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Rabenauer Anzeiger : 25.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191603256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160325
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160325
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-25
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
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französischen Seegebietes geschehen. Innerhalb der Kriegs« zone ist völkerrechtlich natürlich jede kriegerische Handlung erlaubt; und falls neutrales Leben und Eigentum dabei zu Schoden kommt, so hat der Angreifer hierfür weder die Verantwortung noch Schadenersatz zu tragen, da jedet Neutrale sich auf eigene Gefahr im Kciegsgebiet aufhält. Der „Sir uS"-Fall scheidet also vollkommen aus der Frage der Unterseeboot«Kriegführung aus. Amtlich wird aus Washington gemeldet, der dortige deutsche Botschafter Graf Bernstorff habe offiziell in Abrede gestellt, daß der „Sirius* von einem deutschen U-Boot torpediert worden fei.. Auudscha«. Die Siegeszuversicht des Generalobersten v. Hee- rlngen. Der Ehrenbürger der Residenzstadt Kassel, General oberst v. Heeringen, der frühere Divisionskommandeur in Kassel, nachmalige Kriegsmintster und jetzige Armeekomman dant» sagt in seinem Dank auf einen Glückwunsch des Ma gistrats zu seinem Geburtstag: Mit vollster Siegeszuversicht trat ich in mein neues Lebensjahr, wie denn überhaupt der Wille zum Stegen und das feste Vertrauen auf den Sieg Gemeingut von allen im Feld? ist. Möge dieser vortreff liche Schützengrabengeist unserer Aaven Feldgrauen sich auch in der Heimat trotz mancher Entbehrungen immer mehr festigen und verbreiten. — Im Gegensatz zu diesem offenen und überzeugten Siegesbekenntnis unserer Heerführer stehen die verdrehungskünste der pariser platter hinsichtlich der Verduner Vorgänge, die den Franzosen offensichtlich den letzten Rest der Selbstbeherrschung geraubt haben. Die deutsche Heeresleitung, so heißt ey da, sucht im Deutschen Reich und in den neutralen Ländern dis Ueberzeugung zu verbreiten, daß der Kampf um Verdun das Ergebnis eines französischen Durchbruchsoersuchs sei, und daß die Franzosen zum Angriff vorgegangen wären. Diese Nachträgliche Be hauptung enthüllt nach der französischen Auffassung die Kc- sorgniffe der Deutschen und dgo Bedürfnis, das Scheikrn der voreilig erweckten Hoffnungen zu bemänteln. Zum an geblichen Beweis dafür werden Uleriet vermeintliche Aus sagen von deutschen Gefangenen angeführt, und der Schluß ist eben der, daß die deutsche Unternehmung gegen Verdun gescheitert sei und daß Vie Heeresleitung sich jetzt durch solche Entstellungen herauszureden suche. Der Unaussprechlich starke Lügenaufwand beweist deutlich die heillose Angst der Franzosen vor Verdun. Unsern Kolonialbesitz, den uns die Engländer mit überlegenen Kräften entrissen haben, werden wir zurücker hallen, bas hat Staatssekretär Solf soeben wieder in be stimmtester Form bestätigt. Ja, wir werden nicht nur das vorübergehend verloren gegangene Gebiete nach der sieg reichen Beendigung des Krieges wtedergewinnen, sondern unsern Kolonialbesitz möglicherweise noch ausdehnen. Der Staatssekretär sagte in seiner Antwort auf eine Eingabe von 25 in Deutsch-Südwestafrika tätigen Gesellschaften, daß er eine Anregung von anderer Sette auf Ausdehnung des deutschen Kolonialbesitzes und Schaffung günstiger Handels möglichkelten begrüßen, zumal sie in keinerlei Widerspruch zu dem Programm der ungeschmälerten Wtderherstellung des alten deutschen Kolonialbesitzes steht. Portugals kriegsbeleiligung. die schon zu Streitig keiten zwischen Engländern und Franzosen geführt hat, wird keinen der beiden Hilfsbedürftigen befriedigen. An gesichts der starken Abneigung des portugiesischen Voltes gegen Kriegsopfer wagt die Lissaboner Regierung keine Elnberufungsbefehle zu erlassen, sondern begnügt sich vor sichtshalber und zur Verhütung einer Revolution mit dem Frtedensbestande ihrer Armee. Der aber ist lächerlich klein und zum weitaus größten Teile in Afrika engagiert. Der Streit der beiden andern lohnt sich daher eigentlich gar nicht, der daraus entstanden ist, baß die Engländer die portugiesischen Hilfskräfte für sich in Flandern in Anspruch nehmen wollen, während die Franzosen sie für sich mit der Erklärung fordern, daß die Engländer nach ihren jüngsten Rüstungen auf dem nördlichen Teil des westlichen Kriegs schauplatzes allein fertig werben müßten und nicht nur an- oere für sich bluten lassen dürften. Oeslerrelchisches Bieraussuhrverbot. Die österrei chische Regierung wird in den nächsten Tagen ein Bieraus fuhroerbot erlassen, das die Beschränkung des Bierexportes zugunsten des Jnlandkonsums bezweckt. Bon diesem Verbot sind in erster Reihe und beinahe ausschließlich PilseM Brauereien betroffen, die einen großen Teil ihrer Erzeugnisse ins Ausland exportieren, während andere Brauereien Oester reichs am Export bloß mit 6 Prozent teilnehmen. Kirche und Acausnmode. An der Kirchentüre tion Ettal in Bayern ist ein Anschlag zu lesen, nach welchem das Betreten des Gotteshauses in anstößiger Kleidung, d. h. in zu weiten und kurzen Röcken, verboten ist. Zuwider handelnde haben nach den „Münch. N. N." Ausweisung -st gewärtigen. Eine fleischlose Hochzeit. Belm Passauer Standesamt fand sich an einem Dienstag ein Pärchen zur Trauunä esp. Nach dem Trauungsakt stellte der Bräutigam an den Standesbeamten die Bitte, für sich und seine Frau ntzbst der kleinen Hochzeitsgesellschaft Fleisch essen zu dürfen. Der Bitte, welche Heiterkeit erregte, konnte nach dem Gesetz Nicht entsprochen werden. Zwei Russen zum Tods verurteilt. Von zwei flüch tigen Russen ermordet wurde der aus Oderwitz gebürtige Landsturmmann Franz Kretschmer im vorigen Sommer. Kretschmer war in einer dienstfreien Stunde in einem an seinem Garntsonorte Hammerstein in Westpreußen grenzen den Walde auf die beiden entflohenen Russen gestoßen. Die Mörder wurden jetzt nach dem „Forster Tageblatt" vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Aamillendrama. Der Gastwirt Rehn in Dessau, der sich auf Urlaub aus dem Felde zu Hauss befand, versetzte bei einem heftigen Streit wegen angeblicher Unsteus seiner Frau unzählige Messerstiche. Darauf lief er nach btt Mulde brücke, stürzte sich dopt in den Fluß und ertrank. Mß Frau wurde schwerverletzt in das Krankenhaus überführt. Durch Lebensreltung gestorben. Der Würzburger Kaplan Kiesling, der als Seelsorger im Felde tätig war und nach einer Hautübertragung, die einem Soldaten das Leben rettete, erkrankt war, ist in Reichsnhall gestio SP. Verurteilt wurde el» Schweizer Redakteur wäg-n Verräters! und wegen Beschimpfung der ArMeeleisung, begangen durch einen im März erschienenen Artikel, zu 13 Monaten Zuchthaus. Als der Angeklagte, Redakteur Fro!- deoaux in Münster, Berner Jura, vor dem Untersuchung s- richter erschien, trug er am Rock ein französisches Fähnchen. Das Berner Militärgericht hatte er in seiner Zeitung ein Tribunale Boche genannt. Wassereinbruch in einen Unlergrundhahn-TuWel zn Berlin. Ein größerer Betriebsunfall hat sich beim Bau des Spreetunnels der Schnellbahn Gesundbrunnen-Neukölln cretgnet. In der erst kürzlich im Rohbau fertig gewordenen Unlertunnelung der Spree zwischen Jannowitz- und Waisen- brücke wurden Verspundungen undicht. Die Bauleitung veranlaßte sofort die nötigen Vorkehrungen, jedoch blieben die Versuche, die gefährlichen Stellen abzudichten, erfolglos und bald darauf drang das Wasser der Spree in den Tunnel. Die kurze Strecke des Schnellbahntunnels von der Jannowitzbrücke bis zur Schicklerstraße steht unter Wasser. Die ersten Gerüchte über die Größe des Unfalls waren stark übertrieben; Menschenleben sind nicht verloren gegangen. Die Bauleitung des Schnellbahn gab bekannt: Dicht neben der Janowitzbrück erfolgte ein Durchbruch einer eisernen Spundwand, die den Zweck hatte, das Sperr wasser von der daneben befindlichen Baugrube abzuhalten, wahrscheinlich infolge teilweiser, durch das Hochwasser der S ree verursachten Wegspülung des davor gelegenen Bodens, sovdaß das Spreewasser in die dahinter gelegenen Bau grube eindrang und von dort aus auch den eigentlichen Spreetunel von der Janowitzbrücke bis zur Schicklerstraße unter Wasser setzte. Eine Beschädigung des Tunnels und der Tunnelschutzdecke ist nicht eingetreten, auch sonst ist kein nennenswerter Schaden entstanden. Dis im Tunnel be- schäftigten Arbeiter konnten sämtlich rekchtzeitig die Baustelle verlassen. Die Wiederherstellung der Baustelle wird sich tn kurzer Zeit bewirken lassen. Die Tragödie einer OjfiMssrau. Betrübende Vor gänge aus einer kleinen ungarischen Garnison wurden kürz lich durch das Urteil des Schwurgerichtshofes von Hroß« wardein zum Abschluß gebracht. Bor zwei Jahren wurde der Oberleutnant Karl Preiß nach erregter Auseinander setzung von seiner eigenen Gattin erschossen, Erst die jetzige saft zweiwöchige Schwuraerichtsoerhandluna brachte in die dunkle Angelegenheit völliges Licht. Das Ehepaar hatte in sehr kärglichen Verhältnissen aelebt und war nur durch fort- Preußisches Abgeordnetenhaus. 29. Sitzung vom 18. März. 11 Uhr 15 Min. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung des Etats der direkten und indirekten Steuern. Abg. Ströbel (Sozd.)r AuS Steuerziffern wird ost geschlossen, daß sich dis wirtschaftliche und soziale Lage des Voices ge hoben hat, das ist nicht der Fall: allerdings konnte die un geheure Prosperität unserer Industrie nicht ohne Einfluß auf weitere Volksschichten bleiben. Als Redner sich ein gehend über die Rot deS Volkes verbreitet, wird er vom Vizepräsidenten zur Sach« gerufen. Als Redner über die neuen Reichssteuern spricht, wird er vom Vizepräsidenten zum zweiten Mal zur Sachs gerufen. Finanzmintster Lenhs: Abg. Ströbel hat wiederum in aufreizender Weise über die Einkommensteuer-Verhältnisse im Lande, gesprochen, ich muß aber Verwahrung dagegen einlegen, daß die großen Kriegsgewinne einzelner hier als allgemeine Norm hingestellt werden. Ferner muß ich da gegen Verwahrung einlegen, baß die bürgerlichen Parteien diesen Krieg inszeniert hätten (Lärm rechrS und bR den Sozd.), bezüglich der Reichssteuern und des Vorchurfs plumper Fälschung" wird der Herr Retchsschatzsekreiär den Vorredner abführen. (Beifall). Abg. Ströbel (sozd.) be merkt, er habe den Ministern nicht plumpe Täuschung vor- geworfen. Die Regierungsvertketer machen sich dle Sach« styr bequem- Finanzmtnister Lentz«: Ich Habs M'r di« -Sätze so notiert und verstanden, im Uebrigen sachlich ge« a-two iet. obwohl wir wohl niemals zusammen komm?» werden. (Zustimmung rechts). Di, Etats k>N Steuern werden genehmigt. Es folgt der Etat des Ministeriums der auswürttgsn Angelegenheiten. Abg. Dr. Pachnicke (f. Volksx.) erstattet den Bericht der Kommission und betont, daß auch die Lage des Papstes besprochen worden ist. Weshalb haben bi« Gesandten Nom verlassen müssen? Sie fehlen dort sehr, während viele andere Staaten Gesandte ernannt haben. Eine Besprechung findet nicht statt. Der Etat wird be willigt. Beim Stal des Aluoniwlnistsriums berichtet, Abg. Graf v.d.Groebsn(kons.) über die Frage der Gewährung vösi Kriegs-Unterstützungen an Beamte, Lehrer, Staatsarbeitep, Handwerker und Allpensionäre. Ueber den Etat berStaatS- schulden-Verwaltung und die Allgemeine Finanzverwaltung berichtet Abg. Dr. Gottschalk (natl.). Auch diese Etat- werden genehmigt, desgl. das Etatgesetz. Damit ist dl« Etatsberatung erledigt. Es folgt die erste Beratung deS Gesetzentwurfs betr, den Ausbau von Wasserkräften des Mains und betr. dl« Bereitstellung weiterer Staatsmittel für die 1905 angeord- neten Wasserstraßenbauten. Die Vorlagen gehen an dl« BudgetkommiMon. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr: Dritte Lesung des Etats. Schluß 1 Uhr. Das preußische Herrenhaus hält seine nächste Sitzung am Mittwoch, 29. März, 2 Uhr nachmittags, ab. Der Präsident teilte den Mitgliedern mit, daß er drei bis vier Sihungslage in Aussicht nehme. Es handelt sich vor allem um die Erledigung des Etats. Kriegsdichtimg. Du und ich. Du folgst, Geliebter, dem Ruf ins Feld, Und reitest in schimmernder Wehr, mein Held, Du ziehst in die Weite und schwingst drin Schwert, Ich bleib in der Enge am stillen Herd. Dich umzucken Feuer in Feindesland, > Mir b'inkt der goldene Reis an der Hand. Und wenn es um Sieg und Erliegen geht, Segnet m-in Lieben dich wie ein Gebet, Und legt um dich einen Panzer von Erz, Der betraut vor der tödlichen Kugel dein Herz. Frida Ballien. wäyrenoeS Schulüsnmachen in der Lage, den standesaemäßen Haushalt aufrecht zu erhalten. Durch ihre zahlreichen Bittgänge zu Advokaten und Bankiers war die Frau in einen sehr schlechten Ruf gekommen, so daß man ihr allge mein die Schuld an jenem tödlichen Schuß zuschob. Jetzt hat sich ergeben, daß Frau Preiß stets aus Liebe zu ihrem Manne gehandelt hat, der selbst seine Gattenpflichten miß achtete und seine Frau dauernd schlecht behandelte. Als er sie zwingen wollte, einen Wechsel über 20 000 Kronen zu girieren, die er brauchte, um bis Unterschlagung amtlicher Gelder zu verdecken, versuchte Frau Preiß sich selbst das Leben zu nehmen. Die Kugel ging fehl und tötete den Mann. Nachdem dieser Tatbestand zweifelsfrei festgestellt war, sprachen die Geschworenen nach einer Budapester Meldung der „Voss. Ztg." die Angeklagte frei. Auf dem Friedhof der Marzgesafleuon im Friedrichs hain zu Berlin ging es am 18. März d, I. stiller zu als sonst. Während in früheren Jahren ost viele Hunderts von Kränzen niedergelegt wurden, war die Zahl der Kranz- spenden am vorigen Sonnabend nur sehr gering. Neben dem Verbände der sozialdemokratischen Wahloereins sür Groß-Berlin hatten das GewerkschaftSkartell, die sozial- demokratische Arbeiterjugend, der Verband der Handlungs gehilfen sowie die Arbeiter verschiedener Fabriken Kränze mit rotenSchleifen niederaelegh EtnKranz ftuAaSdesEchwarz- Rot-Hold der Demokraten, dis schwarze Farbe der Anar chisten. die sonst mehrfach vertreten wa?» zeigte sich diesmal gqtmcht. Der Schere des ZensorS fielen npr ausnahmsweis wenige Inschriften auf den Kranzschleifen zum Opfer. ll oder Wild oder Fleischkonseroen oder Rauch- und Dauerwaren oder Wurst. Die VornahyAvon Hausschlachtungen ist nur noch mit Genehmigung der Mstriksverwaltungsbehörde zugelassen. Veihttte für Viehmästereien. Zwischen der Re gierung und dem Seniorenkonvent der Zweiten Hessischen Kammer wurde vereinbart, einen Kredit von 200 000 Mark zhr Verfügung zu stellen als Beihilfe für die Viehmästereien, oje von Gemeinden oder Privaten vertragsmäßig eingerichtet werden und die die von der Regierung in erheblichem Umfange aus dem befreundeten Ausland herbeigeschafften Futter mittel zu diesem Zweck übernehmen. Eine Vorlage der Regierung wird dem Landtag umgehend zugehen. Billigere Eier. Die Zentralelnkaufsgesellschaft beab« sicht gt, den Preis für die Kiste ungarischer Eier (1440 Stück), die bisher 185 Mk. kosteten, auf 155 Mk. mit rückwirkender Kraft vom 7. d. Mts. zu ermäßigen. Somit werden die Stäote in die Lage kommen, der Bevölkerung tn der nächsten Zett billigere Eier zur Verfügung zu stellen. Eine bedeutsame technische Errungenschaft im Eisenbahnwesen. Seit Jahren ist dle preußische Eisen- bahnoerwaltung mit Versuchen beschäftigt, für Güterzüge eine durchgehende Bremse herzustellen, um auf diese Weise große Ersparnisse an Personal, das heute di; Züge zum Bremsen begleiten muß, zu erzielen. Nach Mitteilungen deS Eisenbahnministers im Preußischen Landtage haben die Versuche zu einem so glücklichen Ergebnis geführt, baß auf eine baldige Einführung dieser technischen Errungenschaft zu rechnen ist. Auch für die Betriebssicherheit ist nach der „Dtsch. Tagesztg." der erzielte Erfolg von großer Bedeutung. w« «ere Aleisch-Aegelung ln Bayern« Das bayerische Minister um des Innern erläßt unter der Androhung einer Geldstrafe von 1500 M. oder einer Gefängnisstrafe bis zu 3 Mona.en neue Vorschriften Über dle Einschränkung des Fleischverbrauchs, und zwar dürfen in Gast-, Schank- und Spetsewirtschaswn, Fremdenvmstonaien, Vereins- und Er frischungsräumen bei Mahlzeiten nicht mehr als eine Fleisch speise verabreicht werden, und zwar entweder Rind-, Kalb-, Ganz Frantrsich fleh» unter dem Eindruck Vee Verduner Schlacht. Auf den französischen Eisenoahnsu ist, laut „Frkf. Ztg.', der ganze Güterverkehr eingestellt auS Rücksicht auf die Bedürfnisse der Armeeleitung. Auch Post, pakete sür Private und Kriegsgefangene werden bis auf weiteres nicht befördert. Der sozialistische Abgeordnete Renaudel machte tn der „Humanile' den Versuch, einige Lehren aus der Ueberraschung von Verdun zu ziehen. Die Lehre von der Unverletzlichkeit der französischen Front sei nicht mehr haltbar. Was Renaudel sonst noch sagen woAe, hat die Zensur ausaemerrt, ——MW Der goldene Ball. Was mir an Liebe auch vom Bakr ward, Ich hab's ihm nicht vergolten, denn ich habe Als Kind noch nicht gekannt den Wert der Gabe, Und ward als Mann dem Maune gleich und hart. Nun wächst ein Sohn mir auf, so heiß geliebt, Wie keiner, dran ein Vaterherz gehangen, Und ich vergelte, was ich einst empfangen, An dem, der mir's nicht gab — noch wiedergibt. Denn wenn er Mann ist und wie Männer denkt, Wird er, wie ich, die eignen Wege gehen, Sehnsüchtig werde ich, doch neidlos sehen» Wenn er, was mir gebührt, dem Enkel schenkt. — Im Saal der Zeiten weithin sieht mein Blick Dem Spiel des Lebens zu, gefaßt und heiter, Den goldnen Ball wirst jeder lächelnd weiter, — Und keiner gab den goldnen Ball zurück! Börries Freiherr von Münchhausen. «ng 191S. Wieder Frühling ist jetzt da, — Und die Vöglein singen, — Helmai-Grüße sollen sie -- Zu den Fronten bringen. — Laßt die Feinds lügen frech, — Wir woll'ns ruhig tragen, — Schlechte Früchie sind es nicht, — Dran dis Wespen nagen. — Bunte Blumen bringt der Lenz — Bald sür unsre Auen, — Draußen könnt im Felde Ihr — Bunte Menschen schauen. — Junaer Lenz und und Britenhaß — Sollen sich vereinen; — Nächstenliebe und Kultur, — Euch wirst man mit Steinen! — Bei uns sei, o junger Lenz, — Herzlich doch willkommen, — Was Du bist dem deutschen Sinn — Wird uns nie genommen.
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