der Barbarei der Deut schen gehört, daß er beschloß, den deutschen Kolonisten in Brasilien, die an den Grenzen seines Reiches wohnen, einen regelrechten Krieg zu erklären. Der „Mercurio", ein in Rio de Janeiro erscheinendes Blatt, offenbar das halbamtliche Organ Seiner Majestät, teilt uns den Wort laut der Proklamation des Indianerfürsten mit, worin er erklärt, die den Deutschen von Geburt anhaftende Bösartigkeit habe ihn gezwungen, ihnen den Krieg zu er klären. Der „Mercurio" fügt hinzu, die Streitmacht des Königs sei nicht zu verachten, denn sie verfüge nicht bloß über die alten Indianerwaffen, wie Lanzen, Speere und Bogen, sondern auch bis zu einem gewissen Grade über moderne Feuerwaffen. Selbstverständlich haben die fran zösischen Zeitungen diese Nachricht des „Mercurio" über nommen. Sie drücken dem König Ukaschima ll. ihre unumschränkte Bewunderung aus für seine Anteilnahme am Kampfe der Entente für Recht, Freiheit und Zivili- ation und ziehen sehr schmeichelhafte Vergleiche zwischen einer Haltung und der der europäischen Neutralen, die n dem Kampfe für die drei vorgenannten Dinge noch immer abseits stehen. — Was kostet ein Eisenbahnzug? Eine Schnell zuglokomotive neuester Bauart mit einer Höchstgeschwin digkeit von 100 Kilometern in der Stunde wiegt, so liest man im „Prometheus", ohne Tender 75000 Kilo gramm und kostet etwa 95 000 Mark, der dazugehörige Schnellzugtender im Gewicht von 46 000 Kilogramm kostet 15 000 Mark, und der vierachsige Zugführerwagen für D-Züge stellt sich auf 37 000 Mark. Ein Personen wagen für D-Züge mit vier Achsen enthält 34 Sitzplätze erster und zweiter Klasse und kostet 52 000 Mark, ein ähnlicher Wagen für 51 Sitzplätze, der auch Abteile dritter Klasse enthält, kostet 50000 Mark und ein Personen wagen dritter Klasse für D-Züge mit 64 Sitzplätzen kostet 42 000 Mark. Dazu kommt bei Tageszügen gewöhnlich noch ein Speisewagen, dessen Herstellungskosten etwa 55 000 Mark betragen, und bei Nachtzügen der Schlaf wagen im Werte von 50000 bis 70000 Mark, so daß der Gesamtwert eines D-Zuges etwa 300000 bis 350 000 Mark beträgt. Der Wert der in den gewöhnlichen Per sonenzügen verkehrenden, meist älteren Eisenbahnfahrzeuge ist erheblich geringer; immerhin kostet noch die Lokomo tive mit Tender 48000 bis 50 000 Mark, und der Wert der Personenwagen schwangt zwischen 6000 und 13 000 Mark, während auf den Zugführerwagen noch etwa 4000 Mark zu rechnen sind. Da der Bestand der deut schen Eisenbahnverwaltungen an Personenwagen ungefähr 45 000 beträgt, ist schon ein ganz gewaltiges Anlage kapital allein in diesem Teil des rollenden Materials festgelegt. — Eine Gemeinde ohne Steuern. Im Dorfe Langenaubach im Westerwald gibt es Kalkgruben, Mar morbrüche, Braunkohlen und Erzgruben, die durch ihre Verpachtung so hohe Erträge liefern, daß die tausend Dorfbewohner keine Gemeindesteuern zu zahlen brauchen. Außerdem wird jeder Haushaltng auf Gemeindekosten noch eine elektrische Lichtanlage eingereicht. — Vom Rosenstachel getötet. Der Kriegsveteran Wernicke zu Neuruppin verletzte sich den Daumen an einem Rosenstrauch und schenkte der unscheinbaren kleinen Wunde wohl nicht sofort die nötige Beachtung. Am nächsten Morgen war der Daumen vollständig schwarz geworden, so daß W. sich zum Arzt begeben mußte. Es wurde ihm die nötige Hilfe und er nach einer Berliner Klinik verwiesen. Doch war W. nicht mehr zu retten, er ist seiner Blutvergiftung erlegen. — Die Liebesgaben-Tante. Den Rekord privater Liebesgabentätigkeit dürfte ein in Aschaffenburg wohnen des Fräulein aufgestellt haben. Sie erhielt als „Quit tung" über ihre Sendungen bis jetzt nicht weniger als 1800 Briefe und 2800 Karten. Die Krieger, die sie be dachte, waren ihr zum größten Teil nicht bekannt. — „Ein Jahr zurück! Allgemeine Körperschwäsche." Ein Landmann im Oldenburgischen hatte neben 19 ge wöhnlichen Hühnern auch eine Zwerghenne. Nun wurden ihm nachts sämtliche Hühner gestohlen. Nur die Zwerg henne gackerte am andern Morgen allein im Stall umher. Sie trug am Halse einen Zettel mit der Aufschrift: „Ein Jahr zurück! Allgemeine Körperschwäche!" — „gustav nagel junior." Der bekannte Natur apostel Gustav Nagel, der vor einigen Jahren in Flöha in Sachsen Hochzeit hielt, gibt in seinem Heimatorte Arendsee in der Altmark, wo er sich ein seinen Grund sätzen entsprechendes mit der Natur in Verbindung stehendes Heim geschaffen hat, folgendes bekannt: „durch gotes güte wurde uns heute ein hibscher kräftiger wegetarier glicklich geboren; der name des Hern sei gelobt; arendse altm., 20. Juli 1916, gustav nagel und frau." — Der Dorfpolitiker. „Wirtschaftskrieg — wat is denn dat, Hannes?" „Dat wird wohl so wat wie ne Keilerei im „Roten Ochsen" sin." Aus den Verlustlisten. Schubert, Richard, Rabenau, l. v. Kästner, Johann, Rabenau, l. v. Hamann, Arwed, Gefr., Kleinölsa, l. v. Künftner, Alsred, Unteroff., Großölsa, gefallen. Göpfert, Martin, Seifersdorf, vermißt. Fischer, Kurt, Gefr., Seifersdorf, l. v. volksbaa kl>88MSNII8l1lIpf. ^elekon Nr. 2146. Likkirkotie l_ielU unä Vamps bääer :: Ueäiriniaeke kälter aller ^rt sVallneobaä 30 kk. krausedaä 10 kt. «ick i»» Praktische Konservengläser, Kinmachehafen empfiehlt äußerst preiswert vorm. Heinrich. v V wv v v o w v vvvv v v wwwv Große preiswerte Lagerbestände in fast allen Artikeln llmgr-Wiu M MDA liefert in sauberer Ausführung Hermann Mardeck. 38 SpeMkarten von sämtlichen Kriegs schauplätzen, mit Umschlag. 1—2 EniteardM, auch Frauen, bei hohem Lohn so> fort gesucht Gutsbesitzer v. Obernaundorf. Lui» Außklsi-ung meiner verehrten Kundschaft über die am 1. August bedingten Bezugs scheine : Diese sollen, nach Mitteilungen von Seiten der Regierung in unseren Fachblättern, der Arbeiterbevölkerung im besonderen ohne weiteres bewilligt und behändigt werden, da diese infolge ihrer Arbeit ihre Bekleidung mehr und schneller abnützt und Vorräte bei der jetzigen teuren Lebensweise nicht in Reserve halten konnte, noch kann. Da runter werden nicht nur Bekleidungsgegenstände, sondern auch Haus haltungsartikel verstanden. Die verehrte Kundschaft wolle also nicht so schwarz sehen und nicht beängstigt der Bezugsscheineinrichtung entgegensehen! In erster Linie sollte die Ware durch Verkauf von nur i/» der Vorräte gestreckt und ft» der Läger den minderbemittelten Kreisen bei weiterer wirtschaft licher Einteilung zum Verkauf gestellt werden. * VsnI 5lls>, Neudsn. so Pfennig Zu haben in der Expedition des „Raben. Anz." und bei unseren Boten. (Reiskonserven) empfiehlt ksIiiiemeliiiWn empfiehlt Fritz Pfotenhauer. Karten für jede Gelegenheit, wie: Geburtstag, Hochzeit und Silberhochzeit, Umzug, Trauer ete., ferner Pracht volle Ansichten von Rabe nau und Umgeb., moderne, farbige Künstlerkarten u. reizende Chromos hält in großer Auswahl vorrätig Buchdruckerei H. Mardeck. UoUss empfiehlt pkotenkauer. ÜSM-il'ÜlMKlMg empfiehlt Fritz Pfotenhauer. Dr. Oetkers Fabrikate: „Laotin" (Laelrpulver), knääinKpalver, Vanillin 2neker. „OnStin" U8vr. sind jetzt nieder in allen Oeseliätten vorrätig. Nur eoftt, wenn aut den käofteften die KellutZlnarfte „Oetlcer's Helllropt" stellt. vr. Oetker, ^ätirmittslfabrilr, Vtetekelü. Treue Kameraclenbäncle betteten ibn auk dem bieldenkriedbok zu ^ . . . . zur letzten Kube. In tiekstem Lcbmerz kabenau, cien 31. juli 1916. ttvfmann 6vi88ler- unä l^au verw. ß;ew. Timmermann im Namen aller Mnlerbliebenen rillen Verwandten und Lekannten kierclurek clie traurige Nacbricbt, clak am 23. ck iVI. unser lieber 8okn uncl kruder, Orenaciier «tWUNIM, 2. Vreoadier-Uext. 101, 12 Lomp. clurcb Kopisckuk äen Heldentod iürs Vaterland ge- kunclen bat.