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schuft geriet, erhängte stry in einer FeldjcheUn« Ler BÜW^ meister LeS unterfränkischen Städtchens Schallseid. Gegenüber der RunSgebnng ve» preußischen Ab- georvnetenhause», worin er dessen dudgekommisfion im Interesse des Landes für schädlich erachtet würde, wenn sich auS der Stellungnahme der Reichsleitung gegenüber Amerika die Konsequenz einer Einschränkung in unserer Freiheit, einen uneingeschränkten und dadurch voll wirksamen Unterseeboot« krieg zum geeigneten Zeitpunkt gegenüber England aufzu« nehmen, ergäbe, wird der Reichskanzler seinen Standpunkt ium Ausdruck bringen. Die Leitung der auswärtigen Politik und der Kriegführuna ist, wie die „Nordb. Allg. Ztg/ sich angesichts jener Kundgebung festzustellen gezwungen sieht, ausschließliche» verfassungsmäßiges Recht deS Deutschen Kaiser». Während die Oberste Heeresleitung parlamentarischen Einflüssen überhaupt nicht unterliegen kann, gehört dje par lamentarische Behandlung auswärtiger Fragen vor da» Forum des Reichstage». Der Rächer seiner Ehre. Im Oktober vergangenen Jahres erregte die Erschießung des Kaufmanns Weiß auS Wien im Restaurant des Münchener Hotels Excelsior durch den aus Wien gebürtigen Dr. Strauß, Stabsarzt der k. u. k. Armee, berechtigte» Aufsehen. Unter der Anklage des Tot schlags hatte sich nun vor dem Münchener Schwurgericht Dr. Strauß zu verantworten. Die Verhandlung nahm mehrere Tage in Anspruch und endete mit der Freisprechung des Angeklagten. Dr. Strauß hat bi» zum letzten Augenblick seine Frau, die trotz aller Versprechungen die Beziehungen zu ihrem Geliebten Weitz aufrecht erhielt, geschont und wollte eS selbst noch vor dem Richter. Die Verlesung der Briefe der Frau Dr. Strauß, die sie gleich nach ihrer Hochzeit an Weiß schrieb, erregten berechtigte Entrüstung im Zuhörer raum, und ein medizinischer Sachverständiger bezeichnete so gar diese Frau als hysterische Kanaille. Der Anglagte sagt Über die Szene im Hotelrestaurant, daß er durch die cynischen und höhnischen Bemerkungen deS Weiß so erregt worden sei, daß er, seiner selbst nicht mehr mächtig, den Revolver gezogen und blindlings auf Weiß geschossen habe. Nach der Tat hat sich Dr. Strauß sofort der Polizei gestellt. Schüsse ans den valtanzu«. Der Eigentümer deS .Cafe Newyork", Destber Bano, der au» Konstantinopel in Budapest eingetroffen ist. erzählte, er sei am 21. v. M. Im Balkanzug, auf den zwischen Risch und Pirot geschossen wurde, verwundet worden. Eine Kugel habe seinen rechten Fuß durchbohrt. Von einem deutschen Arzt sei er mit einem Verband versehen worden. Die Kugel habe der gewesene Belgrader Gesandte Tschapratschikow, der sich in dem Zuge befand, an sich genommen. Bano erzählt ferner, e» sei auf den Balkanzug, der am Montag abend in Konstantinopel einiraf, ebenfalls geschossen worden. Eine Kugel sei in ein Schlafkupee gefallen, stdoch ohne jemanden zu treffen. Vie Rettung bei kafselexploflonen an Tord. Eine amerikanische Zeitung macht einen eigenartigen Vorschlag, dem Verbrühungstode bei Kesselexplosionen an Bord zu ent gehen. Der überhitzte ausströmende Dampf sucht bekanntlich nach oben hin zu entweichen, doch erreicht er sicher sein Opfer, wenn man versucht, durch eine Tür zu entkommen, da er sofort nachströmt. DaS Beste ist eS, wie die Zeitung vorschlägt, eine vollgefüllte Badewanne in eine Wand so einzubauen, daß bei der Explosion der Hetzer in da» Wasser springen, unter die Zwischenwand durchtauchen und aus dem Nebenraum entweichen kann. Diese Einrichtung soll sich auf einigen amerikanischen Schiffen auch schon bewährt haben. Das Aeberflieaen dar Gebirge ist naiurgemäß mit viel größeren Gefahren verbunden als eine Erkundungsfahrt Iber ebenes Gelände. Wenn auch dabei schon die ver- chiedenen Luftflröme Wirbel erzeugen, die manchen kühnen Flieger zum Absturz brachten, wenn auch dabei die aefurch- eien Sonnenböen ihre Tücke zeigten, trifft man im Gebirge iber den Bergspltzen regelmäßig diese Wirbel an, die, wie )ie Luftflotte" ausführt, aus tiefen, sich kreuzenden Tälern und Schluchten aussteigenden Lnftströmungen sich bilden und selbst ein Luftschiff ausS äußerste gefährden können. Das Schwierigste ist natürlich, im Hochgebirge einen geeigneten Landungsplatz zu finden. Es käme da nur ein Talkessel in Betrachts der von nicht allzu hohen Bergen eingeschlossen ist, eine Zufuhr von Material ermöglicht und allen sonstigen für die Luftschiffahrt unbedingt nötigen Anforderungen ent spricht. Unter diesen Verhältnissen haben besonder» die Italiener zu leiden, denen eS unmöglich ist, sich in der Luft erfolgreich zu betätigen. vis Aürayöa in Portugal dauern fort. Sie sind teils auf Hungersnot, teil» auf die englischen Wühlereien »urückzusührcn. In Lissabon wurden von den Demonstranten Bomben geschleudert. Ein Wachtmeister und zwei repu blikanische Gardisten wurden getütet. Die Angreifer wurden durch Revoloerschüsse vertrieben. In anderen Vierteln sind mehrere vomben explodiert und haben Sach schaden angerichtet. Die Behörden haben Vorsichtsmaß regeln ergriffen. Das Palais des Gouverneur» wird von Militär bewacht. Die Sitze der Arbeitersyndikate find von Truppen umgeben. Die Ausständigen suchen einen General streik herbeizuführen. Der Verkehr der Straßenbahnen ist eingestellt. Alle Verhafteten wurden auf Kriegsschiffen inter niert. Die Agitation hat in allen größeren Orten zuge nommen. In Montemar wurde der vürgermeifler ge- foltset und hingerichtet. In andern Städten drang die Menge in die Kornmagazine ein und schleppte da» Getreide fort. Neberall werden Truppen zum Eingreifen bereit gehalten. Vie AucksrpeslssrhShung kommt für die Konsumenten nicht in Frage, sie gilt lediglich vom 1. Oktober d. I. ab lm Verkehr zwischen Landwirten und Robzuckerfabrtken einerseits und zwischen Rohzuckerfabriken und Raffinerien andererseits. Zu Angstkäufen von Zucker liegt also nicht Klingst« Anlaß vor. Die Kugel traf. Von Gustav Falke. In Polen steht eine Birke im Feld, Kein Kreuz darunter, kein Stein, Da liegt mein Liebster, da liegt mein Held Ganz mutterseelenallein. Zu Weihnacht wollten wir heiraten gehn, Da bot sein Kaiser ihn auf; Ich hab' ihn durchs Tor marschieren sehn, Er winkte noch einmal heraus. Zwei Rosen trug er am Gewehr, Und die, die waren von mir. Wie war er schmuck! Er schritt daher Grad' wie ein Offizier. Er war so gut, so treu und so brav, Und hatte sein schönes Brot. Die Trommel ries und die Kugel Iras, Und nun ist mein Liebster tot. Weine nicht! Ich halte dich! In meinen schweren Stunden Bist du mir nah. ES brennen meine alten tiefen Wunden — Doch du bist da. Ich halte dich, du meines Lebens Leuchte, Ach geh nicht fort! Dein frommer Blick, der schlimme Geister scheuchte, Mein Trost und Hort. Du weinest — weinet nicht ihr trauten Sterne, Strahlt froh und licht! Ich hör' des Frohsinns Glockenton so gerne — Drum weine nicht! Aus der Kriegszeit. Von Han» Wald. Am Tage Mariä Lichtmeß vor drei Jahren war eS ge wesen. Da hatten die jungen Leute aus dem Orte zur Musterung in die Stadt gemußt, und viele erwartungsvolle Blicke waren ihnen gefolgt, als sie in der Frühe zum Bahn- Hof hinauSstampften. Namentlich aus den Mädchenaugen. Und nicht alle schauten so froh drein, wie die braune Ursula, die Schneebälle zwischen die abziehende Schar warf und damit die Pelzmütze des Dorfschulzen traf, der halb drohend, halb lachend zurückschaute. Denn die Ursula war seine ein- zige Tochter. Die hatte auch einen Burschen unter den Abziehenden, den Konrad, den kunstfertigen Holzschnitzer, der ein gutes Stück trotz seiner jungen Jahre verdiente, einer der schmuck- - sten jungen Leute tm Orte war, in den Gedanken der Ursula sogar der allerschmuckste.,aber doch einen Fehler in den Ler Trauer roo Lent. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von Wolffersdorff. 25 Erwartungsvoll folgte der junge Mann dem Brau herrn und trat mit ihm in ein Gemach, dessen Ausstat tung und Anordnung, sowie die Art der Gegenstände so fort auf das Walten eines weiblichen Wesens schließen ließ. Die Bewohnerin trat den Eintretenden jetzt entgegen, eine hohe Mädchengestalt, in einfachem, aber kleidsamen Hausgewande, das reiche goldblonde Haar in starken Flech ten um das Haupt gelegt, die das jugendliche, aber mehr ausdrucksvolle als schöne Gesicht wie in einen Rahmen schlossen. „Meine Tochter Meta/ sagte der Brauherr, die bei den jungen Leute einander vorstellend, „Hendrick van Duyck unser Gast und künftiger Hausgenosse." Ein flüchtiges Rot färbte die Wange derjungen Dame und während sie den Gruß des jungen Mannes kalt und förmlich erwiderte, ließ sie einen so eigentümlichen Blick ihrer blauen, ernsten Augen über ihn gleiten, daß er leicht tn Verirrung geriet, auf das eintönige Willkommen, Mit dem sie ihm die weiße Hand reichte, eine unzusam- menyangende Entschuldigung stotterte, daß er vielleicht zu einer ungelegenen Zeit gestört habe. „Sie stören durchaus nicht, die Gäste dieses Hauses sind NM zu jeder Stunde willkommen. Ihr seid schon einige Tage in Gent?" > „Ja," entgegnete Hendrick van Duyck „und erst heute vergönnt mir Herr von Artevelde das Glück, seine Tochter zu sehen." „Um so häufiger wird Dir künftig hin dieses Glück zu Teil werden," wandte der Brauherr ein. „Meta ist M Art Einsiedlerin, mußt du wissen und ihce Schuld ist, es, daß es so still in diesem alten Hause ist. Aber das wird anders werden, hoffe ich; Deine Lebenslust wird die ihrige wohl nun auch bald wecken und sie etwas aus- muntern." „Hierin hat mein Vater doch nicht ganz recht," ver setzte Meta von Artrvelde ruhig. „Gewiß liebe ich es, meist sür mich alleine zu sein, aber nur, weil ich am ge räuschvollen Leben keinen Gefallen finde und sonst habe ich auch Niemand an den ich mich passend anschließen könnte." „Das ist es ja eben, was nun anders.werden soll! We- der Dirks noch die alte Trude sind passender Umgang sür ein Mädchen in Metas Alter und Philipp, nun — Geschwister sind selten eines Herzens und eines Sinnes. Aber Hendrick bringt Jugend und Lebensfrische in un- ser Haus, da findet sich denn die Unterhaltung schon von selbst." „Da befürchte ich doch, daß Ihr eine zu günstige Mei nung von mir hegt," sagte Hendrick van Duyck. „Ich werde kaum so viel neues Leben in Euer Haus bringen können — und Eure Tochter Meta wird vielleicht gar nicht einmal mit meiner Lebensanschauung übereinstimmen, ich weiß ja nicht, welche sie hegt." „Wird sich alles finden!" lachte der Brauherr. „Jugend findet sich leicht zur Jugend und die Lebensanschauung kommt hier nicht in Frage. Rom ist auch nicht an ei nem Tage erbaut worden! Gib Dir nur Mühe und es wird Dir endlich doch gelingen." Der junge Mann fühlte sich in der unbehaglichsten Lage. Machte ihn die Aufgabe, die Artevelde so rück sichtslos stellte, ohnehin befangen, so steigerte sich diese Befangenheit noch durch den Eindruck, den des Vaters Worte sichtlich auf das junge Mädschen machte. Die kalte Einsilbigkeit, mit der sie das Gespräch fortführte, ließ ihn fühlen, daß seine Gegenwart ihr lästig wurde und je Mh? M der Lgusbkrr bemühte, die be^L iume» LM SM Anschauungen von de» Mädchens Vater hatte, er war ohne Landbesitz. Und so leicht wählten die Dorfbewohner nie manden zum Vorsteher, der nicht wirklich seßhaft war. Der Schulze meinte aber, sein Schwiegersohn müsse auch einmal sein Nachfolger im Amt werden. Die Ursula ließ sich des halb keine grauen Haare wachsen, sie war noch jung, und ihr Liebster ebenfalls. Schlank war er, wie eine Tanne, und so ward er „an- gesetzt". Nun, die beiden Jahre gingen vorüber, die Zeit war abzusehen. Dann war es bald so weit zum Heiraten, bis dahin mußte der Vater seinen harien Kopf nachgerade etwa» geändert haben. Dem flotten und frischen jungen Menschen gefiel eS gut beim Militär, und in der Kompagnie, io meinte die Ursula, war er wieder der allerschmuckste, AIS er Pfingsten zu Urlaub nach Hause kam, waren di, Mädchen rein weg In ihn. Die Schulzentochter war glück lich, und auch al» später tm Sommer der Vater auS der Zeitung von allerlei KriegSlärm vorla», konnte ihr da» daS froh« Gesicht und die Grübchen im Kinn nicht rauben. Und der Holzschnitzer dachte ebenso. Wenn wirklich ein Krieg kam, nun, so dauerte der schließlich auch nicht länger als 1870. Und dann konnte um so früher geheiratet werden. Der alte Schulze winkt« freilich nach wie vor abwehrend mit der Hand, wenn vom „Freien" die Rede war, aber kam Zeit, kam Rat. Man mußt« nur Pulver g<rochen haben. Gerade al» di« Sens« auf den Feldern tlang, kam der Krieg. Tränen flossen so viel wie der Morgentau, aber der Konrad und die Ursula ließen e» bei Kuß und Handdruck bewenden. Der liebe Herrgott konnte eS mit ihnen doch nur gut meinen. Und übers Jahr saßen sie wohl im eigenen Heim al» Mann und Frau. Am Sedantag 1914 schrieb der Konrad in einer Feld karte: „Weihnachten sind wir wieder zu Haus!" Ader diese grüne Hoffnung verwelkte im Winier, zum WethnachtSfest saß der Konrad draußen im Schützengraben. Heil und ge sund, aber fern von der Liebsten, die in des Vaters Haus für zwei schaffte, um sich die Gedanken zu vertreiben. Nun, der Winter ging. Und was der nicht gebracht hatte, baS konnte im Frühling oder Sommer werden. ES mußte auch wohl kommen, denn die Feinde brachten nichts vorwärts. Da fingen auch die Italiener noch mit dem Krieg an, und der Konrad schrieb, wir werden jetzt doch wohl noch etwas warten müssen. In diesem Erntesommer führte Ursula selbst die Sense ür fehlende Schnitter. Zum zweiten Weihnachten wird er zu Hause sein, meinte bi« Wartende. Die Herbsttage vergingen grau, zwei Jahre war der Konrad schon bei den Soldaten. Im Frieden hätte er schon wieder den Bürgerrock getragen, der Krieg, der arge Krieg. Und dann kam der Tag, der die Harrenden baheim bö» erschreckte, der Konrad war von einer tückischen Kugel jn bi« Brust getroffen, und nur seine gute Natur haue ihn über baS Aergste fortgeholfen. Diesmal braucht« Ursula die DeihnachtSkiste nicht heimlich sür den Fernen zu packen; der Vater schwieg, aber al» das Mädchen die Kiste zunageln wollte, sand sie zufällig eine neue silber- beschlagene Pfeife. Die hatte der Schulze heimlich htnetn- gesteckt. Im Dorfe hatten sie geweint, der Winter werde so trost los dahin gehen, weil die jungen Leute immer weniger ge worden waren, aber e» fehlte keinen Tag an rüstigem Schaffen, und so flogen die Tage dahin. Das neue Jahr kam, da» dritte, in dem Krieg geführt würde, 1914, 1918, 1916! Aber wenn sie zu Häuft wohl fragten, wie lang« wird eS noch bauern, so schrieb der Konrad aus dem Laza rett. „Wenn ich heil bin, geht's wieder hinaus!" Länger wurden bi« Lage, um diese Zeit gab's sonst im Orte den Maskenball. Und dann kam der Tag Mariä Lichtmeß. Am zweiien Februar vor drei Jahren war der Konrad zur Musterung gezogen, und hatte die Ursula ihm einen Schneeball nachgeworfen. Heute lag draußen kein Schnee, der Sturm jagte draußen umher. Es war still im Hof, der Vater war zu Stadt. Jetzt knallte draußen seins Peitsche, er kam schon zurück. Gewohnheitsmäßig ging Ur sula hinaus, da half der Vater einem Soldaten zur Erde herab. „Da, Mädele," sagte er, „da ist der Konrad. Er soll bei uns gesund werden. Er will wieder hinaus." — „Du böser, böser Bub/ grollte die Ursula. Aber der Kon rad lachte. „Geht nicht anders, Mädele, da» muß sein. Heute vor drei Jahren ging ich zum ersten Mal zu den Soldaten, und ich bleib' dabei bis der Krieg vorbei ist. Dann ist Hochzeit, was Schwiegervater?" „DaS soll wohl sein," nickte der Schulze. einander näher zu bringen, umsomehr glaubte Hendrik van Duyck zu bemerken, daß sich die anfängliche Gleich gültigkeit Metas in Widerwillen verwandelte. So war er denn froh, als er endlich die Gelegenheit ergreifen und sich verabschieden konnte. „Laß Dich durch Metas zurückhaltendes Wesen durch aus nicht abschrecken," ermunterte der Brauherr seinen jungen Gast. „Sie verlor frühzeitig ihre Mutter und in der dadurch in mein Haus eingezogene Einsamkeit ist sie etwas verschüchtert worden. Ich möchte sagen, sie ist zu ernst, zu nachdenklich für ihr Alter." Hendrick van Duyck schwieg. Er hatte den bestimm ten Eindruck gewonnen, daß Meta von Arteoelde keines wegs verschüchtert war. Ihr Benehmen ließ vielmehr auf einen starken Charakter schließen und einen festen Willen, der sich keineswegs bewegte, wie ein schwankendes Rohr im Winde. 9. Kapitel. Die nächsten Tage flossen in derselben musterhaften Ordnung und Zeiteinteilung wie seither im Hause de, Brauherrn dahin. Meta von Artevelde erschien jetzt re gelmäßig bei Tische, blieb aber so einsilbig und kalt, wie sie bei ihrem ersten Begegnen mit Hendrick van Duyck gewesen war. Sie nahm an der Unterhaltung nur wenig Teil und verließ dar Zimmer auch sofort wieder, sobald nach der Mahlzeit das Tischgebet gesprochen worden war. Zu den täglichen Besuchern des Blauherrn gehörten einige Männer, die stets um dieselbe Stunde erschienen, immer in dasselbe Zimmer geführt wurden und mit dem selben Glockenschlag das Haus verließen. Cs war dies re gelmäßig in der zehnten Abendstunde. Wer die Männer waren und womit sie sich mit dem Brauherrn die Zeit vertrieben darüber konnte HenM M HM MW