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Rabenauer Anzeiger : 19.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191602190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-19
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 19.02.1916
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Die Herrschaft zur See. Slu Ehrenplatz auf den Ozeanen. WM- und Macht, Deutschland schützt die Ireiheit der Meere. England fühlte sich bisher al« Beherrscher der Meer« und glaubte auf Grund dieses von ihm aufgestellten «Nb von den meisten Nationen gläubig angenommenen Dogma« Herrenrechte beanspruchen und Willkürakte begehen zu können, Wenn die Zahl für die Macht entscheidend wäre, dann hätte England freilich ein Recht auf feinen Anspruch, denn bi« Zahl seiner Schiffe übertrifft bet weitem diejenige Deutsch lands oder irgendeiner anderen Seemacht. Wie wenig aber dis Zahl in großen und entscheidenden Fragen bedeutet, daS hat dieses gewaltige Völkerringen, in dem Deutschland mit feinen Verbündeten sich einer ganzen Welt von Feinden aegenüber siegreich behauptet, an den Tag gebracht. Mit stolzer Freude darf eS jeden Deutschen erfüllen, daß nicht nur unser altbewährtes Landheer in Ost und West und Süd den Sieg an seine Fahnen fesselt, sondern daß ihm sich auch unsere junge Marine ebenbürtig angereiht hat. Die Heldentaten unserer Kriegsschiffe während dieses Krieges sichern Deutschland für alle Zeiten einen Ehrenplatz aus den Weltmeeren. Der echte Seemannsgeist, den England in Erbpacht ge nommen zu haben vermeint, lebt in der deutschen Marine. Ihr ist keine Aufgabe zu schwierig oder gefahrvoll. Mit einem Heldenmut und einer Kühnheit, die selbst daS feind liche Ausland bewundern muß, haben unsere Kriegsschiff« und Unterseebote unvergleichliche StegeStaten verrichtet und den Wahn von England» Hegemonie zur See gründlich zerstört. Nicht nur auf den weiten Meeren, wie neuerdings noch der kecke Möwe-Flug bewies, sondern auch unmittelbar an feinen Küsten ist England vor kühnen Husarenstreichen deutscher Torpedo- und Unterseeboote nicht mehr sicher. Die Versenkung des neuen Kreuzers „ArabtS" an der Dogger bank, wo einst der russische Admiral RostsestwenSki eine harmlose Ftscherflottlle, die er für ein japanisches Torpedo« boots-Geschwader hielt, zusammsnschoh, hat ein unheilbares Loch in den Nimbus der britischen Seeherrlichkett gerissen. Und wenn soeben an der syrischen Küste das französische Linienschiff „Suffren" von einem deutschen Unterseeboot auf den Grund des Meeres befördert wurde, so hat bas unsern Feinden wie allen Neutralen den Beweis geliefert, baß Deutschland nicht bloß den Willen, sondern auch die Macht hat. auch auf den Weltmeeren ein Wort mitzusprechsn, und daß Englands Seeherrfchaft, bet Lichte betrachtet, nur ein Phantom ist. Unsere Siegestaten zur See, die Englands Ansehen vernichteten, haben auf die Neutralen und namentlich auf Amerika ihre Wirkung offenbar nicht verfehlt. Die in her Denkschrift unserer Regierung angekündtgie Verschärfung deS deutschen Unterseebootkrieges, di« in zeitlichem, wenn auch nicht ursächlichem Zusammenhang mit der letzten Ent scheidung in der Lusttaniafrage stand, ist von den neutralen Staaten überwiegend als berechtigt anerkannt worden. Glaubte man vor Jabresfrist vielfach nicht recht an die Möglichkeit der Durchführung eines wirksamen deutschen Tauchbootkrieges, so ist man durch die inzwischen gemachten Erfahrungen und besonders durch die jüngsten deutschen Heldentaten zur See eines andern belehrt worden. Man glaubt der Londoner Verheißung, bah England imstande wäre, die deutsche U-Boot-Gefahr zu beschwüren, einfach nicht mehr und entschließt sich daher auch da, wo man es widerwillig tut, zur Nachgiebigkeit. Nach den vorliegenden Meldungen hat die Unionsregterung bereit- an alle Ameri kaner eine Warnung vor der Benutzung bewaffneter Trans portschiffe ergehen kaffen. Den englischen und französischen Reedern wird bei Befolgung dieser Warnung, an der nicht zu zweifeln ist, ein unermeßlicher Schaden zugefügt. Die Lebensmittel- und Munitionstransporte an England und Frankreich, auf die beide Länder angewiesen sind, werden unterbunden. Damit werden unsere Feind« im W-sten der Möglichkeit beraubt, den Krieg noch lang« fortzusetzen. Die Bürgschaft erhöht sich mit jedem Tage, daß Deutschland mit seinen Bundesgenossen nicht nur zu Land«, sondern auch zu Wasser al» Sieger aus diesem Kriege hervorgehen und in Zukunft die Freiheit der Meer« schützen wird, die unter Englands Schuh verkümmert und zur Sklaverei geworden war. Der Valkankrieg. Mit der Besetzung von Tirana sind bi« Oesterreich«« auch Herren von Durazzo, daS dem Vormarsch der öster» reuytflyen und ourgar-ycyen Truppen reinen Wloerflano ent gegensetzen kann. Bei Saloniki hat sich nichts geändert« Die Entefttetruppen fühlen sich dort unsicherer als ft, da st« sich der Ueberzeugung von der Fortdauer der Neutralität Griechenland« nach den jüngsten Kammerwahlen in Athetl nicht länger entziehen können. Der italienische Krieg. Eaborna klagt über Schnee, von Erfolgen hat er nichts zu berichten. Von der schweren Zeit und denaroßen Schmie« rtgkelten sprachen auch der französische Ministerpräsident Briand und sein italienischer Kollege in den Trinksprüchen gelegentlich des Festmahls tm Natbau» zu Rom. Wenn eS da hieß, baß die notwendige Einigkeit in dem Vorgehen der Alliierten durch den Besuch weitere Fortschritte gemacht habe, so ist da« eine Besiegelung der Uneinigkeit und Zerfahren heit, wie sie im Bilche steht. - Der türkische Krieg. In Mesopotamien geht es den Engländern sehr Übel, wte aus dem Londoner Bericht zu ersehen ist, der den Rück zug englischer Truppen und den Verlust von 373 Engländern in einem Kampfe mit Arabern einräumt. An den Darda nellen hat sich Bemerkenswertes nicht ereignet. Die Ver senkung des französischen Linienschiffes „Suffren" durch ein deutsches Unterseeboot an der syrischen Küste hat den Entente- leuten gezeigt, daß es in den dortigen Gewässern nicht geheuer Ist. Der Seekrieg. Eln französisches Linienschiff versenkt. Der Thes >eS Admiralstabes unserer Marine meldete: Ein deutsches lnterseeboot hat am 8. Februar an der syrischen Küste säd« ich von Beirut daS französische Linienschiff „Suffren" ver« enkt. Da« Schiff sank innerhalb zwei Minuten. Nach tür« ischen Meldungen konnten bei der Schnelligkeit, mit welcher >aS Linienschiff sank, kein Mann der über 800 Köpfe starken Besatzung gerettet werden. Vas zerstörte Linienschiff „Suffren" gehörte zu den« ftnigen französische« Schiffe«, di« a« brm Dardsvellenaheu«. Teuer der Entente beteiligt waren. Dabei hat es zweimal schwere Beschädigungen erlitten. DaS eine Mal am 17. März, daS andere Mal am 23. Dezember 1915. Bei dieser Gelegenheit trafen, wie das türkische Hauptquartier mitteilte, zwei Granaten den französischen Panzer, der von Rauch und Flammen umhüllt war. Die Beschädigungen find wohl inzwischen ausgebcssert worden, da das Schiff, wie au« dem obigen Telegramm hervorgeht, wieder an der syrischen Küste verwendet wurde. Seinen Namen hat der „Suffren" von dem französischen Admiral Suffren, der sich in allen Kämpfen der französischen Flotte gegen England von 1740—1780 be sonders auszeichnete. Aeber das Schicksal unserer „L 19"-Lenle hatten Londoner Blätter falsche Mitteilungen verbreitet, um die Schmach zu verdecken, die England auf sich lud, indem der Kapitän des „King Stephen" der Besatzung des sinkenden Zeppelin die erbetene Rettung versagte. Ein norwegisches Blatt bezeichnet setzt die Meldung, neun Mann von dem deutschen Luftschiff „L 19* seien vom englischen Fischdampfer „King Stephen" gereitet, als unrichtig. Das Blatt hat auS bester Londoner Quelle erfahren, daß niemand gerettet sei. ES bezeichnet Lie Haltung der Engländer vom „King Stephen" als würdelos. Die Anzeige vom Tode des Kom mandanten des „L 19", Kapitänleuinanis Otio Loewe, wurde tn Berliner Blättern veröffentlicht. Der Verstorbene war am 7. April 1900 in die Marine eingetreten und am 10. April 1911 zum Kapitänleutnant aufgerückt. Vor dem Kriege be suchte er die Marine-Akademie und sollte dann zur Ver fügung der 1. Marine-Inspektion gestellt werden. DaS Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse schmückte die Brust deS unteraeqangenen Helden. Rundschau. Keine vesleusrung ves Sunftbefltze». Entgegen anders lautenden Angaben kann von halbamtlicher Seit« versichert werden, daß an eine Besteuerung deS Kuästbesttze» in Wirklichkeit nirgends, weder im Reiche, noch in Preußen gedacht wird. Englische Finanz- und WirischaftsnSke. Der eng lische Finanzminister wird Londoner Meldungen zufolge tm nächsten Budget eins Erhöhung der KrtegSgewinnsteuer von KO auf 7ö Prozent Vorschläge». Die Londoner Presse weist darauf hin, daß die nötige Einschränkung des britischen Handels die Kolonien schwer treffen werde, besonders aber Australien und Kanada. Die englisch« Einfuhr von Tabak und Obst wurde verboten und die von Holzmasse, Gerst« für Brauereien und Zucker eingefchränkt. Eine Spende der veuische« tn Thile. Der Katfer hat der Nationalstiftung für dis Hinterbliebene» der !m Kriege Gefallenen KOO 000 Mark überweisen lassen, eine Svende, dis einer Svende der in Cbile, Südamerika, an« süffigen Deutschen entstammt. Die Hochherzigkeit, mir der die Deuten tm Auslands zur Linderung der Leiden von Hinterd!- ^enen unserer Helden beitragen, ist besonders dankbar begrüßen. Vie KrieZsgewlnnfleuervsrlags wird cm einem der nächsten Tage dem Bundesrat zugehen. Wegen der vielen eigenartigen Bestimmungen dieses Gesetzes werden wohl vierzehn Tage vergehen, bevor der BundrSrat diese Ange legenheit erledigt hat. Anfang März, so nimmt man laut „TSal. Rundsch." an, wird die Vorlage für die Beratung im Reichstage bereit sein. Vie Venftchen Frauen in Amerika haben eln hohes Verdienst an dem Umschwung der Meinung, die sich jenseits deS Ozeans über das Recht und bis Lage der Kriegführen den im alten Europa vollzieht. Ihrer Tätigkeit ist «S zu einem wesentlichen Teile zu danken, baß der Kongreß in Washington eine so entschiedene Haltung gegen die Kriegs hetzer und Deutschenfeinde bekundete, daß der Kriegsminister Garrison sich zum Rücktritt genötigt sah. Die deutschen Frauen haben auch dazu beigetragen, daß rin Damm gegen die Flut der englischen Lügen aufgertchtst wurde. Spät, aber glücklicherweise nicht zu spät dringt die Wahrheit durch. Den deutschen Frauen in den UnionSstaaten soll eS unser- gessen bleiben, daß sie zu diesem Siege unter schwierigen Verhältnissen mutig und erfolgreich mitgewirkt haben. Vie Samökun-Veuifcheu. Die vorläufig in Spanisch- Guinea internierten, aus Kamerun entwichenen deutschen Soldaten und Farbigen, deren Zahl sich auf 2800, mit ihren Famllenangehürigen auf 4000 Personen beläuft, werden von Spanien nach den Kanarischen Inseln und den Balearen gebracht. Di« Balearen-Inseln Mallorka und M-norka liegen im Mittelmeer, die an der nordwestafrikantschen Küste gelegenen Kanarischen Inseln sind durch ihr herrliches Klima berühmt. Lieber die krlegssteuerreform vad dl« deulschea Gemeinden veröffentlicht der frühere Dresdener Oberbürger meister Dr. Beutler in der „Krsuz-Ztg." eine längere Ab handlung, die eindringlich auf die Pflicht der verbündeten Regierungen hinweist, die Kriegslasten von den Schullern der Gemeinden nach Tunlichkeit abzubürden. Da» eine stehi fest und wird von allen Regierungen und politischen Parteien anerkannt werben, daß die Auftechterhaltung des Kultur- zustande» in unserem deutschen Vaterland«, dessen wir uns vor dem Kriege erfreut haben, und die Möglichkeit, diesen Stand in erwünschter Weise fortzuentwickeln, nicht zuletzt da von abhängen wird, daß die deutschen Gemeinden und ganz besonders auch d!« deutschen Städte in ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit ungeschwächt aus dem Kriege hervorgrhen. Vle Herzlichkeit der Snleuke eordials kommt tn dem Verhältnis Englands und Italiens unverblümt zum Aus druck. Dis Uneinigkeit hat solche Stär?« erreicht, daß der französische Ministerpräsident Briand die Hauptaufgabe seiner italienischen Reise in der Einrenkung de» auS Rand und Band geratenen Verhältnisses zwischen den beiden Bunde»« brübern erbliche. Die englisch-italienischen Verhandlungen, die diese Angelegenheit klären sollten, sind vor einigen Tagen ohne Ergebnis verlaufen, da die italienischen Bevollmäch tigten zu den Sitzungen einfach nicht mehr erschienen.. Italien hat tn England, wie behauptet wird, mitgeieilt, baß es sein« letzten Truppen aus Albanien zurückziehen wird und sich in Saloniki nicht beteiligen könne. Diese Erklärung hebt eine von Italien gegebene ausdrückliche Zusicherung auf, wa» tm englischen Auswärtigen Amt sehr verstimmt. Ferner soll Italien jede engere gemeinsame Organisation mit der Entente, die sich auf Munitionsherstellung, Transporioerkehr und Flotienakiion beziehen würde, abgelehnt haben. Dl« französischen Minister sollten nun das italienische Kabinett durch eine finanzielle Unterstützung wieder englandfreundlich machen. In London bezweifelt man daS Gelingen dieser Aufgabe ernstlich, da die italienische Volksstimmung nicht kür Enoland ,u gewinnen ist und die italienischen. Mo.ist«« darauf Rücksicht nehmen müssen. Der Minister Grey äußerte sich tm Kabinett, daß Italien der Entente bisher noch nichts genützt habe, obwohl England jede mögliche Hilfe an Italien geleistet habe; die Italiener verlangten jetzt unmögliche Dinge. Italien verlangt ausgiebige Geld- und Kohlen lieferungen, sowie Sicherheit für seine Frnchien und beklap* sich über die Saumseligkeit, mit der England diese Ford. -ungen behandele. —— Aus aller Welt. Vie deulktzen Kriegsgefangenen in ver Schweiz werden von der dortigen Bevölkerung wie von Kurgästen mit Freuden ausgenommen. In Davos ist nach dem ersten Transport von hundert Gefangenen ein zweiter von 67 kranken Soldaten eingetroffen. Wie die „Münch. N. N." schreiben, wurden unsere Landsleute mit großem Jubel empfangen. Sie sahen zum Teil sehr angegriffen aus, und ihre abgetragene Uniform bot ihnen nur wenig Schutz gegen die Kälte. Da zog ein eleganter Herr seinen Pelz aus und legte ihm einen besonders leidenden Soldaten um die Schultern. Dieses Beispiel fand sofort Nachahmung. Die Soldaten wurden tn Schlitten gut eingepackt, auch Freiherr v. Romberg, der kaiserlich deutsche Regierungsresident in. Bern, und der deutsche Davoser Konsul nahmen Soldaten in ihren Schlitten, in denen sie den Quartieren zugeführl wurden, wo dieBegrüßung mit den Kameraden sehr lebhaft war. ver vutlerschmuggel vom Frankenland nach Norb- deutschland hatte größeren Umfang angenommen, als es bisher schien. Allein in dem kleinen Städtchen Seßlach wurden 44 Händler festgestellt, die Butter zu den Höchst preisen aufkauften, um sie dann unter falscher Bezeichnung nach Norddeutschland auszuführen. In einzelnen Ortschaften wurden für das Pfund Butter drei Mark geboten. Dieser Unfug hat sogar, wie die „Münch. N. N." schreiben, einen Geistlichen veranlaßt, von der Kanzel herab gegen diesen Wucher Stellung zu nehmen. Amerikanisch? Ichneübauerei. In der außerordent lichen kurzen Zeit von 142 Arbeitstagen wurde in Chicago an einer der belebtesten Straßenkreuzungen ein siebzehn Stockwerke hohes Gebäude errichtet. Wie die Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure mitteilt, wurde im Juni mit dem Abbruch de» alten Gebäudes begonnen und dabei die Gründungen bis auf den 28 Meter tief liegenden Feis ent- fernt. Die Herstellung der neuen Gründungen dauerte 16 Tage. Im Oktober konnten die vier untersten Stockwerke deS neuen Hause« bezogen werden und am 1. No vember, nach 142 Arbeitstagen war daS neue Haus vollendet. Ein Explosionsunglück ereignete sich in den KonsM. dierten Alkaliwerten zu Westeregeln. Ein Teil der Chlor kalkanlage in der elektrotechnischen Fabrik wurde durch eine Wasserstoffexplösion zerstört. In der Anlage ist seit Jahr- zehnten kein derartiger Unglücksfall vorgekommen. Es ist daher unerklärlich, wodurch die Entzündung der Wafserstoff- gasbehälter eingetreten ist. Von den in der Anlage befind lichen drei Arbeitern wurden zwei getötet und einer schwer verletzt. Einem russischen Kriegsgefangenen, der in der Nähe der Fabrik beschäftigt war, wurde von Bruchstücken ein Bein gebrochen. Kleine Nachrichten. Grohes AamMennnglück. Auf der Zeche BonifacluS bei Steele stürzte der 17 Jahre alte Bergmann Baarth acht Meter tief in nen Schacht hinab und wurde zermalmt. An demselben Tage lief, wie die „Leipz. N. N." schreiben, die Nachricht ein, baß die beiden anderen Söhne vor dem Feinde gefallen sind. — Au» Gram über die Gefangennahme des Sohnes erhSngk. Aus Gram darüber, dak kein al- Offizier dienender Sohn in Gekanaeni Was der Tag blingt. ver wert des Haadserligreilsunlerlichies an Volta- schulen. Der preußische Kultusminister wies in einem Er- laß an die Regierungspräsidenten auf die Anleitung zur Unterhaltungsbeschäfitgung in Kriegslazarrtten hin und be- nutzte die Gelegenheit, um erneut auf den erziehlichen und bildenden Wert der Handarbeit aufmerksam zu machen. Gerade der Krieg hat gezeigt, wie wichtig es ist, die in der Jugend vorhandene Neigung für Handarbeit auszunutzen, um willenskräftige Männer und Frauen heranzudilden, die Imstande sind, praktische Aufgaben rasch zu erfassen und au* dem einfachsten Wege gut zu lösen. Auch zur Beschäftigung der Jugend in der schulfreien Zeit und nach der Schulent lassung ist die Handarbeit ein vorzügliches Mittel. Vie Arbeit ves Webstoff-Meideamle». Die neuen Beschlagnahme-Verordnungen für Web-, Wirk- und Strick waren, die am 1. Februar 1916 in Kraft getreten sind, bringen naturgemäß dem Webstoff-Meldeamt der Kriegs- Rohftoff-Abteilung deS Kriegsmtnisterium», das diese Ver fügung zu bearbeiten hat, eine Riesenarbeit. Wie der „Kon fektionär" mittet», rechnet man im Webstoff-Meldeamt mit einem Mustereingang von mindestens 800 000 Stück, deren jedes einzelne genau zu prüfen ist. Wie stark der Post oerkehr der Abteilung ist, geht daraus hervor, daß ein einziger Referent Briefeingänge bis zu 6000 Stück am Tage zu verzeichnen hat. «rtegswurst. Die große Anzahl der verschiedenen Wurstarten, die bisher namentlich tn den größeren Städten hergestellt wurden, soll bekanntlich auf ein bescheideneres Maß zurückgeführt und möglichst tm ganzen Reiche einheit lich gestaltet werden. Laut „B. T." schweben augenblicklich zwischen der Regierung und den Kommunalbehörden Ver handlungen, die eine Veränderung der Wurstfabrikation im Äuge haben. Es soll in Zukunft nur vier Sorten Dauer wurst geben, zu deren Herstellung Im Gegensatz zu bisher alle Telle des Schweinefleische» verwendet werden sollen. Auch die vielen Sorten werben verschwinden, und es wird in Zukunft nur deren drei geben. Der Zweck dieser Maß nahmen ist, den Konsumenten größere Mengen frischen Schweinefleisches zuzusühren, zugleich aber auch eine Ver- billtgung der Wurst zu erreichen. Landwirlschaslllche Hilfe durch Schulkinder. Der preußische Kultusminister wies die Nachgeordneten Behörden laut „Voss. Ztg." darauf hin, daß auch weiterhin ältere Schulkinder zur Hilfeleistung bei landwirtschaftlichen Arbeiten, Gartenbestellung usw. dem Bedürfnis entsprechend zu beur lauben sind. Damit der Umfang der Beurlaubungen In den erforderlichen Grenzen bleibt, soll darauf Bedacht ge nommen werden, daß die einzelnen Abschnitte der Sommer und Herbfiferien auf diejenigen Zelten gelegt oder verlegt werden, in denen für den betreffenden Schulart die Heran ziehung der Schuljugend zu landwirtschafltichen Arbeiten besonders erwünscht ist.
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