Volltext Seite (XML)
Am Rumänien. in den in e würde, und oaß .. so lange nicht ehr gewaltige , Dobrudscba und solche des Saloniki-Heeres an der rumänischen Die Entente fühlt sich noch immer zu schwach und sucht «ach weiterer Hilfe, um Deutschlrnd und dessen Verbündete niederzuzwingen. Während Italien vornehmlich von Eng land und Frankreich breitgeschlagen wurde, von denen jetzt auch Griechenlaed bearbeitet wird, war die ehrenvolle Aufgabe, die anderen Balkanstaaten zu gewinnen, der russi schen Diplomatie zugewiesen worden, die in Anbetracht der geographischen Lage der beiden Staaten auch die nächste Lazu war. Die russische Staatskunst hat während des Krieges schwere Schlappen am Balkan erlitten, Konstan tinopel ist ihr aus den Fingern geglitten, und Bulgarien hat sich den Zentralmächten angeschlossen. Hätte der soeben auS dem Amte geschiedene Minister des Auswärtigen Saso now sich um Rußland nicht durch die außerordentliche Be festigung und Erweiterung der Beziehungen zu England in Len Augen aller Kriegstreiber so hoch verdient gemacht, er hätte die der russischen Staatsweisheit erteilte bulgarische Ohrfeige mit der sofortigen Verabschiedung gebüßt. Der hochbetagte Ministerpräsident Stürmer, der die Leitung des Auswärtigen mit übernommen hat, ist zwar nicht in dem Maße Ententefreund und Kriegsschürer, wie es Sasonow war; eine Kursänderung in der auswärtigen Politik Ruß lands ist gleichwohl nicht, wenigstens in absehbarer Zeii nicht zu erwarten. Schon um Rumäniens willen wird Stürmer unentwegt an der russischen Kriegspolitik festhalten, wenn es auch feststeht, daß die rumänische Entscheidung nicht durch die Feder, sondern durch das Schwert bestimmt werden wirb. Die rumänische Regierung hatte von Anfang an und ohne Scheu erklärt, daß sie Realpolitil treibe, mit dem Stärkeren gehen werde und entschlossen sei, aus den dereinstigen Friedensschluß für sich Gewinn zu ziehen. Hätte sie nicht mit einer starken, russenfreundlichen Partei im eignen Lande zu rechnen, so hätte sie nach den schweren Niederlagen und Demütigungen Rußlands im vorigen Jahre wohl schon offen Partei ergriffen. Ihr Be schluß des Abwartens bleibt bestehen, durch dessen Aus führung sie gerade wie s. Z. im Balkankriege ein entscheidendes Gewicht in die Wagschale werfen zu können hofft. Die gegenwärtige große russische Offensive hatte vorwiegend politischen Zweck; sie sollte Rumänien von Rußlands Siege überzeugen und an Rußlands Seite ziehen. Die an gesehensten russischen Blätter sprachen von den Anschluß Rumäniens bereits wie von einer vollständig erledigten Angelegenheit. Tatsächlich scheint auch in der Zeit, da die Offensive Erfolg verhieß, eine Verständigung angebahnt worden zu sein, die soeben dazu führte, daß Rußland einen Eisenbahnzug mit Artilleriemaierial nach Rumänien entsandte, dessen Mobilmachung schnelle Fortschritte machen soll. Man soll diese Sendung nicht unterschätzen, zu überschätzen braucht man sie auch nicht. Die russischen Zusagen sind nicht allzu verlockend, Rumänien soll als Preis das gesamte bulgarische Gebiet zwischen der Dobrudscha und Dedeagatsch erhalten; letzteres soll rumänischer Hafen werben. Noch sind die Trauben sauer und Lie Bedingungen, an die sie geknüpft werden, volles Einverständnis mir der Vorherrschaft Ruß lands im Schwarzen Meer, in Konstantinopel und in den Meerengen, machen sie nicht süßer. Rumänien mühte blind sein, wollte es sich bei dem gegenwärtigen Stande der Kriegs lage den Ententemächten anschließen. Die russische wie die englisch-französische Offensive sind zum Stillstand gebracht worden und haben keine Erfolgsmöglichkeit mehr. Die Russen werden nse wieder in deutsches Gebiet einfallen, und Engländer und Franzosen werden bis deutschen Linien nicht über die grenze drängen. Das liegt klar und offen zutage. Und astshungern, dafür ist der Beweis erbracht, rönnen di« Ententestäaten Deutschland auch nicht, so lange der Krieg auch dauern mag. Schließlich ist Rumänien auch kein Italien. In diesem mochte die Politik der Straße trium phieren: in Rumänien wurde die Politik stets mit staats männischer Weisheit geführt. Einer der hervorragendsten rumänischen Generale hat soeben erst dargelegt, welchen ungeheuren Schwierigkeiten ein rumänischer Eroberungszug rächt kommenden Gebieten ausgesetzt sein dieser Zug nicht begonnen werden könnte, ' valtige russische Streitkräfte an der Eüdgrenze verett ständen. Wartet Rumänien mir dem mili tärischen Eingreifen, bis diese beiden Bedingungen erfüllt sind, dann wird es die bisher beobachtete Neutralitätspolitik zu seinem Heile bis zum Ende des Krieges fortsetzen können. Von der Westfront. Ein dritter grotzer Vorstotz, mit dem Engländer und Franzosen den Durchbruch durch unsere Reihen um jeden Preis zu erzwingen suchten, scheiterte ohne jeden andern Erfolg für den Feind als den ungeheurer Verluste in seinen Reihen. Aus den verzweifelten Anstrengungen der Feinde, eine glatte Entscheidung heroeizuführen, erkennt man die absolute Haltlosigkeit des Geredes von der Ausübung des dauernden Druckes bis zur Zermürbung der deutschen Reihen. England hat erkennen müssen, daß es uns durch Aushungerung und eine grenzenlose Verschleppung der Feindseligkeiten nicht beikommen kann. Es hat sich auch überzeugen müssen, daß bei uns der Opfermut und der Siegeswille stärker sind als bei unsern Feinden. Deshalb hat es jetzt zum dritten entscheidenden Massenstoß ohne Ansehung der beispiellosen Opfer, die ein solcher erfordert, angesetzt. Dieser dritte Stoß, durch den man die Entscheidung herbeiführen wollte, ist aber ebenso, ja noch schmählicher gescheitert als seine beiden Vorgänger. Er brach zumeist schön in unserem Feuer zusammen und nur an einigen Stellen kam es zu scharfen Nahkämpfen. Die Möglichkeit, daß es die vereinigten Feinde noch zu weiteren großen und gemeinsamen Vorstößen mit dem Zweck der Durchstoßung unserer Linien werden kommen lassen, ist nicht ausgeschlossen, sondern sogar wahrscheinlich. Es besteht jetzt aber für uns die unumstößliche Gewißheit, daß alle diese Anstrengungen umsonst bleiben werden. Die furchtbaren Verluste, die sich unsere Gegner zuzlehen und durch die sie ihre Linien und Reserven schwächen und schließlich erschöpfen, bietet uns die Aussicht, auf einen Ausgang der Somme-Schlacht, mit dem wir zufrieden sein dürfen, und von dem wir noch mehr als die bloße Abwehr feindlicher Angriffe erwarten dürfen. Die zersplitterte Offensive. Der große und all gemeine englisch-französische Vorstoß hat sich in Teilangriffe aufgelöst. Die Bedeutung derartiger Teilangriffe darf aber nicht unterschätzt werden, und vor allem darf man sie nicht etwa den geringfügigen örtlichen Unternehmungen gleich stellen, die auf den übrigen Teilen der Front gelegentlich stattfinden. Daß die Teilangriffe der Engländer einen be deutenden Umfang angenommen haben, geht aus der Mit teilung des Großen Hauptquartiers hervor, baß labet Teile von elf Divistonen festgestellt worden sind, und daß etliche davon anderen Fronten entnommen waren. Es handelt sich also um eine beträchtliche Streitkraft, die gegen die deutschen Linien vorgeführt wurde. Daß die Engländer dazu andere Fronten schwächen mußten, zeigt, baß die ursprünglich für den Angriff im Ancre- und Sommegebiet bereitgestellten Kräfte erschöpft sind, denn ohne Not wird sich die englische Leitung nicht zur Verminderung der Streitkräfte auf anderen Fronten entschlossen haben. Auch mit dem Ergebnis der Teilangriffe können wir, wie der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." betont, nach jeder Richtung hin zufrieden sein. Die feindlichen Vorstöße wurden überall abgewiesen, und wo es dem Gegner vorübergehend gelang, in die deutschen Linien einzudringen, wurde er alsbald wieder durch den Gegenstoß der deutschen Reserven herausgeworfen. Frankreichs Unzufriedenheit mit der englischen Offensive. Der französische Generalstab ist sehr unzufrieden mit den geringen Fortschritten, welche die Engländer mit ihrer Offensive in Frankreich bisher erreichten. Der Gelände gewinn an diesem kleinen Frontabschnitt sei unbedeutend, so urteilen französische Offiziere bei Verdun über das Ergebnis. Der Erfolg werde durch die ungeheuren Opfer, durch die er errungen wurde, ganz erdrückt. Frankreich könne mit feinem kostbaren Menschenmatertal nicht so umspringen wie England und Rußland. Trotz enormer Kraftverschwendung auf beiden Fronten weichen die Deutschen bei Verdun nicht einen Schritt zurück. Ihr Widerstand ist also ungebrochen. Wenn Frankreichs Verbündete ernsthafte H-lfe bringen wollen, bann müssen sie ihre Kräfte verzehnfachen. Ist dieses nicht mehr möglich, dann hoffen wir vergebens, sagten französische Generalstabsosfiziere laut „Vofs. Ztg/ nach Besuchen an der Front. Von der Ostfront. Die russischen Massenverluste veranlaßten eineu Ukas des Zaren, der sämtliche Jahrgänge der Reichswehr ersten Aufgebots bis zum 46. Jahre und zweiten Aufgebots bis zum 37. Jahre im ganzen Reiche einberuft. Die Moskauer Stadtverwaltung erhielt vom General Kuropatktn Befehl zur Aufstellung von je 10 000 Betten in sechs größeren Städten des Bezirkes, da umfangreiche Ver wundetentransporte in Richtung Riga—Moskau unterwegs seien. In Riga selbst seien die Lazarette derart überfüllt, daß leichtere Verwundete auf einem Massenstrohlager unter gebracht werden mußten. Offenbar übertreffen die in den letzten Tagen an der russischen Nordwestfront erlittenen Verluste noch bedeutend die hier angegebene Zahl von 30 000; denn sehr große Verwundetentransporte sind auch nach Petersburg unterwegs. Zum Ersatz der ungeheuren Abgänge erfolgen immer rücksichtslosere Einberufungen. In der vergangenen Woche wurden sämtliche ausg'ehobenen älteren Landsturmjahrgänge mit 24 stündiger Frist zu den Fahnen einberufen; welchen Erschütterungen dadurch das Wirtschaftsleben ausgesetzt wird, beweist die Denkschrift mehrerer tausend Handelsgesellschaften, darunter sämtlicher Banken, worin die sofortige Freilassung eines Teils der Eingezogenen gefordert wird, damit nicht das Geschäftsleben einer völligen Stockung ausgesetzt wird. Das Kriegs- mtnisterium antwortete sofort ablehnend. So totenblatz sah der Zar noch nie ans, wie er den Aussagen von Augenzeugen zufolge nach dein Bericht der Finanzministers Bark über die in London getroffenen Vereinbarungen wurde. Der Zar drohte mit der Abdankung und nur mit äußerster Mühe konnte seine Zustimmung zu den Londoner Abmachungen errungen werden. Die eng lischen Bedingungen für die Gewährung einer Anleihe sind allerdings im höchsten Grade demütigend und tragen laut „Voss. Ztg." nahezu den Charakter eines Ultimatums. Ruß land darf danach noch weniger als bisher seine Kriegs finanzen selbständig leiten, es darf Bergwerks-, Wasser straßen und Etsenbahnkonzessionen nur mit Genehmigung Englands erteilen, muß seine asiatische Politik nach Londoner Weisungen treiben und wird in seiner gesamten auswärtigen Politik durch eine dauernde Vierverbandskommission mit dem Sitze in London kontrolliert. Mobilmachung in Asien. Ein Eingeständnis der Erschöpfung ist der jüngste Ukas des Zaren, der die Mobil machung der männlichen Bevölkerung in der Provinz Astrachan, in Sibirien und auf Sachalin und Turkestan be stehlt. Lie sollen zum Bau von Befestigungen und Er richtung von Verteidigungslinien im Gebiet der aktiven Armee verwendet werden. Im Kaukasus werben sämtliche Muselmänner im Alter von 10 bis 43 Jahren ebenfalls für diesen Zweck eingezogen. Nur für die Nomadenstämme ist eine Ausnahme gemacht worden. Der italienische Krieg. Südlich des Val Sugana setzt der Feind nach dem amtlichen Wiener Bericht immer wieder zu neuen Vorstößen an. Aus der Gegend der Ctma Maora ging starke ita lienische Infanterie dreimal vor. Sie wurde jedesmal, zum Teil im Handgemenge, blutig abgewiesen. Im Raume des Monte Zebio erfolgte ein neuer starker Angriff. Dem Feind gelang es, in einen unserer Gräben einzudringen, er wurde jedoch wieder vollständig hinausgeworfen. Zum wiederholten Male greifen die Italiener mit frischen, ausgeruhten Truppen in diesem Gebietsabschnitl des Grazer Korps an. Die schon in den vergangenen Kämpfen unvergleichlich tapfere Haltung der Truppen dieses Korps macht jede feindliche Anstrengung vergebens. Das italienische Artilleriesener steigerte sich bei den Angriffen zu ungewöhnlicher Kraft; alles umsonst. Die feind lichen Verluste sind täglich autzerordentlich schwer. Am Stilfser Joch wurde der Angriff einer Alpini- Kompagnie auf die Nagler-Spitze abgewiescu. Auf den Höhen südöstlich Borgo scheiterten zwei italienische Nachtangriffe. Im Gebiet des Nolle-Passes flaute die Gefechtstätigkett nach den italienischen Mißerfolgen der letzten Tage merklich ab. An der Jfonzo-Front schwerstes Geschlltzfeuer gegen St. Lucia und die Vrückpn- schanze südlich Podgora. S»"« Ltolr mrä illisbe. Erzählung von Eugen Hermann. 14 „Wenn hier der Fall eintreten sollte, dann habe ich natürlich meine Wette verloren. Man soll eben in sol chen Dingen nicht wetten." „Das heißt, ich bin aber unschuldig, daß Sie diese Wette eingegangen find," sagte der Baron. „Was gilt die Mette-" „Zehn Flaschen Champagner," antwortete Hauptmann von Billing. „Gut," sagte der Daron, „um Sie mit Ihrem Schick sal zu versöhnen, will ich mich bei der Wette beteiligen. Bin ich so glücklich, daß Sie die Wette verlieren, dann will ich eine kleine Festlichkeit, sagen wir eine kleine Ab- schiedsfeier vom Iunggesellenleben geben und bei diesem Feste soll dann der Champagner getrunken werden. Ich überlasse es Ihnen, das Fest zu arrangieren, ganz nach Ihrem Geschmack, nur bedinge ich mir aus, daß ich eine Einladung erhalte." „Und wenn Hen von Kreß seine Wette verliert?" fragte Hauptmann von Billing lachend. „Geben Sie dann auch das Feit." „Ich werde mich in diesem Falle wohl hüten, das be deutet für mich dann doch Unglück in der Liebe und da für gibt man kein Freudenfest. „Aber es bleibt bei Ihrem Vorschlag, wenn ich die Wette verliere, Herr Baron?" „Aber ganz sicher, Herr Hauptmann, mein Wort da- raw." Damit wurde dieser Gegenstand des Gesprächs ver lassen, er war für die Männer auch nicht wichtig genug, um noch länger dabei zu verweilen. Was jeder von ih nen gesprochen batte, galt ja. 7. Baron von Dörrenberg erhielt schließlich das Jawort Reginas von Achenbach und in seiner Freude hierüber, in seinem Glück vergaß er — ganz erklärlich — die Wette. Herr von Kreß war inzwischen nach München übergesiedelt unv erst einige Taye vor der Hochzeit des Barons kam er zusällig für einige Tage nach der Resi denz zum Besuch und nun kam man natürlich auch wie der aus die einst in sroher Laune abgeschlossene Wette. Hauptmann von Billing, als Verlierer, kam auf die Zu sage des Barons zurück und arrangierte in den Räumen eines bekannten Hotels ein fideles Fest. Der Baron von Dörrenberg erschien zu demselben erst, als alle anderen' geladenen Damen und Herren schon an wesend waren. Er wurde natürlich mit Jubel von der heiteren Gesellschaft empfangen, nur seine Stimmung war keine ganz ungetrübte, da seine Gedanken immer bei sei ner Braut weilten, der er zum ersten Male um dieses Festes Willen eine Bitte abgeschlagen hatte. Die Fest teilnehmer erkannten wohl seine Stimmung. Verschiedene Aufmunterungsversuche wurden gewacht, man ließ in toller und überlauter Weise seine Braut als die eigent liche Festgeberin leben und was dergleichen Unsinn mehr war. Nach Beendigung des Hofteaters erschienen auch noch einige Schauspielerinnen und das Fest nahm nun einen Charakter an, der die Stimmung des Barons Nicht verbesserte. Er ließ sich auch nicht bewegen, bis zum Ende des Festes auszuharren. Alle diese Umstände wußten und erfuhren der Vor mund Reginas von Achenbach und sein Begleiter nicht, die zusällig auch an diesem Abend in dem Hotel in einem Nebenzimmer anwesend waren. Sie hörten abgebrochene Sätze von der Wette, hörten den Toast auf Regina von Achenbach, hatten den Baron und die Schauspielerinnen kommen sehen — was Wunder, daß sie entrüstet waren uns sofort ^regmu oon Achenbach den Vorfall mttteUten — in einem ganz falschen Lichte. Der Baron aber, als ihm drei Tage vor der Hochzeit seine Braut durch ihren Bruder sein Wort zurückgab, ^ani nicht im Entferntesten aus den Gedanken, daß diese Fest lichkeit den Anlaß bilden könne, weil er von seinem Stand punkte aus nichts Unrechtes darin erblickt hatte und auch nicht erblicken konnte. Er dachte an etwas ganz anderes, was sie ihm vorwerfe oder womit ec verleumdet sein konnte; der Fehler lag eben darin, daß seine Braut sich nicht sogleich dazu entschließen konnte, ihm alles zu sagen. Auch nach Erhalt ihrer Antwort blieb er bei seinem Vorsatz, ein weiteres Zusammenleben zu vermeiden und nachdem er alles hierzu Erforderliche erledigt, trat er seine große Rundreise an. Sein Weg führte ihn zunächst nach München, wo er für längere Zeit zu bleiben gedachte. Die Zerstreuungen, welche sich ihm hier boten, verscheuch ten mehr und mehr die Wolken von seiner Stirne; e> suchte wieder wie früher Vergnügungen, um sich in dem Rausch derselben zu betäuben. Zunächst suchte er seinen alten Bekannten, den Herrn von Kreß, auf, der sich gerne bereit erklärte, ihn in die erste Gesellschaft der bayrischen Hauptstadt einznführen. Eines Abends bei einer Gesellschaft bei einem Mini ster, zu welcher Herr von Kreß ein Einladung vermittelt hatte, fiel dem Baron oon Dörrenberg eine junge Dame auf, deren Schönheit geradezu entgegengesetzter Natur vor der Reginas war. Das blonde Haar siel in duftigen Locken wie gehaucht um die heitere Stirne, das ganze kleine Wesen hatte etwas unendlich Liebliches und Gra ziöses, sie war der völlige Gegensatz der kalten und stolzen Regina. Was den Baron noch besonders auf die junge, schöne Dame aufmerksam werden ließ, war, daß sie ihn mehrmals scharf fixierte und jedesmal velegegen errötete, wenn sie sich auf ihren Blicken ertappt sab.