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Rabenauer Anzeiger : 07.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191603079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-07
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
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Glauben schenken werde, nachdem sie in diesem Falle das Verirauen io enttäuscht hätten. Der Minister des Innern halte diesen Klagen gegen über in seiner Verteidigung des Bundesrates keinen ganz leichten Stand. Er sand aber lebhaften Beifall im Häufe, als er in überaus glücklicher, von warmherziger patriotischer Begeisterung getragener Weise hervorhob, daß diese Mei nungsverschiedenheiten die Einigkeit der Nation gegenüber dem feindlichen Auslands in keiner Weise beeinirächtigen, da es hier keinen Unterschied zwischen Nord und Süd gebe, und daß feder Interessengegensatz zurücktrete, wo es sich um die Fürsorge für unser Heer handelt, dessen ruhmreiche Tapferkeit uns neuerdings die herrlichen Erfolge im Westen errungen hat. Diese Ausführungen brachten die Verhand lungen trotz manchen scharfen Ausfalles zu einem versöh nenden Abschlusse, der keinen Zweifel darüber läßt, daß die Einigkeit zwischen allen deutschen Stämmen hoch über sol chen Gegensätzen der Kriegswirtschaft steht und auch durch eine scharfe Betonung des bayerischen Standpunktes nicht gestört werden kann Oie Brandenburger. Der in B.nlin versammelte brandenburgische Provinziallandtag hatte durch seinen Prä sidenten Grafen v. Arnim-Boitzenburg ein HuldigungStele- gramm an den Kaiser gesandt, in dem auch der Heldentaten der brandenburgischen Truppen während der letzten Tage in den Kämpfen bei Verdun gedacht wurde. Darauf ist vom Kaiser aus dem Großen Hauptquartier folgende Ant wort eingelaufen: Meinen wärmsten Dank für die freund liche Begrüßung des Provinziailandtagss. Ich freue mich sehr über die neue brandenburgische Kraft und Treue dis zum Tode, welche Brandenburger Söhne in unwidersteh lichem Ansturm auf die stärkste Feste des Erbfeindes in diesen Tagen abgelegt haben. Gott segne Brandenburg und das gesamte deutsche Naterlandt Die Regelung vor Butlorversorgung durch Buller, karle in denjenigen Gemeinden, dis ihren Bedarf nicht ohne fremde Zufuhren in sich selbst zu decken vermögen, wird vielfach als eine halbe Maßnahme bezeichnet und die allge meine Einführung einer Reichsbutterkarte gefordert. Nach Ler mit dem 6. d. M. in Kraft tretenden Verordnung des Reichskanzlers bleibt es dabei, daß bestimmte Bezirke immer noch bedeutend reichlichere Buttermengen ohne Karten er halten werden als die Bezirke, in denen solche eingesührt werden. Daß durch die Neuordnung Kinder bis zu zwei Jahren vom Butterbezug gänzlich ausgeschlossen werden, erscheint der Hygienikern vielfach unratsam. Milchkühe durchhatten t In den städtischen Molke reien wird jetzt vielfach der Betrieb eingestellt, besonders in denen der Großstädte. Nicht deshalb, weil das Futter nicht da ist, nicht zu schaffen ist, sondern weil es zu teuer ist. Die Molkereibesitzer können nicht mehr genug verdienen. Selbstverständlich regt sich sofort der Anspruch, die Milch- presse zu erhöhen. Dieser billige Gedanke wird aber für die Bevölkerung sehr teuer. Um die wenigen Liter der städtischen Milch zu bezahlen, müssen sämtliche L'ter, die von auswärts kommen, ebenfalls teuer bezahlt werden. Für die auswärtige Milch sind aber die Herstellungskosten bei weitem nicht so hoch wie für die städtische. DaS richtige Mittel zur Unterstützung der städtischen Milchgewinnung ist also, wie Professor Mehner-Berlin schreibt, daß bei gleich- bleibenden Mitchpretsen die städtischen Molkereibesitzer kn irgendeiner Form von der Gemeinde einen Zuschuß erhalten. Ein solcher Zuschuß rechtfertigt sich, weil die Erhaltung der Milchkühe in der Stadt zum allgemeinen Nutzen ist. Wo jetzt der Betrieb eingestellt wird, werden die Milchkühe ge- schlachtet. Da- hat zur Folge, daß demnächst, wenn wieder Futter da sein wird, spätestens im Mai, die Kühe feh.en. Futter da sein wird, spätestens im MN, me »uye Sie sind nickt lokort wieder herzustellen, nachdem ste ge- kocht sind. Da die Schwierig ketten der Molkereibesitzer vor aussichtlich nur wenige Monate dauern, wird daS Opfer, welches die Gemeinden bringen müssen, um die Kühe durch zuhalten, wahrscheinlich nicht hoch. Die Städte könnten Milchkarten ausgeben rum jetzigen Preise für das Liter und dem Molkereibesitzer für jeden Abschnitt eine entsprechende Zuzahlung von einem oder zwei Pfennigen leisten, sie könn- Aus der kriegsM. Dec Arühlingsmonal Mürz ist da. In einem großen Teil von Deutschland zeigt sich der Winter, wenn auch nicht mehr auf der Höhe, so doch noch unbesiegt und hält den aus dem Süden vordränaenden Frühling noch in den Schranken. Auch er hat Schützen gräben aufgeworfen und darin seine Nachhuten postiert, die mit Regenschauern, Schneeböen und Hagelwettern dem Lenz das Terrain streitig machen sollen. Der Winter behält seinen launenhaften und verdrießlichen Charakter bis zum Aus gang; er war nicht angenehm, aber die Bevölkerung hat ihn doch so leichter überwinden können und sie freut sich bereits der länger gewordenen Tage. Und es ist keine weite Frist mehr, daß sie auch die wärmeren Tage wird begrüßen können. Den Uebergang zu ihnen machen uns die schönen Siegesnachrichten aus dem Westen leichter, die auch mil cinhelzen Helsen. Die Frühlingszeit wird, so hoffen wir, ein HeldevgeLichl deutscher Treue und Tapferkeit werden, an dem sich die Gegenwart erbauen und das di« spätere Generation preisen soll! Gesechie und Schlachten baden sich auch in diesem Winter gedrängt, aber jetzt ist es, ms hebe sich der Vorhang vor dem Hauptakt des gewaltigen historischen Dramas. Unsere Feinde Haden über die deutsch« Knegstätigkei! an den verschiedenen Fronten allerlei Erörte rungen ongestellt. Wir diskutieren nicht, denn wir wissen, daß an unserer Front nirgendwo gerastet wird. Zur rechten Zeit ist das renne Werk geschafft und brinrt uns dann diL Bviiendung. Lüie wir aug den amNichen Berichten wissen, sind die deutschen Verluste gegenüber denen des Feinde« erträglich, aber wir bedauern jeden einzelnen Tapferen, der bei den todesverachtenden Angriffen fiel. An den großen Beginn soll sich nach unseren Erwartungen ein« Kette von weiteren Ruhmestaten mit Gattes Hilfe ansügen, so daß uns ein Siegessrühling erblüht, ein Heldensang deutscher Größe. . » . » Das soll eia Arühllag werden! j - So rufen wir Leute schon. Wenn unker« Kinder aul Nn auch durch MletsMchüsse, FuMMlder oder sonstwie die städtischen Milchkühe über die paar schwierigen Monate hinmegbringen. Die Form ist Nebensache, die Hauptfachs ist, daß das Milchvieh erhalten wird, daß ohne Verzug etwas geschieht und daß das Nötige nicht zu spät nach langen Erwägungen geschieht. kaheusreuer. Die Gemeinde von GroßlichterfelSe bei Berlin will eine Katzensteuer einsühren. Es wurde in einer Gemeinderatsfitzung zu der Frage heroorgehoben, daß die Singvögel des Ortes infolge des W lderns der Katzen ver mindert und nahezu verschwunden seien. Dec Schaden, deys die Katzen anrichteten, sei größer als ihr Nutzen. Es hätte noch gesagt werden können, das; die Tiere unnütze Fresser sind und besonders täglich frischer Milch bedürfen, dis wir zweckmäßiger für unsere Kinder verwenden. Man plant eine Katzensteuer in Höhe van 12 Mark pro Jahr, faßte aber noch keinen endgültigen Beschluß. Der Prozeß gegen dle beide» schweizerischen Obersten, die unter der Anklage der Begünstigung einer kriegführenden Macht stehen, zeigte schon am ersten Ver handlungstage, daß sich die beiden angeklagten Obersten Egli und Wattenwyl einer Preisgabe amtlicher Geheimnisse oder gar landesverräterischer Handlungen nicht schuldig ge macht haben. Die beiden Angeklagten unterhielten freund schaftliche persönliche Beziehungen sowohl zu den Militär- attachees der Zentral- wie der Ententemächte. Die Berichte, die sie den ersteren zustellten, waren die offiziellen Zusam menfassungen der amtlichen Tagesberichte der Kriegführen den. Die Dings sind von Uebelmollenden unendlich aufqe- bauscht worden; man darf jedoch erwarten, daß die Ge richtsverhandlung volle Klarheit in die Sache bringen und den Schreiern den Mund stopfen wird. Was dis Franzofen nicht erfahre» sollen. Dem Vertreter.der „Köln. Ztg." liegt ein Brief vor, der Ende Oktober von Hannover aus an einen deutschen Kriegs gefangenen abging. Der Brief ist, versehen mit dem Stempel des Kommandanten des Gefangenenlagers in Bordeaux, fetzt zurückgekommen, und weshalb? Neben allerlei privaten Angelegenheiten enthält er die Worte: „Hier in Hannover ist noch alles wie sonst auch, man merkt nicht sehr viel vom Kriege, nur daß wir sehr viel Militär hier haben." Die Stelle ist blau unterstrichen und mit dem Vermerk versehen : „Lügen unzulässig. Zurück." Die eiserne „Berta- von konflankinopsl. Der tür kische Kriegsminister ergriff die Initiative für die Aufstellung eines Riesengeschützes aus Holz auf dem Basasid-Platze vor dem Kriegsministerium. Das Geschütz wurde in Dsuschland bestellt und wird bald dort eintrcffen. Die Fundamentie« rungSarbeiten beginnen in einigen Tagen. Nach drm Vst» bild b«S Eisernen Hindenburg kann die Bevölkerung geg«N Geldbeträge, die für Soldalenwatfen verwendet werden, kupferne, silberne und goldene Nägel einschlagen. Vas prinzenhaus in Kassel ist instand gesetzt worden. Prinz Joachim von Preußen wird darin nach seiner Hochzeit Wohnung nehmen und nach dem Kriegs dauernd nach Kassel übersiedeln. vereitelter Raudoerfuch. Ein 30 Jahre alter Dau- techniker aus Schkeuditz, der sich in Leipzig vorübergehend ; aufhielt, beabsichtigte mit Hilfe einer ihm bekannten Schlossers- f ehefrau einen im Nordviertel wohnenden 70 Jahre alten z Lokomotivführer zu berauben. Er bewog die Schlossers- s ehefrau, die bei dem ollen Manne dis Wirtschaft besorgte, s diesem ein Schlafpulver in den Kaffee zu schütten. Die : Kriminalpolizei erhielt von dem Vorhaben des gewissenlosen ! Menschen noch rechtzeitig Kenntnis. Beim Erscheinen in ' der Wohnung seines Opfers, das der Verbrecher im Be- täubungsfalle wähnie, wurde der Mann gefaßt. Daß es f der Schurke auch auf ein noch schwereres Verbrechen hätte - ankommen lassen, läßt sich unschwer aus dem Umstande s folgern, daß man in seiner Kleidung verborgen ein abge« - brochenes Stuhlbein aus Hartholz vorsand. ' s vier Kinder erstickt. In einem Dorfe in der Nähe i von Hof erstickten vier Kinder durch die Unvorsichtigkeit ihrer Mutter. Die Frau des Schmiedes Polidar ließ feuch tes Holz auf dem Ofen trocknen und begab sich zu einer Nachbarin, währenddessen sie ihrs vier Kinder im Alter von drei Monaten bis zu sechs Jahren in dem verschlossenen Zimmer ließ. Das Holz geriet in Brand, und alle vier den Straßen sich tummeln, werden über ihnen die Fahnen,' die Sieges- und Freudenkünder, wieder sich im Winde blähen. Die zu Hause gebliebene erwachsene Bevölkerung sieht in dieser Uebergangszeit zwischen Winier und Frühling die bei gelinder Temperatur nicht seltene Influenza in Aussicht, aber was will sie gegenüber den Strapazen bedeuten, die unsere Feldgrauen zu überwinden habenl Im übrigen brauchen wir uns durch nichts beim Anbruch der besseren Jahreszeit ins Boxhorn jagen zu lassen, nachdem wir es in der minder günstigen Icchreszsit ausgehalien haben. Dange machen güt nicht, und dann erst recht nicht, wenn kein Grund dazu vorliegt. . Das gilt vom Saatenstande und von sonstigen Tatsachen, die für den Lebensmttleimarkt ins Gewicht fallen. Und wo sich an einzelnen Stellen etwas ungünstigere Wit« teiunasveihältnisse geltend gemacht haben, da sind dieselben natürlich für dis Allgemeinheit nicht maßgebend. Es kommt immer besser. Die Aengstlichkeit ist ein Bazillus, der keine Existenzbegründung hat und so bald wie möglich ausge rottet werden muß, wo er besteht. Was wir an Lebens- und Genußmitteln nötig haben, reicht aus, wenn dies der ganzen Bevölkerung in Fleisch und Blut übergeht. Der junge Frühling auf dem Marsche. Sonst war Im Monat März der Reiseoerkcr in den Frühling hinein nach dem Süden, schon sehr rege, und im Mittelmeere, wo unsere Unterste- und Torpedoboote Jagd auf die feindlichen Kriegsschiffe machen, kreuzten bis 1914 di« Vergnügungsdampfer. Nach Korfu begann die Wander- lahrt, wohin sich vor Ostern der deutsche Kaiser begab. Heute ist, soweit man aus den widersprechenden französischen Meldungen ersehen kann, das Schloß Achilleion ein Lazarett. Die Prioatgsmächer des Kaissrpaarss scheinen von den Militärbehörden geschlossen zu sein. Von der apenninischen Halbinsel kommt der Frühling durch Süd-Tirol, wo nun schon seit dem Pfingstfest 1915 die Geschütze donnern, zu uns. Er beeilt, sich wohl, aus so unireunvlichsr Nachbar schast fort zu kommen, findet er dach im deutschen Süden, im schönen Württemberg, in Baden, in Elsaß-Lothringen manches idyllisches Plätzchen zur Niederlassung. Auch sonst bietet sich Kranken, Verwundeten und Schwachen in ge« sckükten Tälern bald Lie eine oder andere Erbolvnasstatte. Kinder sanden den Erstickungstod, eh: ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Raubmord in einer pommerscheu Sandfladk. In dem kleinen Städtchen Dölitz in Pommern, nahe der Kreis stadt Pyritz, wurde die 70 Jahre alle Rentnerin Fran von Alvensleben ermordet ausgefunden. Die Leiche weist Würg male am Halse auf, der Mund war durch euren Knebel geschloffen und die Schränke in der Wohnung sind durch wühlt und ausgeraubt worden. Der Verdacht der Täter schaft lenkte sich auf einen etwa 40 bis 45 Jahre altey Landstreicher, der sich unter verdächtigen Umständen in Dölitz umhertrieb und nun spurlos verschwunden ist. Ein Ei — sechs Psennig! Die billigsten Eiervreise wird demnächst die Stadt Apolda haben. Die städtische Lebensmittelkommtssion konnte aus Oesterreich 128 000 Stück srische Eier beziehen, die zum Selbstkostenpreist von sechs Pfennig für das Stück an die ärmere Bevölkerung abge geben werden fallen. Ihre» 104. Geburtstag feiert am 5. März in BreZlau in körperlicher und geistiger Rüstigkeit die Witwe Johanna Holletscheck, die als 14. Kind eines pensionierten Feiowebels tn Borne, Kreis Neumarkt in Schlesien, geboren wurde. Seit 48 Jahren Witwe, hat sie ein arbeitsreiches Leben hinter sich; noch bis vor einem Jahre hat die Greisin, die bet einer Enkelin lebt, sich durch Flachszupfen in einer Spinnerei einen Zuschuß zu ihrer 25 Mark betragenden Armenunterstützung hinzuverdient. Sie hat 22 Kindern, darunter 21 Knaben, das Leben geschenkt; eine Anzahl ihrer Söhne ist tn früheren Kriegen gefallen, allein vier davon im Kriege 1870-71. Jetzt stehen laut „B. T." drei Urenkel von ihr im Felde. Flucht der franzSflschen Zivilbevölkerung aus dem Kampfgebiet. AuS Verdun, wo bis Sonnabend bereits 180 Häuser durch das deutsche Bombardement zerstört worden waren, ist die gesamte Zivilbevölkerung weg geführt worden. Auch aus der Maasgegend hält die Flucht der Bevölkerung an. ES handelt sich hauptsächlich um die Be wohner der Ortschaften St. Menehould, Revtgny, Barleduc und Commercy. SSnator Humbert ermahnte die Pariser, gegenüber den Flüchtlingen weitgehende Wohltätigkeit zu üben, weil sie bis zur letzten Minute ausgeharrt hätten. Die Entfernung der Zivilisten aus diesem Gebiet gibt nach einer Genfer Meldung des „B. T." einen Anhaltspunkt dafür, daß das französische Oberkommando mit der Mög lichkeit rechnet, die Frontlinie des bedrohten Gebietes zu rückzunehmen. Gegen einen Schlüsseipuntt der franzSflschen Slel- lang richten sich die deutschen Angriffs bei Verdun, wie in der auswärtigen Presse gejagt wurde. Damit war treffend die Bedeutung gekennzeichnet, die dem Waffenplatze Verdun für die ganze Entwicklung und die Fortführung der Kämpfe zukommt. Englische Blätter geben offen zu, daß der Kampf um einen solchen wichtigen Schlüsselpunkt sowohl den Ein satz starker Kräfte techtfertige, als auch die unvermeidlich dabei eintretenden Verluste, denn ohne Opfer könne kein entscheidender Sieg errungen werden. Der große Wert, den die Franzosen auf die Behaupttm? von Verdun legen, tritt auch wieder tn den zahlreichen G genangriffen hervor, die sie fortgesetzt gegen die neu eroberten deutschen Stellun gen unternommen haben. Die schon früher ausgesprochene Ansicht, daß es sich bei der jetzigen französischen Gegen, offensive nicht Pur um daS Einsetzen der eigentlichen Festungsbesatzung handle, sondern daß dazu bedeutende Teile des mobilen Feldheeres verwendet würden, ist durch eine, tn den Pariser Zeitungen mitgetetlte Acußerung von Briand bestätigt worden, wonach geschlossene Reservekorps zu den jetzigen Angriffen herangezogen seien. Auch hierin zeigt sich wieder, wie der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." bemerkt, Lte operative Bedeutung der Festung, und der enge Zusammenhang zwischen Feldheer und Waffen platz, indem Teile der allgemeinen Heeresreserve zur Wieder« eroberung des verloren gegangenen Geländes eingesetzt werden. Neuerliche Gerüchte von englischen Friedensange boten, die von verschiedenen Seiten verbreitet worden waren, wurden von zuständiger Berliner Stelle als völlig unbegränset entschieden zurückgewiesen. Der Frühling ist auf dem Marsche, er soll uns willkommen fein. Je früher seine Stunde schlägt, um so bessert Die Aeilung im Frühling. Wo die Aera großer Taten beginnt, da ruft sie auch die Zeitung auf den Plan, die nun die Ausgabe hat, den Ansturm unserer Infanteriekolonnen, die Arbeit unserer schweren Artillerie und die dramaiischen Lustkämpfe der Zeppelin« und Flieger mit ihren Berichten und Schilderungen zu begleiten. Zeitungsleitung und Leser gehen i» diesen Wochen mehr denn je Hand in Hand in herzlicher Freude an dem, was sie zu berichten und zu lesen haben. Und darüber denken wir daheim und die Feldgrauen vor dem Feind: „E; geht auf Ostern" Daran knüpft sich auch sür die sorgenvollen Gemüter daheim das Trostwort: „Nun, armes Herze, sei nicht bang!" Bald lacht Frühlingssonnen, schein über Deutschlands Auen, es muh sich alles wenden. Sott schützt seine Deu'schen! Der gallische Hahn. Gallienis Hahn kräht stech und laut — Von der Seine her, — Als wär' jetzt bezwungen — Alle Kriegsbeschwer. — Deutsches Reich, so höhnte man, — Sitzt im tiessten Sumpf, — Nimmt den letzten Groschen schon — Aus dem wollnen Strumpf. — Alles malte sich Paris — Wundervoll jetzt aus, — Bis es nun mit einem Mal — Krachend ging pardautz! — Vorwärts drang im Sturmmarsch vor — Deutschland's Infanterie, — Gall'scher Hahn, umsonst schreist Du — Jetzt Detn Kikeriki! Ein Anierschiupf. Italien erhält Besuche — Fast jeden lieben Herrgottstag. — Und aus den Lullen sprühl'S und knaitert's, — Wohin man sich auch wenden mag. — Kein schöner Winier ist's im Süden, — Den dort der Englishinan verlebt, — Wo von des Feindes Luftgsschossm — Er jede Stunde ist umbebt. -- Dem Italiener stört dis Rechnung, — Gewaltig Habsburg's Fliegerkorps, — Wo winkt in allen diesen Nöten — Ihm heute nur der Rettung Tor? — Geduld! Es gibt schon eine Stätte, — Da dringt kein Flieger je hinein, — Schlüpft alle thr dort in Italien — Nur schnell in Caprl's Grotte ein. — Da lebt ihr wie im Paradiese, — Fern bleibt euch allen Not und Graus, — Nur hofft, daß euch kein U-Boot plötzlich — Treibt schnell zum Unterschlupf mnaus! Hans Walb. «
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