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Vertagt. kein lieg Wilson«. Sewlffonhafltgkell und vorurlest. Heilsame Abkühlung. Erhaltung des Friedens. Der mit erdrückender Mehrheit gefaßte Beschlug des Senates zu Washington, die Abstimmung über den Antrag, wonach die Amerikaner vor der Fahrt auf bewaffneten Handelsschiffen gewarnt werden sollen, auf unbestimmte Zeit zu vertagen, war kein Sieg des Präsidenten Wilson. Der Präsident hatte eine schleunige Entscheidung gefordert, von der er erwartete, daß sie sich mit seinem Standpunkt decken würde. Da die Demokraten den Mann ihrer Wahl nicht gut fallen lassen können, und da die an dem Waffen« handel interessierte republikanische Partei der scharfen Tonart geneigt ist, so hatte Wilson zu seiner Erwartung zweifellos eine Berechtigung. Um so größer wird seine Ueberraschung gewesen sein, daß der Senat sich zunächst auf ein kurzes und bündiges Ja oder Nein nicht festlegt«, sondern seine Entscheidung auf unbestimmte Zelt, das kann sehr wohl heißen, bis nach Friedensschluß, vertagte. Der amerikanische Senat ha! offenbar mit seinem Ver« zlcht auf «inen entscheidenden Beschluß sehr weise gehandelt. Angekündigte Berliner Mitteilungen zur Frage des U-Boot- kriegeS gegen jedes bewaffnete feindliche Handelsschiff waren zur Stunde der Beschlußfassung in Washington noch nicht eingetroffen. Dem Senat fehlte also noch wichtiges Material zur Beurteilung der Angelegenheit. Der Vertagungsbeschluß war daher ein schönes Zeichen von der Gewissenhaftigkeit deS Senats sowie davon, daß diese Körperschaft sich der weittragenden Bedeutung ihrer Entscheidung bewußt war. Präsident Wilson lieferte dagegen auch mit der Behandlung dieser Angelegenheit wieder nur einen Beweis des starken Vorurteils, in dem er sich Deutschland gegenüber nun ein mal befindet. Er steht so ungefähr auf dem Standpunkt jenes OppofitionSpolitlkerS, der da spricht: Ich kenne dis Gründe der deutschen Reichsregterung nicht; aber ich miße billige sie. Das Mandat des Kongresses tst erloschen, damit ist die Leituna der auswärtigen Angelegenheiten, mit alleiniger Ausnahme der Kriegserklärung, wieder Sache deS Prafi« beulen geworden. Diese Sachlage erklärt dl» Eile, mit der Präsident Wilson die Entscheidung deS Senats herbeizu- führen bemüht war. Hätte Wilson einen Befchluß deS Se« nats gegen den deutschen U-Booikrieg In der Tasche gehabt, so hätte er für die von ihm geführte scharfe Politik gegen Deutschland in der Willenserklärung des Senats eine Rücken deckung gehabt. Der Vertagungsbeschluß des Senals wird dagegen auf den Eifer des Präsiden!«» abkühlend wirken. Wenn der Senat die Frage, ob Amerikaner vor der Be nutzung bewaffneter Handelsschiffe offiziell zu warnen seien, für noch nicht spruchreif erklärte und damit doch jedenfalls die Möglichkeit offeniieß, daß da» Verhalten der deutsche» Marineleitung berechtigt sei, so kann sich Herr WooÜrow Wilson nicht allzustark nach der entgegengesetzten Richtung hin engagieren. Im Weißen Hause zu Washington wird man Besonnenheit und Mäßigung angesichts der Stellung nahme der amerikanischen Volksvertretung walten lassen müssen. Und bas darf als ein Gewinn gebucht werden. Daß der Veriagunasbeschluß deS amerikanischen SenaiS im Sinne einer endlichen friedlichen Verständigung mit Amerika zu deuten ist, erkennt man auch aus den Kommer» taren, die ihm die Londoner Presse mit sauersüßer Miene widmen. Auch die tendenziösen Falschmeldungen deS Reuter- Büros eröffnen in dieser Beziehung lehrreiche Aussichten. Freilich, au» eigener Entschließung wird Wilson schwerlich die Warnung vor bewaffneten englischen, französischen und italienischen Handelsschiffen an seine Landsleute ewehen lassen. Deckt sich die Stimmung de» anzerikanischen Volkes mit der vom Senate zum Ausdruck gebrachten, dann bedarf e» allerdings keiner besonderen präsidentiellen Warnung; dann unterlassen die Amerikaner aus freien Stücken Fahrten auf den bewaffneten Schiffen und verhüten damit unlieb same Zwischenfälle. Welchen Lauf die Dinge aber auch immer nehmen mögen, daß e» zu kriegerischen Verwicke lungen zwischen den beiden durch traditionelles Einver nehmen mit einander verbundenen Staaten kommen könnte, darf bei der hübe» wie drüben vorherrschenden Stimmung als ausgeschlossen gelten. Aus der Kriegszeit. Vas bürgerlich» Rechk und der Krieg. Es ist kürz« lich darauf hingewtesen worden, daß ein Testament eines FeldzugsteilnehmerS nachträglich von dem zuständigen Rich ter für ungtltig erklärt worden ist, weil es an seinem Kopse die Ueberschrist trug: „Geschrieben im Felde." (Der Erblasser hatte keinen Ort htnzugefügt, weil durch Kommandobefehl den Soldaten di» Angabe de» Aufenthaltes in der Front bekanntlich untersagt worden war.) Um die unliebsame Wirkung der Ungiltigkeitrerkläruna, die erfolgen mußte, weil La» Bürgerlich« Gesetzbuch di» fehlende AusenthaltSangab» verlangt, zu beseitigen, tst ein vom Reichstage zu erlassende» Notgesetz mit rückwirkender Kraft vorgeschlagen, welche» diesen Feldzugstestamenien auch dann Giltigkeit verleiht, wenn der Ort durch allgemein« Bemerkungen, wie oben an gegeben, ersetzt ist. E» liegt also hier kein Gegenstück zu der bekannten gesetzlichen Vorschrift vor, daß Testamente für nichtgtltig erklärt wurden, weil der Aufenthaltsort gedruckt war. wa» der Bestimmung widerspricht, daß ein letzter Wille vom ersten bt» zum letzten Wort handschriftlich abge« faßt sein muß. * Bel den Feldtestamenten liegt der Fall ander», weil der Soldat in der Befolgung eines allgemein erteilten Be- fehl» handelte. Wenn wohl mit Recht vermutet wlrd, daß noch mehr solcher Kriegstestament« zum Vorschein kommen werden, so dürfte «» sich empfehlen, zu untersuchen, ob nicht sonst noch bisher unbeachtete Gegensätze zwischen dem Krieg und dem gesetzmäßig sestgelegten Recht bestehen. Heule, in der Aufregung de» Kampfes, tst e» unmöglich, diese Dinge einzeln zu behandeln, und es denkt selbstverständlich kein Mensch daran, die Krieger in ihrem guten Glauben zu be- nachteiligen, wa» schon der oben erwähnte Vorschlag in Sachen der Trstamente beweist, um so eher sind also ein schlägige Erwägungen vofzunehmen. An den Krieg werden sich später ja mancherlei gesetzgeberische Maßnahmen an schließen, und hier ist zu wünschen, daß das Können mit -em Wünschenswerten gleichen Schritt hält. DenFeldgcauen Westlicher Kriegsschauplatz. Französischs Klagen über Verdun. Die Pariser Blätter beginnen nach Genfer Meldungen der „Deutsch. Tagesztg." bereits scharfe Kritik an den bis herigen Mißerfolgen bei Verdun zu üben. Pichon schreibt Im „Petit Jonrnnl": Der Feind machte eine Pause, weil er die eroberten Stützpunkte neu befestigt, worauf die Offensive von neuem beginnt. Wir müssen auss ttesste bedauern, baß gelegentlich unserer Offensiven solche Prinzipien niemals Anwendung fanden. Darüber herrschen einstimmig Klagen, welche erst später die Schuldigen zur Verantwortung ziehen werden. General Verraux schreibt: Verdun beweise klar, baß eS Frankreich an schweren Kanonen fehle. Die Nieder lagen bet Verdun haben zwar noch andere bedauerliche Ur sachen, aber ich will heute mich begnügen festzustellen, baß unsere schwere Artillerie entweder allzuspät oder gar nicht an den Operationen tcilnahm. Mehr als je ist heute die doppelte Produktion Creusots erforderlich. Gegenüber Hervee, der in seinem Blatt für eine stan- Msch-englische Offensive eintriit, bemerkt die „Liberi«", baß da» Oberkommando Lie Offensive erst für da» später« Früh jahr wegen des besseren Wetters vorbereitete. Der „Radi kal" glaubt nicht an einen Durchbruch der Deutschen, son dern nur an eine Ausgleichung. der Frontltnte durch die Seseitigung des Vorsprunges um Verdun. „Libre Parole" schreibt: Angesichts der kommenden Prüfungen bedürf« das Vaterland be» größten Opfermutes, daher seien bi« fanati schen Uebertreibungen mancher Blätter verfehlt, weil da durch eine doppelte Enttäuschung hervoraerufen werden sönnte. .Gu^rre Mondiale" warnt vor aewiuen französischen Meldungen, welche den Glauben zu erwecken versuchen, al» ob deutsche Truppen im Fort Douaumont eingescklvssen seien; sicherlich treffe dies nicht zu, Douaumont stAe im Gegenteil in sicherer Verbindung mit den deutschen Ümi«n. Vie scheinbare kampfmilderuag vor verdaa ist von den Franzosen als Mißerfolg und Scheitern d«r deutschen Angriffe unter Angabe von ungeheuren deutschen Drrlusten bezeichnet worden. Unsere braven Truppen haben, nun aber nach kräftiger Artillerievorbereitung da« Dorf Douaumont an der Straße nach Fleury nordwestlich b«S gl«ichnaMig«n Panzerwerkes in einem bewundernswerten Ansturm ge nommen und dabei 1000 Gefangene und 6 schwer« Geschütze etngebracht. Hierdurch tst genügend bewiesen, wk« der Kriegsberichterstatter der „Tägl. Rundsch." heroorbebt, daß unser Angriffsgeist nicht erloschen ist. Unser Erfolg macht un» zum Herrn deS Höhenrückens westlich des Dorfe» Dou aumont und bringt unsere Linien näher an die Fortllnie südwestlich der Panzerfeste Douaument heran. Die fran zösische Meldung, daß die deutschen äußerst heftigen Angriffe von b«n französischen Truppen unter ungeheuren deutschen Verlusten abgewtesen worden seien, entspricht nicht d«n Tat sachen. Da» Dorf tst zerschossen, kahl« Mauern und zer splittert« Baumstümpfe sind seine traurigen Rest«. ES ist bi- zu einer Tiefe von 60 bis 80 Metern unterwühlt, stark befestigt und wahrscheinlich in langer Friedensarbeit in diesen Zustand gebracht und nicht erst im Kriege zu hartnäckigster Verteidigung eingerichtet worden. „Vis Wacht am Rhein- vor Verdun. D«M Feld postbrief eines aus der Festung Douaumont «ntnomm«N»n französischen Soldaten entnimmt der Figaro: Der Haupt angriff erfolgte 8 Uhr morgens. Trotz der betäubenden Kanonade war deutlich der Refrain de» „Wacht-am-Rhein-" Liedes der Anstürmenden vernehmbar. — Den da» unzu reichende Organisationsvermögen der französischen He«r«S- leiiung bemängelnden Fachkritikern kann Pichon im Petit Journal nicht völlig unrecht geben. Pichon weist auf die mangelhaster Gelänoestcherung zuzuschreibenden französischen Einbußen in der Champagne hin und meint, eS sei durch aus keine Schande, daS deutsche Muster der Geländefiche- rung nachzuahmen. Vor Verdun sei hiersür Gelegenheit. Der Debals-Kritiker erörtert die Frage, ob die Franzosen Aussicht haben, sich gegenüber der rechten deutschen Flanke im Norden Verduns zu behaupten. „Es braust ei» Rui wie vonnsrhaU-. Mit dem schmetternden Gesang dieses LiedeS stürmten unsere Tapferen gegen Douaumont. Sie bewiesen damit denselben AgriffS- geist, den unsere Jungmannschasten bei ihrem ersten Angriff auf den Feind bekundeten, indem sie unter dem Grsang« des „Deutschland, Deutschland über alle»" am 10. Nooem- erwuchs bi« Arbeit im Kriege; für di« NschtsgelrhrteN komm sie nach dem Kriege. Wir werden bann um v»l», hoffen? lich segensreiche Erfahrungen reicher sein. Vas,Trommelfeuer. DaS ununterbrochenrasselnde nutz prasselnde schwere Feuer der Artillerie, da» für den West, meg mindestens ebenso charakteristisch ist, wie brr Stellung», krieg in den Schützengräben, hat von unseren Soldaten bey bezeichnenden Namen „Trommelfeuer" erhalten. Es bas auf allen Kriegsschauplätzen und dort an den verschiedensten Stätten getobt, aber die Gegner sind unS nicht gleich ge- kommen, obwohl sie, wie die Engländer, ein eigenes Muni tions-Ministerium haben und ihnen die ganze nordamerika- nijch« Waffen- und Munition-emfuhr zu Groot» steLt. Was da» Trommelfeuer besagen will, kann nur brr vetftthttt, brr darin ausgehalten hat. Ein Kriegsberichterstatter «zählte dieser Tage, ein höherer Offizier habe sich geäußert: „Wer ein Trommelfeuer mit erlebt hat, der hat etwa» gelernt." Ek sprach nicht aus, was gelernt worben ist, aber alle Mi- litär» verstanden bas Wort ohne weiteres. Wie da» Wort Trommelfeuer neu geprägt worben tst, so betrifft auch st in Inhalt etwas Neues und Furchtbare». Wir "sehen hier wieder, wie e» der Mensch tst, welcher sich dem Machtvollen überlegen erweist. Was unsere Artillerie b«i Verdun ge leistet hat, steht gerade nach den Aussagen der feindlichen KrieaSkorrespondenten beispiellos da. ES war, al» wollte die Erde in sich zusammenbrechen. Der erste Napoleon, der bekanntlich au» der Artilleele waffe bervorgegangen ist, hatte die Vorliebe dafür in vielen seiner Schlachipläne ausgenommen. Er nannt« di« Anhäu fung von Geschützen sein Artillerie-Bukett, ein gar nicht übel gewählter Name, doch war die Wirkung dieser Massen« saloen nicht mit der heutigen Elementargewalt zu verglei chen. Und doch, wir müssen uns fragen, was nützt die gewaltige Maschine, wenn nicht der überlegene Geist hinter ihr steht, der sie richtig zu handhaben weiß? 1871 sind bis Pariser selbst bei dem damaligen Bombardement noch ziem lich leidlich forlgekommen. Daß heut« da» Resultat ein anderes sein würde, wenn die 43-Zenttmeter-Geschütze an der Seine spielten, bedarf keiner Frage. 1870 galt Pari» : tKenia für uneinnehmbar wie Metz, Die LauMadt fiel. l der 1914 den siegreichen Sturm westlich von Langemarck durchführten, 8000 Gefangene machten und die Erstürmung von Dixmuiden ermöglichten. , Oestlicher Kriegsschauplatz. In einem kleineren Gefechte wurden die Russen aus ihren Stellungen bei'Alssewitscht (nordöstlich von Barano- witschi) geworfen. Angriffsweise sind unsere östlichen Feinde schon sei! nicht mehr vvi^Mttgen; ja sie geben seiber zu, daß die Oeftri, ! per den Spieß umgekehrt haben und da vorstoßen, wo die Ruffen mit Einsetzung ihrer stärk sten Kräfte um Rumäniens Waffen den Durchbruch zu er reichen wochenlang bemüht gewesen waren, an der bessara- bischen Grenze. Ruhlands Sorge um Riga. Da man trotz öfterer gegenteiliger Versicherungen in amtlichen russischen Kreisen doch zu besürchlen scheint, Riga könne einmal in die Hände der Deutschen sollen, ist man seit längerem dabei, alle irgendwie wertvollen Gegenstände aus der Stadt zu ent fernen und nach dem Landesinnern zu schaffen. So geschah es auch mit den heiligen Glocken der orthodoxen Kirchen. Bei ihrer Abnahme fand sich auf der Glocke der Jakobtkirche laut „B. T." der Wahrspruch: „Gott schütze uns vor der Pest und vor den Russen," auf einer andern stand die Weissagung: „Wer mich berührt, Riga verliert." Der italienische Krieg. Cadorna behauptet stolz, daß Schnee und Lawinen die Tätigkeit der italienischen Infanterie nicht hinderten. Das Kabinett Satandra erhielt von der italienischen Kammer ein Vertrauensooium mit sehr starker Majorität. Damit hat sich das Parlament auf den Standpunkt seiner Regierung gestellt, die eins Kriegserklärung an Deutschland nicht vor- zunehmen beabsichtigt. Der Seekrieg. Wilsons Standpunkt. Präsident Wilson verlritt einer halbamtlichen Meldung zufolge den Senatoren und Abge ordneten gegenüber mit Nachdruck den Standpunkt, bte Vereinigten Staaten müßten sich in der Behandlung der Unterseebootsfrage an da» best«h«nde Völkerrecht halten, weil, wenn ein anderer Weg eingeschlagen würde, die Ver einigten Staaten in ihrem Verkehr mit den fremden Nati onen nicht einen graben Weg würden geben können. „Beide im Kriege befindliche Parteien," sagte Wilson, „hoben zur Wiederoergeltung für Taten der Gegenpartei Handlungen begangen, die dem Völkerrecht nicht streng enspcechen. Eine Warnung an die Amerikaner, sich von bewaffneten Handels schiffen fernzuhalten, würde eine Anerkennung der Berechti gung, solch« Schiff« anzugreifen, bedeuten. Versenkung feindlicher Schiff«. Der englische Minen sucher „Primula", der sich auf einer Patrouillenfahrt befand und im östlichen Mittelmeer torpediert wurde und sank, während die Besatzung bi« auf drei Mann gerettet und in Port Said gelandet wurde, ist wahrscheinlich der frühere 1600 Mann große Handeisdampser „Primula", der früher den Verkehr England—Dänemark auf der EjSberg-Linie vermittelte und wie so viele andere Schiffe der Handels marine von England zum Minensuchschiff umgewandelt wurde. Der vertust des Truppsntransporldampsero „Provence- trifft Frankreich äußerst schmerzlich; er wurde mit Rücksicht aus die wegen Verdun herrschende Beklemmung den Franzosen tagelang verschwiegen. Mit dem Schiff sollen SZ0 Mann Truppen unlergegangen und nur 870 ge- rettet morden sein. Ein deutsches Flugzeug hat zwei einwandfrei als englische Tantdampser festgestellte Schiffe mit vomben beworfen. Die italienische Regierung in der klemme. Die Kriegsparteisn fahren fort, das Kabinett Salandra zur Kriegserklärung an Deutschland zu drängen. Sie ver- spotten den Ministerprästd«aten, der einst vom Kapitol so wohl da» Volk durch «tn« flammende Red« begeisterte, jetzt aber die Belebung der KrlegSdegelsterung, auf die das Volk wart«, unterlasse. Italien müsse an den Kämpfen in Frank- reich teilnehmen, da von der Entwickelung der jranzöfischen nachdem die starke Moseifestung schon lange vorher Hail« kapitulieren müssen. Veulsche ffrlegssteaern sink» normale Steuern > la Feindesland. Die Kriegssteuern, die in Aussicht genommen sind uud die wir gern tragen wollen, fallen nicht inS Gewicht gegen- über denjenigen Lasten und Abgaben, die unsere westlichen Nachbarn schon vor dem Weltkriege halten. Das französische TabakSmonopol ist eine Hauptstütze der heute bedenklich er schütterten Finanzkraft der Republik, bas sich nicht allein durch hohe Preise, sondern auch durch fragwürdige Fabri kate wenig rühmlich auSzeichnst. Und das Tabaksmonopol wird in seinen bedenklichen Leistungen noch überboten durch bak Slreichhölzcrmonopol. Man hat in Paris eigcnüich kaum noch etwas, worauf nicht eine Abgabe ruhte, selbst ein harmloses Plakat oder ein Maueranschlag unterliegt dem Siemvel. Wenn Frankreich cS immer noch nicht zu der von verschiedenen Parieren geforderten dicekien Einkommensteuer gebracht hat, so hat eS doch so viel chikanöse Steuern, daß wir selbst bei KriezSsteuern nicht mtt thm zu tauschen brauchen. Schelmereien vom Tage. Der vrahlzaun von Verdun. Da» war ein riesige, Stacheldraht, — Den st« gezogen hatten, — Nichts lollsi dazwischen schlüpfen durch, — Nicht Hamster und nicht Natten. — Doch als der deutsche Angriff kam, — Es rollt' das Trommelfeuer, — Da ward bei seinem Siacheldraht — Dem Franzmann nicht geheuer. — Neu ward die alle Lehre da, — Die längst soll? jeder wissen: — Die Wahrheit Hai noch überall — Den Lügenzaun zerrissen! Hans Wald.