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verständlich erst nach vollständig durchgeftthrler Untersuchung erfolgt sei, die Londoner Ableugnung der Anwesenheit eines Englischen Tauchbootes an der Unfallstelle begegnet in Holland ernsten Bedenken. Der fa t gleichzeitig erfolgte Untergang der „Tubantia" und der „Palembang" hat unter den holländischen Rcednern und Matrosen große Erregung verursacht. Mehrere holländische Reeder wollen ihre Schiffe nicht eher wieder auslaufen lassen, bis Aufklärung über die Ur« fachen des Unterganges der beiden Verlorenen erfolgt ist. Die Rotterdamer Seeleute beschlossen, sich nicht anmustern zu lassen, solange die Regierung nicht entsprechende Maß regeln zum Schutze der Schiffe ergriffen hat. Als solche Schutzmaßregeln werden gefordert die Begleitung durch Kriegsschiffe, ferner daß vor jedem ein« und ausfahrenden Schiff ein Minensucher fahre und daß der Kurs um Schott land genommen werden soll. _ Die Tubanka-Rnlersuchung ist in vollem Gange. Hmländtsche Taucher unternehmen laut „Voss. Ztg." Ver suche, die Herkunft des Torpedos sestzustellen, durch welches die „Tubantia" getroffen wurde. Das Schiff liegt auf der Sette, und weil der Schuß einen Kohlenbunker traf und große Zerstörungen anrtchtete, wird die Untersuchung über« Nu» schwierig sein. Dle Meldung, daß das Galloper Luftschiff abgetrieben ist, und daß in der Nähe des ordnungsmäßigen Stande Platzes des Feuerschiffes ein Wrack beobachtet wurde, kann nach einer Amsterdamer Meldung des „B. L," größere- Jntercsse haben, da die „Palembang" deren Untergang in Holland tiefste Erregung gegen Deutschland erweckt, nach den Lloydmeldungen gerade am Galloper Leuchtschiff torpe diert worden sein soll. Möglicherweise konnte also das ab getriebene Leuchtschiff irregesührt haben, und der holländisch« Dampfer ist in eines der hier sehr zahlreichen Minenfelder geraten. zur „Tubanlla"-Vorsenkung wirb auf die Tatsache hingewiesen, daß für die verhängnisvolle Fahrt des Schiffes zwar für Angehörige anderer Staaten Pässe ausgestellt worden waren, aber unter den zahlreichen Passagieren kein Engländer sich befand. Die „Pallembang" ist, wis jetzt angenommen wird, auf eine Mine gelaufen. Ein englisches Leuchtschiff verschwunden. Der holländische Dampfer „Amstellaad", der in Umuiden ankam, meldet, daß er an Stelle des Galloper Leuchtschiffes kein Leuchtschiff vorfand. Nur ein Mast ragte aus dem Wasser. DaS englische Leuchtschiff auf der Galloper Bank befand sich unweit der Themse-Mündung in der Nordsee. Aus aller Welt. Die ReichsbrNeidungsstelle. Um die für die minder bemittelte Bevölkerung bei längerer Kriegsdauer notwendige Bekleidung, In erster Linie das erforderliche Unterzeug zu angemessenen Preisen zur Verfügung zu haben, wurde eine Retchsstelle für bürgerliche Kleidung (Reichsbekleidungsstelle) eingerichtet. Der Reichsbekleidungsstelle liegt die Vorbe reitung der zu treffenden Maßnahmen, die Bewirtschaftung der Vorräte und ihre Verteilung ob. Die Sorge sür Er satzstoffe der Stelle wird zunächst im Einvernehmen mit der Heeresverwaliung sestzustellen haben, was von den beschlag nahmten T-x ilwaren sür die bürgerliche Bevölkerung frei- gegeben und der Reich,bekleidungsstelle überlassen werden kann. Hiernach wird zu prüfen und zu bestimmen sein, was weiter an Rohstoffen, Halb- und Fertigwaren im Reich zu greifen und welche Ersatzstoffe zu beschaffen sein werden. Daneben ist der Bedarf zu ermitteln. Nach Feststellung des Vorrats, Zuwachses und Bedarfs wird es Aufgabe der Reichsstells sein, einen Verteilungsschlüssel zu finden. Nüssen auf der Leipziger Messe. Aus den von dem Polizeiamt der Stadt Lelzig während der Frühjahrsmesse geführten Fremdenlisten ist dis merkwürdige Tatsache fest, gestellt worden, daß trotz des Krieges 69 Russen zur Messe gekommen waren. Die Zahl der Amerikaner betrug dies mal nur 32. Diese geringe Zahl wurde von den amerika nischen Besuchern mit der Schwierigkeit der TranSportver« HSItntsse begründet. Sie betonten auch, daß sie nach dem Kriege wieder zahlreicher zur Leipziger Messe kommen würden. Mit der Abschließung Deutschlands vom Weltverkehr ist es nichts; das müssen auch Engländer und Franzosen bereits zugeben. Ihr edler Plan, Deutschland nach dem Kriege Ler Kraner von Cent. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von Wolsfersdorsf. 46 „Wir wollen hoffen, daß dies nicht geschieht, Blanca. Selbstverständlich bin ich auch auf mich bedacht, weil ich Dein erster Beschützer bin und es unverantwortlich wäre, wenn irgend welches Ungemach durch mich selbst- herauf beschworen würde — nein, dazu bin ich doch zu erfahren auf dieser Welt, die allerdings Klippen und Felsenriffe in Unzahl hat." i Herr von Leuoen hatte sich wieder in das grobe Fi- schtrgewand gehüllt und stand schon unter der Türe zum Fortgehen bereit, als sein Blick nochmals aus seine Toch ter Blanca siel, die ihm unsagbar traurig nachblickte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, trat er noch einmal in das Zimmer zurück und zog Blanca an seine Brust." t „Sei doch nicht so traurig, kleine Törin, Du erschwerst mir dadurch bloß das Leben." „Nur heute, nur jetzt gehe nicht wieder fort, lieber Vater, mir ist es, als sollte ich Dich nicht wiedersehen — ich weiß nicht was es zu bedeuten hat, ich zittere am ganzen Leibe." »ilnsinn, Blanca, Deine fieberhaft erregte Phantasie spielt Dir nur einen schlechten Streich. Verbanne solche nutzlose Gedanken." „Ist es wirklich nicht möglich, daß Du mir diese ein zige Bitte, die ich auszusprechen habe, erfüllen kannst." Herr von Leuven schwankte — er wurde für den Au genblick unschlüssig, was er tun sollte, denn Blanca war sein einziges Kind, das Einzige auf der Welt, was ihm das Leben noch begehrenswert erscheinen ließ und für die er noch leben mußte, bis ein anderer Beschützer über sie wachte. Sie weinte an seiner Brust und diese Tränen »valM es, hje ihn trschWtM. _ Aber da er ihre Angst „Was sagt denn Herr von Leuven dazu?" „Das ist es ja gerade — mein Vater bereitet mir die Sorge — und dies trotz meiner Bitten, er der mir niemals eine Bitte abgeschlagen hat. Ich wünschte, er solle heute das Haus nicht nicht mehr verlassen, was er aber nun doch tat; ich kann mir garnicht denken, was er eigentlich vorhat." „Er muß doch eine zwingende Veranlassung dazu ha ben» denn Herr von Leuven tut nie etwas ohne Grund und ist in allen seinen Handlungen sehr überlegend." „Ihr wäret lange in unserem Hause, liebe Brigitte und müßt daher mit mancherlei vertraut gewesen sein." „Ja man hat so manche» gesehen und gehört, aber ich habe nie danach getrachtet, Dinge zu erfahren, di« mich nichts angingen." „Das glaube ich schon, aber trotzdem wird doch man ches zu Eurer Kenntnis gekommen sein. Habt Ihr ni« etwas erfahren, aus welcher Ursache zwischen Herrn von Artevelde, dem Brauer von Gent und meinem Vater eine Art Feindschaft zu bestehen scheint. Eine Feindschaft, die an unserer jetzigen so bedrängten Lage mit schuld sein kann." „Den Namen des Brauherrn hörte ich nie von Herrn von Leuven aursprechen; ich kann daher nicht einmal sa gen, ob denn wirklich eine Feindschaft zwischen ihnen be steht." „Ich nehme es aber doch an und glaube auch nicht fehlzugehen, daß der jetzige Fortgang meines Vaters da mit zusammenhängt. Ich sagte ihm, daß der Brauherr übermorgen noch Brügge reise, worauf mein Vater gro ßes Interesse sür diese Reise an den Tag legte, auch so fort einen einen ziemlich langen Brief schrieb, welchen er jetzt wahrscheinlich noch nach seinem Bestimmungsort trägt." „Kann Herr von Leuven nicht aus einer ganz harm- lM TtkgnlMstg hey PM gMiebM Mm-' um Ihn für üvertrteven, sür grundlos hielt, so wollte er sich dadurch von seinem Vorhaben, das von wichtiger Bedeutung war, nicht abhalten lassen. Er würde ja nicht lange ausbleiben und bis dahin würde sie sich schon wie der getröstet haben. „Ich habe wirklich noch einen wichtigen Gang vor, Blanca, sei mein mutiges Töchterlein und laß Dich nicht gleich erschrecken. Ich werde bald wieder zurück sein und verspreche Dir dafür, daß ich in den nächsten Tagen nicht wieder fortgehen werde. Hoffentlich stellt sich der junge Herr van Duyck bis dahin auch wieder einmal ein, ich freue mich darauf, ihn wieder zu sprechen — der junge Mann gefällt mir — er ist so ganz anders, wie die mei sten jungen Männer seines Alters. Ich meine er unter scheidet sich vorteilhaft von diesen." Blanca machte keinen Versuch weiter ihren Vater von dem beabsichtigten Ausgang zurückzuhalten und so ent fernte sich Herr von Leuven. Sein Gang war gar nicht so sicher, seine Haltung nicht so aufrecht und stolz, als er über die Schwelle des Fischerhäuschens schritt und dann seinen Blick in der Umgebung forschend umherscheifen ließ, ob er auch von Niemanden gesehen, und beobachtet wurde. Er hatte ja Blanca versprochen, nicht unnötiger Weise die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenken und dieses Versprechen wollte er doch strenge halten. Die alte Brigitte, die nach der Entfernung des 'Herrn -von Leuven wieder eintrat, fand Blanca heftig schluchzen und weinen, sodaß sie erschrak, denn soeben noch war Blanca in einer ganz anderen Gemütsversassung gewesen. Was war vorgefallen in den wenigen Minuten — es konnte nur ein Zerwürfnis mit ihrem Vater die Ursache sein. „Um des Himmels Willen, Blanca, was ist vorge fallen." „Ach, Brigitte, ich fühle mich recht, recht unglücklich und werde allerhand böse Gedanken nicht wieder los,"^ Was packt an die Franzosen? Als im Anfang des Jahres 1814 nach den furchtbaren Opfern der Schlachten von1812inRußland und 1813 in Deutsch land Napoleon junge Leute, die noch halbe Kinder waren, in die Bataillone stecken ließ, um in Frankreich den letzten verzweifelten, und darum ergebnislosen Widerstand zu leisten, brach die Bewunderung und Anhänglichkeit seiner Untertanen Im Nu zusammen. Sie hatten alles auf sich ge nommen, aber diese erneute und immer wieder erneuten Blutopfer flößten ihnen schließlich Entsetzen ein, und dem gestürzten Korsen tönte der gellende Ruf „Menschlächter, Mörder!" in die Ohren, und die ihn begleitenden Kommissare per verbündeten Monarchen mußten ihn vor persönlichen Mißhandlungen und Beschimpfungen bewahren. Um sich weniger kenntltch zu machen, legte der Kaiser einen preußischen Soldatenschako und Mtiitärmantel an. Wer ihm das früher einmal gesagt hättel Und derselbe Ruf „Menschenschlächter I" beginnt jetzt in den Kreisen der breiten französischen Volksklaffen laut zu werden, die furchtbaren Verluste tn der Front, die nament lich seit dem Kämpfen um Verdun bekannt geworden sind und die trotz aller Vertuschungsversuche der Bevölkerung doch nicht verborgen bleiben konnten, haben Herzen und Nieren der Franzosen gepackt. Und bei dem geringen Kinder segen in Frankreich mögen schon unendlich viele Familien jeden Nachwuchses beraubt sein, tausenden und abertausen« den von Besitztümern mag der Erbe, jeder Erbe fehlen, eine Tatsache, die ganz besonders in den zahllosen ländlichen Gehöften empfunden wird. Und dazu kommen dann die Befehle der Generale: „Jedes Bataillnn, das zurückgeht, wird aus den eigenen Geschützen und Maschinengewehren wieder vorwärts aetrieben!" Mag bas den französischen Befehlshabern notwendig erscheinen, dem Volke klingt «S furchtbar, und so folgt der Ruf: „Menschenschlächter!" Ob es nur brt diesem Wort verbleibt, ob nicht schon anders Verwünschungen folgen? Wir wissen das nicht, aber es ist wohl mehr als wahrscheinlich, daß Flüche gegen di« Engländer laut werden, die ihrem Verbündeten di« Hauptlast an den Bkutopfern zuwälzen. Das Blut der nutz los geopferten LandeSkinder ist eS, welches die Revanche- schrei« in Frankreich ersticken wird. Die Lissaboner Regierung wlrd danach van den Verbünde ten garnicht gefragt, sondern hat sich schweigend den ihr erteilten Befehlen zu sägen. Auf die portugiesischen Sol daten muß daS einen sonderbaren Eindruck machen. Zu nächst forderte Frankreich die Portugiesen für Verdun, Eng land forderte sie für Flandern. Danach erhoben sich Lon doner Stimmen, die sür eine Entsendung der Portugiesen nach Aegypten ein treten, wo die Kanadier und Australier durch ihr >kandalöses Auftreten eine Verbitterung der Be völkerung erregten, die sich leicht in einer Revolution Lust schaffen kann, während auf die indischen und eingeborenen Truppen gar kein Veklaß ist. Das Neueste aber ist der Pariser Vorschlag die Portugiesen nach Saloniki zu schicken. Dadurch würden 100 000 Mann französischer Truppen für den westlichen Kriegsschauplatz frei. Man darf gespannt sein, wo die Portugiesen einst eingesetzt werden mögen; daß sie ohne Begeisterung, ja widerwillig kämpfen werden, läßt sich unter den obwaltenden Verhältnissen vor aussehen. Der pariser krlegskonferenj, die am 27. d. Mts eröffnet, werden zahlreiche Entente-Minister und auch Mini ster Belgiens, Serbiens, Montenegros und Portugals bei wohnen. Die Oberbefehlshaber der verbündeten Armeen werden gleichfalls anwesend sein, um die gefaßten Beschlüsse alS Befehle entgegcnzunehmen. Der Pariser Konferenz Wird die wirtschaftliche Konferenz in London folgen, " Englische Reijesai ou. Gen Süden zog um diese Zeit — Mylady und Mylord, — Und alles mußte fliegen dann — Auf jedes leise Wort. — In diesem Frühling hat sich nun — Die Sache umgedreht, — Da kommt Besuch von Deutschland her — Auf England zugeweht. — Heut Eng land ist das Reiseziel, — Auf das der Flieger blickt, — Dem er mit einem „Wohl bekomm's!" — Jetzt seins Grütze schickt. — Unliebsam in die Ohren klingt — Den Briten schon der Ton. — Na, wartet nur, nicht lange währt's, — Dann kommt die Hochsaison! Hans Wald! Wirtschaftlich und finanziell zu erwürgen, wird ebenso sicher f scheitern, wie ihre zu Dutzenden aufgestellten Krtegspläns Schiffbruch erlitten haben. Drei Französinnen in einem Auavenregimsul. Eine junge Witwe und zwei Mädchen im Alter von 22 und 26 Jahren aus Montreuil, Frankreich, schnitten sich die Haare kurz und zogen Zuavenuniform an. In dieser Ver- Üeidung sanden sie bei einem Zuavenregimsnt im Fort Rosny Zutritt, wo sie viele Freunde hatten. Als das Zuaosn« detachement an b!e Front abgehen sollte, da entdeckte ein Leutnant beim Appell dis drei Frauen, die nun wegen un« berechtigten Tragens der Uniform und wegen Spionage verdachts verhaftet wurden. Offenbar handelt cs sich bei diesem absnieuerlichen Unternehmen nach dem „B. L.-A." Um etwas ganz anderes als Spionage! Wir speisen a la carle. Nach dem Siegeslauf der . Broikarie ließ es sich erwarten, daß dle Zuteilung der wich tigsten Lebensmittel auf Grund des Kartensystems erfolgen würde. Wir haben Butter-, Kartoffel-, Petroleumkarten usw. Leipzig hat den Kartenreichtum soeben durch die Einführung der Zuckerkarte vermehrt, die pro Woche und Kopf zum Be züge eines halben PsundeS Zucker berechtigt. Die Gründung der Neicbs-Fleischftelle, der es auch obliegen soll, die Ver teilung des vorhandenen Schlachtviehs auf die einzelnen Provinzen tn die Wege zu leiten, wird voraussichtlich zur Einführung von Fleischkarlen führen. Die zuständigen Stellen haben laut „Voss. Ztg." darüber bereits Besprech ungen gepflogen. Irgendwelche Beschlüsse liegen noch nicht vor. So ist auch die Frage, ob die Fleischkarte einheitlich für daS ganze Reich, wie die Brotkarte, ausgegeben werden soll oder von den Gemeinden mit beschränktem Gültigkeits- freis, noch nicht entschieden. Der bayerische Lanbwirtschafts« rat sprach sich nicht grundsätzlich sür die Einführung der Fletsch- Arte aus, da er der Ansicht ist, daß durch die Anordnung fleischloser Tage bei Privaten die gebotene Einschränkung des Fleischverbrauchs erreicht wird. SträslichesverhaUen gegenüber Kriegsgefangenen. Trotz wiederholten Verbotes und strengster Bestrafung kommt es doch immer wieder vor, daß Frauen ein straf bares Verhalten gegenüber Kriegsgefangenen an den Tag legen. Das Standgericht in Landau t. Pf. verurteilte eine Krämersfrau, deren Mann im Felde steht, zu einer Ge- kängniSstraje und eine Dienstmagd zu einer Geldstrafe, weil die Frau des Krämers in ihrer Wohnung dieser Dtenstmagd auf einer Mundharmonika zum Tanze mit einem kriegsge fangenen Russen aufgespielt und mehrere zur Arbeit an gestellte Gefangene über Nacht in einer Scheune versteckt hatte. Von der Strafkammer tn Stuttgart wurde eine Fuhr mannsfrau aus. Ludwigsburg, die einem gefangenen Fran zosen zur Flucht verhelfen wollte, zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis, und eine Gürtlersfrau, die mit Gefangenen zärtliche Briefe wechselte, zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt Das 100. Asppelin Luftschiff ist, wie neutrale Blätter laut „Münch. N. N." berichten, vor kurzem in Dienst gestellt worben. Das erste Luftschiff wurde im Jahre 1901 gebaut; es hatte einen Inhalt von 11 300 Kubikmeter. Das vierte, im Jahre 1008 vollendete Luftschiff verdrängte bereits 15 000 Kubikmeter, das Luftschiff „Deutschland" vom Jahre 1910 nicht weniger als 19 000 Kubikmeter. Der Zeniorenkonoent des Reichstags versammelt sich am Mittwoch vor der Vollsitzung, um über die Art der Haushaltsberatung Beschluß zu fassen. Die Besprechung hat insbesondere den Zweck, eine Einigung über die Be handlung der U-Boot-An!räge herbeizusühren. Die Anträge werden laut „Boss. Ztg." voraussichtlich zugleich mit dem Reichshaushalt an den Reichshaushaltsausjchuß verwiesen werden. Von verschiedenen Seiten wird angeregt, eine Erörterung der Anträge bei der ersten Lesung über den Reichshaushalt in den Vollsitzungen zu unterlassen, sie viel mehr zunächst in die vertrauliche Ausschußberatung zu ver legen. Auf diesem Standpunkt scheint auch die Reichs« cegierung zu stehen. Die antragstellenden Parteien, be sonders Nalionaliiberale und Konservative, werden ihre Haltung zu dieser Anregung erst festlegen. Die Verwendung der Portugiesen. Franzosen und Engländer schätzen die portugiesische Armee, bis auf Eng lands Machigebot an der Seite der Entente an dem Kriege teilzunehmen hat, auf 90- bis 100 000 Mann. DaS ist reich lich hoch gegriffen. Hübsch ist der Streit darüber, auf welchem Kriegsschauplatz die Portugiesen einzustellen sind.