Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 13.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191607134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160713
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-13
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
österreichisch-ungarischen Truppen bei Kozlom westlich Lar« «opol entwickelten sich harte Kämpfe. Es gelang hier, eine tadellose Sprengung durchzuführen, in raschem Entschluß den Trichter zu besetzen und ihn gegen alle Angriffe zu halten. Nordöstlich Berestecko wurde in der Gegend des acht Kilometer entfernten Doredr Werben, wo 12 russische Sturmglieder zurückgeschlagen worden waren, ein eigener Angriff österreichisch-ungarischer Truppen vorgetragen. Der nach und nach immer enger gewordene Halbkreis um Luck wurde von den Russen besonders im Südwesten der Stadt in der Gegend Zloczewka-Ugrinow zum Ziel sehr schwerer Vorstöße gemacht. Sie blieben gänzlich erfolglos. Westlich Kolki ist ein Gegenangriff gegen den Versuch der Russen, den Styr im Sumpfgebiet zu überschreiten, im Gange. Bei Kolki und nördlich davon am Korminbach wurden mehrere Stöße nbgewiesen. Der erste Ansturm der Engländer hat nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Der linke Flügel der englischen Angriffssront blieb stecken. Das hat selbst der Oberbefehlshaber Haig bereits zugeben müssen, unge heure Anstrengungen haben die Engländer gemacht, um einen Erfolg davonzutragen. Schon seit Mitte Mai begann tu englischen Häfen die Verschiffung von Truppen, riesen haften Proviantmengen, Sanitätsmaterial und ungeheuren Mengen von Munition. Bet der Beschießung der deutschen Linien wurde versucht, wie ein englischer Ossizier nach den „Leipz. N. N." berichtet, den neuesten Erfahrungen bei Verdun möglichst zu entsprechen. Mit einem ohrenbetäu benden Donner setzte die Beschießung ein. Die englische Front war ein einziger grauweißer Rauchschwaden, aus dem Hunderte und Aberhunderte von schweren Geschützen ihre Feuerstrahlen über das Land spien. Hinter und vor den deutschen Laufgräben schlugen berstend die Geschosse ein, warfen Erde, große Balken und Teile der Drahtoersperrungen haushoch in die Luft. Dann setzte der Jnfanterieanariff ein. Engländer, Franzosen, Kanadier stürmten in dichten Scharen vor. Mit einem Male spieen auch die feindlichen Gräben Handgranaten und Maschinengewehrfeuer. Hier und da wurden ganze Gruppen niedergemäht. Aber unausgesetzt stürmten die Truppen, Kanadier und Schotten an der Spitze, vor. Hinter den Erdklumpen feuerte es immer noch aus Hunderten von Gewehren, fliegen in kurzen Bahnen Hand bomben heraus, steigt weiter grauschwarzer Rauch auf. Zwischen den Sandsäcken hindurch feuern rasend Maschinen gewehre. Bajonette blitzen auf, und jetzt kommt es hier zu einem entsetzlichen Handgemenge, aus dem einem nur blut unterlaufene Augen, Schreie und das Klirren der Bajonette erinnerlich sind. Wir werden zurückgeworfen. In wütendem Lauf« kommen unsere Verstärkungen heran, überrennen uns, und plötzlich ist es, als ob die Erde sich unter uns auftut: Dte Deutschen haben eine oder zwei Minen gesprengt. Im ersten Augenblick ist man durch den Luftdruck, obwohl die Minen . Hunderte von Metern von uns entfernt auffliegen, zu Boden geworfen. Einige Minuten später find Hunderte von deut schen Soldaten aus Erdlöchern herausgestürzt und schon entspinnt sich zwischen Engländern und Deutschen ein leb hafter Kampf um die Besetzung des Trichters. Mit Hand- zranaten bahnt sich eine Gruppe deutscher Unteroffiziere den Weg. Sie entreißen uns die Maschinengewehre. Aber schon eilen Verstärkungen heran. Jetzt kommt aus der zweiten deutschen Laufgrabenlinie furchtbares Schnellfeuer. Unsere Verluste werden groß und wir müssen abermals zurück und Deckung nehmen. Man verbirgt sich so gut wie möglich hinter kleinen Erdwällen, grübt sich ein, und bald geht das Höllenkonzert der Granaten- und Vombenwerfer wieder los. Die unüberwindliche Widerstandskraft der Deutschen, Zur englischen Offensive schreibt der Londoner Bericht erstatter des Corriere Lella Sera, es liege nicht in der Ab sicht der Engländer, große Gebietsstrecken zu besetzen, son dern die Widerstandskraft des Feindes, die so gewaltig sei wie man sie eben nur von Deutschen erwarten könnte, z« zermalmen. Bei Montauban z. B. fei das Scharfschützen regiment Gordon beinahe aufgerieben worden. Der Lon doner Korrespondent eines anderen italienischen Blastei meldet, die Engländer hätten bei den letzten Angriffen da durch überaus beträchtliche Verluste erlitten, baß sie glauben verlassene Schützengräben zu stürmen, aus deren hinter- ständen jedoch plötzlich ein höllisches Maschtnengewehrfeuei in ihrem Rücken eröffnet worden sei, das alles meLerNtähte, Der Berichterstatter hebt hervor, daß dte Deutschen wieder um im Schützcngrabensystem ganz neue Verteidigungsmög lichkeiten eingeführt hätten, dte in vielen Fällen die an stürmenden Angreifer hätten in Verwirrung bringen können England sucht seine Mißerfolge zu entschuldigen. Der Pariser Vertreter der Londoner „Times" erklärt, die Franzosen haben festgestellt, daß ihnen gegenüber drei oder vier deutsche Divisionen liegen. Aber die Deutscher haben vermutlich 26 Divisionen an der Angriffsfront ver sammelt, wovon der größte Teil den Engländern gegenüber steht. Von verschiedenen Seiten wird Latz Bedauern dar- über ausgedrückt, daß dem Feind die Richtung des Angriffs bekannt gewesen ist, und er so reichlich Zeit Katte, sein« Vorbereitungen zu treffen. W mar dies aber nicht zu ver meiden, da die notwendigen Truppenverschiebungen und die Munitionsanhäufungen nicht unbemerkt bleiben konnten. Infolge einer Anzahl starker Verteidlgungsdörker in den deutschen Linien war die Vorbereitung durch die englisch« Artillerie weniger wirksam, als man gehofft hatte. Auch scheinen die deutschen Massen rechtzeitig n Bewegung ge- bracht worden zu sein, ehe noch die Engländer den Wider- Itand der kleinen Feldbefestigungen überwunden hatten. Man jedoch annehmen, daß der Angriff mit wachsender fortgesetzt wird, wenn das erste Ziel vollkommen Ruudschau. Beilegung des amerikanisch-mexikanischen Konflikts. Nach Washingtoner Meldungen Lügen-Neuters ist dte Note des mexikanischen Präsidenten Carranza dem amerka- ntschen Staatssekretär des Auswärtigen Lansing zur Ver fügung gestellt worden. Sie ist kurz und versichert den Vereinigten Staaten, daß Mexiko weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu den Nachbarländern zu unterhalten wünsche. Mexiko wünsche ferner die bestehenden Schwierigkeiten in friedlicher Weste zu schlichten- Dte mexikanische Regierung MS aller Welt. Goldene Hochzeit tu der Familie der Kaiserin. Prinz Christian von Schleswig-Holstein, ein Onkel der Kaiserin, beging mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Helene, das seltene Fest der Goldenen Hochzeit. Der Prinz steht im 86. Lebensjahre, verfügt aber trotz des hohen Alters über eine eiserne Gesundheit und Rüstigkeit. Die Geheimsitzung des französischen Senats, in der wahrheitsgemäße Mitteilungen über die militärische im allgemeinen und über die von Verdun im besonderen von der Regierung gemacht werden sollen, wird gleich derjenigen der Deputiertenkammer über denselben Gegenstand mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Kammer konnte noch mit dem Hinweis auf die russische und englische Offensive ver tröstet werden; das geht jetzt dem Senat gegenüber nicht mehr an. Zur Wahrung des Geheimnisses wurden die gleichen Vorkehrungen getroffen wie bet der Geheimsitzung her Kammer. Clemenceau soll dte Absicht haben, tu der Verspricht alle Mittel anzuwenden, um eine Wiederholung der Ereignisse in der letzten Zeit zu verhindern. Carranza nimmt grundsätzlich die Vermittlung der Vertreter gewisser südamerikanischer Republiken an und erwartet, daß auch die Vereinigten Staaten diese Vermittlung annehmen. Die mexi kanische Note enthält keine bestimmte Antwort auf Lansings Frage, ob Carranza dem General Trevino Auftrag gegeben habe, die amerikanischen Truppen anzugreifen. Trotzdem herrscht in Washington allgemein die Ansicht, daß die Note mr die Vereinigten Staaten annehmbar sei und daß die Gefahr für einen Krieg vorläufig geschwunden ist. Bugriff deutscher Handelsdnmpfer durch ei« U-Boot ohne Warnung. Amtlich wird gemeldet: Am letzten Sonntag wurde ein Geleitzug von neun deutschen Handelsdampfern auf der Fahrt nach Sminemünde südlich der Insel Oeland durch ein feindliches U-Boot ohne vor herige Warnung unter Master angegriffen. Die Torpedo- ' laufbahn wurde deutlich gesichtet, auch zwei starke Wasser strudel, Lie durch das Ausstößen des Torpodos verursacht waren. Der Torpedoschuß ging glücklicherweise zwischen den Handelsdampfern hindurch. Die armierten Vegleitfahrzeuge, dte die Dampfer begleiteten, drehten sofort auf den ver muteten Ort des U-Bootes zu und verjagten es. Der Ge leitzug ist unversehrt in Swinemünde eingelausen. Es wird hiermit sestgestellt, daß friedliche deutsche Handelsdampfer von einem feindlichen U-Boot ohne vorherige Warnung unter Wasser angegriffen worden sind. Was wird Präsident Wilson dazu sagen, der bezüglich des von der herben Not wendigkeit erzwungenen deutschen U-Vootkrieges nicht genug Wünsche und Bedingungen aussprechen konnte. Zehn-Uhr-Polizeistunde für ganz Frankreich. Der französische Minister des Innern Maloy ordnete am baß alle Kaffees und Alkoholausschänke in ganz Frankreich um 10 Uhr abends und in Paris eine halbe Stunde später zu schließen hätten. Das ist doch ein Zeichen ttefgedrückter Stimmung. Ein französischer 40V Millionen - Kredit in Amerika. Londoner Blätter melden, daß sich für die Unterbringung der neuen französischen Anleihe von 400 Millionen Mark in den Vereinigten Staaten eine Gesellschaft mit einem Kapital von 40 Millionen Mark gebildet hat, die die in Frankreich gesammelten neutralen Werte als Gewähr der Anleihe an sich nimmt und thr eigenes Kapital zuzüglich 860 Millionen Mark der französischen Negierung leihen wirb. Die von dieser hierfür ausgegebenen Anleihestücke sollen dem amerikanischen Publikum zu einem Zeichnungskurs angeboten werden, der einer Verzinsung von etwa 6 Prozent entspricht. Es heißt, das Syndikat habe die Bedingung gestellt, daß 10 Prozent der in Frankreich gesammelten neutralen Werte, deren Betrag im übrigen nicht angegeben wird, amerikanische sein müssen. Diese Einzelheiten beweisen, daß Frankreich sich große Mühe geben muß, den gewünschten Kredit von 400 Millionen Mark in Amerika zu erhalten, dasselbe Frank reich, daß auf seine Finanzlage so stolz war und sich mit Vorliebe den Geldgeber Europas nannte. Briand nmschmcichelt Amerika. Der französische Ministerpräsident Briand hält es nicht unter seiner Würde, im Interesse des Zustandekommens der Anleihe in Amerika die Dankees mit Lobhudeleien gefügig zu machen. Bei der Feier des amerikanischen Unabhängigkeitstages in der ame rikanischen Handelskammer zu Paris ließ sich der Minister solgendermaßen vernehmen: Von Beginn der Prüfung an, in welche verbrecherischer Ehrgeiz die Welt gestürzt, hat die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten erkannt, wer die heilige Sache der Völker und der Freiheit verteidige. Die Amerikaner haben sich trotz des übertriebenen Geschreis der Propagandisten auf die Seite der Freiheit gestellt. Dte Söhne der amerikanischen Revolution fühlen, daß der gegen wärtige Kampf ein letzter und fürchterlicher Ausbruch des Streites zwischen Freiheit und Tyrannei ist; mit Blut schreibet: die Alliierten die Befreiungsurkunde für die Welt, Das ist der ganze Briand; aber die Amerikaner verraten gleichwohl nur recht geringe Lust, das Geld zu der Blut- schrtft beizusteuern. Italiens Kriegskosten betragen monatlich eine Milliarde Mark. Im Senat führte Finanzminister Carcano aus: Die KUegsausgaben, die sich anfangs auf 4L0 Millionen monatlich beliefen, erreichen gegenwärtig 800 Millionen und werden bald eine Milliarde übersteigen. Aber wir machen keine Schulden, ohne uns der finanziellen Mittel ür dte Zahlung der Zinsen vergewissert zu haben. Für >en Augenbltck gestatten uns dte getroffenen Maßnahmen, >ie Zinsen mehrerer Milliarden zu bezahlen. Andere Maß nahmen werden ohne Zweifel notwendig sein. Aberj die italienischen Steuerträger werden mit der gewohnten Tugend die neuen Opfer tragen, die man von ihnen verlangen wird. Das ist alles eitel Blendwerk. Die Steuererhebungen in Italien sind erst mit Schwierigkeiten und Unruhen ver knüpft. Italien ist etn armes Land und kann aus eigenen Mitteln seine Kriegslasten unmöglich noch lange erschwingen. Seine militärischen Leistungen genügen den Bundesgenossen so wenig, daß diese sich mit der finanziellen Entlastung Italiens nicht überanstrengen. Außerdem stecken auch Eng land und Frankreich bis über dte Ohren tm Dalles. Gin kraftvoller Entschluß Hollands. Wie der Haager Vertreter der Neuen Zürcher Zeitung auS bester Quelle erfährt, wird sich Holland auch nach der Preisgabe der Londoner Seerechtserklärung keinem der englischen Machtgebote fügen, das Holland zwingen soll, seinen Handel mit Deutschland einzustellen. Jede derartige Maßnahme Englands müsse zu Gegenmaßnahmen Hollands, in letzter Linie zu einem Konflikte führen. Von Fritz Wenn ich einst fallen sollt', dann muß dein Sinn Sich still in Gottes hetl'gen Willen fügen, Tann muß eS dir zn Wem Trost genügen, Daß ich den Heldentod gestorben bin; Dann zeige stolz in leidverklärten Zügen, Wieviel du gabst dem Vaterlande hin. — Schwer liegt aus Blütenkelchen oft der Tau; Das Leid kommt auch vom Himmel, liebste Fra»«. Wenn ich einst fallen sollt', dann muß dein Mund Ten lüden Kindern deinen Schmerz verhehlen; Dann mußt du ihnen viel von mir erzählen, Und wie ich ench geliebt, tu ihnen kund. Wenn sich die letzten Sonnenstrahlen stehlen Zn euch ins Zimmer bis zur Abendstund' Und man dein Antlitz sieht nicht so genau, Dann darfst du auch mal weinen, liebste Fraut Kriegsdichtung. Immelmann. Schien er uns nicht wie Licht der Frühlingssonne, Das zu uns lpricht; ich scheine, seid beglückt l Z Fürwah», wir waren'sl Unser Auge sog Sich satt an deinem Bild, lenzjunger Held, Wenn du, ei»t Adler, dich zum Fluge hobst Aus ehernem Gefieder und herniederstießest Mit sieggewohnter Schwinge aus den Feind, Dem Blttz gleich, der aus heitrem Himmel kommt. Du kämpftest in den toten Einsamkeiten Um das Gellebteste auf dieser Welt, Das tief und weit lag unter dir, um Deutschland. Der Erde fern, warst du in Götternähe. Nun List du ganz bei Golt Tot ist dein Leib, Doch, da du sankst und starbst, nahmst du, o Held, Den stolzesten und höchsten deiner Flüge — Himmelan! .... Kurt von Rohrscheidt. An meine Frau! Aus der Champagne-Kriegszeitung. Meyer, Oeynhausen (gefallen als Leutnant im Westen). Geheimsttzung von der Regierung die amtliche Bekanntgabe der gesamten bisherigen französischen Verluste zu verlangen. Generalsekretär Vueck, der langjährige Geschäfts führer des Zentralverbandes deutscher Industrieller, der im Alter von 86 Jahren verstarb, hatte, ursprünglich Landwirt, schon in einer Zeit, da die deutsche Wirtschaftspolitik sich noch in den Bahnen des Freihändlertuins bewegte, dte Be deutung des Schutzes nationaler Arbeit erkannt. Als Fürst Bismarck sich dann Ende der 70er Jahre vom Manchester tum lossagte und die Schutzzollpolitik beschritt, wurde Bueck sein eifriger Berater. Zwei Gedanken leiteten seine Volkse wirtschaftliche Arbeit vornehmlich; einmal wollte er di< Interessen von Landwirtschaft und Industrie versöhnen, dany Lie verschiedenen Richtungen der deutschen industriell^ Betrieben einheitlich zusammenschließen. .. 60 Prozent Preiserhöhung für Möbel. Die Ver eintaung deutscher Möbeltndustrieller schreibt laut „Voff. Ztg.": Auch tu den nicht unmittelbar betroffenen Betrieben haben sich dte Selbstkosten infolge der ungewöhnlichen Steigerung der Erzeugungsunkosten und Materialpreise um mindesten 40 v. H. gesteigert. Es ist daher beschlossen worden, vorläufig auf die früheren Verkaufspreise ein Mindestaufschlag für rohe Möbel von 40 v. H., auf gebeizte und polierte Möbel von 50 v. H. zu berechnen. Znm Tode verurteilt hat der Strasgerichtshof in Prag den Badergehilfen Joseph Wimmer, der ein 19 Jahre altes Mädchen mit einem Beil erschlagen hat, weil es ver langt hatte, daß er es als Vater des in einigen Wochen zu erwartenden Kindes heirate. Ein feldgrauer Lebensretter ertrank, als er in Hammer, Kreis Grünberg, einen in der Oder ertrunkenen siebenjährigen Jungen retten wollte. Der Knabe hatte in der Oder gebadet und geriet in einen Strudel, auf seine Hilferufe fprang ein in Hammer auf Urlaub befindlicher Feldgrauer ins Wasser und reitete den Knaben. Er selbst erlag einem Herzschlag. Ein gefährlicher Verbrecher in Heringsdorf ver haftet. Der in Heringsdorf, Ostsee, seit einigen Wochen tätige Zeitungsoerkäufer Franz Scholz aus Berlin wurde am Strande von einer Milttärwache verhaftet, weil er ein zwölfjähriges Mädchen belästigt hatte. Man erlaubte ihm, tn seiner Wohnung die Kleider zu wechseln. Hier benutzte Sch. einen günstigen Augenblick, zu entfliehen. Man fand in seiner Wohnnng einen genauen Plan vom Kurhaus und Einbrecherwerkzeuge. Es ist daraus zu schließen, daß Scholz einen groß angelegten Raubzug plante. Der Flüchtige wurde inzwischen festgenommen. „Verhoben". Ungewöhnltches Aufseken erregte tn diesen Tagen in Amsterdam der folgende Bericht des Nieder ländischen Staat^anzeigers: „Der Kriegs- und Landwirt schaftsminister geben diese Woche keine Audienz. Natürlich fitzen die beiden Verbrecher jetzt hinter Schloß und Riegel." Es handelt sich da um einen technischen Fehler, wie die „Magd. Ztg." oazu bemerkt, tn der Zeitungssetzerei, der letzte Satz gehört zu einer andern Notiz. Man nennt solche technischen Schnitzer „Verhetzung." Z« 12 000 Mark Geldstrafe für Höchstpreis- überfchceitungen verurteilt wurde von einer Berliner Strafkammer ein Fabrikbesitzer. Der Angeklagte betrieb eine Fabrik zur Herstellung von Zündstoffen. Zur Beschaffung der nötigen Messingspäne und Messingabfälle hatte er mit zwei Firmen Verträge abgeschlossen, die so abgefaßt waren, daß die festgesetzten Höchstpreise in verschleierter Form über schritten wurden. — Ein Domänenpächter wurde von dem Schöffengericht zu Roda zu 6000 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er 300 Zentner Weizen und 150 Zentner Hafer verheimlicht hatte. Außerdem wurde der Hafer konfisziert. Von einen schworen Mißgeschick betroffen wurde ein in Brunnen, Schweiz, internierter deutscher Soldat. Der Feldgraue hatte im Kriege ein Auge verloren, als er jetzt bei der Heuernte ein Wespcnnetz störte, drang eine Anzahl Insekten aus den Invaliden ein, wobei thm eine Wespe in das gesunde Auge stach. Trotz sofortiger ärztlicher Be- handlund scheint das gesunde Auge auch verloren zu sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder