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Die WWen der merteil KnezsanWe. Daß die vierte Kriegsanleihe Erfolg haben nmß, versteht sich bei der großen militärischen Bedeutung des Geldes von selbst. Die Frage ist, ob sie auch Erfolg haben kann. Das heißt: ob die Vorbedingungen der Geld- bereitschast unbedingt gegeben sind. Die Antwort darauf gibt die Tatsache, daß sich im Verhalten des deutschen Ver mögens seit der dritten Kriegsanleihe nichts geändert hat. Es sind 12 100 Millionen Mark mehr in deutscher Reichs anleihe angelegt worden. Das ist der einzige neue Umstand. Im übrigen ist es dabei geblieben, daß nur ein geringer Bruchteil deutschen Geldkapitals zu Zahlungen an das Ausland verwendet wurde, während der Hauptbestandteil im Inland geblieben ist und sich im ständigen Austausch gegen Verbrauchsgüter besand. Die Ergiebigkeit des ge werblichen Kapitals hat nicht nachgelassen. In der Ver zinsung des Anlagekapitals ist keine Minderung, eher eine Steigerung eingetreten, da ja die beiden ersten Kriegs anleihen mit ihren Zinsen schon in voller Wirksamkeit sind, während der Zinsenlauf der dritten Anleihe am 1. April 1916 beginnt. Die Guthaben bei den Sparkassen haben sich wieder aufgefüllt. Die Einlagen bei den Banken sind nicht kleiner geworden, als sie vor Jahr und Tag waren. Die finanziellen Voraussetzungen eines schönen Erfolges sind also vorhanden. Sie werden durch die Zeichnungsbedingungen gefördert. Auf die Bedeutung des Vierteljahrstermins für den Ein gang von Zinsen, Mieten, Gehältern, Dividenden wurde Rücksicht genommen. Man denke allein an die rund 45000 Millionen, die in Reichs-, Staats- und Stadtan leihen, in Hypothekenpfandbriefen und industriellen Schuld verschreibungen angelegt sind. Hier bringt der Apriltermin einen bedeutenden Zinseneinlauf. Die Mehrzahl der Divi denden von Gesellschaften, die am 31. Dezember ihr Ge schäftsjahr abschlossen, wird im April ausgezahlt. Mieten und Gehälter, die vierteljährlich geleistet werden, kommen gleichfalls in Betracht. Die Anordnung der Zahlungs fristen für die neue Anleihe nimmt auf diese Verhältnisse soweit Rücksicht, daß sie zwei Vierteljahrstage in sich schließt: den 18. April und 20. Juli. Die Pflicht zahlungen sind zu erledigen am: 18. April mit 30 Prozent des zugeteilten Betrages 24. Mai , 20 „ „ „ 23. Juni „ 25 „ » » - 20. Juli „ 25 „ „ , „ Wie bei der dritten Kriegsanleihe sind auch diesmal — im Gegensatz zu den beiden ersten Kriegsanleihen — den kleinen Zeichnern Teilzahlungen von 100 Mark Nenn wert an aufwärts gestattet. Der Zeichner von 300 Mark hat je 100 Mark am 24. Mai, 23. Juni und 20. Juli zu bezahlen. Wer 100 Mark zeichnet, braucht erst am 20. Juli zu zahlen, weil die Teilsummen vorher niedriger als 100 Mark sein würden. Auch den Klagen über zu langsame Lieferung der Stücke ist wieder Rechnung getragen worden. Zu den Stücken von 1000 Mark an aufwärts werden von der Reichsbank, aus Antrag, Zwischenscheine ausgegeben, und zwar für die Reichsanleihe und die Reichsschatzanweisungen. Die Stücke unter 1000 Mark, zu denen Zwischenscheine nicht vorgesehen sind, werden mit größtmöglicher Beschleuni gung fertiggestellt und voraussichtlich im August ausgegeben werden. Es handelt sich bei diesen Fragen um eine reine Formsache. Wer Kriegsanleihe zeichnet, wird im allgemeinen nicht darauf bedacht sein, sie möglichst schnell wieder los zu werden. So lange wie die Fertigstellung und Ablieferung der Stücke dauert, kann wohl jeder warten. Es kommt also nur aus eine Geduldsprobe an, die zum Besten des Vaterlandes gebracht werden mutz. Ein sehr geringes Opfer im Vergleich zu den großen Vorteilen, die der Besitz der deutschen Kriegsanleihe bietet. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 13. März 1916. * Aus dem städtischen Haushaltplan. Der Voranschlag des städtischen Haushaltplanes für das Jahr 1916 sieht in Einnahme 34 765.80 Mk„ in Ausgabe 65 388,80 Mk. vor, so daß ein Fehlbetrag von 32 623 Mk. zu decken ist. Der Etat der Schulgemeinde weist einen Fehlbetrag von 18 580 Mark auf, während die Kirchgemeinde mit einem mutmaß lichen Fehlbetrag von 4400 Mark abschließt. Unter den Ausgaben sind u. a. für Kriegsaufwendungen 9050 Mark vorgesehen. * M änne r a b e n d. Am Mittwoch, den 15. d. M., Uhr abends soll im „Amtshos" ein Männerabend statt finden, bei dem Herr Superintendent Reimer-Dresden einen Bortrag (mit Aussprache) halten wird über „die Männer des neuen Deutschland und ihre Gemeinde". Möchten die Männer unserer Gemeinde, die zu unterschiedslosem Besuch herzlich eingeladen sind, durch zahlreiches Erscheinen den Zweck des Abends fördern helfen und gern Gelegenheit neh men, unsern neuen Herrn Ephorus kennen zu lernen. * Nach einer soeben eingegangenen Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern ist es künftig untersagt, Bäckereien, Konditoreien und Kaffees Butlerkarten zum Bezüge von Butter für ihren Gewerbebetrieb zuzuweisen. Diese Betriebe dürfen vielmehr mit Butter überhaupt nur insoweit backen, als sie Butter für den Geschäftsbetrieb unmittelbar von außerhalb Sachsens beziehen. * Eine soeben erschienene Bekanntmachung verbietet das Nicdeilegen beschlagnahmter Walnußbäume und den Abschluß von Verträgen, die auf den Erwerb nicht gefällter beschlag nahmter Walnußbäume gerichtet sind. (Übertretungen wer den mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder mit Geld bis zu 1500 Mark bestraft. W «Vk W schwarz, grün, blau in Frauen- und Kousirmandeugrößen sehr vorteilhaft, da ich sic von meinen vorzüglichen und preiswerten Lagerstvffen anfertigen ließ. unU grün, blau, braun, hell, schwarz, in allen Preislagen. D »W. UM D tzssssssssG * Theater. Der dramatische Verein „Frohsinn" hier hatte die Absicht, in diesem Jahr, wie er es jede Ostern getan hat, wieder ein Theaterstück zur Aufführung zu brin gen. Leider soll dies aus bestimmten Gründen nicht ge schehen. Wir bitten aber den geehrten Verein, das gewählte Stück doch zur Aufführung zu bringen, und wenn es auch nicht gerade zu Ostern ist. Der Verein „Frohsinn" ist ja von Weihnachten her noch in gutem Gedenken, und auch dieses Stück wird wieder gut besucht werden. E. U., im Namen vieler Rabenauer. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Bon den aufge triebenen 15 Ferkeln wurden 8 verkauft zum Preise von 38—90 Mk. pro Paar. Klingenberg. Zwischen den Bahnstationen Klingen berg-Colmnitz und Niederbobritzsch, an der sogenannten O-Brücke, hat sich am Mittwoch Abend offenbar ein Liebes paar überfahren lassen. Der Körper des jungen Mädchens war vollkommen zerstückelt und unkenntlich, während die verstümmelte Leiche des jungen Mannes bei der Ankunft des Zuges in Freiberg in der Lokomotive hängend vorge- funden wurde. Ueber die Persönlichkeit der Toten konnte bisher nichts festgestellt werden. Dem Anschein nach handelt es sich um ein den besseren Ständen angehörendes Paar. Dresden. Vom Schwurgericht wurde der ehemalige Kirchenkassierer Brockwitz wegen schwerer Amtsuuterschlagung (27 600 Mark) zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, Theater. Residenztheater. „Die Kaiserin", Operette vvn Brammer und Grünwald, Musik von Leo Fall. Der berühmte Komponist der Dollarprinzessin, des lieben Augustin hat sich hier sein Motiv aus den allerhöchsten Kreisen ge holt, die ins Buch der Geschichte gewichtige Fakta eingeschrie ben haben. Schon mit dieser Wahl seines Libretto hat er einen Erfolg zu buchen. Denn wer, ob Oesterreicher oder Deutscher, blickt nicht mit Interesse oder gar Ehrfurcht auf zu Kaiserin Maria Theresia? So unglücklich sie auch war in ihren Kriegen, wie sehr muß sie die Liebe ihres Volkes, ihrer Ungarn zumal besessen haben, daß ihre Herrschaft die Niederlagen dreier Kriege überdauerte! Wie sie die Volks seele gewann, das sehen wir vielfach im Stück. Wie sie als erste der Habsburger Herrscher jedem Zutritt zum Throne verspricht, die geistigen Führer des Volks den Adligen gleichstellt, dem Publikum Eintritt in ihren Schönbrunner Garten gestattet. Es sind Friedericianische Ideen, die auf sie abfärbteu. Mitunter war es ergreifend, das Landes mütterliche, wie es Frl. Grabitz so unübertrefflich gab, zu hören. Auch wie Herr Gühd den Kanzler Kaunitz sprechen ließ, gehörte zum Besten des Abends. Es muß überhaupt hervorgehoben werden, daß das Kulturhistorische des Libretto recht erfreulich rein dargestellt ward, daß besonders die Aus stattung geradezu restlos die höchsten Ansprüche befriedigte. Der Rahmen des 1. Altes, die Fernsicht des 2. waren vor nehm, geschmackvoll, die Kostüme glänzend. Diese Verschwen dung lohnte sich, es war in den Wandelgüngen, auf der Heimfahrt nur eine Stimme des Lobes zu hören. Und auch der historische Wert des Stückes hatte die Besucher gepackt, man merkte es aus der Wärme des Beifalls, der sachlich war, nicht Augenblickserfolg, wie er sich nach sogenannten Schlagern, nach Tänzen einstellt. War somit der Inhalt ernst, bedeutungsvoll, so fehlte doch auch nicht die humo ristische Note. Diese lieferte jene famose Keuschheitskommis sion, welche von liebedienerischen Höflingen erfunden ward, der wegen ihres Gemahls eifersüchtigen Kaiserin zu gefallen. Die Obcrhofmeisterin Gräfin Fuchs fand da in Ida Kattner eine durchaus würdige Vertreterin. Nur die Eheszene, das ganze Verhältnis zwischen Kaiserin und ihrem Gemahl, scheint mir von den Verfassern nicht richtig dargestellt wor den zu sein: eine geistig so hochstehende Fürstin wird kaum solch weiblichen Schwächen zugänglich gewesen sein. Zum 'mindesten wird sichs der Beurteilung nach zwei Jahrhunderten entziehen, und in Quellenschriften dürfte man wenig finden. Aber im ganzen ist der Inhalt des Stückes wie gesagt interessant, bedeutend, befriedigend. Wie hat nun Fall ihn musikalisch ausgewertet? Sach- und stilgemäß. Der Zeit entsprechend, schrieb er mehr Gavotten und Kontretänze, Lieder und graziöse Rezitative. Machte aber von der Lizenz Gebrauch, die mit den steifen Hoftänzen unzufriedene ju gendliche Prinzessin Therese den ersten Walzer tanzen zu lassen, ihrer Liebe und Sehnsucht Ausdruck gebend. Der orchestrale Teil ist recht polyphon und farbenreich gearbeitet, man erkennt schon den späteren erfolgreichen Komponisten. Sicher wird sich die Operette viele Freunde erwerben. P. KUstMtiWMM V empfiehlt Max Wünschmann, vorm. Heinrich. 2146 klötrliob unck uusmvkrrtot orbisltsu vir äio trsmOAS N4obriebt, class unser lieber öruäer, KebvLger null Onkel Kurt Lmit Lürßsr Krs.-Ink.-kvKt. Nr. 24. am 3, När? im ^Iter von 30 ckabron äureb Orauat- sxlitter sebver vervunäet rvurcko uncl bald äarauk vor- sobisäen ist. In tisker Trauer üie unä ^ngskönigv. kadenau, Vrvsdv», kadvdvrA. Rube sankt in krsmcker Urcko, Llektrisebe l.iekt unü Vamps bädsr :: bleRiinisetie vääsn aller ^rt. Wannenbad 3V kk. krausedad 10 kk. mpfiehlt Fritz Pfotenhauer. Muchtkonserven bei Fritz Pfotenhauer. MWnMbeiter, sowie Siuhlbsuer für bessere Arbeit sofort gesucht. solid und preiswert empfiehlt unter mehrjähriger Garantie Ubrmavberwvister, NitAUoä äsr Oarantie-Oemsinsebakt. VsmisokK« Manmnlselv, Nonig empfiehlt Lari Köber. Pfund 90 Pfg-, 72 50 empfiehlt Larl Köber. „OIobOl" das beste gegen Kleiderläuse, empfiehlt - IMgr-War 38 Spyialkarten voll sämtlichen Kriegs schauplätzen, mit Umschlag. 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