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auch mit Tabakbrühe behandelt (gebeizt) 85 M., Tabaklaugeü," auch gemilcht mit Tabakbrühe 100 M. Nach näherer Be stimmung des BundeSrats können Tabaklauzen, die zur Be kämpfung von Pflanzenschädlingen bestimmt sind, zollfrei abgelassen werden. Tabakblätter, bearbeitet (gan; oberteil- weise entrippt, auch mit Tabakbrühe behandelt sgedeiztj usw.), Abfälle von bearbeiteten Tabakblättern und Abfälle von Tabakerzeugnissen, auch gemischt mit Abfällen von RohlaW 280 M., Karotten, Stangen und Rollen, zur Herstellung von Schnupftabak 300 M., Schnupftabak, Kautabak, Pfeifentabak in Rollen oder Platten, Tabakmehl, Tabakstaub; Papier aus Stengeln oder Rippen von Tabakblättern 600 M., geschult- tener Rauchtabak 1100 M., Zigarren 700 M., Zigarette« 1500 M. ", Die Steuer, die ein schließlich entbehrliches Genuß- mittel trifft, ist so eingerichtet, daß der inländische Tabak bau von ihr günstig beeinflußt und nur der ausländische Labak, der zu den teueren Zigarren und Zigaretten verar beitet wird, stärker belastet wird. Für Zigaretten im kleinvcrkaufspreis werden Ariegrausschläge erhoben, ok für Zigaretten bis zu anderthalb Pfennige daS Stück, drei Mark für 1000 Stück und aussteigend über 7 Pfennig, La Mark kür 1000 Stück betragen. Aus aller Welt. wieder ein Spionageprozeh in Belgien. Soeben sand wieder ein großer Spionageprozeß vor dem Feldgericht der 2. mobilen Etappenkommandantur in Gent statt. An- geklagt waren 20 Belgier. Vier Angeklagte wurden zum Tode, acht zu Zuchthausstrafen von 10-15 Jahren verur teilt. Der Rest wurde freigesprochen. Das Urteil ist vom Gerichtsherrn bestätigt. Belgien gegen den Not» und Todnerlrag. Der Amsterdamer Vertreter der „Neuen Züricher Ztg." kann alle Meldungen über den bevorstehenden Beitritt Belgiens zum Londoner Separatfriedensoertrag dementieren. Das Mini sterium in Havre wolle nichts davon wissen ..ud betone, daß zwischen Belgien und den übrigen Kriegführenden kein Bündnisvertrag bestehe, daß dk Waffenbrüderschaft nur auf der Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutsch land beruhe und daher aushüren werde, sobald die Ver letzung nicht mehr bestehe. Mit den Kriegszielen des Vier- oerbandes identifiziere sich Belgien unter keinen Umständen. Die feierliche Bestätigung ihrer Verpflichtungen, die die Entente unlängst vollzog, haben auf die belgische Regierung die erwünschte Wirkung also nicht ausgeübt, obwohl die Verpflichtungen der Ententemächte in der völligen Wieder herstellung Belgiens sowie darin gipfelten, daß Belgien bei Aufstellung der Friedensbedingungen ein entscheidendes Wort mitzureden haben soll. Die neue Leipziger weizorganisalion soll und wird die auf Vernichtung der Leipziger Messe gerichteten Pläne unserer Feinde zu schänden machen. Der Rat der Stadt beschloß, in Gemeinschaft mit der Handelskammer und der Zentralstelle für die Interessen der Leipziger Musterlager, messen zur Förderung dieser Messen den Verein „Meßamt für die Musterlagermessen in Leipzig" zu bilden und bis auf weiteres jährlich den Betrag von 100 000 Mark für die Zwecke des genannten Vereins zu bewilligen. Die Stadt- verordneten sind diesen Beschlüssen beigetreten und haben die Satzungen des neuen Vereins genehmigt. Das Meß amt wird einer beamteten Körperschaft gleichkommen, in der die Fäden des Musterlageroerkehrs zusammenlaufen und die Propaganda und Organisationsarbeiten jeder Art ekle- digt werden. Mit dem Einfuhrverbot von Hüten beschäftigte sich eine in Berlin abgehallenc Versammlung zur Förderung der deutschen Hutmode. Der Vorsitzende meinte, daß Deutsch land in der Hutbranche augenblicklich säst ganz aus das befreundete Oesterreich angewiesen sei. Da durch die Be schlagnahme der Wolle eine Fabrikation billiger Hüte in Deutschland unmögliw gemacht sei, werde auch die Luxus- und Haarhuleinfuhr durch di« neue Verordnung gänzlich abgeschnilten. Die auf der Post lagernden Pakete gelang ten nicht mehr zur Verzollung, dte Vorräte in Deutschland seien äußerst gering. Für mehr als 10 Millionen Marl Velourhüte und für etwa S Millionen Mark Haarhüte habe man bisher aus Oesterreich elygeführj, für dte der Ersatz Lei Mauer von Leut. Historischer Noman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von W o lsfers d o r ff. M „Dieses Kästchen hier enthält das Erbe meiner Tochter," sagte, er, als er wieder zu der kleinen Gruppe Männer trat und Hendrick van Duyck das Kästchen überreichte. „Rettet es, wenn es wirklich gefährdet sein sollte und Ihr es zu retten vermögt. Ich vertraue Euch dasselbe an — weil ich hoffe, daß es dadurch in guten Händen sein dürste," „Ich werde es sorgfältiger wie mein Eigentum be- schützen," entgegnete der junge Mann, hocherfreut über das Vertrauen des alten Herrn und verbarg das Kästchen sorgfältig unter seinem Wamms. „Isth-s alles ?" fragte Humbert der bereits ungeduldig zu werden anfing, denn er wußte, daß dte angewandt List nicht lange anhalten würde. „Wohin sollen mir Euch begleiten?" Herr von Leuven sprach mit seiner Tochter einige leise Worte, dann nannte er Humbert einen Namen. „Wir wollen versuchen, durchzukommen," entgegnete dies". „Es wird gut sein, wenn wir versuchen mit mög- stchst wenig Aussehen aus dem Hause zu kommen, denn zu viel Augen sind auf Luch gerichtet." Humbert voran, dann Herr von Leuven und seine Tochter und den Schluß, sozusagen dte Echutzwache bil dend, Hendnck van Duyck und die Brauknechte, so ver- ließ das Häuflern das Haus. Wohl waren all die Au- gen der neugierigen Gaffer auf sie gerichtet, aber es wagte doch Niemand, sie zu belästigen, nicht einmal «ine un- günstige Bemerkung wurde laut, denn vor den Brauknech ten des Hern: von Artevelde hatte man mehr Respekt, wie sonst vor den Soldknechten de« Grafen Ludwig von Flandern. -»Jetzt zurück zu unsmm Kzhn/ raunte Humbert trachtet werden. Das Ausland müsse wissen, daß rö c uns mit eigenen Rohmaterialien und Fertigfabrikaien behelfet! können. Nach eingehender Debatte kam man laut „B. T/ dahin überein, daß die einzelnen Unterverbände sich mit Eingaben an die in Frage kommenden Behörden wenden sollen, um die Lage des Gewerbes, wie sie dte neue Ver ordnung mit sich bringt, zu beleuchten. eingefübrten LuxuSwaren sei zur Durchhaltung deS Krieges notwendig. Die Schädigungen müßten als Kriegsop er be- DaS Ausland müsse wissen, daß ü r uns stehle, da die deutschen Hussabnren außerstande leien, auch nur ein Drittel deS notwendigen Bedarfes zu liefern. Aehn- lich stehe es mit den erforderlichen Zutaten und Rohmate rialien sür den Damenputz, dessen Fehlen empfindliche Schä- den mit sich bringe. Die Herrenhutbranche habe berett- Um Abänderungen des Einfuhrverbots in einer Eingabe akt den Reichskanzler gebeten. n Wesentlich günstiger beurteilte ein anderer Redner bis Lage. Gerade die Putzbranche jel, lm Vegenpltz zu unnrr» Branchen, bis jetzt verschont geblieben, sie könne trotz des Krieges eine gute Geschäftslage aufweisen. Eine Stärkung der Valuta durch daS Verbot des An- und Verkaufs von Srieaszulage sür Bauarbeiter. Der Arbeitgeberbund sür das Baugewerbe beschloß, den deutschen Bauarbeitern vom 15. Marz ab trotz des Darniederliegens des Bau gewerbes freiwillig eine Kriegszulage zu den WhuWn Tariflöhnen zu zahlen und zwar: In Tariforten M zu 5O0O Einwohnern sür die Stunde 4 Pfg., in allen übrigen Tarifgebieten mit neunstündiger Sommerarbeitszeit S Pfg. für die Stunde. Diese Kriegszulagen entsprechen in ihrer Höhe den bei der Verlängerung der Tarifverträge In ande ren Gewerben, sowie den von staatlichen und städtischen Behörden durchschnittlich gezahlten Teuerungszulagen. Eine Verlängerung des am 31. März ablaufenden Reichstarif vertrages sür das Baugewerbe tst bisher an den hohen Forderungen der Bauaraeitergewerkschaften gescheitert. Da sich diese Gewerkschaften aber zu weiteren Verhandlungen bereit erklärt haben, erscheint eine Einigung noch nicht voll ständig ausgeschlossen. ! Markkhüchstprekse für Schweine wurden im König reich Sachsen festgesetzt. Diese Preise weisen in den niedriger gestaffelten Gewichtsklassen durchweg eine Spannung von 15 Mark für 50 Kg. Lebendgewicht zwischen Stall- und Marktpreisen auf. Die Verordnung enthält ferner dte Preise bei Abgabe geschlachteter Tiere durch die Gcoßfchiächter und verpflichtet Städte und Koinmunaloerbünde zur Festsetzung von Kleinhandslshöchstpreisen für Fleisch, sowie für alle Fleisch- und Wurstwaren, dte.vom Schwein hercühren. Eine besondere Anweisung gibt den unteren Behörden eine Preis liste an die Hand, über deren Sätze nirgendwo hingus- gegangen werden darf. Dagegen dürfen die Preils stach unten ohne weiteres ermäßigt werden. Die bisherige Spannung zwischen Fleifch« und Fettpreifen, die 40 Prozent betrug, fällt fort. Danach wäre nach den veränderten Ps- rechnungsgrundlagen durchweg ein Ausschlag von 35 Pfg. pro Pfund gerechtfertigt. Für Fleisch ist der Aufschlag teil weise stark, indessen erhalten die Käufer von nun an ein volles Pfund Schweinefleisch, während bisher infolge unzu treffender Preisfestsetzung den Fleischern erlaubt worden war, bis zu 200 Gramm Beilage zum Pfund Fleisch zu geben. Ferner wird laut „Leipz. N. N." noch bestimckt, baß zu Wurst nicht verarbeitet werden dürfen Rücken, Schwer, Bein- und Hinterkeulen, während Rückenfett und Bauch !e zur Hälfte sreigegeben werden. Rekrutierung und Alkohol. Die englischen Rekrll« tierungSmanöoer erfahren durch eine Eingabe von dreißig Amerikanern an daS amerikanische Generalkonsulat ein« eigenartige Beleuchtung. Diese Amerikaner möchten girn wieder vom englischen Militärdienst loskommen und be haupten in der Eingabe, daß sie ihre Einwilligung zum Eintritt in das Heer nur unter dem Einflüsse des Alkohols gegeben hätten. Sine halbe Million Schaden ist durch ein Schiffs- Unglück auf der Elbe entstanden. Bei Torgau fuhr im Nebel ein mit 13 000 Zentnern rumänischem Mais beladener Elb- kahn so heftig gegen einen Brückenpfeiler, daß er zertrümmert wurde. Dte Ladung im Werte von mehr als einer halben Million ist wahrscheinlich verloren. Der Kahn, der etwa 100 000 Mark Wert hat, ist Eigentum der Orsterreichischen N.-W.-Dampfschiffahrts-Gesellfchaft. , „ Ein Schatzgräber. Der als Schipper nach Belgien eingezogkne Landsturmmann Rein aus Haldsnbrck stieß dort plötzlich beim Graben auf einige Kisten, dis bei näherer Prüfung Gold- und Silbergeräte im Werte von 49 000 M, und für über 120 000 M. Wertpapiere enthielten. Die deutsche Militärbehä-de, der der Fund ausgeliefert wurde, wird zu erforschen juchen, was es für eine Bewandtnis mit dem Schatz hat. Aum Tode durch den Strang verurleilk. Vom Linzer Divistonsgertcht wurde der Buchbinder M. aus Trient wegen Verbrechens der Spionage, des Hochosrcaies und der Ma- festätsbeleidigung zum Tode durch drn Strang und fein Komplice, der Sattler D. aus Rooereto wegen Verbrechens deS Hochverrates und der versuchten Vorschubletstung zur Desertion zu einer schweren achtzehnmonatigen Kerkerstrafe verurteilt. Exploflons-Unglücke. Auf dem Saarbrücker Gußstahl werke wurden durch die Explosion einer Sauerstoffflasche vier Arbeiter getötet und dret fchwer verletzt. — Aus bisher noch unbekannter Ursache explodierte in einem Chemnitzer Fabrikgebäude ein Gasentwickler. Die Explosion war so stark, daß das Dach deS Gebäudes in dis Luft flog. In der Umgebung wurden mehrere Fensterscheiben zertrümmert. Da gerade Arbeitspause war, kamen Personen nicht zu schaden, außer einem Arbeiter, der an der Hand leichte Ver letzung erlitt. — Auf der Grube „Frohe Zukunft" bei Halle platzte ein Dampfkessel aus noch unbekannter Ursache. Der Heizer wurde an die Wand geschleudert und gelötet. ' Königin Elisabeth von Rumänien, mit deren Ab leben nach dem jüngsten amtlichen Bericht leider zu rechnen war, ist den Rumänen eine treue und fürsorgende Landes« mutter gewesen und doch im Grunde ihres Herzens eine echt deutsche Frau geblieben. Die Dichtungen, die die Königin unter dem Schriststellernamen Carmen Sylva herausgab, find von deutschem Gemüt und deutschem Getst erfüllt. Die Königin wurde ülS Tochter deS Fürsten Hermann zu Wied und dessen Gemahlin, der Prinzessin Marie von Nassau, am 2ö. Dezem ber 1843 in Neuwied geboren. Sie vermählte sich im No vember 1809 mit dem Könige Karl von Rumänien, dem Prinzen von Hohenzollern, der in« April 1868 durch Volks abstimmung und mit Genehmigung der europäischen Groß mächte Fürst von Rumänien geworden war, Eine Hlaschsnpoft des „L 19". Von dem in der Nordsee infolge des unmenschlichen Verhaltens des englischen Kapitäns des „King Stephan" untergegangenen Lustschiff „L 19" war bisher keine Spur zu entdecken und auch alle Nachforschung nach der helden mütigen Besatzung waren ohne Erfolg. Jetzt hat laut „Magd. Ztg." der schwedische Segler „Stella" eins durch das Skager Nak in das schwedische Gewässer getriebene Flaschenpost des deutschen Luftschiffes bei Gotenburg auf gefischt. Sie enthielt drei Briefe des Führers des Luft schiffes, Kapitänleutnant Loews aus Lübeck. Z-vei Briefe sind an seine Eltern und an seine in Lübeck zurückgebliebene Frau und seinen Sohn gerichtet. Er schreibt darin, daß das Luftschiff sich infolge des Versagens der Motoren nur noch 100 Meter über dem Meeresspiegel befinde und er er warte, daß es tns Meer fallen würde. Der dritte Brief wurde geschrieben, als das Schiff schon mit den Meeres« wellen kämpste; in ihm sagte der Führer, daß die ganze Besatzung sich in Seenot befinde. Es ist unzweifelhast fest- gestellt, daß „V 19" im Gegensatz zu der englischen Be hauptung an dem letzten großen Angriff auf England nicht teilgenommen hat, denn gegen Mittag des Unglückstages kam es noch mit Richtung Nordsee über Lübeck. Aus dem Elysee. Vor kurzem hat erst depeschiert — Der Präsident dem Zar: — „Der Sieg ist nicht mehr wett entfernt, — Das pfeift bald jeder Start" — DaS stand in allen Blättern drin, — In Wonne Frankreich schwamm, — DaS deutsche Reich sollt' glauben dran — Grad wie ein cirmeS Lamm. — Doch über Nacht geschah eS dann, — DaS Lamm ward schnell ein Leu, — Der Präsident er schreckt rief aus: — „Was ist das meiner Treu! — Wenn mit dem Zaren ganz fidel — Per Draht ich mal parlier', — Dann wird es nötig gleich darauf, — Daß ich mich de mentier'! — Gut ist nur meine Katze mir. — Wo bist Du?" — Die war raus, — Sie ließ ihr „Herrchen" flugs allein ! — Und sucht' sich eine Maus. > ———, Hendrick van Duyck zu, als sie erst aus der Enge der Gasse heraus waren. „Wir kommen damit am schnellsten weiter und außer Gefahr." „Wird derselbe auch soviel Personen fassen?" „Aus keinen Fall," entgegnete Humbert auf diese Frage Hendrick van Duycks. „Ich werde meine Leute auch aus einem anderen Wege nach Hause schicken, sie würden uns nur hinderlich sein." „Wohin geht es?" fragte Hendrick van Duyck leise, sodaß es Herr von Leuven und seine Tochter nicht hören konnten. „Es ist ein sicheres Plätzchen, wohin er gebracht sein will," antwortete Humbert; er hatte aber nicht leise genug gesprochen, denn Herr von Leuven hatte die letzten Worte vernommen, und sagte daher zu Hendrick van Duyck ge wandt: „Ich weiß für den Augenblick nichts besseres, als mich an eine etwas abseits wohnende ehemalige Bedienstete unseres Hauses zu wenden. Hoffentlich kann ich mit mei ner Tochter bald wieder in mein Haus zurückkehren; ich halte unsere Genter Bürger sür zu vernünftig, daß sie mir die Rückkehr in mein Haus verwehren sollten." „Hofft immerzu, Herr, aber ich denke dieses Mal wird er Ernst," bemerkte Humbert einen Augenblick stehenblei bend und den alten Herrn fest anschauend. „Die Genter wollen nichts von den Franzosen wissen und werden ihren Willen durchsetzen. Warum hält der Graf aber auch so an seinem Willen fest." „Wird die englische Freundschaft vielleicht Flandern mehr Glück bringen," entgegnete Herr von Lenven. „Ob Frankreich, ob England das Glück Flanderns bedeutet, ich vermag es auch nicht zu behaupten. Steigt ein, Herr, ich werde Eurer Tochter behilflich sein." Bei diesen Worten waren die vier Personen vor dem Kahn angelangt. Humbert hatte aber nicht nötig, Blanca zu Hessen, denn Hendrick van Duuck war jchon schnell an die Seile der jungen dichtverichleierten Dame getreten und bot ihr seine Hand. Von Humberts kräftigen Armen vom User abgestoßen glitt der Kahn auf der ruhigen Wasserfläche des Kanals, der ganz Gent durchzog, rasch dahin, bis ein entlegener Stadtteil erreicht war, den Herr von Leuven bezeichnet hatte, wo er mit seiner Tochter zu landen wünschte. Hier in diesem Stadtteil, der zumeist von ärmeren Leu ten bewohnt zu sein schien, wie die hiittenähnlichen Häu ser bekundelen, herrschte Ruhe. Hier kümmerte man sich augenscheinlich wenig um das, was dte Bürgerschaft Gents so in Aufregung versetzt hatte. Herr von Leuven reichte Humbert und Hendrick van Duyck die Hand und sagte: „Ich danke Euch von Herzen. Hier in dem zweiten Häuschen werde ich mit meiner Tochter vorläufig Unter kunft suchen. Hoffentlich dauert es nicht lange und wir sehen uns recht bald in meinem Hanse wieder." „Auf Wiedersehen!" flüsterte auch Blanca, als ihr Hendrick van Duyck das kleine Kästchen reichte, das ihm anvertraut worden war. Auch gab sie ihm die Hand und er empfand es wie ein großes Glück, als sie seinen Hän dedruck erwiderte. „Wann können wir uns Wiedersehen?" fragte Hendrick van Duyck. „Wenn Ihr nwllt, Ihr werdet immer willkommen sein." „Vorausgesetzt, daß Ihr Euch nicht scheut, den Weg hier heraus zu wagen," fügte der alte Herr den Worten seiner Tochter hinzu. „Hier wohnen nur arme Fischerfa milien, aber aufrichtige Leute, die sich nicht weiter um den Streit der Parteien kümmern." Während Herr ?on Leuven und seine Tochter sich ent fernten, bestiegen Humbert und Hendrick van Duyck den Kahn, um schnelssiens wieder nach dem Brauhof zurück- Mabren. -