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Meine pstttircde Nachrichten. Im Monat Juni sind 61 feindliche Handelsschiffe mit rund 101 000 Bruttoregistertonnen durch Untersee boote der Mittelmächte versenkt oder durch Minen ver lorengegangen. Ein russischer Kriegsrat unter Vorsitz des Zaren be riet über die Fortsetzung der Offensive, wobei sich große Meinungsverschiedenheiten ergaben. Lord Lansdowne gab im englischen Oberhause die Erklärung ab, daß eine Begnadigung der irischen Auf ständischen nicht erfolgen werde. Die amerikanischen Behörden haben entschieden, daß das Unterseeboot „Deutschland" als Handelsschiff zu be- tracyten ist. Die schwedische Regierung beschloß, die Verteilung der Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin und Lite ratur für 1916 bis 1. April 19l7 zu verschieben. Der Austausch schwerverwundeter Kriegsgefangener zwischen Deutschland und Frankreich über die Schweiz wird demnächst wieder ausgenommen werden. Die britische und die französische Botschaft haben beim amerikanischen Staatsdepartement Vorstellungen wegen des Unterseebootes „Deutschland" erhoben. In Frankreich wurde ein weiterer Teil der Jahres- Klasse 1888 (Achtundvierzigjährige) einberufen. In Hamburg trafen wieder Austauschverwundete aus Rußland ein: bis jetzt sind insgesamt 10090 Ver wundete aus Rußland zurückgebracht worden. Die Zahl der russischen Gefallenen seit Beginn der großen Offensive bis zum 1. Juli beträgt 248 000 Mann und 14 900 Offiziere, darunter 17 Generale. Merlei aus nah und fern. — Der Kassierer des Vorschußvereins in Groß- Strehlen in Schlesien, Karl Wauer, der seit 27 Jahren den Posten bekleidet, hat 60000 Mark unterschlagen. — Wie aus Pilsen gemeldet wird, ist in Borek die 20jährige Landwirtstochter Rejnek getötet worden. Als mutmaßliche Mörder wurden die eigenen Eltern verhaftet. Der Grund zu der Tat ist, daß das Mädchen eigenmächtig ein Fahrrad gekauft hatte. — „Haben Sie den Ochsen im Papier gekauft?" Die Geschichte wird aus einem brandenburgischen Städt chen erzählt, das nicht gerade an Fleischüberfluß litt, auch nicht eben die niedrigsten Fleischpreise kannte, sodaß es allenfalls nur Sonntags zu einem kleinen Braten reichte. Also, eine biedere Handwerksmeisterssrau kaufte am Sonnabend ihren Braten. Zwei Pfund Fleisch zum Schmorbraten verlangte sie. Worauf der Schlächter zu nächst einen großen Bogen dicken Papieres auf die Wage legte, was aber die Frau mit Mißfallen bemerkte. „Meesta, det Papier wiegt ja alleene schon 'n Fund: Ick will meine ßwee Fund Ochsenfleesch ausjewogen haben und Keen Papier koofen." Der Mann des Fleisches ward wild. „Na, meen' Sie vielleicht, weil Sie de Frau Liedicke sin, daderwesen schenk ick Ihn' det teire Pa pier!" „Det is mich ejal, ob det Papier Leier ist oder nich." „Aber mich is et nich egal, Frau." „Na, Sie koofen den Ochsen doch ooch nich in Papier jewickelt? Oder? Haben Se den Ochsen verleicht im Papier je- kooft?" Der Schlächter war baff. Die anderen im Laden lachten hämisch. Und mittlerweile hatte die Frau behutsam ein Einwickelpapier aus ihrer Markttasche ge zogen. „Nee, Meesta, ick hab mein Papier selwa, ick will nischt jeschenkt haben von Sie bei die teilen Zeiten, ooch det Papier nich, vastehnse?" — „Fischbutterwurst". Der mehrfach wegen Nah rungsmittelfälschung bestrafte Fleischscmeister Gustav Rud loff in Leipzig ist jetzt wiederum vom Leipziger Schöffen gericht zu drei Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt worden, weil er sogenannte „Fisch butterwurst" verkauft hat. Diese „Fischbütterwurst" stellte er zusammen mit einem dänischen Fleischermeister in einer Fabrik in Dänemark her: er setzte sie zum Preise von 2,20 Mark, später 2 Mark für das Pfund ab. Der Name des Fabrikats erwies sich aber als gröbliche Täuschung. Der Buttergehalt der Wurst war nämlich sehr gering, um so größer der der anderen für die Wurst- Herstellung wenig geeigneten Zutaten, so daß das Gericht eine grobe Nahrungsmittelfälschung als vorliegend an nahm. — Auf dem Friedhöfe in Oederan in Sachsen hat sich ein Totengräber namens Wiedrich auf seinen Grab stein folgende Inschrift setzen lassen: Ich, Totengräber dieser Stadt, Ruh' hier bei so viel tausend Leichen, Ich fütterte den Tod oft satt Und dachte, mich einst durchzuschleichen. Allein der Tod der kam und sprach: „Was hier auf Erden lebt und lag, Soll meine sein! Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!" — Der bekannte Blechkönig Heckscher ließ der Be satzung des Unterseeschiffes „Deutschland" eine Belohnung von 10 000 Dollar zukommen. Eisenbahn-Fahrplan. Gültig ab 1. Mai. Kipsdorf—Hainsberg—Dresden. 8. Ab Kipsdorf 4,45 8,30 12,10 4,15 6,05 8,— „ Dippoldisw. 5,25 9,10 12,58 4,57 6,51 8,42 „ Malter 5,36 9,22 „ Seifersdorf 5,43 9,28 „ Spechtritz 5,50 9,35 „ Rabenau 5,58 9,42 „ Coßmannsd. 6,09 9,53 An Hainsberg 6,14 9,58 „ Dresden 6,51 10,24 „ Tharandt 6,30 11,05 „ Freiberg 7,42 1,36 1,04 5,09 7,02 8,53 1,11 5,16 7,09 9,— 1,17 5,22 7,16 IV. 9,07 1,24 5,29 7,23 7,23 9,14 1,35 5,49 7,34 7,44 9,25 1,40 5,45 7,39 7,52 9,30 2,03 6,11 8,06 — 10,13 1,51 5,59 7,52 8,40 9,41 4,14 7,55 8,53 9,47 12,56 Dresden—Hainsberg—Kipsdorf. 8. 8. iV. Ab Freiberg 5,35 6,40 7,41 12,50 12,50 3,14 5,45 8,56 „ Tharandt 6,22 7,27 9,— 1,38 1,38 5,43 6,36 9,43 „ Dresden 5,58 7,26 8,59 1,15 2,03 5,28 6,28 9,09 „ Hainsberg 6,35 8,05 9,40 2,— 2,33 6,-7,01 9,55 „ Coßmsdrf. 6,42 8,12 9,46 2,06 2,39 6,06 7,07 10,02 „ Rabenau6,548,26 10,05 2,17 2,506,19 7,17 10,14 „ Spechtritz 7,-8,33 10,11 2,23 2,56 6,25 an 10,20 „ Seifersdorf 7,06 8,41 10,17 2,29 3,026,31 10,27 „ Malter 7,148,52 10,25 2,37 3,106,39 10,35 „ Dippoldw. 7,289,09 10,38 2,50 3,23 6,52 10,48 An Kipsdorf 8,10 9,50 11,18 3,30 4,03 7,32 11,28 Aus den Verlustlisten. Ebener, Paul, Rabenau, l. v. Walter, Oskar, Heizer (K. Marine), tot. Pretzschner, Gotthard, Obernaundorf, l. v. Thalheim, Arno, Seifersdorf, bish. verw., ist gefallen. Kirchliche Nachrichten für Rabenau. Sonntag, 16. Juli: 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Pastor Eckelmann- Döhlen. Donnerstag, 8 Uhr: Iungfrauenverein. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Sonntag, 16. Juli: i/,9 Uhr: Beichte und Abendmahl. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. '/-8 Uhr: Abend für männliche Jugend. Mittwoch, 19. Juli, 8 Uhr: Kriegsbetstunde. Ontsrokkirisr in sinsin tFrsnAäisr-kossiinsnt, InkLdsr ä68 Lissrnsn Krsu268 3M 6. )uli Iyi6 im scbweren Kampfe bei karleux an 6er Zomme äen Neläentoä erlitt. In tiefster trauer Rabenauer 8llb6nkoek26il8 »oek26il8- 66bunl8lag8-, kelegenkkik- sowie Andenken mit Ansichten empsiehlt Konservengläser, Ginmachehasen empfiehlt äußerst preiswert Wohnung, Stube, Kammer, Küche zu verm. Bahnhofstraße 80 V. der ostsriefischen Rasse hochtragend und frischmelkend bei mir preiswert zum Verkauf. Suche SWWeh jeder LmM zu Kausen. Kainsberg. Knut Kästner Karten für jede Gelegenheit, wie: Geburtstag, Hochzeit und Silberhochzeit, Umzug, Trauer ete., ferner pracht volle Ansichten von Rabe- nan und Umgeb., moderne, farbige Kiinstlerkarten n. reizende Chromos hält in großer Auswahl vorrätig Buchdruckerei H. Mardeü. Ksßßss empsiehlt lk^r itL PZotenksuer. 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