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Rabenauer Anzeiger : 04.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191605049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-04
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
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Truppentransport« vtSHMM.K»» daß außer für di« Zeit i der Durchfahrt keine Wrorrrsoefeyung erfolgen werde. Die Gesandten der Ententemächte unternahmen einen neuen Schritt wegen des Transports serbischer Truppen nach Mazedonien, für den sie die Be nutzung griechischer Eisenbahnen verlangten. Auf den Besuch der Diplomaten folgte ein Ministerrat. Nach Züricher Meldungen aus Petersburg ist die Teilnahme russischer Truppen an dem Unternehmen der West» Mächte bei Saloniki wahrscheinlich, ganz gleich, ob em Abkommen mit Rumänien Über den Durchmarsch zustande» komme oder nicht, daß ein derartiges Abkommen nach den handelsvertraglichen Vereinbarungen Rumäniens mit den Zentralmächten überhaupt nur noch möglich war, darf als nahezu ausgeschlossen bezeichnet werden. Verletzung deS griechischen Postgeheimnisses. Der Vierverbano begnügt sich nicht mehr mit der Beschlag nahme der Postsendungen der Vierbundmächte, sondern ver greist sich auch an der griechischen Jnlandpoft. Das französische Kriegsschiff „Bruix" beschlagnahmte auf drei griechischen Dampfern gegen 1öü Postsäcke, darunter Korre spondenz der Behörden und der griechischen Truppen» kommando« mit der Zentral*. Bombenwurf in dl« Athener Gesandtschaft Bul gariens. Im Hof» der bulgarischen Gesandtschaft explo dierte eine Bomke. Ernstlicher Schaden wurde aber nicht ungerichtet. MS aller Welt. Rundschau. Gegen den Deutschenhatz. Dl« Behauptung italie nischer Politiker, man habe m« einen Deutschen für dis Freiheit anderer Völker kämpfen sehen, widerlegt der sozia listische „Avanti*, der sich gegen den Vorwurf verwahrt, ein Deutschenfreund zu sein, durch folgenden Hinweis: In dem Buch der Märtyrer von Otto Vannucci wird erzählt, datz in der ehemaligen Hauptstadt Griechenlands, Nauplia, in der Kirche der TranSfiguration 1841 ein Denkmal für dis im Kampf um Griechenlands Befreiung gefallenen Phtlhellenen errichtet worden ist. Unter diesen 266 ist Santorre oi San« tarosa der bedeutendste gewesen: die Gesamtliste dieser Frei willigen umfaßt 42 Italiener, Sy Franzosen, 16 Engländer, 11 Schweizer, 7 Polen, 8 Amerikaner usw., aber sie enthält auch 114 Deutsche! (Das AuSrufungszetchen steht im Avanti.) Das will sagen, daß der Edelmut in Gedanken und Taten, der Opfermut, die Liebe für die Ideen der Freiheit und Hochherzigkeit nicht das Monopol eines einzelnen Lan des sind, uno daß alle Völker, wie sie Tyrannen hervorge bracht haben, so auch Apostel und Märtyrer geliefert haben. Auf dem Kriegs-EhirurgenLaa in Berlin, der unter Teilnahme von etwa 1V0V Mitgliedern stattfand, konnten hochersreuliche Mitteilungen gemacht werden. Der Wundstarrkrampf ist fast ganz zum Verschwinden gebracht morden. Es ist eine einheitliche Behandlung der Knochen schußbrüche zustande gekommen. Die Vermeidung der Ge- leNkversteifungen durch frühzeitige Bewegungen wurde zum Gesetz erhoben und zumal im Stellungskriege auch in der vorderen Linie hat eine aktive chirurgische Tätigkeit bei Schädelschüsien und Bauchschüßen eingesetzt. Heute gilt es insbesondere, die in der Nachbehandlung der Verwundeten erzielten Ergebnisse durchzumustern. Da eS amtlich festge- stellt ist, daß in den Feld« und Kriegslazatetten 86,6 Pro zent, in den Lazaretten in Deutschland 90,1 Prozent aller endgültig aus der Lazarettbehandlung Ausgeschiedenen wieder dienstfähig geworden und nur 1,6 Prozent der in die Heimat ausgenommenen Verwundeten und Kranken gestorben sind, so sind daS Ergebnisse der Behandlung, die die Bewunderung der ärztlichen Leistungen erregen müssen, In Ken feindlichen Staaten, besonder- in Rußland, stehen die ärztliche Kunst und Wissenschaft bekanntlich nicht entfernt auf der Höhe wie bei uns; ihre Erfolge find daher auch entsprechend geringer. Spaniens Neutralität. Nach einer Meldung -des „Temps" aus Madrid wurd« eine von Republikanern, Radi kalen und Sozialdemokraten im dortigen VolkShause beab sichtigte Versammlung gegen den deutschen UnterseebootSkrieH von der Regierung untersagt. Die Regierung begründete das Verbot mit dem Hinweis darauf, daß Vorsicht in-An betracht der ernsten Umstände geboten sei. Der Papst und die Friedensfrage. Einer hollän dischen Meldung zufolge wird im Vatikan im Anschluß an Zeitige Gewitter deuten auf ein fruchtbares Jahr. Wenn das, wie wir hoffen wollen, zutrifft, so wird der wenig günstige Ernteaussall von 1916 m diesem Jahre wett gemacht werden, denn die vor Ostern und in den Feiertagen aufgetretenen meist kurzen, aber starken Gewittererschernunaen waren über einen großen Teil von Deutschland verbreitet. Dyß der Saatenstano selbst ein günstiger ist, wurde schon mehrfach und auch von amtlicher Stell« hervyrgehoben. Kein Überfluß an Lebensmitteln, besonder- an frischem Fleisch, herrschte zu und in den Feiertagen in verschiedenen deutschen Großstädten, in erster Reihe in Berlin. Die schon in Friedenszeiten so ost verbreiteten Behauptungen von der großstädtischen FIrischspekulation Und künstlichen Preistreiberei sind jetzt in allen Zeitungen laut geworden: es find Preise verlangt und gezahlt, die gerade heraus Wucherpreise ge nannt worden sind, und für welch« Bestrafungen hätten em« treten müssen. Da sind die Mistel- und Kleinstädte denn doch von je bester dran gewesen, dort sind solch« Versteck spielereien mit oen am dringendsten benötigten Lebensmitteln unmöglich. Es ist in der Tat eine seltsame Erscheinung, daß sofort, nachdem Höchstpreise für eine bestimmte Fleisch- sorte oder für andere Waren angesetzt wurden, die betreffen den Gegenstände aus dem großstädtischen Verkauf ver schwanden. Auch in dieser Beziehung wird der Krieg ein Lehrmeister für den Frieden; auf den gesamten Lebens mittelhandel an den Zentralstellen wird von amtswegen ein Auge geworfen werden, um Ausschreitungen zu ver hindern. Die Versuchung, sich hierbei zu bereichern, ist zu groß, als daß ihr immer erfolgreich von den Interessenten widerstanden werden könnte. Franzosen als Hilfsarbeiter Lu Obstanlagen. Den Obstzüchtern m Werder, Gltnow und anderen Gemeinden Ler Krech Zauch-Belzlg und Osthavelland sind laut -Deutsch. Tagesztg." gefangene Franzosen als Hilfsarbeiter in den Obstanlagen zur Verfügung gestellt worden, die schon seit einigen Tagen aus den Plantagen tätig sind. Ihre Arbeit bietet einen willkommenen Ersatz für den Mangel an männ lichen Arbeitskräften. die letzten Nedrn Asquiths und deS Reichskanzlers erwogen, cm Liese Staatsmänner eMge Frag«» xa m-urn. 'Dm gra sei vielleicht nicht mehr fern, da Friedenskongresse zusammen- tteten werden, an denen auch der Papst teilnehmen werb«. Diese Meinung sei auch in römischen diplomatischen Kreisen viel vertreten. Ein italienisches Blatt habe die Dinge so dargestellt, als ob der Papst bereits bei den europäischen Kanzleien versucht habe, auf der Basis der Unabhängigkeit Polens, Belgiens, Serbiens und Montenegros einen Friedens kongreß zusammenzurufen, doch könne davon keine Red« kein. Man erwäge nur, mit den in Betracht kommenden Kanzleien über die neuen Aussichten, die durch die Reden des Kanzlers und Asquiths eröffnet sind, Fühlung zu nehmen. Unser jüngster Flotten- und Luftangriff auf England, wobei etwa fünf Zeppeline wirkungsvoll Bomben auf Industrie- und Eisenbahneinrichtungen in der Näh« von London abwarfen, und deutsche Kriegsschiffe militärische An« -lagen an der Ostküste des Jnselreichs vernichteten, «inen feindlichen Kreuzer schwer in Brand schoflen, einen ander« zerstörten und zwei Dorpostenschiffe, darunter den berüchtigten „King Stephen", dessen Mannschaft gefangen genommen wurde, versenken, hat in ganz England einen panischen Schrecken Hervorgemsen. Die Rettung der Mannschaft veil „King Stephen", die du Besatzung unsere« in Seenot ge ratenen „L 1V" di» Hilfe versagt« und oi« deutschen Helden kaltherzig umkommen ließ, mutz als „echte deutsche Barbaren tat" auch im Ausland Beachtung finden. Wenn die amt lichen Londoner Stellen hinterher ihre eigenen, unter dem unmittelbaren Eindruck oeS Geschehnisses gemachten Mit teilungen über die Grtße der angerichtete» Zerstörungen abzuschwächen und e» so darzustellen suchen, al« sei, «bge- ehen von den unvermeidlichen Kindern, bi« getßtet worden ein sollen, kein nennenswerter Schaden verursacht worden, o ist daS durchsichtig und begreiflich genug. Das Entscheidend« bei dem Angriff lfi, daß er in gleichem Maße den Engländern sowohl schweren militärischen wie wirtschaftlichen Schaden «»fügte, da eS sich bet den zerstörten Anlagen stet», wie «S ja in ihrem Charakter al« Zentren der militärischen »er« teidiguna der Schiffs« und gewerblichen Industrie begründet tst, um die Kuotenpunkte des Verkehr« gehandelt hatte. Bei dem immer größer werdenden Mangel an Schiffsraum mutz die Zerstörung ihrer Docks und Haftnanlagen sowohl für den Bau und Reparatur der Schiffe, al» auch für das Laden und Löschen der Waren, wie die „Magd. Ztg." betont, der englischen Wirtschaft schwere Schädigungen bereiten. Ler tatsächliche Schaden wird in seinem moralischen Eindruck noch oadurch verstärk, datz es den Engländern trotz starker Gegenangriffe und wütendster Beschießung nicht gelungen ist, uns nur einen einzigen Verlust zuzufugen. Sämtliche Luftschiffe und alle Geschwadereinheiten sind unversehrt zu ihrem Heimatshafen zurückgekehrt. Wir konnten tm Gegen teil dem uns zur Abwehr entgegengesandten Geschwader so schweren Abbruch tun, daß eS sich, ohne den kleinsten Erfolg verzeichnen zu können, eiligst zurückziehen mußte, nachdem eS die eingangs erwähnten Verluste erlitten hatte. Italien und dte Pariser Wirtschaftskonferenz. Anläßlich der Ankunft der italienischen Abgesandten und Senatoren zur Teilnahme an der interparlamentarischen Ta gung in Paris legt die italienische Regierung auffallend großen Wert auf die Feststellung, daß es sich um ein reine« Privatunternehmen handelt, dessen Beschlüsse und Ansichten die Regierungen keineswegs betreffen oder binden. Ebenso wird auffallend unterstrichen, daß auch die Wirtschaftsbe sprechungen des Vierverbandes in Paris nur zur gegenseiti gen Belehrung dienen und nur einleitenden Charakter haben, ohne jede Bindung für die Zukunft, womit natürlich der Wert der Tagung von vornherein hinfällig wird. Der Re gierung in Rom scheint zu dämmern, was ein Wirtschafts krieg mit Deutschland für Italien bedeuten würde. Gins wirklich menschliche Tat Amerikas. Nach Washingtoner Meldungen hat auf Ersuchen des Amerikanischen Roten Kreuzes das Staatsdepartement durch Kabeltelegramm hei der britischen Regierung darauf aednmgen. baß für Lazarettbedürfnisse aus Amerika die Einfuhr nach oen Mittel machten sretgegeoen werde; man sagt, die amerikanisch« Re gierung beabsichtige, diese Sache scharf zu betreiben. Hindenburg und die Volksschule. Auf einen Glück wünsch der Stadt Opladen, der mit der Bitte verbunden war, die neue Volksschule der Stadt „Hindenburg-Schule" nennen zu dürfen, erwidert der Feldmarschall: Gerne erteile Schutz der Baumblüte. Der Oberbefehlshaber in den Marken erläßt folgende Bekanntmachung: Seit Beginn der Baumblüte wird wiederum über die Unsitte geklagt, bah auch in diesem Jahre blühende Obstbaumzweige mutwillig von Kindern und auch von Erwachsenen abgerissen werden. Durch einen derartigen Unfug wird die Obsternte geschädigt, deren Ertrag in der jetzigen Zeit von besonderer Bedeutung tst. Ich nehme daher Veranlassung, vor diesem törichten und schädlichen Verhalten dringend zu warnen. Die Polizei behörden sind angewiesen, die Übertretungen «ach de« be stehende« Gesetzen strafgerichtlich zu verfolgen. Knegsdichtmig. Der Kreisel. Laß deinen Kreiiel nur singen — O wie schnurrt er so sein, Deine Blicke springen Jauchzend hinter ihm drrin. Halte ihn tapfer im Schwünge, Treibe ihn vor und zurück: Das ist Frühling, mein Junge, Das ist dir Freiheit und Glück. Selber du eine Blüte, Brauchst du nicht blühenden Glanz, Ahnest des Lenzes Güte Schon in des Kreisels Tanz. Ahnest im fächelnden Winde Springendende, schwingende Zeit, Tag ist gekommen, der linde, Ler aus der Stube befreit. — Wir auch, in Lebens Härten Rauh geworden und alt, ich meine Zustimmung dazu, dir eben vollendite zwanzig- Nasstge Volksschule „Hindenburg-Schule- zn Venennen ükiö erblicke in dieser Bezeichnung weniger eins Ehrung meiner Person, als der Leistung meiner braven Truppen. Möchte es der Schule gelingen, in alle Zukunft die unerschütterliche Liebe zu König und Vaterland bis zum Tode, wahre Gottes furcht unter Ausschaltung konfessioneller Gegensätze, strenge Pflichttreue und die Hochhaltung aller Ideale unter del Heranwachsenden Jugend zum Segen des Vaterlandes zu pflegen. Im Landtag für Gisatz-Lothrkngen gedachte Statt« Hafter v. Dallwitz unserer gewaltigen Waffenerfolge im ver« flossen«» KriegSjahr. Elsaß-Lothringen habe auch im ver gangenen Jahre unter der unmittelbaren Einwirkung des Weltkrieges gestanden, besten wuchtiger Schritt in so manchen Fluren und Ortschaften der engeren Heimat schwer« Spuren hinterlassen habe. Die Regierung wisse wohl, welch' Hoh« Anforderungen an die Ausdauer und den sittlichen Mut der Bewohner dieser Landesteile gestellt werden. Sie gedenke mit wärmster Teilnahme derer, die in jenem Grenzstreifen de« Landes unter dem Feuer feindlicher Gra naten Haus und Hof haben verlassen müssen. Sie wist« aber auch, baß es für die Bewohner dieser hart geprüften Bezirke in den abgelaufenen Monaten nur ein Gebot der Stunde geben konnte: sich einzuordnen in den Gang deS Krieges und Durchhalten tm festen Vertrauen auf den Sieg. Die Kricgstrauung des Prinzen Friedrich Sie« glSmund von Preußen mit der Prinzessin Marie zu Schaumburg-Lippe fand, im engsten Familienkreise in Klein- Elienick» bei Potsdam statt. Der Bräutigam, der als Ritt meister der Danziger Totenkopf-Husaren im Felde steht, ist der älteste Sohn deS PrinzenpaareS Friedrich Leopolo und durch sein« Mutter ein Neff» deS Kaiierpaares. Die Braut entstammt als älteste Tochter der ersten Ehe des Prinzen Friedrich zu Schaumburg-Lippe mit der- Prinzessin Luise von Dänemark. i Di« Leistungen unserer jugendlichen Kriegs* freiwilligen. Der Bund für Schulreform in Leipzig hat beschlosten, Dokumente über das Verhaften und die Leistun gen der jugendlichen Kriegsfreiwilligen zu sammeln und wäter an zuständigen Stellen genaue weitere Auskunft dar über einzuholen. In Betracht kommen Briefe, Gedichtes Urteil« aber Kriegsfreiwillige von Kriegsfreiwilligen im After von 16—20 Jahren. In diesem Kriege sind Hundert taufende von Kriegsfreiwilligen vielfach von der Schulbank fort tnS Feld gezogen. Was sie leisten oder nicht leistens wie sie sich bewähren, das gibt uns unter Umständen einem Maßstab ad für die Leistungen und Mängel unseres ge samten Erziehungswesens. Mindestens aber wird das Ver haften dieser Jugendlichen unter dem Druck des gewaltigem Kriegserlebens einen wertvollen Beitrag für die Psychologie überhaupt liefern. 1 Zwei holländische Dampfer vernichtet. Nach Rotterdamer Meldungen trat der Dampfer „Maasbaven",^ der vor der englischen Küste auf eine Mine stieß, jedoch in. einen Hafen geschleppt werden konnte, nach notdürftiger Reparatur, geschleppt von zwei anderen Dampfern, die Rück reife nach Rotterdam an. Mittwoch früh stießen „Maas- Haven" und „Poolzee" auf Minen und versanken. Der Schlepper .Noordzee" ist mit den geretteten Mannschaften im Neuen Wasserweg eingetroffen. Es handelt sich hier um englisch« Minen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß di» überraschenden Rüstungsmaßnahmen Hollands darauf zurückzuführen sein sollen, daß von englischeSeit , irrtümlich ein niederländisches Kriegsschiff in Len Grund gebohrt worden war. England habe sich sofort veranlaßt gesehen, vollständigen Schadenersatz zu leisten. Die Bemannung deS Kriegsschiffes wurde sofort »ach Indien geschickt, damit alles vorläufig geheim bleiben soll«. Dor Lebensmittelwucher in Berlin. Auf Grund der einschlägigen Bundesratsverordnungen werden nach amtlicher Mitteilung deS Polizeipräsidiums in Berlin täg lich HO bis 60 Straffälle wegen übermäßiger Preis st «tgerung, Zurückhaltung und Unzuverlässigkeit in Bearbeitung genommen. Damit wird manches erreicht. Zum durchschlagenden Erfolge bedarf es der Mitarbeit der Bevölkerung; jedoch nicht mit namenlosen Anzeigen, sondern mit persönlichen Eintreten für die im öffentlichen Interesse erhöbe»« Beschuldigungen. Nehmen in leuchtenden Gärten Heute nicht Aufenthalt. Bleiben nicht lächelnd rasten, Wo auS dem dunkelsten nicht« Blumen sich sehnen und tasten Zu dem Strande deS Licht«. Haben nicht Muße, zu schlürfen All' dieser Frabin Geglüh', Wandeln schwer von Entwürfen, Tragen gewaltige Müh'. Denken an Tote und Wunde, Die keine Sonne mehr schsun, Fühlen der mordenden Stunde Unerschöpfbart« Graun. — Knabe, dein holde« Nichtwissen! Lasse den Kreisel nur schwirr'» l Will mich bücken und küssen Deine flammende Stirn. Aritz Engel. Die neue Sommerzeit. „Dem hohen, weisen Bundes rat," — Singt Bruder Studio, — „Der alle Uhren vor wärts stellt, — Bring ich 'nen Ganzen froh. — Wenn's früh am Morgen schlägt Glock Zwei, — Ist weit die Zeit zaruck, — Dann reichte aus im Frieden sie — Noch zu so manchem Schluck!" — Doch der Philister nörgelnd sagt: — „Das brauchte nicht zu sein, — Es ist wie manches Frauenhaar, — Ja doch bloß eitler Schein!" — Jung-Deutschland aber, daS sich sehnt — Zur Kamvfesfront hinaus, — Meint: „Das hat unser Bundesrat — Gedacht sich trefflich aus. — Wenn's jetzt mit Hurra vorwärts geht — „Gewehr rechts!" kräftig vor, — Gewinnt ein Stück Gelände mehr, — Ein jedes deutsche Korps. — Drum dreimal hoch dem Bundesrat — Für seinen klugen Plan, — Er streckt den Tag, und früher wird Die Arbeit jetzt getan!"
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