Rabenauer Anzeiger : 04.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191605049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-04
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 04.05.1916
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Die letzte Kriegswoche. DeS Jahre« schönste Zeit. Chauvinistische Ho« «ungen. Englands Leidenslist«. DaS Pech unsere» 7 Feinds. Der Wonnemonat Mai, Ler in btsem Jahrs Lem Osters fest auf dem Fuhr folgt, ist da: deS Jahres schönste ZeM m der Licht und Lust und Leben herrscht, ist gekommen« Sie beschert unS in diesem Jahr» die neue Tageseinteilung infolge Vorstellung der Uhr, welche die Freude am Dasein »och erhöhen soll. Der Arbeitstag, wie der Feiertag werden .gestreckt", die Freude an der Tätigkeit wird geleitet von der Erquickung der Erholung. ES ist ja wohl möglich, daß bei der geographischen Lage Deutschlands kleine Unbequem lichkeiten sich gellend machen werden, aber auch diese können durch praktisches Anpassen überwunden werden. Unduysera Kinder können singen:-Der Mai ist gekommen, die Bäüms schlagen auS, «S eilen Ä« Stunden sogar uns voraus." Und wer in kritischer Laune trotzdem sich mit dem neuen Zeiten lauf nicht befreunden kann, der soll daran denken, daß er dazu bellragen wird, die Periode der bitteren Nachtkämpfs in der Front zu verringern. Unsere Feldgrauen sorgen dafür, daß unserer Jugend die frohe Maienzell ungetrübt zuteil wird; ihnen senden wir die herzlichsten Grüße und di» besten Wünsch» für die schönsten Slegeserfolge in oeS laufen- LriegsjahrS schönster Zeit. i DaS Osterfest hat unS bi» ersten kräftigen Frühlings gewitter gebracht. Unter einer gewitterigen Schwule stehen auch die gegenwärtigen Wochen. Vor einem Jahre war c< ebenso, damals endete die herrschende Ungewißheit, die aus der Haltung Italiens entstanden war, mit der Kriegs erklärung deS langjährigen Verbündeten an Osterreich- Ungarn. Gegenwärtig ist die Krisis durch die bekannten Forderungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika in der Frage des Unterseebootkrieges heraufbeschworen, die uns diese wertvolle Waffe im Kriege gegen England auS den Händen winden möchten. Das alte Wort: Trau, schau, wem? tritt uns immer wieder vor die Augen, denn wir sind im wechselseitigen Verkehr zwischen den beiden Staaten der nordamerikanischen Union doch weit genug entgegen ge kommen. Und bei dem starken deutschen Bevölkerungs einschlag in den Vereinigten Staaten glaubten wir auch auf eine wärmere Freundschaft statt der kühlen Neutralität rech nen zu können, die sich in der neuesten Zeit mehr und mehr dem Gefrierpunkt auf Grund der englischen Aufputschereien zu nähern begann. Trotz alledem hoffen und wünschen wir nicht, daß aus der Drohung mit einem Abbruch der diplo matischen Beziehungen wirklich ein solcher Abbruch erfolgen möge. Mit der perfiden List, die Englands Politik immer aus gezeichnet hat, sucht es die Neutralen in einem Netz von Voreingenommenhellen und irrigen Zukunftsberechnungen einzufangen. Daß es sich für die Opfer dieses Krieges einmal im Falle seines Sieges bei den bisherigen Bundes genossen bezahlt machen wird, ist selbstverständlich. Die Verbündeten, die 1S14 im Herbst den Not- und Todoertrag von London unterschrieben haben, durch welchen sie sich ver pflichteten, keinen Sonderfrieden zu schließen, haben ja in zwischen einsehen müssen, wenn sie es auch nicht öffentlich einräumen wollen, daß sie es sind, welche die Zeche bezahlen. Um den furchtbaren Menschenverlust, den die Kämpfe bei Verdun fortgesetzt mit sich bringen, durch trügerische Hoffnungsschleier zu bemänteln, sind russische Truppen aus dem fernsten Ostasien, wie zu Ostern mitgeteilt wurde, nach Frankreich gebracht und dort mit schallendem Jubel begrüßt worden. Aber der französische Chauvinismus, welcher dies Begetsterungsfeuer angefacht hat, wird bald wie ein Haufen Asche zusammensinken. Ein russischer Truppentransport ändert nichts an den Verhältnissen auf dem französischen Krieasschaiwlatz, und im übrigen scheint er zu beweisen, daß mit dem asiatischen und afrikanischen Eingeborenen, sowie mit den Kanadieren und Australiern nicht mehr viel anzu fangen ist. Die in den deutschen amtlichen Berichten er wähnten britischen Angriffe im Gebiet von Ypern sind augen scheinlich von der Absicht geleitet gewesen, den deutschen Anstnrm vor Verdun zu schwächen, aber geholfen haben sie nichts. Die Deutschen avanzieren weiter. . Die wiederholten Attacken unserer Flotte und Flugschiffe auf die britische Ostküste, wobei auch der englische Hilfs kreuzer, der die Mannschaft eines gestrandeten deutschen Zeppelins im Stiche ließ, vom Schicksal ereilt wurde, zeigen der Regierung und Bewohnern von London, daß die gs- troffenen und angepriesenen Abwehrmaßnahmen nicht genügen. Die deutsche Luftwaffe bewahrt entschieden ihre Überlegen heit, und unsere Kriegsmarine schädigt den Gegner nach Kräften. Dafür sucht aber das „seebeherrschende" Groß britannien seine Stärke in Tinte und Feder, in Lug und Trug, wie uns die neuesten amerikanischen Schritte gezeigt haben. Diese englischen Treibereien würden kaum so stark angewendet sein, wenn nicht doch ein Zweifel aufgetaucht wäre, daß di« Not- und Todbänder allesamt bis zum bitteren Ende aus harren würden, was auch durch die Parlamentsverhandlungen bestärkt wird. England begreift, daß der Glaube an seine Unangreif barkeit ein Traum war, daß seine umfaßenden Schutz- und Abwehrmaßnahmen die Schrecken des Krieges von seinen Küsten und auch von den Gebieten im Herzen des Insel- reiches nicht fernzuhalten vermögen. Der Befreiungskampf der Iren, der trotz aller Beschwichtigungsnoten der englischen Regierung in aller Schärfe ausgenommen worden ist und fortgeführt wird, bereitet den Leitern der englischen Politik ernsteste Sorgen. Dazu kommt der Mißerfolg der Rekru tierung mit seinen innerpolllischen Verwickelungen und mit seinen peinlichen Einwirkungen auf das verbündete Frank reich. Die Leidensliste ist damit jedoch nicht erschöpft. In Mesmwtamien muß England die bei Kut-el-Amara ringe- schloffenen 12 000 Mann starke Armee Townshend nach der Erfolglosigkeit aller Entsatzversuche als verloren bekackten, und in Ägypten, wo eS sich bereits ganz ungefährdet fühlt«, wurden vier seiner besten Schwadronen von den Türken am Suezkanal vollständig vernichtet. Die neuerlichen politischen Morde in Indien muhten e» davon überzeugen, daß auch Lie indische Gefahr fortbesteht und sich über Nacht einmal als der schrecklichste der Schrecken den Londoner Machthaber« offenbaren kann. Keine Institution der Erd« ist dermaßen mit Blut getränkt und anmaßend, keine aber auch so man gelhaft geschützt und gesichert wi« di« de- angeblichen briti schen Weltreichs. Die Kriegslage läßt für unS und unser« Verbündetes nirgends zu wünschen übrig. Während es im Westen uw aufhaltsam vorwärts geht, hat der Feind im Osten sich nach dem blutigen Zusammenbruch seiner Tnts atzoffenüv« a, schwächliche Vorstoßoersuche gegen bi« Arme« Hindenburg und an der bessarabischen Grenze beschränken müssen, die ohne Ausnahme völlig ergebnislos für ihn verliefen, ihm dagegen weitere erhebliche Verluste an Toten, Verwundeten und Gefangenen kosteten. Vor einem Jahr begann di« große deutsch-österreichische Offensiv« in Westgaltzien, die in siegreichem Fortgang den Feind bis tief in sein eigenes Ge biet zurückwarf und ihm die starke und stolze Festung-link an Weichsel, Narew und Memel entriß. Die Ruffen haben sich kotz der Winterruhe und den während dieser vorge- nommenen eifrigen Rüstungen von den Keulenschlägen des vergangenen Sommers nicht mehr zu rrholen vermocht. Auch Italiens Kräfte erlahmen sichtlich. Li« Teilerfolg«, die LadornaS Truppen am Lol di Lana und bei Doberdo errungen hatten, sind inzwischen schon wieder zu nickt- zer ronnen. Die Sorge Italien- um Valona und bas südlich» Albanien ist ebenso groß wi« berechtigt. DaS Saloniki- Unternehmen der Ententetruppen beginnt nachgerade zum Gespött zu werden. Von portugiesischen Siegeslordeeren hat man selbst in den Berichten der Ententestaaten bisher noch nichts vernommen. Es gibt nur ein Bindemittel, daL die große Schar unserer Feinde noch zusammenhält, da- ist das Pech, das sie alle ohne Unterschied in überreicher Meng« etngehetmst haben. Wer Pech ansaßt, besudelt sich, sagt ein Sprichwort. Der Abscheu vor der Beschmutzüng wird sie ^inlnalausei^ Deutschland und Amerika. über die deutsche Antwort auf die amerikanisch« Note, so heißt es in einem halbamtlichen Berliner Telegramm der -Köln. Ztg.", wird der Öffentlichkeit kaum vor Ablauf dieser Woche etwas bekannt gegeben werden können. ES ist bet einer Entscheidung, von der man ohne Übertreibung lagen kann, daß sie zu den folgenschwersten gehörh Vie in diesem Kriege zu treffen waren, selbstverständ lich, daß man das Für undWider reiflich erwägt und nichts übereilt. Was unsere Gegner erhoffen, bas laßen bei aller Vorsicht die vorliegenden französischen und englischen Preßstimmen erkennen: Sie hoffen auf eine shnen günstige Wenduna ihrer verlorenen s Ler Kraner von Lent. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von W » lsfers d or ff. 67 „Wißt Ihr es denn?" fragte er dann. .Ja. .Wenn Ihr es sagt, so könnte dies allerdings von Bufluß sein," fuhr der Statthalter fort. „Schweig, Blanca," befahl Herr von Leuven seiner Tochter. „Willst Du noch einen Unschuldigen mit in das Verderben ziehen." „Aber die Sache ist ganz harnilos, warum soll ich es nicht sagen — ihn kann keine Schuld treffen." „Immer sagt mir was Ihr wißt, Jungfer, erleichtert kuer Gewißen." „Mit meinem Gewißen hat dies garnichts zu tun. Mein Vater erfuhr Eure Brügger Neise von mir." „Von Euch? Jungfer, überlegt reiflich, was Ihr da sagt, woher konntet denn Ihr davon wißen?" „Auf die einfachste Weise von der Welt, Herr Junker van Duyck erzählte mir, daß er in Eurer Gesellschaft zu seinen Eltern in Brügge reise und dies wieder erzählte ich meinem Vater." „Von dem Junker van Duyck — von demselben der in meinem Hause wohnt?" Die Stimme der Statthalters klang mehr als zweifel haft und mit ungläubigen Blicken schaute er jetzt auf Blanca. „Von demselben." „Woher in aller Welt kanntet Ihr den Junker van Duyck, wie und wo seid Ihr mit demselben zusammen getroffen ?" „Der Zufall führte den Junker ganz kürzlich in mein Haus," nahm Gerhard von Leuven jetzt an Stelle seiner Locht« das Wort. „Er wollte «wer unangenehmen Be gegnung auf der Straße ausweichen und so trat er in mein Haus, wo ich mit ihm zusammentraf. Ich lernte in ihm einen achtbaren jungen Mann kennen und for derte ihn deshalb zu einem weiteren Besuch auß Diesen Besuch hat er erwidert, allerdings zufällig in meiner Ab wesenheit und hierbei hat er ohne jede Absicht von seiner Reise nach Brügge erzählt. So, nun wißt Ihr es — aber ich wiederhole, ich selbst habe den Junker nicht ge sprochen." „Ich glaube Euch," entgegnete der Statthalter mit einem tiefen Seufzer. „Welch ein sonderbares Zusammen treffen. Sagt, Jungfer, wißt Ihr, warum der Junker »a» Duyck in meinem Haufe weilt?" „Ich weiß es," entgegnete Blauca, die jetzt jede Scheu vor diesem Manne verloren hatte. „Tr soll Eure Toch ter freien." „Also das wißt Ihr auch, da hat sich der Junker ja recht offen Euch gegenüber ausgesprochen. „Was sagte er noch?" „Das Eure Tochter bereits einen anderen Mann liebt und wieder geliebt wird." Bei dieser unverblümten Eröffnung prallte der Brauer von Gent einen Schritt zurück. „Hat der Junker van Duyck Euch dies auch erzählt." „Ich weiß es aus feinem Munde. Aber er sprach nur mit der größten Hochachtung von Eurer Tochter und Ihr werdet ihm seine Offenherzigheit doch wohl nicht entgelten lassen." „Wer spricht davon," entgegnete der Statthalter, wäh rend sich ein finsterer Schatten über sein Gesicht legte und er eine ungeduldige Bewegung mit der Hand machte. „Habt Ihr den Junker wieder gesehen und mit ihm gesprochen seit der Verhaftung Eures Vaters?" „Nein." „Nun kommt, ich habe schon zu lange hier verweilt, es ist spül geworden." no betont werden, daß, soweit «S Mittel herzlichst oeg.üßt unk würde, da- geeignet sei, bi« oruch der d rwtgische . rhältnis Sache. ES liegt auf der Hand, dcß die Männer, die über Vie deutsche Entscheidung bekaten, auch diese stsiMichen Er« Wartungen und jede Möglichkeit ihrer Erfüllung oder Nicht erfüllung ebenso sorgfältig in Betracht ziehen, wie alles, waS Deutschland zur Durchführung seiner schweren Aufgabe nützt. Die Streitfrage mit Deutschland wegen Verletzung des Völkerrechts ist Washingtoner Meldungen eines New- Yorker Blattes derartig, daß die amerikanische Klage gegen England nicht betrieben werden wird, bis eine Verständi gung mit Deutschland erreicht worden ist; wenn die deutschen Unterseeboote zur Anpassung an die Forderungen des Völker rechts gebracht sind, dann wird daS Staatsdepartement Freiheit haben, mit seiner Klage gegen England vorzugehen. Englands und Deutschlands Verhalten stellen sich wie Ur sache und Wirkung bar; Amerika sollte daher die Ursachen zu beseitigen suchen und den Stier bet den Hörnern anstatt am Schwänze anpacken. Unzweideutige endgültig« Klärung Unterseebootkriegführung zu bewirken. Norwegen und die WUsonsche Note. Die ge samte norwegische Presse legt sich in der Beurteilung ver deutsch-amerikanischen Spannung die größteZurüch Haltung auf. Mar: ist sich in Regierungs- wie in Presse kreisen Christianias des Ernstes der Lage bewußt, meint je doch allgemein, daß bei gutem Willen, den man trotz der scharfen Sprache Amerikas auf beiden Seiten noch voraus- setzt, doch ein Weg gefunden wird, der eine friedliche Lösung »uläßt, wie man sich anderersett- darüber klar ist, daß bet diplomatischen Beziehungen für die . , , Handillschiff« katastrophale Verhältnisse eiittreten müßen.. In manchen Kreisen wird die Vermutung ausgesprochen, daß norwegische kettende Stellen in Zusammenhang mit den Forderungen der ameri kanischen Not» zu bringen seien. Dabei müße jedoch stark l auf Norwegen ankäme, jedes Hst begrüßt und ehrlichst unterstützt werden geeignet sei, die Cnt pannuna und wirkliche endgültige Klärung m der Handhabung der Die deutsche Sozialdemokratie und die ameri kanische Krise. Der .Vorwärts" schreibt, aus der Reichs- tagsresolution wegen der U-Bootfrage habe jede Partei kerauslesen können, was sie in den Text hineinlegte; daher sei die Resolution auch einstimmig angenommen worden. Jetzt aber gebieten die Umstände, soweit die Sozialdemo- katie in Betracht kommt, aller Zweideutigkeit ein Ende zu machen .... Wie das geschehen kann, werden diejenigen selbst zu befinden haben, an welche dieser Mahnruf in erster Linie gerichtet ist. Aber er richtet sich nicht nur an die leitenden Zentralinstanzen. Er ergeht an alle körperschaft lichen Vertretung der klassenbewußten Arbeiterschaft Deutsch lands. Wir haben ein Jntereße daran, die große transat lantische Republik nick t in feindlichen Gegensatz zu Deutsch land kommen zu lassen. Rücken wir daher ohne Unterschied der Fraktionsstellung so deutlich wie nur möglich von denen ab, welche dies« Frage mit der Leichtfertigkeit politischer Vabanque-Spieler behandeln, und unterstützen wir nachhal tig und kraftvoll alle Bestrebungen, die darauf abzielen, zu verhindern, daß falsche Begriffe von Macht und Ehre Ent scheidungen berbetführen helfen, die dem deutschen Volke und weiterwirkeno Europa zum größten Schaden gereichen. Der Papst cm Amerika. Papst Benedikt wandle sich durch Kardinal Gespart an daS amerikaüsche Volk in einem Osterbrtef, worin es hei ßt: Die heilige tovlschaft .Friede sei mit euch" ist an alle Menschen gerichtet. Der Papst hofft, daß die Völker, die jetzt tn Frieden leben, dabei verharren und Gott für diesen Segen danken, daß auch die Krieg führenden bald das Schmert aus der Hand legen und dem Schlachten, das Europa und die Menschheit entehrt, ein Ende machen werden. Der Balkankneg. Kriegerische Ereigniße von Bedeutung haben sich am Balkan noch immer nicht zugetraaen. Dafür werden die Drangsalierungen Griechenlands durch die Entente mit wachsender Rücksichtslosigkeit fortgesetzt. Der serbische Gesandte wies den griechischen Ministerpräsidenten Skuludis auf die Notwendigkeit hin, die auf Korfu befindlichen Truppen auf dem Landweg nach Saloniki zu bringen. Er bot die notwendigen sanitären Garantien an. Der französische und der englische Gesandte unterstützent diesen Schritt und über reichten eine Note der Berbandsmächte. Bezüglich der „Laßt mich bei ihm," bat Blanca jetzt. „Nehmt dem alten Manne nicht die liebende Pflege seine» Kindes. Habt Barmherzigkeit. Es ist Euch ja so leicht, diese Bitte zu erfüllen." „Es kann nicht fein," entgegnete dec Brauherr in etwas milderem Ton. „Es ist besser für Euch und auch für ihn. Wie ich Euch schon versprochen habe, könnt Ihr ihn Wiedersehen." „Ehe man uns für immer von einander kennt, ach, das überlebe ich nicht." „Ich kann hieraus nichts sagen, denn nicht ich werde den Richterspruch über ihn fällen. Aber Ihr müßt doch jetzt scheiden u»d könnt nicht länger hier verweilen. Wo- hi» wollt Ihr Tuch von hier begeben ?" „In das Kloster der Elarissinnen." „Dorthin," entgegnete der Statthalter erstaunt. „Mir däuchte doch, Ihr hättet zuletzt in einem kleinen Fi scher- häuschen gewohnt." „Bis man mir den Vater entriß und nun will ich nichts mehr hören und sehen von der Welt." „Was wird der Junker van Duyck hierzu sagen — wollt Ihr auch den nicht wieder sehen?" „Auch ihn nicht — es muß aus sein zwischen uns — es darf nur ein Traum gewesen sein." „Blanca, wenn Du Deinen alten Vater lieb hast, so gib diesen Gedanken auf," wandte jetzt Herr von Leuven ein. „Unser Herrgott im Himmel wird dafür sorgen, daß Dir an der Seite eines treuen Manne» eine glücklich« Zukunft beschieden ist." „Kommt, kommt," mahnte der Statthalter dringend, der Abend schreitet immer weiter vor, wir können nicht länger hier verweilen." Noch einmal sank Blanca in die Arme ihres Vater», als könne sie sich gar nicht wieder von ihm trennen, dann folgte sie wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, aus der Zelle. ------
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