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Mine politische Nachrichten. Der Reichskanzler hielt im Reichstag eine längere Rede, in der er sich u. a. über die Friedensfrage auslietz. Der Reichstag nahm die Aenderungen des Reichs vereinsgesetzes und die Steuergesetze in dritter Lesung an. Der Angriff der russischen Südwestheere hat begon nen; zwischen dem Pruth und dem Styr-Knie bei Kolki ist eine große Schlacht entbrannt. Der englische Verlust an Menschenleben während der Seeschlacht vor dem Skagerrak wird von amtlicher deutscher Stelle auf über 7000 geschätzt. (In der schwei zerischen Presse werden die Verluste unter Zugrunde legung der kriegsstarken Besatzungsziffern der vernichteten Schiffe und unter Berücksichtigung der bisher bekannt gegebenen Zahlen der Geretteten auf rund 9000 Mann geschätzt. Es werden nach zuverlässigen Rotter damer Telegrammen noch sieben englische Fahrzeuge, ein schließlich zweier Kreuzer, vermißt, die seit der Nordsee schlacht nicht in englische Heimathäfen zurückgekehrt sind.) In Griechenland haben die Franzosen und Englän der in den letzten 14 Tagen nicht weniger als 240 Per sonen wegen angeblicher Spionage hinrichten lassen. Die Schlachten an der beßarabischen Front dauern fast an der ganzen 350 Kilometer langen Front mit un verminderter Heftigkeit fort. An der italienischen Front wurden seit Beginn die ses Monats über 9700 Gefangene gemacht, darunter 184 Offiziere, und 13 Maschinengewehre und 5 Geschütze er beutet. Iuanschikai, der Präsident der chinesischen Republik, ist nach einer Reutermeldung Montag früh gestorben. Merlei aus nah und fern. — Gefängnisstrafen für Verfütterung von Brot getreide. Das Kölner Schöffengericht bestrafte den In haber einer Brotfabrik Franz Demand, wegen Verfütter ung von Brotgetreide und Mehl an Vieh zu drei Mo naten Gefängnis, während der Stiefsohn Demands, Alfred Schaefer, zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Mehrere Angestellte erhielten Geldstrafen. Das Gericht hob hervor, daß das landesverräterische Ver halten des Angeklagten empfindliche Strafe erheische. — Ausgrabungen von Merowingergräbern. Der „Franks. Ztg." wird aus Oberbayern geschrieben: Bei St. Kolomann in der Nähe des Städtchens Laufen, ist zufällig bei Straßenausbesserungsarbeiten eine große An zahl sogenannter keltischer Reihengräber von hoher kultur geschichtlicher Bedeutung entdeckt worden. In der Tiefe bis zu 1,40 Meter fand man eine Reihe gut erhaltener Skelette, deren Größe über 1,75 Meter nicht hinausging. Die Gebisse waren tadellos erhalten, als Beigaben fand man außer bronzenen Eisenschnallen, Brustnadeln usw. auch unter den Namen „Skramosare" bekannte Hieb messer. Lanzenspitzen und ein langes Edeling-Schwert lassen die Reihengräber als aus der Merowingisch-Fränk- Rotz jette» Me Lager-PGM WIM»,IM» Schleierstoffe, weiß, schwarz, farbig, glatt und bestickt, Wollmusseline in Streifen, Punkten und Mustern, Waschmusseline in Punkten, Blumen u. Streifen, Seiden batiste, weiß, schwarz, farbig, Rips und Panama st offe, weiß, mode, schwarz. Creponstoffe in reizenden Blumenmustern, Schürzen-Satins, -Leinen, Cretons. Schwarze Stoffe, reine Wolle, 1.85 bis 5.00 Mk., farbige Stoffe, braun, marine, grün, blau usw., Kostümstoffe, 120—130 breit, 4.00—12.00, Eolienne in 15 Färb. 4.50—8.50 Mk., Seiden-Voile-Stoffe in schwarz, kariert, Blusen - Seiden, glatt, schwarz, weiß gestreist u. kariert, Besatz- Seiden in 100 Farben, schwarze und wollene Alpaccas für Kleider u. Schürzen. Man beachte die Schaufenster- Auslagen schen Zeit erkennen. Man fand auch die eingebetteten Gebeine einer 1,75 Meter großen Frau, vermutlich einer Fürstin, auf deren Schulterblatt blaue Glasperlen und eine Menge andere Perlen, damnter solche aus Bernstein, lagen. Spangen aus Eisen und Gold wurden gleichfalls entdeckt. An der linken Hand trug sie einen großen Eisenring und an der linken Wade lag auffallenderweise auch ein Hiebmesser. Die Ausgrabungen werden fortgeführt. — Rapides Aussterben der Indianer. Aus Was hington wird gemeldet: Die Zählung der in den Ver einigten Staaten von Nordamerika lebenden Indianer hat erwiesen, daß die Indianer rapide aussterben. Die Cherokesen zählen nur mehr 31 489, die Novojas 22455, die Chippewas 20144, die Ohoktaws 15 917 und die Sioux 14248 Köpfe. Außerdem gibt es noch Nomaden- Indianerstämme, die aber zusammen kaum 30 000 Köpfe zählen dürften. — Der Holzverbrauch der Zeitungen. Ganze Wälder wandeln sich dank der Mithilfe der Zellulosefabriken, Holz schleifereien und Papierfabriken allerorten in Papier um. Der Verbrauch von Holzpapier für die Tageszeitungen ist z. B. in den Vereinigten Staaten ganz ungeheuer; 1900 rund 3,5 Milliarden, 1905 rund 5,5 Milliarden Pfund, der Gesamtbedarf an Holz für die Papier-Industrie der Erde belief sich 1910 auf 38 Millionen Festmeter, der der deutschen auf 7 Millionen. Mehr als eine halbe Milliarde Mark ist das Holz wert, das die Welt jährlich zur Erzeugung von Papier verwendet. Die neuesten Schleifmaschinen vermögen in 24 Stunden 10 000 Kilo gramm Holz zu zerfasern! Die deutschen Holzschleifereien, über 600 an der Zahl, verbrauchten jährlich 1 Million Kubikmeter Schleifholz im Werte von 14—15 Millionen Mark Waldpreis. In Sachsen liegen — wie der Forst mann Pros. Dr. Franz v. Mammen in einem soeben er schienenen Büchlein „Die Bedeutung des Waldes, ins besondere im Kriege" („Globus", Wissenschaftliche Ver lagsanstalt) erzählt — 200 solcher Schleifereien, die jährlich eine halbe Million Kubikmeter im Werte von 7 Millionen Mark beanspruchen. Ueber die Hälfte des von den sächsischen Staatswaldungen gelieferten Holzes wird zu Papier verschlißen!" Die deutsche Zellstoffindustrie, un gefähr 55 Fabriken, gibt ihren Gesamtholzverbrauch für das Jahr 1912 auf 3,5 Millionen an. — Das Schwein als Symbol des Glückes. Die gegenwärtige Knappheit an Schweinefleisch ist nur ge eignet, das „Renommee" dieses vielbegehrten Rüsseltieres zu erhöhen. Galt doch schon immer das Schwein als Symbol des Glücks, und besonders von einem, der zu unverdientem Gewinn gelangt, sagt man gern, er habe „Schwein" gehabt. Richtiger aber müßte es heißen „Sau", wie aus folgendem hervorgeht: Im Mittelalter fpielten die Schützenfeste im bürgerlichen Leben eine bei weitem größere Rolle als heutigen Tages. Zu einem besonderen Feste gestaltete sich die Preisoerteilung, bei der der Pritschenmeister den besten Schützen mit einer Stegreifrede in abscheulichen Knüttelversen begrüßte und ihm eine seidene Fahne überreichte. Der glückliche Schütze mar- fchierte dann unter dem Vorantritt von Pfeifern und Trompetern zu den Beamten der Stadt, die ihm feierlich seinen Gewinn überreichten. Nachdem auf diese Weise auch die anderen Schüsse belohnt waren, rief der Pritschen meister den Schützen des letzten Gewinnes heran nnd überreichte diesem eine Sau mit Ferkeln. In humoristischer Weise rechnete dabei der Pritschenmeister dem glücklichen Schützen umständlich vor, wie die borstige Familie sich in seinem Hause Jahr für Jahr vermehre und ihn nach so und so viel Jahren als Herrn von so und so viel Stück umkreisen werde. Und daher rührt der Ausdruck „Sau haben", was wohl den späteren Generationen weniger „vornehm" geklungen haben mag als das Wort vom „Schweineglück". LaMok eo88M3M8äork. t. fväsi-lsg " MilitSr-fionrert - Wegen bevorstehenden Umzuges empfehle als Pfingstangebot meine Restbestände von garnierten sowie auch ungarnierteu Damen- u. MttnlMen zu herabgesetzten Preisen. Zugleich zur gefl. Kenntnisnahme, daß sich mein Geschäft vom I. Juli ab Hauptstraße, schrägüber der Post, befindet. Naris Osisslsr, Putzgeschäft, Dresdner Str. 34c. Von Sonnabend, den 10. 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Aus Dankbarkeit teile ich gern kostenlos mit, wie ich von meinen langjährigen, schweren Leiden in kurzer Zeit durch ein einfaches Mittel dauernd geheilt wurde. Lrnrl Kord, Vrimmilsekau. K.55.