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WaöenauerAnzeiger Zeitung fix WimM, Seiseesdurf) Getsa> Gbeennnuduks) kW an, Spechtritz usiu. Amtsblatt für den Stadtrat zu Aaöenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abouuementspreis 1,50 9Nk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pf., sür auswärtige Inserenten 20 Pf., Reklamen 30 Pf., im amtlichen-Teil 35 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenu der Betrag durch Klage eingezogen werden mnß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebeuen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 43. Kernsprecher: Amt Deuben 2126 Sonnabend, den 8. April 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. AM im SpeWrWn telreW. Um den Bedars an Kartoffeln bis zur nächsten Ernte zu sichern, werden Speisekartoffeln künftig imr noch gegen Kartoffelsperrkarten abgegeben. Es erhält daher jede Familie oder alleinstehende, einen eigenen Haushalt führende Person eine Kartvffelsperrkarte, auf welcher die Höchstbezugsmenge bis zur nächsten Ernte und die sür jede Woche zustehende Kartoffelmenge ver zeichnet ist. Für alle über ein Jahr alten hiesigen Einwohner können wöchentlich je 7 Pfund Kartoffeln in einer der nachstehenden Verkaufsstellen entnommen werden. Die Ausgabe der Kartoffelsperrkarten erfolgt am Sonnabend, den 8. dieses Monates vormittags von 10 bis 11 Uhr in der hiesigen Bürgerschule. Familien, welche keine Karten oder solche mit falscher Persoueuzahl erhalten, haben dies sofort im hiesigen Nat hause — Ratskanzlei — zu melden. Ebenso ist jede durch Zu-, Um- und Wegzug sowie Todesfall eiutreteude Veränderung der Persoueuzahl im Haus halt unter Vorlegung der Sperrkarte sofort zur Meldung zu bringen. Landwirte und Erbauer von Kartoffeln er halten keine Karten Haushaltungen, die noch im Besitze von Kartoffeln sind, haben auf den Bezug von Kartoffeln erst daun Anspruch, wenn der Vorrat aufgebrancht ist. Sie dürfen von ihren Beständen nicht mehr als durchschnittlich täglich 1 Pfund für jede über I Jahr alte Person verwenden. Die Bcrfütterung aller durch Vermittlung des Kommunalverbandes oder der hiesigen Stadtgemeinde er langten Kartoffeln ist strengstens verboten. Der Verkauf der Kartoffeln erfolg in den Grünwareu- handlnngen von Otto Dreßler, Eduard Gürtner, Ernestine Lichtenberger, Emil Rehn, Arno Winter umd in der hiesigen Verkaufsstelle des Konsumvereins Vorwärts. Die Höchstpreise für Kartoffeln betragen beim Ver kauf vom Händler an den Verbraucher usw. usw. für 7 Pfund 0.45 Mk. „ 14 „ 0,90 „ „ 21 „ 1.35 ,, „ 28 „ 1,80 „ Die Händler dürfen Kartoffeln nur für den jeweils gültigen Wochcnabschnitt abgeben und sind verpflichtet, zum Nachweis der verkauften Menge die Wochcuabs- uitte gewissen haft zu sammeln und stets am letzten Wochentage des Mo nates an Natsstellc abzuliesern. Wer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt, wird nach H 10 der BundesratSverordnnng vom 7. Februar 1916 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu l500 Mk. bestraft. Auf die Zeit vom 0. bis 15 dieses Monates können die Kartoffeln bereits am Sonnabend, den 8. dieses Monates in den Verkaufsstellen entnommen werden. Rabe n a u, am 6. April 1916- Der Bürgermeister. Ausgabe von Grießkarten. Am Sonnabend, den 8. dieses Monates, vormittags von 10 bis 11 Uhr wcroen in der hiesige» Bürgerschule Grießkarteu für Kin der im Alter bis zu 2 Jahren ausgcgebeu. Kranke Personen könne» ebenfalls Grießkarte» er halte». Z'itt Letztere erfolgt die Ausgabe der Karten am gleichen Tage vormittags vo» 9 bis 10 Uhr im hiesigen Nathause — Ratsknnzlci —. Der Grieß ist in den hiesigen Verkaufsstelle» zum Preise von 23 Pfg- sür i/? Pstmd erhältlich. Rabenau, am 6. April 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 5. April 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Artilleriekämpfe in den Argonnen und im Maas gebiete dauern in unverminderter Heftigkeit fort. Die Lgge ist nicht verändert. Links der Maas hinderte» wir die Franzosen an der Wiederbesetzung der Mühle nordöstlich von Haumont. I» der Gegend der Feste Donaumont sind auch gestern vor unseren Linien südwestlich der Feste und unseren Stellungen im Nordteile des Cailette-Waldes wieder holte Gegenangriffe des Feindes blutig zusammengebrvchen. Au der lothringischen und elsässischen Front führten unsere Truppen mehrere glückliche Patro»iÄe»u»tcr»ehmmige» durch. Ergebnis der Lustkämpse an der Westfront im März: Deutscher Verlust: Im Luftkampfe 7, durch Abschuß von der Erde 3, vermißt 4, im ganzen 14 Flugzeuge. Franzö sischer und englischer Verlust: Im Luftkampfe 38, durch Abschuß vou der Erde 4 Flugzeuge, durch unfreiwillige Lan dung innerhalb unserer Linien 2, in: ganzen 44 Flugzeuge. 25 dieser feindliche» Flugzeuge sind in unsere Hand gefallen ; der Absturz der übrigen 19 ist einwandfrei be obachtet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besondere» Ereignisse. Jin Frontabschnitte zwischen Naroc;- nud Wizuiew-See verstärkte die russische Artillerie ihr Feuer. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Großes Hauptquartier, 6. April 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich der Maas verlief der Tag zunächst durch das Vorbereituugsfeuer, das wir auf die Gegend von Haucourt legten, sehr lebhaft. Am Nachmittag war auch die-Tätigkeit unserer Infanterie rege. Sie stürmte das Dorf Haucourt nud einen stark ausgebauten französischen Stützpunkt östlich des Ortes. Abgesehen vou sehr erheblichen blutigen Ver lusten, büßte der Feind 11 Offiziere, 531 Man» an un verwundeten Gefangenen, die zwei -«verschiedenen Divisionen a »gehören, ein. Auf dem rechten Maasufer wurde eiu erneuter Angriffs- Versuch der Franzosen gegen die von uns im Cailctte-Walde und nordwestlich davon am 2. April genommenen Stellungen schnell erstickt. Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Es hat sich nichts von besonderer Bedeutung ereignet. Neuer erschwer WMiss aus Wau-. Berlin. (Amtlich.) Marineluftschiffe haben in der Macht vom 5. zum 6. April ein großes Eisenwerk bei Whitby mit Hochöfen und ausgedehnten Anlagen zerstört, nachdem vorher eine Batterie nördlich von Hull mit Sprengbomben belegt und außer Gefecht gesetzt war. Ferner wurden die Fabrikanlagen von Leeds und Umgebung sowie eine Anzahl Bahnhöfe des Industriegebiets angegriffen, wobei sehr gute Wirkungen beobachtet wurden. Die Luftschiffe wurden hef tig beschossen; sie sind alle unbeschädigt gelandet. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 7. April 1916. * Ein heftiges Gewitter trat Mittwoch abend in der 8. Stunde auf Es kam aus Nordwest und wirkte um so überraschender, als man »ach der TagcStemperatur ei» sol ches nicht erwarten konnte. Das Gewitter dauerte unter zahlreichen heftigen Dounerschlägc» bis »ach 9 Uhr und brachte wolkenbruchartigeu Regen mit sich. — In Ber thelsdorf bei Freiberg schlug der Blitz Mittwoch nach mittag 4 Uhr in die Beiersche Wirtschaft, welche völlig ein geäschert wurde. Die Gewitter dauerten in der Freiberger Gegend fast ununterbrochen von nachmittags 3 Uhr bis abends 9 Uhr an. * Sonnenrose» als wichtige Nutzpflanzen. Vo» amt licher Stelle wird au die Bevölkerung, soweit sie über an baufähiges Laud verfügt, die dringende Aufforderung zum Anbau vou Sonneublumen gerichtet. Dieser Anbau ist des halb vo» größter Wichtigkeit, weil der Same» der Sonnen blume ein wertvolles Oel liefert, das unmittelbar als Speise öl, ferner für die Herstellung von Kunstbutter und auch für noch weitere Zwecke verwendet werden kann. Bei dem Mangel an Fetten ist dies von besonderer Bedeutung. Diel ausgepreßten Rückstände liefern übrigens ein ausgezeichnetes Kraftfutter. Es ist Vorsorge getroffen, daß die geernteten Körner zu angemessenem Preise durch die Behörden ange kauft und der Verwertung zugeführt werden. * Bauernregeln für den April. Der April ist ein Schalt. — April warm, Mai kühl, Juni naß, füllt dem Bauern Scheun' und Faß. — Warmer Aprilregen großer Segen. — Trockner April ist des Landmanns Will'. — Auf nassen April folgt ein trockner Juni. — Hört man Donner im April, viel Gutes der verkünden will. — Don- nerts im April, hat man keinen Reif mehr zu fürchten. — — Märzenschnee frißt, Aprilschnee mist. — April naß und kalt, gibt Roggen wie den Wald. Fürstengunst, Aprilenwetter, Frauenlieb und Rosenblätter, Würfelspiel und Kartenglück Aeudern sich all' Augenblick. * Imperial-Theater. Ein Lebensbild, so packend, so lebenswahr, wie „Sein Kind aus erster Ehe", welches am Sonnabend und Sonntag im Imperial-Theater in Deuben gezeigt wird, hat die kinematographische Kunst nur selten hervorgebracht. Die glückliche Ehe eines Arztes wird durch den Tod der Gattin und Mutter zerriffe». Durch die Verhältnisse gezwungen, geht der Arzt eine zweite Ehe ein. Aber auch zwei Töchter bringt die neue Gattin mit und nun beginnt das Martyrium des Kindes aus erster Ehe. Um ihren Leiden ein Ende zu machen, begibt sich dieses zum Grabe der Mutter, um unter den hernieder- rieselnde» weißen Flocken Erlösung von ihren Qualen zu erwarten. Ein gütiges Geschick fügt es anders. Die Qualen verwandeln sich in Glück. Auch das übrige Programm bringt vorzügliche Nummern. Hainsberg. Bei der Verbandssparkasse Hainsberg mit Nachbarorten wurden st» Mo»at März d. I. 12 424 — Mk. in 247 Posten eingczahlt und 19485,39 Mk. in 137 Posten wieder abgehoben. — Die Weißeritz-Talsperren-Genossenschaft halt ihre 9. Gcnossenschastsversammlung am Freitag, den 14. April, 10 Uhr vormittags im „Eiskeller" zu Hainsberg ab. Dresden, lieber den Umfang des Verkehrs der größ ten deutschen Postbahnhöfe liegen jetzt genaue Zahlen vor, die einen Einblick in die täglich zu bewältigende Arbeit ge statten. So werden auf dem Dresdner Hauptbahnhof täg lich 1720 Brief- und Zeitungssäcke verladen. Leipzig folgt mit 1210 Stück. Die Höchstziffer weist der Schlesische Bahnhos iu Berlin mit 5910 auf. Im Paketverkehr dagegen steht Dresden mit täglich 104 900 hinter Leipzig mit 115 900 Stück. Hier nimmt der Hauptbahnhof in Frankfurt a. M. mit 178 100 Paketen täglich die erste Stelle ein. Dresden. Die sächsischen Sozialdemokraten lehnten am Sonntag au? einer Tagung in Dresden mit 67 gegen 59 Stimmen eine Entschließung des Abgeordneten Fleißner ab, die den Standpunkt der Minderheit vertrat, und nahmen mit 70 gegen 34 Stimmen eine Entschließung an, die die Fraktionsspaltung bedauert uud den Willen bekundet, jede Spaltung von der Organisation sernzuhalten. Dahlen. Der hier wohnende Viehhändler Hennig hatte im August v. I. auf dem Leipziger Schlachthofe wie derholt Schweine mit 22 bis 52 Mark Gewinn verkauft, obwohl nach dem Gutachten Sachverständiger der reelle Hündlergcwinn nur 15 bis 20 Mark beträgt. Das Land gericht Leipzig verurteilte Hennig wegen Preiswuchers beim Schweiuehandel zu 6000 Mark Geldstrafe. Zwickan. Der evangelisch-lutherische Schulverei » für das Königreich Sachsen hielt am 2. April hierselbst seine 7. Hauptversammluug ab. Dem Jahresbericht des geschäftsführenden Direktors ist zu entnehmen, daß 74 Ver sammlungen stattfinden konnten. Der Verein zählt 9121 Mitglieder. In der anschließenden öffentlichen Versammlung wurden mehrere Vorträge gehalten. Johanngeorgenstadt. Infolge gesperrter oder doch erschwerter Erzeinfuhr nach Deutschland und Oesterreich sind viele aufgelassene Gruben in der Umgebung hiesiger Stadt, besonders auf böhmischer Seite bei Platten, Irrgang, Abert ham, Gottesgab usw., namentlich für den Abbau von Eisen und Zinn, wieder in Betrieb genommen worden. Der früher hier stark betriebene Eisenerzbergbau kam nur deshalb zum Erliegen, weil ausländische Erze billiger geliefert wurden. Jetzt beabsichtigt die k. u. k. Regierung, die großen Eisenerz lager in Irrgang, Försterhausen nsw. abzubauen, und die Franz-Sieben-Brüder-Grube am Spitzberg, die Manganeisen erz liefert, ist bereits iu Betrieb gesetzt. Aber auch auf der sächsische» Seite des Erzgebirges gibt cs reiche Eiseuerzlager,