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Rabenauer Anzeiger : 20.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191607202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-20
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
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Träven, umzingelt von NoerwüMgender Überzahl, ergWeN sich die Deutschen doch nicht, sondern kämpfen vis zum letzten Atemzuge. Die Zurücknahme einer Grabenlinie, die während des Trommelfeuers überhaupt nur von der in guten, granat- sicheren Unterständen befindlichen Grabenwache und Beob achtern besetzt war, ist ohne Bedeutung; dagegen wäre es sinn- und zwecklos und eine unnötige Aufopferung von deutschem Blut, ein derartiges unter Trommelfeuer liegendes Grabenstück, besten Abmessungen und Linienführung als vorderstes Stück dem Gegner genau bekannt sind, des lieben Ehrgeizes halber mit Mannschaften vollzupfropfen und die Mannschaft der Verschüttung und Vernichtung auszusetzen. Viel besser ist und war es, so schreibt der beim Stabe einer Division im Westen befindliche Oberingenieur Butz der »Franks. Ztg.", für die einzelnen Linien gut versteckt angelegte Flankierungs- nnd Maschinengewehranlagen, die sich in der Feuerwirkung überkreuzen, in kleinster Dimension auszuführen, die den Gegner bei Einsetzen seines Jnfanterie- angriffes auf das zusammengeschossene Grabenstück gut in die Flanke fassen und so mit den frontal wirkenden Maschinen lewehren der Grabenwache aus den vorgenannten granat- icheren Unterständen gute Zusammenarbeit und vernichtende Mrkutig auf die anstürmende feindliche Jnfanteriemasse ergeben, so daß in den meisten Fällen mit verhältnismäßig geringer Mannschaft je nach der vom Feind zu überschreitenden Vorfläche und Stärke der angelegten Hindernisse der Ansturm bereits abgeschlagen ist, bevor unsere nach Aufhören des Trommelfeuers vorgehenden Reserven eintreffen. Englische Lügen. Obwohl die Engländer durch verzweifelte Massenangriffe die deutschen Reihen zu durch- brechen suchen, erklärte der englische Munitionsminister Derby, daß es weder auf einen Durchbruch noch auf eine Entscheidung abgesehen sei. Es sei eine harte Arbeit, Deutschland auf die Knie zu zwingen. Dies könne nur durch einen täglich andauernden und täglich wachsenden Druck auf die ganze Front erreicht werben. Diese Form des Angriffes sei bedeutend wirksamer, als ein etwaiger lokaler Durchbruch der deutschen Front an irgend einer Stelle. Dem vereinigten und gleichzeitigen Druck der englischen, belgischen, französischen, italienischen und russischen Heere müsse es schließlich gelingen, den Krieg durch oie Er- schöofung der deutschen militärischen Organisation zu be endigen. Im weiteren gab auch Lord Derby die Schwere der englischen Verluste zn, erklärt jedoch, daß alle erdenk lichen Maßregel zur Pflege und zum Abtransport der Ver wundeten getroffen worden sind, so daß mancher Soldat, der jetzt im Lazarett liege, sicherlich wieder zur Front zurück kehren könne. Die Stimmung in Frankreich. In Frankreich gibt eS zurzeit zwei sich widerstreitende Richtungen, die des Mannes an der Front und die der Zivilisten. 1914 hätte man mit Recht noch von einem einigen Frankreich reden können. Die zunehmende Erschlaffung und die sentimentale Weichheit verlangen nach Frieden. Dem entspricht bet den verantwortlichen Führern eine bedeutende Steigerung der Wildheit. Wie im Gefühl der Gefahr, wollen sie durch immer rohere Tagesbefehle ihre Leute auf die sichere Bahn deS Hasses gegen die Feinde zurückführen. Ein Tagesbefehl schreibt vor, nur Gefangene einzubringen, wenn es über 20 seienl Die Mehrzahl des Heeres wie auch des Volkes sieht laut -Köln. Ztg." in der Offensive de« letzten Versuch. Die Oberste Heeresleitung weiß, daß sie nicht auf einen zweiten Versuch rechnen darf und wird jetzt der Offensive soviel Kraft als nur möglich geben. In der geheimen Senatssitzung wurde die fran zösische Regierung gefragt, ob Italien jetzt den Krieg an Deutschland erklären würbe, und weshalb das bisher nicht geschehen sei. Der Ministerpräsident Briand antwortete laut »Voss. Ztg.*, Italien sei der Ansicht, den Krieg nicht erklären zu können, über die Gründe dürfe er nicht sprechen. Mit der beispiellosen Tapferkeit der deutschen Truppen entschuldigen die Pariser Blätter die Mißerfolge der Engländer, ferner mit den gegenüber der englischen Front eingetroffenen Verstärkungen. Es wird zugegeben, daß die Engländer im Wäldchen von Trones nach einem 48 stündigen, beispiellos verlustreichen Kampfe eine schwere Schlappe erlitten. Über diese Kämpfe berichtet ein verwun deter englischer Offizier: Die deutschen Soldaten kämpften wie die Tiaer» Als st« von den Spitzen unserer Bajonett« Krieg und Wirtschaft. Für die Reichsfleischstesie sprach sich der soeben in Halle a. S. ahgehalienen deutsche Fleischerverbandstag aus. Zn einer zur Annahme gelangten Resolution heißt es: Der Deutsche Fleischerverbandstag spricht sich gegen die Ein führung einer längeren fleischlosen Zeit aus, denn mit Rück sicht auf das Bedürfnis ist es namentlich in her jetzigen Zeit für weitere Kreise nicht gleichgültig, ob Fleisch und Fett vollkommen ausfallen. Für die Stadtbewohner bildet das Fleisch einen Hauptteil der Eiweißversorgung. Der Fleischerverbandstyg spricht sich für die Einführung einer Reichsfleischkarte aus und für einheitliche Rationierung des Fleischverbrauches im ganzen Deutschen Reiche.« Eine weitere Erhöhung auch her Zigarrenpreiss soll nach Mitteilungen des Deutschen Tabakvereins unver meidlich sein. Den Ausschlag gibt in der Hauptsache die starke Erhöhung der Nohtabakpreise, die seit dem 1. August 1S14 auf das Dreifache bis Fünffache für ausländische und ans das Fünf- bis Sechsfache für deutsche Tabake gestiegen sind. Auch höhere Löhne sind wegen der Teuerungsoer- hältnlsse notwendig geworden. Ferner sind alle sonstigen Gestehungskosten für Zigarrenherstellung ebenfalls beträcht- lich in die Höhe gegangen. Dazu kommt noch die am 1. Juli in Kraft getretene und durch Nachzoll und Nachsteuer erhebung mit Wirkung vom 15. Mai ab zum Teil bereits in Kraft getretene Erhöhung der Reichsabgaben sowohl für deutschen wie für ausländischen Tabak. Alle diese Ver- Mehrungen der Herstellungskosten bedingen, daß bet Zigarren gegenüber den Preisen vor Kriegsausbruch eine Erhöhung der Fabrikpreise um durchschnittlich mindestens 50 v. H. voll berechtigt uno nötig ist, daß sicher für billige Zigarren eine iveit höhere Preissteigerung Platz greifen muß. Dabei ist ausdrücklich, wie der »Tag« schreibt, hervorzuheben, daß Ziaarren zu den vorstehend erhöhten Preisen nur unter Mitoerwendung noch vorhandener älterer, billigerer Roh- tabakbestände geliefert werden können. — Nach der bereits erfolgten Preiserhöhung für Zigaretten bedeuten alle diese Mitteilungen schlechte Aussichten für Raucher. Dts MchaSpWch» A KLlm«. Stack «Kur Rttlümms schon berührt wurden, wursen sie noch immer Bomben. Das war preußische Garde. Der russische Nachschub leidet unter den größten Schwierigkeiten. In der Bukowina hatten die österreichisch, ungarischen Truppen bei ihrem Rückzüge alles Bahnmaterial, was nicht mitgenommen werden konnte, vernichtet. Auch sämtliche Brücken sind gesprengt worden. Mißtrauen in Rußland. Der russische General Iwanow erklärte: Englisch-französische Abgesandte baten den Zaren, den russischen Generalstab nach Frankreich zu ver setzen, um das Zusammenarbeiten der Entente zu erleichtern. Der Zar hat dieses Ansuchen abgelehnt. Lediglich der rus sische GeneralstabLchef General Beljazew weilt zurzeit Frankreich. Ungeheure Verluste Rußlands. Nach den amt lichen russischen Listen beträgt Petersburger Meldungen der „Baseler Nachrichten« zufolge die Zahl der seit Beginn der großen Offensive bis zum 1. Juli gefallenen Mannschaften 248 000 Mann. Die Zahl der gefallenen Offiziere 14 800 Mann, worunter sich 17 Generale und 29 Regi mentskommandeure befinden. Jellicoes Bericht. Der Bericht des Oberbefehlshabers der englischen Kriegs flotte, des Admirals Jellicoe, Über die Seeschlacht am Ska gerrak wird in der Fassung, in der ihn die englischen Blätter vor einigen Wochen bekannt gaben, von der „Franks. Ztg/ veröffentlicht. Er füllt nahezu sieben Spalten des Blattes und ist ebenso umfangreich wie nichtssagend. An Tatsächlichem bringt der Bericht so gut wie nichts bei, er erschöpft sich vielmehr in dem Lobe der an der Schlacht beteiligt gewesenen englischen Offiziere. Die Jnhaltlosigkeit des Berichts bestätigt die Lesart, daß die Veröffentlichung nur eine verwässerte Umschreibung des für die öffentliche Bekanntgabe ungeeignet befundenen offiziellen Berichts an den König ist. Das Auf fälligste ist, wie das genannte Blatt hervorhebt, daß der englische Oberbefehlshaber kein einziges feindliches Schiff, das den englischen Kanonen unterlegen sein soll, mit Namen nennen kann. Was die Verluste der englischen Flotte angeht, so vermißt man in dem Berichte Jellicoes jede genauere Angabe über die Versenkung namentlich der größeren Schiffe. Es werden keine genaueren Angaben darüber gemacht, wie die Schiffe zu Tode kamen, als hätte jedes allein auf der weiten See gefochten und niemals Fühlung mit einem andern gehabt. Dagegen spielt eine große Rolle die „beschränkte Fernsicht«, die Unsichtigkeit des Wetters, und einmal muß Jellicoe sogar zugeben, daß er für die Art der Schiffe, namentlich der in der Nacht versenkten, sich nicht verbürgen könne. Die englischen Zeitungen selber machen kein Hehl aus ihrer Unzufriedenheit über den Bericht, der das Un wesentliche breittrete, alle wichtigen und wesentlichen Ereig nisse jedoch mit Stillschweigen übergehe. . "i: - -.. Atts aller Wett. Eine neue Bankunterschlagung wuroe in einer Berliner Kleinbank entdeckt, wo der 19 jährige Vanklehrling Queißer, der einen im Felde stehenden Kassierer vertrat, mit 13 000 M. verschwunden ist. Der junge Mann hatte den „Lebejüngling« gespielt und das Geld in Begleitung „feiner Damen" verjubelt. Alle Diebstähle hatte er durch Fälschun gen verdeckt. Nach Angaben seiner Mutter hat sich ihr Sohn mit einem geladenen Revolver am Dienstag entfernt. Auf die Ergreifung des Täters find 300 Mark sowie ein Teilbetrag deS wiederherbeigeschafften Geldes ausgesetzt. Spende Hindenburgs für Ostpreußen. General- felbmarschall von Hindenburg, Ehrenpräsident deS Reichs- verbandes Ostpreußenhilfe, hat zur Linderung der Kriegs- schäden in Ostprcßen dem Reichsverband eine namhafte Spende überwiesen. Eine Frau mit zwei kriegsgefangenen Ehemünnnern. Auf der Italienischen Insel Asmara befinden sich zwei kriegs- gefangene Österreicher, die dieselbe Frau haben. Der erste geriet gleich nach Kriegsausbruch schwer verwundet in ser bische Gefangenschaft, wurde aber wieder hergestellt. Da aber seine Frau irrtümlich die amtliche Nachricht erhalten hatte, er sei gestorben, verheiratete sie sich wieder. Doch auch der zweite Ehemann geriet in die Hande der Serben. Beim Rückzug an die Adria wurden beide mitgenommen, sie kamen nach Astnara. Ein Bild der Frau, das Ehemann Nr. 2. erhielt, sah Nr. 1, wurde suchsteuselwild, beruhigte sich aber laut „Lechz. N. N." nach erhaltener Aufklärung wieder, und eins und zwei teilen bis auf weiteres friedlich die Liebesgabenpakete der gemeinsamen Gattin. Von einer wütende» Kuh anfgespießt. Einen fürchterlichen Tad erlitt der Landwirt Kunz auf Obertiefen bach bei St. Goarshausen. Kunz wurde auf dem Wege nach einer benachbarten Ortschaft von der mitgeführten und wildgewordenen Kuh plötzlich so lange mit den Hörnern zur Erde gedrückt, bis der Tod eintrat. Dann rannte bas Tier mit dem aufgespießten Leichnam davon. Ei» „Kriegsochse." Daß es dem züchterischen Fleiß unserer Landwirtschaft gelingt, selbst in dieser Zeit der Kraft futtermittelknappheit ansehnliche Mästungsergebnisse zu er zielen, beweist folgender Fall: Das schwerste Schlachttier seit Bestehen des Schlachthauses in Krossen ist in dieser Tage dort geschlachtet worden: ein 18,r5 Ztr. schwerer, drei jähriger Mastochse vom Dominium Cossar. Als Kaufpreis wurden 2115,60 Mk. gezahlt. Das Fleisch dieses „Kciegs- ochsen« wurde für die Truppenküchen in Krossen bestimmt. Dev schwerste Fehler. In der Zeitschrift des Allge meinen Deutschen Sprachvereins wird ein bezeichnender Vorfall aus einem Berliner Gymnasium, das vielen als das vornehmste gilt, erzählt. Dort wurde ein Knabe geprüft, und der prüfende Lehrer rügte als „schweren Fehler«, daß der Knabe und statt plus, Rechnungsart statt System sagte, sich überhaupt deutscher Ausdrücke an Stelle lateinischer bediente. Er tat dabei den unsterblichen Ausspruch: Wir können uns ja gar nicht verstehen, wenn du immer deutsche Ausdrücke gebrauchst!« Brand sines Getreidespeichers in Baltimore. In der amerikanischen Hafenstadt Baltimore, in dem unser Handelstauchboot „Deutschland" weilt, ging ein Getreide speicher, der 300 000 Hektoliter dem Vierverband gehöriges Korn enthielt, in Flammen auf und wurde vollständig ver nichtet. Mehrere Personen sollen umgekommen sein. Movdanschlag aus eine» Kriminalbeamte». Gegen den Kriminalkommissar für politische Angelegenheiten bei der Polizeidirektion in Stuttgart wurde ein Mordversuch unternommen. Das in der Nacht verübte Nevolverattentar mißglückte; der Attentäter entkam laut „B. T.« nach Zurück» lassung seiner Schußwaffe. ! Das Unglück in Wiener Neustadt. Nach den Meldungen beträgt die Zahl der Todesopfer der Sturm katastrophe in Wiener Neustadt 39. Ferner wurden 100 Personen leicht oder schwer verletzt. In dem Stadtviertel, in dem der Sturm wütete, sind einige Häuser unkenntlich geworden. Dächer wurden abgetragen, Fensterstöcke heraus gerissen. Während der Sturmkatastrophe in oer Vorstadt hing in der Stadt selbst nur ein kurzer Regen, verbunden Mit einem leichten Wind und ganz mässigem Hagelschlag, Reder. Die telephonische und telegraphische Verbindung von Wiener Neustadt nach dem eine Stunde entfernten Wien ist gestört. Der Meuchelmord des früheren montencarink« schen Kriegsministers hat die feindliche Presse zu der Behauptung veranlaßt, daß ganz Montenegro sich in Auf ruhr befinde und die Bewohner ihrer Unzufriedenheit über die k. u. k. Negierung Ausdruck gäben. Demgegenüber ist festzustellen, daß Montenegro froh ist, von den Kriegswirren befreit zu sein und daß volle Ruhe herrscht. Nur der einstige Kriegsminister Radomir Vesovic hatte versucht, seinen Ein fluß zum Schaden der k. u. k. Verwaltung geltend zu machen. Die Regierung ließ khm daher den Befehl zugehen, in der Monarchie selbst seinen Wohnsitz zu nehmen. Diesen Befehl beantworte Veseoic mit der Ermordung des Überbringers. Bet der Verfolgung des Täters wurde noch ein Infanterist gelötet. Es handelt sich somit nur um die ruchlose Tat eines einzelnen, auf dessen Ergreifung eine Belohnung von 50 000 Kronen ausgesetzt ist. Kapitän König, der Führer des Unterseeboots „Deutschland« ist, wie das „Llegnitzer Tageblatt von der in Schlesien lebenden Schwester des Kapitäns hört, ein Thüringer. Kapitän Paul Leberecht König wurde im Jahre 1865 in einem Dorfe bei Suhl in Thüringen ge boren, wo sein Vater Geistlicher war. Seine Jugend ver lebte er in der Provinz Sachsen und besuchte bas Gymnasium der Franckeschen Stiftung in Halle, Saale. Er war bis zum Kriegsbeginn als Kapitän des Norddeutschen Lloyds Führer des Dampfers „Schleswig«, der Staatspahnverwaltung Huben dje im Schaffnerdienst tätigen Frauen als Dienstkleidung Joppe und Mütze wie die HUfsbcamten und ein dunkelgraues, bauschiges Beinkleid zu tragen. Außerhalb der Bahnanlagen müssen die Frauen Röcke tragen. Es bleibt ihnen überlassen, dazu sich ihrer bisherigen Röcke zu bedienen und die Hose darunter zu belassen. Pie Dienststellenyorsteher sollen für einen ge eigneten Raüm zum Umkleiden der weiblichen Schaffner sorgen. — Im Berliner Hochbahnbetrieb tragen die im Fahrdienst beschäftigten Frauen schon seit längerer Zeit kurze Hosen (sogenannte geteilte Röcke), was sich gut be währt hat, da es verhindert, daß die Frauen durch weite, flatternde Kleidung in Gefahr geraten. Die preußischen Neisebrotmarken haben in Sachse« Gültigkeit. Nach einer in den sächsischen Re gierungsblättern veröffentlichten Bekanntmachung haben die in Preußen ausgegebenen Reisebrotmarken vom 15. Juli ab auch in Sachsen Gültigkeit. Ebenso gelten von diesem Tage ab -auch oie sächsischen auf 40 Gramm lautenden Reisebrotmarken im Königreiche Preußen. Zum Linhe»blttte«pflücken hat die Staatsregierung von Sachsen-Altenburg alle auf staatlichem Grunde stehenden Linden an jedermann freigegeben. Die Reichseierverordmmg, wonach jedermann zwei Eier in der Woche zugewiesen werden, enthält die Be stimmung, daß im ganzen Reiche Sammelstellen für Eier errichtet werden, an die die Landwirte ihre Erzeugung zu liefern haben. Diese Sammelstellen versorgen ihrerseits wieder di« großen Kommunalverbände. Es wird eine Ein heitseierkarte für das ganze Reich ausgegeben. Butterknappheit in Berlin. Einer Magsstratsver- ordnung zufolge müssen die von dem Kriegsernährungsamt als Höchstmaß für Streichfette für Berlin zugelaffenen SO Gramm in der nächsten Woche in Form von 60 Gramm Butter und 80 Gramm Margarine abgegeben werden. Diese erhebliche Einschränkung de« Butterverkaufs bezieht sich aus die Woche vom 17. bis 22. d. M- In der Zeit vom 24. bis 31. d. M. bürste, so weit es sich heute bereits übersehen läßt, mit einer Wtedererhöhung der Bulterration ;u rechnen teiä. Dt-l« weitere erbrhlicke Einschränkung de- Rutter verkaufs in Beciui, so bemerken dortiqe Blätter, läßt es dringend wünschenswert erscheinen, daß das Kriegsernäh- rungsamt jetzt endlich für eine gleichmäßige Verteilung auch des Butterbestandes für das aame Reich sorgt. Es ist durchaus unerfreulich, daß in Berlin die Butterration für den Hopf der Bevölkerung von Woche zu Woche einge schränkt wird, während dies in anderen Landesteilen nicht oder nur iü unerheblichem Maße geschieht. Darlehen für Kriegsbeschädigte, Der menger Landtag hatte einen Antrag angenommen, wonach der Staat an kriegsgeschädtgte Handwerker, Gewerbetreibende, Land wirte und Hausbesitzer Kriegsdarlehen btS 2500 Mark ge währen kann. Die Handelskammer Gera wünscht Aus dehnung der Darlehnsgewährung an Privatbeamte und Ar beiter. Die Regierung hat dazu ihre Bereitwilligkeit erklärt. Die weitere Ausführung der Darlehen soll an die Kriegs kreditkassen angegliedert werden. Zur Annerlonsfrage erklärte im englischen Unter- Hause der Blockademinister Cecil Baseler Meldungen zufolge auf eine Anfrage, es fei der Regierung nicht bekannt, ob der- deutsche Reichskanzler die Auffassung seiner Regierung vertrete, wenn er sage, er sei jeder Annexion abgeneigt. Die deutsche Regierung müsse sich bequemen, ihre Absichten selbst bekannt zu geben, falls sie dies wünsche. Die britische Re gierung besitze keine Mittel, sich hierüber Informationen zu verschaffen. Der prahlerische Ton ist Englands letzte Stärke; damit gewinnt man jedoch keine Schlachten. Die Unterseefahrt nach Amerika. Auf dem Wasser der alte Kolumbus — Hat Amerika einst gesucht, — Sorgenvoll hatte nach dunklem Westen — Manche Stunde er ausgelugt. — Unter dem Wasser hat jetzt „die Deutsch land" — Sicher das ferne Ziel erreicht, — Deutschlands Handel, zum Trotz den Feinden, — Neue Bahnen glänzend gezeigt. — Mitten im Kriege genial erschaffen — Ward das neue Tiefseeboot, — England wehre dem Zug der Wellen, Drunten spottet es seinem Gebot! — Was der deutsche Geist hat errungen, — Nehme in Ruhm jetzt seinen Lauf, — Klar war es halt, wie das Et des Kolumbus, — Aber nur Deutschland kam darauf! Hans Wald,
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