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Meine politische Nachrichten. Von den 76 in Portugal beschlagnahmten deutschen Schiffen sind nur sechs verwendbar. Nach verläßlichen Nachrichten büßte das russische Südwestheer in einem Kriegsmonot kaum weniger als 500 000 Mann ein. Die Bulgaren haben die französischen Stellungen bei Potka in Griechisch-Mazedonien genommen. In Rumänien hat die Weizenernte begonnen. Sie ist befriedigend und besser als im Vorjahre. Theater. Centraltheater. „Familie Schimek", Schwank von Kadelburg. Man muß es hoch anerkennen, daß auch, nachdem die unstreitig geistreichen Stücke französi scher Herkunft auf unseren Spielplänen verschwunden sind, doch noch recht erfreuliche und neuartige Lustigkeiten über die Szene flattern. Vielleicht war es auch nur des halb den Pariser Schwankdichtern so leicht, geistreich zu sein, weil sie frivol sein durften, welche Art wir aber jetzt weniger als früher vertragen. Kadelburg ist es gelungen, eine neue Lustspieltype zu entdecken und recht erfolgreich auszumünzen: den Vormundschaftsskorpion, eine wahre Charakterstudie. Es hat sich da an die vaterlose Tisch lersfamilie Schimek ein verlumpertes Genie aus Wenzels Land herangemacht, versorgt ihr einen Vormund nach dem andern und schikaniert diese mittels seiner Kennt nisse von Gesetzbuch und seiner Beschwerdeschriften. Bis er beim 3. Vormund selbst das Gallenfieber kriegt, weil ihm dieser über wird. Freilich, anfänglich triumphiert er noch 2 Akte lang, um so mehr, als der Vormund mit seinem ihm noch unbekannten Mündel ein Aben- teuerchen hatte. Die höchst geschickt aneinander gereihten Ereignisse zu erzählen, ist unmöglich, genug, daß versichert wird, sie seien wirklich recht lustig, ohne je trivial zu werden. Es herrschte bald eine recht heitere Stimmung im Hause, die sich in Lach- und Beifallsausbriichen ent lud. Ein Verdienst des alten Spaßmachers Kadelburg und der ausgezeichneten Darstellung. Die Hauptrollen hatten die Herren Felix, Aigner, Kurt, v. Möllendvrf und Brandt, der den böhmäkelnden Übervormund mit spechen- den Zügen (wie er sogar geübt Wanzen fand) reichlich ausstattete in einem Jargon und mit Redensarten, die schlechthin erschütternd waren. Die Damen v. Berkanji, Breda, Bünger, Kaiser schlossen sich ebenbürtig an. Das Tempo war flott, wie es sein muß, die Ausstattung wie gewöhnlich großartig, im 2. Akt höchst stilgerecht dem altwiener Bürgerhaus. ür. Allerlei aus nah und fern. — Die deutsche Handelsflotte. Die Hapag baut gegenwärtig den „Bismarck", das größte Schiff der Welt (56Ö00 Tonnen), das Turbinenschiff „Tirpitz" (32000 Tonnen) und drei andere Schiffe (je 22000 T.). Auf der Vulkanwerft in Bremen sind 9 Dampfer im Bau, von denen 4 mit 18 000 Tonnen die größten Frachtdampfer der Welt werden. Bei einer anderen Werft stehen außer 3 großen Passagierdampfern noch 2 Schiffe (je 13 000 T.) in Bau. Ferner wurden 2 Fracht dampfer (je 17 00Ü T.) für den Verkehr durch den Pa namakanal gebaut. Der Norddeutsche Lloyd baut in Hamburg 2 große Schnelldampfer, „Kolumbus" und „Hindenburg" (je 35 000 T.), und 12 weitere Schiffe (je 12000 T.). Die Bremen-Afrika-Linie baut 6, dieHansa- Linie 8, die Kosmos 10 Schiffe, deren Größe zwischen 9000 und 13 000 Tonnen schwankt. — Die fürchterlichste aller Schlachten. Der „Baseler Anzeiger" meldet: Die französischen Blätter geben end lich zu, daß die Lage bei Verdun anfängt, gefährlich zu werden. Alle Straßen, die ostwärts zu den Forts der Cote Lorraine führen, liegen nunmehr unter deutschem Artilleriefeuer, wodurch auch die Lage dieser Forts von Tag zu Tag prekärer wird. Es sieht jetzt so aus, als ob der Riesenkampf bei Verdun, die größte, längste und fürchterlichste aller Schlachten der Weltgeschichte, nun doch ihrem Ende zuzugehen beginnt. Verdun kostet Frank reich etwas ganz anderes als nur eine Festung, nämlich seine Feldarmee, und damit seine Volkskraft. — Ankunft eines französischen Kolonialheeres ? Das holländische Nachrichtenbureau bringt einen Bericht aus Lugano, wonach zu Beginn dieses Monats ein größeres französisches Kolonialheer an die Westfront entsandt wer den soll. Es wären bereits 200000 Mann in Toulon gelandet. Die Truppen sollen vollkommen ausgerüstet und ausgebildet sein. — Der schwedische Amerikadampfer „Stockholm", der am 20. Juni Neuyork mit 800 Reisenden verließ, ist seitdem verschollen. — Die Daimler Motoren-Gesellschaft hat durch den Krieg Riesengewinne gemacht. Nur 8 Millionen Mark beträgt das Aktienkapital, der Umsatz allein im vorigen Jahre betrug rund 80 Millionen Mark und der Rein gewinn rund 23 Millionen! Der Schuld von 8 Milli onen stehen allein ein Bestand von 17 Millionen Mark Kriegsanleihe gegenüber. — Die Spielhöhe von Monaco vor dem Zusammen bruch. Wer hätte das je gedacht, daß dieses gutgehende Unternehmen des Fürsten von Monaco jemals so her unterkommen würde, daß der große Krach nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte. Seit dem Jahre 1863 besteht die Gesellschaft, und als im Jahre 1913 ihre 50jährige Konzession erloschen war, wurde sie aufs neue um 50 Jahre verlängert. Infolge des Krieges aber ging es schnell abwärts. Und jetzt hat der letzte Jahres abschluß 13 Millionen Defizit erzielt. Ob selbst der Friede für Monaco bessere Zeiten bringen wird, ist noch sehr die Frage. Vielleicht heißt es allgemein bald: Rien ne vas plus. . . Und das wäre kein großer Verlust für die Welt. — Russische Angriffsmethoden. Zum russischen Durch bruchsversuch im Raume von Luck meldet die „Köln. Ztg.", daß dort etwa 4000 Geschütze in 36stündigem Trommelfeuer arbeiteten. Die neue Brussilowsche Art, in das Trommelfeuer die eigene vorgegangene Infanterie einzubeziehen, um einen toten Raum zu erzwingen, wurde wiederholt. Masse auf Masse wurde in des Wortes grausamster Bedeutung vorgetrieben. Ganze Bataillone krochen mit weißen Tüchern und aufgehobenen Händen an die deutschen Gräben heran und riefen die Deutschen an, daß sie sich ergeben wollten. — Die Geheimnisse des Unterrocks. Ein heiteres Schmugglerstückchen wurde dieser Tage auf dem Haupt bahnhofe in Aschaffenburg aufgedeckt. Gegen Mittag stellte sich auf dem Bahnhofe eine Frau ein, die durch ihren Leibesumfang die allgemeine Aufmerksamkeit der übrigen Reisenden auf sich zog. Noch bevor der von ihr sehnlichst erwartete Zug in die Station einlief, der sie wieder nach Hessen zurückbringen sollte, versagten plötzlich die Träger ihres Unterrocks den Dienst. Der Rock fiel zu Boden und mit ihm an 12 Pfund eingenähte Butter. Der Vorgang hatte neben einer großen Menschenmenge auch die Polizei herangeführt, welche die Schmuggler ware beschlagnahmte. Aus den Verlustlisten. Hempel, Paul, Rabenau, l. v. Müller, Otto, Gefr., Obernaundorf, ins. Unf. s. verl. Bormann, Richard, Großölsa, l. verw. Kirchliche Nachrichten für Oelsa. Donnerstag, 6. Juli: Iungmädchenabend (*/,9 Uhr). Freitag, 7. Juli, 8 Uhr abends: Kriegsbetstunde. 80 Zu haben in der Expedition des Naben. Anz." und bei unseren Boten. - wieg; Ms; 38 ZpeMKartm von sämtlichen Kriegs schauplätzen, mit Umschlag. Von Mittwoch, den 5. Juli ab, stelle ich wieder einen frischen Transport original ostfriesisches Mckvisli hochtragend und frischmelkend bei mir preiswert zum Verkauf. MMHWM». MS diverse Ksivürrs, ?6xgamen1- papien, Kewürr- u. Weinessig billigst bei llermanu Lisler. ksßksv empfiehlt Reichhaltiges Lager in Ihmes uHMöltsii Fritz Pfotenhauer. Jeigenmus empfiehlt Fritz Pfotenhauer. Kainsöerg. Lm°RE Omsk Kästner Empfehle heute Mittwoch Nslserkeii, Vsrsokisimung, üs- Sle fslögrauen durch die seit 25 Jahren bestbewährteu UMionon gebrauvken sie gegen WW-AeW auf Eis, Pfd. 78 Pfg. 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