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Rabenauer Anzeiger : 18.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191603189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160318
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-18
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 18.03.1916
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MDM büküuf, ob NS Kämpfer sind über Nicyr, ihrer Feerheit beraubt werden, sowie dass unsere Gegner ihre Handelsschiffe für den Angriff bewaffnet und dadurch die Verwendung des N-Bootes nach den Grundsätzen der Lon doner Deklaration unmöglich gemacht haben. D'e deuische Denkschrift, die vom Präsidenten Wilson offenbar nichts mehr erwartet und nur noch einmal den Versuch unternimmt, dem amerikanischen Volk den klaren und einfachen Sahveihalt vor Augen zu führen, kann sich für eine ganze Reihe ihrer Feststellungen auf das in amt lichen Noten vorliegende Zeugnis der amerikan scheu Re gierung selbst berufen. Damtt tritt der schreiende Gegensatz nur um so mehr hervor, der zwischen den feierlich verkün deten Re hiSgrundsätzen des Präidenten und deren Hand habung durch eben diesen Präsidenten besteht. Kommt eS zu einem Bruch mit Amerika, so muh und wird der unpar teiisch wägende Teil des amerikanischen Voltes wissen, wem die Schuld an einem folgenschweren Zerwürfnis nach mehr als hundertjähriger Freundschaft trifft. Wilson will erst England hören. Wie ein Amster damer Blatt meldet, bestätigt die „Associated Preß" den Bericht, daß Präsident W'lson, ehe er das deutsche Memo- randum beantworten wird, England um die genauen Einzel heiten der Anweisungen fragen wird, welche den bewaffneten Handelsschiffen gegeben wurden Amerika und Mexiko. Amerikanische Strafexpodition nach Mexiko. Der selbe Präsident Wilson, der in seiner Voreingenommenheit gegen Deutschland zum Kriege treibt, entfaltet Mexiko gegen über eine Lammesgeduld und läßt sich von mexikanischen Banditen einen Eierkuchen auf der Nase backen. Der jüngste Einbruch von 500 bis 1OOO dieser mexikanischen Gesellen unter Führung des Generals Villa auf die amerikani che Grenzstadt Columbus hat das amerikanische Volk jedoch in solche Erregung versetzt, daß Herr Wilson die Sammethand- fchuhe ausMziehsn und einen ernsten Ton gegen Mexiko zu riskieren sich genötigt sah. D'e amerikanischen Truppen, die Befehl erhalten hatten, die mexikanische Grenze zu über- schreiten, um die Truppen Villas zu bestrafen, kehrten nach der Grenze zurück, nachdem sie auf dem Rückzüge noch drei mal mit Mexikanern, die Verstärkungen erhalten und sich einer kleinen amerikanischen Abteilung in den Weg geworfen hatten, in Kampf geraten waren. Nach den vorliegenden Berichten waren die Amerikaner fünf Meilen weit auf mexi kanisches Gebiet vorgedrungen. Die mexikanischen Banditen verloren über hundert Tote und zweihundert Verwundete. Sechzehn amerikanische Soldaten und Zivilpersonen wurden getütet. Der Präsident billigte die Maßnahmen des Mili tärs und überließ dem die amerikanischen Truppen befehli genden General Slocum die Gefangennahme und Bestrafung der Schuldigen nach seinem Ermessen. Die Erregung Amerikas über den mexikanischen Zwischenfall ist außerordentlich groß und drängt alle andern politischen Fragen, selbst die des deutschen N-Bootkrieges für den Augenblick in den Hintergrund. Sie würde noch erheblich größer sein, wenn regierungsseitig nicht erklärt würde, daß es sich nicht um einen Krieg mit Mexiko, sondern lediglich um eine Strafexpedition gegen mexikanische Ban diten und Räuber handelte. Daß er einen Nachbar duldet, dem gegenüber nur die militärische Selbsthilfe etwas fruchtet, wird dem Präsidenten Wilson gleichwohl stark verübelt, und bas Staatsoberhaupt sah sich im Kongreß scharfen An griffen ausgesetzt. Ein Senator teilte mit, er habe eine Resolution vorbereitet, die der Regierung zur Anwerbung einer Armee von 500 000 Mann zur Intervention in Mexiko und zur Unterstützung der dortigen Staatsgewalt bet der Ausrottung der Räuberei Vollmacht erteilt. Der republi kanische Abgeordnete Mondell leitete im Repräsentantenhause die Erörterung darüber mit einem Angriff auf die Mexiko- Politik des Präsidenten Wil^a ein. In der Debatte, die einen überaus scharfen Ton annahm, wurde die Einseitigkeit des Präsidenten einer ungewöhnlich scharfen Krilik unter zogen, als deren Ergebnis Herr Wilson die Tatsache buchen kann, daß seine Politik in den wichtigsten auswärtigen Fragen, nicht nur in der Deutschland gegenüber beobachteten, stark von den Wünschen und Ansichten der Mehrheit des amerikanischen Volkes abweicht. ! MI»,» Aus der Kriegszelt. Vie Rekruten von heule bei uns und in Feindes Land. Die verhängnisvollen „Iden des März" (13.), an welchen Cäsar unter den Dolchen der Verschwörer einst in Rom verblutete, sehen heute bei unseren Gegnern eine wenig erfreuliche Stimmung. Am Tiber sind die parlamentarischen Verhältnisse für die Dauer unhaltbar, weil Regierung wie Parteien sich um die furchtbare Verantwortung für den un glücklichen Krieg herumzudrücken suchen, den Franzosen liegt das Wort Verdun tm Magen, und in London gibt es ein großes Schelten wegen der Rekruten. Dis etngezogeneis Rekruten klagen übst Len Dienst, da sie zu schnell ausge bildet werden sollen und daher tüchtig herangenommen werden, die Familien beschweren sich über die Einstellung vieler Verheirateter, die doch frei bleiben sollen, und die Militärischen Kreise behaupten wieder, daß zahlreiche Rekla- manten von den für die Prüfung Ihrer Ansprüche ein gesetzten Behörden frei gelaffen würden. In Frankreich taugt das Rekruten material wohl noch weniger, jedenfalls nicht mehr wie in England, aber man ist daran gewöhnt, weiß es nicht anders bei den Riesenoerlusten und schweigt dazu. Am lautesten erheben in London aber diejenigen ihr« Stimme, die im Zustande „seliger Vergessenheit", d. h, /ompi!-n betrunken, von Werbern aufgegriffen und zur Unter- chrifi <tneS Papiers veranlaßt wurden, von besten wirklichem Jnhali sie keine Ahnung hatten. Sie erinnerten sich nur, daß von den Werbern gesagt worden war, sie sollten gegen Hoh''" in England selbst harmlosen Wachdienst tun. In Wahrheit solgix aber hinterher eine Galoppausbildung für die ung imlich gesgrchjxie Front in Flandern. Man steht daraus, daß die Werber In ihren Mitteln auf den Gipfel der Äkcupeilosigkeit angelangt sind, zumal sie in ihren PiastiktN s ch wcht mehr auf geborene Engländer beschränken, sondern jeden Menschenfortschleppen, der ihnen unter die Hände gerät und für ihre Zwecks brauchbar erscheint. Das Re krutenlos ist auch vielen Angehörigen neutraler Staaten, besonders Seeleuten, zugesallen, die mit ihren Schiffen nach London kamen, dort an Land gingen und sich einen ver- M-gten Abend machten- Lbre Klasen sind unter Hinweis was der Tag bringt. krlegsbeihttsen an Unlerbeamks. Die Regierung halte im September vorigen Jahres den gering besoldeten Beamten, die ein oder mehrere Kinder unter 15 Jahren zu unterhalten haben, Kciegsbeihilfen gewährt, die einen wenigstens teilweisen Ausgleich jür die starke Steigerung der Lebensmittelpreise bilden sollen. Diese Verordnung ist nunmehr dahin erweitert worden, daß die Gewährung der Kriegsbeihilfen auch solchen Unterbeamten zusteht, denen beim Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen die unent geltliche Unterhaltung eines oder mehrerer Adoptiv«, Stief- oder Pflegekinder obliegt. Ferner ist bestimmt, daß bei der Festsetzung des für die Gewährung von Kriegsbeihilfen in Betracht zu ziehenden Diensteinkommens zwar die den Be amten neben ihrer Besoldung zustehenden Milttärpenstonen, nicht aber die Kriegs- und Verstümmelungszulagen zu be rücksichtigen sind. Butler auf Srzlliche Verordnung Da die Aerzte um Ausstellung von Bezugskarten auf Butter für ärztliche Zwecke bestürmt werden, wird von zuständiger Stelle daraus aufmerfam gemacht, daß es den Aerzten nur gestattet ist, solche Bezugskarten bei folgenden Krankheiten zu beantragen r Magen- und Zwölsfingerdarmgeschwüre, schwere chronische Zehrkrankheiten, Zuckerkrankheit. Handwerker - Zusammenschluß. Der G danke eines Zusammenschlusses von Handwerkern zur gemeinsamen Ueber« nähme von Arbeiten und Lieferungen hat in der letzten Zett, wesentlich auch mit Rücksicht auf die Kriegsoerhältnisse, eine weitere Ausbildung erfahren. Die von den zuständigen Handwerksverireiungen veröffentlichten „Richtlinien" und sonstigen Ausarbeitungen empfiehlt der preußische Eisen bahnminister laut „Magd. Zig." in einem soeben ergangenen Erlaß den ihm unterstellten Provinzialbehörden der Staats- Eisenbahn-, Hochbau- und Wasterbauoerwaltung zur Begut achtung, um daraus zu erkennen, welche Gedanken auf dem genannten Gebiete gegenwärtig in dem Handwerk herrsche» und in welchen Bahnen sich die Ideen über die von deal Handwerk zu treffenden Einrichtungen bewegen. Die be zeichneten Fragen werden für die genannten Verwaltungen mit der Wiederkehr ruhigerer Zeiten voraussichtlich erheblich an Bedeutung gewinnen. Es ist aber nötig, daß die mit der Vergebung von Arbeiten und Lieferungen betrauten Behörden der ganzen Bewegung schon jetzt Aufmerksamkeit schenken und ihre Entwicklung beobachten. Aus aller Welt. Die Russen im Salz. Auf der Lüneburger Saline ist eine Anzahl russischer Kriegsgefangener beschäftigt. Drei von diesen Gefangenen gelang es, sich in einem mit Salz beladenen Güterwagen zu verstecken. Der Wagen wurdl amtlich verschlossen und ging nach Holland. Als dort der Wagen geöffnet und entladen werden sollte, entdeckte man die drei Ausreißer, die mit ihrer geglückten Flucht keinen anderen Zweck erreichten, als den, daß sie die deutsche Kriegs gefangenschaft mit der holländischen vertauschten. Der einzige Uebcrlebsnde von „Amiral Eharnar", der dieser Tage in Toulon eingetroffene Ouarttermetster Cariou, erzählt, daß der Kreuzer mit einer derartigen Schnellig keit gesunken sei, daß es der Besatzung unmöglich war, dt« Rettungsboote auszuschwingen. Das einzige Reitungsmittel, das in der Eile flottgemacht werden konnte, war ein Floß, auf dem sich Cariou mit 20 seiner Kameraden rettete, wäh rend die andern sich an den zahllosen Schiffstrümmern über Wasser zu halten versuchten, was ihnen indes nicht gelang. Das Floß irrte dann nach der „Köln. Ztg." fünf Tage und fünf Nächte auf dem Meer umher, wobei alle Insassen bis auf Cariou an Hunger und Durst starben. Drei Personen infolge van Gasvergiftung ge storben. Der Hausbesitzer Bauer in Gera hatte in seinem Hause von der dort befindlichen Hauptgasleitung mittels eines Gummischlauches einen Anschluß nach seiner Wohnung hergestellt, um billiges Gas zu bekommen. In der ver gangenen Nacht hat sich nun der Gummischlauch von der Hauptgasleitung gelöst und durch das ausstcSmends Gas wurden Bauer selbst, feine 12 Jahre alte Tochter und die Haushälterin während des Schlafes überrascht. Man fand alle drei Personen in ihren Betten tot vor. aus das unterschriebene Papier abgewtesen, uno nur ver hältnismäßig selten konnten sie von einem Vertreter ihres Landes reklamiert werden. Jedenfalls steht man, daß das Werbegeschäft heute ein noch ebenso trauriges Gewerbe ist wie in früheren Jahrhunderten. Von unseren nachträglich ausgehobenen Rekruten ist ein wandfrei festgestellt worden, daß auch die jüngeren in Be tracht kommenden Jahrgänge an körperlicher Tüchtigkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Lamentationen wie in London sind selbstverständlich ausgeschlossen, die Organisation der Aushebung ist festgeregelt, Ersatz und Auffüllung der Regi menter gehen, wo sie stattfinden, wie ein Uhrwerk. Anwer bungen finden überhaupt nicht statt, Täuschungen harmloser Personen und nun gar von neutralen Ausländern bleiben eine traurige Spezialität Englands, wo der Schnapskonsum gleichfalls eine Kriegscigenheit bildet. Unsere „Rekruten" sind vollauf gerüstet, der neuen britischen Armee zu be gegnen, auch wenn dieselbe auf dem Papier 4 Millionen beträgt. Dio städtischen Ui kor- ehmungen und vor Frühling. Im Herbst sind bekanntlich Besorgnisse laut geworden, daß die städtischen Unternehmungen, besonders Gasanstalten und Elektrizitätswerke, wegen Kohlenmangel den Winter.nicht an standslos überdauern würden. Diese Befürchtungen haben sich in keiner Weise erfüllt, und jetzt haben wir den Früh ling vor der Tür und mit ihm ein schnelleres Tempo im Wachstum der Tage, das Schlimmste für die „dunkle" Jahreszeit ist mithin überwunden. Und da wollen wir denn auch den Umstand nicht so tragisch nehmen, daß in folge der gesamten Kriegsverhältnisfr sich die Ausgaben dieser Anstalten etwas erhöht haben, denn ihnen stand schon oft tm Winter eine entsprechende Ersparnis gegenüber. Wo ein kleiner Preisaufschlag sich als notwendig erweist, kann dieser natürlich nur vorübergehend lein, und die Verbraucher werden sich schon in der Zeit darauf eingertch et haben, denn allen Stadtverwaltungen liegt es am Herzen, ihren Haus besitzern und Mietern keine unbedingt nötigen neuen Lasten aufzuerlegen, welche die Baulust und den wichtigen Zuzug erschweren könnten, die für eine dauernde Steigerung der städtischen Einnahmen so wichtig sind. vkk MMv-UNS Vie Kartoffeln. So veshältnis- Schöneberg 10 Personen verletzt. Infolge falscher Weichen- tellung fuhren an einer Straßenkreuzung zwei Wagen so tark zusammen, daß der Fußboden zujammengeschoben und erspltttert wurde, wobei einem Fahrgast der linke Unter- Vub der Reichshauplstadl. Infolge einer schwe ren Gasexplosion wurden in Ihrer Wohnung eine Frau und ihr fünfjähriges Söhnchen schwer verletzt. Durch die Gewalt des Luftdrucks wurde die Zimmerdecke durchschlagen, sodaß die Möbel aus der darüber befindlichen Wohnung in die untere Wohnung zum Teil htnabstürzten. Die Fenster des ganzen Grundstücks wie auch zahlreiche in der Nachbar schaft zersprangen, wodurch im ganzen noch zwölf Personen verletzt wurden. — Kampf zwilchen Schutzmann und Einbrechern. Der Juwelier Heyden in der Oranienstraße hörte nachts aus seiner Werkstatt ein verdächtiges Geräusch und holte sofort einen Schutzmann. Die Vermutung be stätigte sich. Die überraschten Einbrecher griffen plößlich den Schutzmann und den Juwelier mit ihren Brechstangen an. Die Angegriffenen gaben jedoch kurz entschloßen auf die Einbrecher mehrere Schüsse ab, die den einen Einbrecher töteten. Der andere wurde durch zwei Lungenschüsss schwer verletzt. — Durch ein Slratzenbaynungiück wurden in chenkel zermalmt wurde. Einem andern Verletzten mußte ofort nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus der linke Fuß amputiert werden. Japans Unersättlichkeit konkurriert mit derjenigen Englands in einem Maße, daß der Augenblick nicht mehr fern sein kann, in dem eine blutige Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Rivalen unvermeidlich wird. Ein früherer japanischer Minister forderte offen die eventuell durch eine Schutzherrfchaft zu verhüllende Annexion der niederländischen Inseln durch Japan. Wenn Japan nach der Besetzung von Java und Sumatra die Sundastraße be festigte, so könnte sich keine fremde Flotte den Weg nach Ostasten erzwingen. Was sagt man in London zu diesem Gedanken? Russisches. In der Narwaschen Apotheke in Peters burg, die zahlreiche Lazarette versorgt, kam eine Verwechslung zwischen Morphium und Chinin vor. In den Lazaretten Wnsn dann 28 Todesfälle infolge Vergiftung durch diese Medikamente vor. Verurteilung deutschfeindlicher vemonstra len in der Schweiz. Die Urheber der deutschfeindlichen Kund gebungen in Freiburg in der Schweiz anläßlich des Frei spruchs der beiden Schweizer Obersten wurden vom Frei burger Bezirksgericht zu je zwei Jahren Gefängnis verur teilt. Die betreffenden Leute hatten bereits Vorstrafen. Zwei Schiffe versenkt. Vor der französischen See festung Le Havre wurden Rotterdamer Meldungen zufolge der französische Postdampfer „Louisiane" und die norwegische Lark „Sirius" von Tauchbooten versenkt. Frauen bewähren sich auch als Schneeschlpper. Die Frauen, die bei dem letzten Schneefall von der Straßenreintgung in Berlin wegen des Mangels an männ lichen Hilfskräften eingestellt wurden, haben sich recht gut bewährt. Sollten noch weitere Schneefälle etntreten, was ja in diesem an Niederschlägen so reichen Winter nicht un möglich ist, so will man auch dann die M lüungen von Frauen gern annehmen. Di« vatlert«. In der „Liller Kriegszeitung" ist zu lesen: „Bitte, Herr Leutnant, hängen Sie doch Ihre elektrische Taschenlampe ab! Wenn Sie den Feinden in die Hände fallen, berichten sie wieder, sie hätten eine feindliche Batterie erbeutet." Kartoffeln als vlehfuller. Der Magistrat der Stadt Berlin hat eingehende Erhebungen darüber veranlaßt, in welchem Maße in letzter Zeit Kartoffeln innerhalb der Reichs- Hauptstadt zur Verfütlerung gelangt find. Es hat sich dabei ergeben, daß diese Verfütterung sich äußerstenfalls auf 1000 Zentner am Tage beläuft, also — da zur Ernährung der Bevölkerung von Berlin täglich 20 000 Zentner gebraucht werden — höchstens ö Prozent des Gesamtbeöarfs ausmacht. Es wird hierdurch die wiederholt vertretene Annahme wider legt, als ob die Verfütterung auf die gegenwärtigen Zu stände in der Berliner Kartoffelversorgung von irgendeinem Einflüsse gewesen wäre. Mäßig mtlv 0«r Winter gewesen tst, so Haven oocy seine Frostlauuen den Kartoffelverfand verschiedentlich recht be« rlnflußt, so daß stellenweise eine vorübergehende Knappheit entstand. Jetzt dürste es nun endgilttg besser werden, Kälte schaden werden in naher Zelt nicht mehr zu befürchten sein, und damit auch die Verfrachtungen auf keine Hemmnisse mehr stoßen. An Vorräten fehlt es nicht, und sie würden noch nutzbringender verwendet sein, wenn die Verwendung »u üebensmlrtelzwecken auch auf dem Großmarkte genau ronttolltert würde. Dl« kelogslrauung d«s Prinzen Joachim von proutzen, deS jüngsten und einzigen bisher unoermählten VvhneS des Kaiserpaares, mit der Prinzessin Maria Augusta von Anhalt fand am Sonnabend in Gegenwart der Kaiserin und des regierenden Herzog-paares von Anhalt im Königlichen Schlosse Bellevue bei Berlin stoii. Portugal und Salvarsan. Bekanntlich wird Saloarsan nur in Deutschland fabriziert und ist erklärlicherweise im Auslande jetzt ein sehr begehrter Artikel. Natürlich ist bei Ausbruch des Krieges für Saloarsan ein Ausfuhrverbot er lassen. Als nun in diesen Tagen in der Berliner Hohen- zollernapotheke ein Herr 100 Flaschen dieses Heilmittels ohne ärztliches Attest forderte, vermutete ein Angestellter ei nen Ausländer und benachrichtigte die Behörde. Der Herr wurde für den nächsten Tag bestellt. Als er erschien und nun gar 500 Flaschen Saloarsan forderte, geschah das Nötige, um die Sache aufzuklären. Wie sich herausstellte, hatte der Herr In gutem Glauben gehandelt und die An gelegenheit ist für ihn daher ohne Folgen geblieben; der Fremde hatte sich legitimiert als — Sekretär der portu giesischen Gesandtschaft. Aurückberufung der amerkanischen Truppen. Nach Londoner Meldungen aus Washington wurden die ameri kanischen Truppen, die Villa verfolgen, zurückgerufen. Wilson ist vorläufig noch gegen eine kräftige Einmischung, die darauf ausgebt, das ganze Land zur Ruhe zur bringeu. Die Amerikaner haben ihr Vertrauen zu Carranza verloren, und seine Macht nimmt beständig ab. Alle Berichte stimmen darin überein, daß der Zustand unter seiner Lerrschgst, kLUmmer utt als ie. ----
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