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Rabenauer Anzeiger : 02.03.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191603021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160302
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-03
- Tag 1916-03-02
-
Monat
1916-03
-
Jahr
1916
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 02.03.1916
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die alten geblieben: Wir werben niemals unser Schwert tn die Scheide stecken, das wir nicht leichten Herzens gezogen haben, solange nicht Belgien — und Ich w'll jetzt hinzufügen, Serbien — alle», was sie geopfert haben, und noch mehr, voll zurückerhalten haben; solange nicht Frankreich gegen Angriffe genügend gesichert ist; solange nicht die Rechte der kleineren Nationen in Europa unangreifbar dastehen, und solange nicht die mililürtsche tzerrschasl Preußens gänz lich und endgültig vernichte» ist. Das Recht der kleinen Staaten tritt die Entente mit Füßen; trotz ihres ausge prägten eigenen Militarismus ist die Entente der auf Recht und Freiheit gestützten deutschen Kraft nirgends gewachsen. Gleichwohl besitzt Asquith die Dummdreistig- keit zu behaupten, daß England dereinst den Frieden dik tieren werde. Mi« Admiral d. Pohl, dem bisherigen Flottenchef, ist einer der ersten Vertreter unserer jungen Marine aus s dem Leben geschieden. Pohls Name stand unter den schön» sten Siegesmeldungen unserer Flotte tn diesem Kriege und s wird schon deshalb unvergeßlich bleiben. Am 25. August 1855 in Breslau geboren, trat der Verstorbene mit 21 Jahren in die Marine ein. Aeußerlich tat er sich im Kampfe gegen die Takusforts hervor, auf jedem der von ihm bekleideten Posten leistete er, wie der Kaiser in seinem Beileidstele gramm an die Witwe betonte, HevorragendeS. Der Ver storbene war bereits Admiral, als der Krieg ausbrach, in dem er bedeutenden Anteil an den großen Leistungen un serer Flotte nahm. Seit 1893 war Admiral Pohl, dem 1913 der erbliche Adel verliehen wurde, vermählt; der Ehe waren ein Sohn und zwei Töchter entsprossen. Der einzige Sohn fiel im Herbst v. Js. als Leutnant an der Westfront. Russische Ministorreden. Nachdem der Zar, wie der Duma, so auch dem Reichsrat einen kurzen Besuch abgestattet und hier wie da der Zuversicht auf den endlichen Steg Aus druck gegeben hatte, setzten die Minister das schöne Werl der Lügen fort. Der neue Ministerpräsident Stürme« log die Duma an, indem er ihr eine erhebliche Mitwirkung an der Gesetzgebung versprach. Er sagte u. a.: Arbeit, Ent haltsamkeit und Steg! Da« soll jetzt die Grundlage unseres nationalen Denkens bilden. Vor allem soll die kirchliche ! Gemeinde nach den religiösen und sozialen Bedürfnissen deS s Volkes geändert werden. Dann kommt die Aenderung der s ländlichen Gemeinde^ entsprechend den Bedingungen deS s modernen Lebens, kste sich geändert haben. Die Arbeiter- ; gesetzgebung muß die Aufmerksamkeit der Regierung und s der gesetzgebenden Körperschaften auf sich lenken. In der ! Duma bestehen Meinungsverschiedenheiten. Die Regierung s verpflichtet sich, von jetzt an sämtliche Meinungen bei der ; Bearbeitung von Gesetzesvorlagen in Betracht zu ziehen, s und legt auch eine große Wichtigkeit der den beiden Kam- t mern zustehenden Gesetzinttiative bei. Kriegsminister Voiimanow nannte den Augenblick, i tn dem der Zar den Oberbefehl übernahm, kritisch und fuhr - fort: Gegenwärtig zeigen unsere im Westen stehenden Truppen ihr« wiedererstanbene Kraft in episodischen Kampfhandlungen i an der Düna, Slrypa und bei Czernowitz. Sie bereiten sich dabei unermüdlich auf die Erfüllung größerer Aufgaben vor. - Die Kaukasusarmee krönte ihr Werk Lurch die Eroberung von Erzerum, des türkischen Bollwerks tn Asien. Alle unsere i Armeen an der ganzen Front sind reichlich aufgefüllt worden s und von Siegeszuversicht und Vertrauen beseelt. Der un- unterbrochene Zustrom von Munition wird immer mehr steigen. Die gleiche Tätigkeit und Entwicklung unserer Alli- » ierten vergrößert ihre Kräfte in unerhörtem Umfange. Trotz deS Ueberflusses der materiellen Hilfsquellen in Deutschland s bestehen für uns günstige Anzeichen, daß das Menschen material Deutschland bald ausgehen wird, während wir noch immer über unerschöpfliche Bestände verfügen. Die russisches Minister reden, wir handeln. preußisches Abgeordnetenhaus. 15. Sitzung vom 24. Februar. 11 Uhr 15 Min. Die zweite Etatslesung wird bei« Etat des Ministeriums des Innern fortgesetzt. Abg. A'ens'a (Ztr.): Die Schwere der Zeit ist in bell Berliner Geschäften nicht sehr zu merken, alle Waren- und Kaufhäuser sind überfüllt. Die Lasten der Gemeinden und Hausbesitzer sind groß. Die Sparkaffen bewährten sich glänzend, Minister v. ^setzest dankt für die Anerkennung der »IM,"»«»«!««»»»»»!, Verdun. Die französischen Vorschriften für den FestungS krieq at men tn der Verteidigung einen durchaus offensiven Geist Die Besatzung soll dem Gegner, wie es Gnetsenau In klei nem Maßstab 1807 bei Kolberg tat, den Besitz des Vorge ländes durch dauernde Stöße bestreiten und, so lange wie möglich verhindern, daß er seine Artillerie tn Stellung zur Ntederkämpfung der Werke bringt. Damit sie sich dabei auf das Vorgelände stützen kann, ist dieses nach den verschieden sten Richtungen bereits im Frieden vorbereitet. Straßen, Brunnen, Munitionsgelasse sind gebaut, Schützengräben und Geschützstände soweit gefördert, daß sie schnell vollendet werden können, Telegraphen- und Fernsprechleitungen ge streckt. Das Schußfeld ist hergerlchtet, Lie Scheinwerferan lagen für seine Beleuchtung vorhanden. Auf den Fronten, die den Angriff begünstigen, kommt so die erste Wider standslinie zustande, die den Feind aufhalien soll, damit seine Absichten erkannt, Zeit gewonnen und Ihm Verluste zugefügt werden. Dahinter dehnt sich dann drei bis sechs Kilometer von der Stadtumwallung entfernt die Haupt- widerstandSlinie mit ihren Forts und Zwtschenwerken, die dauernd im Kampfzustand gehalten wird, sich in ihren ein« zelnen Teilen gegenseitig unterstützt. Panzerdeckung ist in größtem Umfang angewandt. Schützengräben für Infanterie sichern in den Zwischenräumen die Stellungen der Artillerie, Kampf gegen den Angreifer durchführen soll und find selbst mit bomvensichern Unterständen und Drahthinder nissen versehen. Den innersten Kern bildet die Stadtum wallung. Diese tiefe Gliederung soll den Widerstand der Festung erhöhen, erfordert aber auch eine sehr bedeutende Besatzung. Verdun mit seinen 17 Forts, über 20 selbst- ständigen Werken und rund 50 Batteriestellungen erreicht einen Umsang von 57 Kilometer. Die deutsche Linie vor der Festung überschritt in der Höhe von Consenooye die Maas, und wandte sich dann im Bogen nach Ornes. Die Stellungen, die jetzt von unser« Truppen genommen sind, liegen 6,5 Kilometer von deq ügßecsten Fort. Donaumont, entfernt. Die strategische Ent« Ätzn-itküM. Äre Nistlüge vieler Gemeinden ist oMMrkenmn. l WAetzltihe Eteuererhkhungen werben sich kaum vermelden lassen, da Anleihen schwierig zu begeben sind. Es muß größte Sparsamkeit geübt werden. Die Provinzialverbände sollen von der Regierung unterstützt werden. Der Verrohung unserer Jugend muß mit allen Mitteln entgegengetreten werden. Die öffentlichen Vergnügungen wurden beschränkt, können aber nicht ganz verboten werden. Die Theaterzensur hat ihre Schuldigkeit getan. In 15 Monaten wurden 81 Stücke verboten. Die Polizei kann den Geschmack nicht ver edeln, das muß das Publikum tun. Abg. Lehmann (natl.): Die polizeilichen Beschränkungen der Jugend-Freiheit sind mit Vorsicht zu treffen. Die Ziffern der Sparkassen sind blendend, erwünscht ist eine Stattstik über die Einleger. Abg. Lasset (Vp.): Für die Schäden und Ausgaben deS Krieges legen die Gemeinden daS Geld nur aus; man muß wünschen, daß es ihnen vom Reiche - bald ersetzt wird. Den Gemeinden müssen nach dem Kriege l " auch neue Einnahmequellen erschlossen werden. Für eine i Verrohung der Jugend fehlen alle statistischen Unterlagen. Dem Humor muß auch im Kriege sein Recht werden. Abg. Paul Hoffmann (Soz.): Die zu Beginn des Krieges versprochene Gleichberechtigung der Parteien ist nicht vorhanden. Redner klagt über die Behandlung der Gewerkschaften und kommt dann auf die Wahlrechtsfrage, f Herr v. Heydebrand hält das Wahlrecht für ideal. Es kann auch jemand durch Wucher reich werden und ist bann j Wähler erster Klasse. Wird man auf das Köntgswort von i der Rechten wieder ein Nein setzen? Man wird eS nicht ! wagen, wenn der Ruf danach mit Donnerstimme ertönt. Abg. Frhr. v. Zedlitz (fk.): Ich lege Verwahrung dagegen ein, daß der Vorredner seine Parteigenossen als Volk be zeichnet, während wir doch alle zum Volk gehören. ES ist eine unerhörte Behauptung, daß die Arbeiter bei unS recht lose Proletarier sind. (Abg. Liebknecht ruft: Bewußte Un wahrheit, und wird dafür zur Ordnung gerufen). Mit der Wahlrechtsoorlage können wir erst oorgshen, wenn über die Richtlinien eine Einigung erzielt ist. Die Aeußerungen über Revolution und Donnerworte weisen wir entschieden zurück. Abg. Mugdan (Vp.) bemerkt zu dem nun folgenden Ela» des Medizinolwesens: Unsere Aerzte leisten in diesem Kriege Hervorragendes, namentlich auch in der Anwendung der neuen wissenschaftlichen Methoden. Dadurch konnten die gefürchteten KriegSseuchen ferngehasten und ansteckende Krankheiten eingeschränkt werden. Auch die Krankenpflege i hat sich sehr bewährt. Redner bespricht die Kommtssions- s anträge auf Verhinderung des Geburtenrückganges und die s weiteren Anträge auf SSuglingsfürsorge und fordert ein Wohnungsgesetz und den Ausbau der Arbeiterschutzgesetz- gebuna. Freitag 11 Uhr Welterberatuna- Sckluh gegen 5 Uhr. ! Aus aller Welt. Vie »Möwe" fehl ihren Beutezug im Atlantischen i Ozean erfolgreich fort. Und wieder ist eS nicht die „Möwe" - selbst, die die Mannschaften der gekaperten und versenkten i Schiffe in einen neutralen Hafen landet, sondern ein auf« > gebrachter Dampfer, der unter deutscher Kriegsflagge fährt. Nach der „Appam" hat der geheimnisvolle deutsche Kreuzer, - dessen Name noch unbekannt ist, auf einem englischen Dampfer 's die deutsche Kriegsflagge gebüßt; und dieser Dampfer hat i als S. M. S. «Westburn» Santa Cruz auf Teneriffa, ka> i nadische Inseln, angelaufen, um seine Schäden auszubessern. Die Besatzung besteht aus sieben Mann, von denen einer an der Mütze die Aufschrift „Moeben" (»Möwe") nach der amtlichen spanischen Meldung tragen soll. „Westburn" brachte 206 Gefangene der englischen Schiffe „Horaces „Clan Machtaoish", „Edinburgh", Cambridge" und „Fa< mengo" sowie des belgischen Schiffes „Luxemburg* und 11 spanische Matrosen mit. Sechs Schiffe mit einer Ver drängung von 30 000 Tonnen sind also wieder ein Opfer der Möwe" geworden, wodurch die Gesamtzahl der von ihr versenkten Schiffe sich auf dreizehn erhöht. Die Ergebnisse des Luftangriffes aus England sind sehr bedentend. In den Städten Liverpool, Manchester, Sheffield, Nottingham, Birmingham, Humber und Great § Narmouth wurden nach Mitteilungen von zuständiger Stell« i nicht nur Hafen- und Fabrikanlagen erheblich beschädigt, j sondern auch militärischer Schaden angerichtet. Mehrere ! Fabriken wurden in Asche aeleat. Schiffe im Hafen, auch Kreuz« sind vejchSdigk. Der kleine Kreuzer „Caroline", die Z«störer „Eden" und „Nith" find versenkt. Auch Batterien wurden zum Schweigen gebracht. Die moralische Wirkung scheint sehr stark zu sein. Der in Sheffield und Nottingham angerichtete Schaden wird ans acht Millionen Marl geschätzt. Vie OpferwiNigkeil der Deutsch-Amerikaner. Di« Spenden für die dem Kaiser zu widmende „Riesenfahne Vaterland" haben einen sehr erfreulichen Fortschritt ge nommen. Nachdem dem Kaiser erst kürzlich die erste Rate von 50000 M. übergeben werden konnten, ist soeben ein zweiter Betrag in gleicher Höhs eingeaangen. Das Belegen von Plätzen in den Eisenbahnwagen. Von den Reisenden werden oft freie Plätze in den Eisen bahnwagen belegt, um andere Mitreisende von ihrem Abteil fernzuhalten. Diese Unsitte hat zur Folge, daß auf den Zwijchenstationen zusteigende Reisende nicht oder nur mit Schwierigkeiten und nach unliebsamen Auseinandersetzungen untergebracht werden können. Im Interesse des reisenden Publikums haben sich nach den „Leipz. N. N." die Staats- bahnverwaltungen daher veranlaßt gesehen, das unberechtigte Belegen von Plätzen unter Strafe zu stellen. Zur Ver- meiduna von Unzuträglichkelten wird nusbrü^ln'!, hingewiesen, daß jeder Reisende nur Anspruch aus einen Platz hat und in der 1. bis 8. Wagenklasse nur auf dem darüber und darunter vorhandenen Raum sein Handgepäck Unterbringen kann. Insbesondere sei davor gewarnt, dem Schaffner gegenüber freie Plätze als belegt zu bezeichnen. DaS Zugpersonal ist angewiesen, in solchen Fällen unnach- fichtlich Anzeige zu erstatten. Die Regelung vec vullerfrage. Vom 5. März ai darf die Zentraleinkaufsgesellschaft an Gemeinden und Kam- munaloerbände Butter grundsätzlich nur noch abgeben, wenn diese durch Einführung von Butterkarten oder durch eine sonstige wirksame Regelung des Verkehrs mit Butter die Gewähr leisten, daß der durchschnittliche Verbrauch von Butter in ihrem Bezirk wöchentlich 125 Gramm auf den Kops der Bevölkerung nicht überschreitet. Gemeinden, die mit Auslands- oder Inlandsdutter von der ZeniraieinkaufS« gesellschaft versorgt zu werden wünschen, haben alle Vor- bereitnngen zu treffen, um den Bestimmungen des Reichs kanzlers entsprechende Regelung des Butteroerbrauchs in ihrem Bezirk rechtzeitig in Wirksamkeit setzen zu können. Die Ausgestaltung der Butterkarte im einzelnen bleibt dem freien Ermessen der Gemeinden überlasten. Betrug bei Ochfenitejerunge«. Ein Klausenburger Gutsbesitzer hatte dem k. u. k. Militärärar Ochsen im Werte von 6 Millionen Kronen geliefert. Wie sich nun nachträg lich herausgestellt hat, halten zwei Gutsbeamte die Ochsen vor der Ablieferung mit Salz gefüttert, damit sie größeren Durst bekamen und mehr Wasser ausnahmen und so ein größeres Gewicht aufwiesen. Von den beiden Beamten wurde der eine zu 4 Jahren Kerker und 4000 Kronen Geld strafe, der andere zu 6 Jahren Kerker und 2600 Kronen Geldstrafe verurteilt. Schwere Bluttat. Zwei Brüder Flikkinger machten in Landstuhl t. Pf. nachts wüsten Lärm und wurden des halb von zwei Schutzleuten zur Ruhe verwiesen. Die Schutz leute wurden aber von den Rohlingen sofort angegriffen und mit Metzgermessern bearbeitet. Im Handgemenge er litten bann die beiden Beamten, die zum Schuge ihres Le bens von der Waffe Gebrauch machen mußten, schwere Verletzungen durch Messerstiche und Fußtritte. Den Tätern, von denen einer gleichfalls schwere Verletzungen daoonge- tragen haben soll, gelang eS, sich loSzureißen und die Flucht zu ergreifen. Die Sprache miodergefundea. In einem Reserve- lazarett befindet sich in Kaiserslautern seit Sommer vorigen Jahres ein junger Soldat aus der Pfalz. Er erlitt einen Sonnenstich und war gelähmt, außerdem hatte er die Sprache ganz verloren. Nun hatte er nachts einen schweren Traum und erschrak derart, daß er aus dem Bett fiel. In der Frühe aber hatte er die Sprache wieder vollständig erlangt. — Ein ähnlicher Fall wird aus Aßlar (Rheinland) gemeldet. Dort hatte der 38 jährige Stukkateur Wilhelm Claes, der im Schützengraben infolge eines Schreckens die Sprache ver lor, in einer Ler letzten Nächte einen Erstickungsanfall, in folgedessen er plötzlich seine Sprache wiedererlangte. Wicklung halte ben Franzosen gestaltet, die Stellungen aus dem Sleilrande der die Maas östlich begleitenden Kalkstein hochfläche vorzuschieben und auszubauen. Die Hochfläche, die Cotes Lorraines, überhöht die sich östlich von ihnen hin ziehende Ebene der Woevre um 120 bis 150 Meier, und ist in ihrem südlichen Teil vielfach in vorspringende Bastionen gegliedert, die besonders bei Combres-Les Eparges besonders hart umstritten wurden. Die deutsche Linie folgt von Ornes an nach Süden dem Fuß der CoteS Lorraines auf dem südwestlichen Ufer der Orne, die der Mosel zuströmt, bis in die Höhe von Maizerey. Dann tritt sie dicht an die Höhen heran, bei Combres-Les Eparges, wo es unsern Truppen gelungen ist, tn die vordere feindliche Stellung einzubrechen und das gewonnene Gelände zu halten. Im April spielten sich dort sehr schwere Kämpfe ab, und neuerdings herrscht ein erbitterter Minenkrieg. Von Combrss läuft unsere Linie nach Südwesten nach der Maas, wo wir Im Besitz LeS Brückenkopfes von St. Mihiel sind. Auf die Festung gestützt, hat die hier stehende feindlich« Armee wiederholt Stöße gegen die deutsche Einschließung gesührt, die gelegentlich größere Heftigkeit annahmen, so gegen die Front westlich von Etain bei Fromezey, und weiter südlich bei Gussairwille und Maizeray, das an der Straße von Mars-la-Tour nach Fresnes liegt. Auch bet Suzey, südwestlich von Combres, kam es zu ernsten Ge fechten. Fortschritte konnten die Franzosen dabet aber nie machen. Im Herbst 1914 war die fünfte deutsche Arme« bis südwestlich von Verdun vorgedrungen und hatte dis Sperrforts, die den Anschluß mit dem Bereich von Toul Herstellen, von Westen angegriffen. Später, nach dem strate gischen Rückzug, fanden dann schwere Kämpfe Im Vorgelände der Nordwestfront auf dem westlichen Maasufer statt, die sich Im Februar 1915 wiederholten und mit der Wegnahm« von mehreren hintereinanderliegenden Stellungen bei Malan» eourt endeten. Im allgemeinen war dann die Gefechtstätig keit auf die Fronten östlich der Maas gerichtet. Jedenfalls hat der Befehlshaber ver französischen Armee von Verdun sich von dem Geist der Offensive, den die Vorschriften atmen, durchdringen lassen. Mit Toul zusammen gab Verdun den Mckbalt für Li« bäuftqen Vorktöke. «um Teil im aroheN Stil, die sich gegen unsern Brückenkopf bei St. Mihiel und feine. Verbindung mit Metz richteten, und diesen Teil der EtnschließungStruppen in die Zange nehmen sollten. Wie kläglich die großen Worte deS damaligen französischen Tages- i befehls sich bewahrheiteten, ist bekannt. (Köln. Zia.) Vee Ausammenschlutz deutscher Obstzüchter, der auf der großen Landwirtschaftswoche in Berlin vereinbart wurde, hat den Zweck, das deutsche Volk, unabhängig vom Ausland, mit Obst zu versorgen. Die letzte Zählung ergab fast 200 Millionen deutscher Obstbäume, so daß bei richtiger Ver wertung der Obstbedarf deS deutschen Volkes reichlich gedeckt werden kann, ohne daß das Ausland in Anspruch genommen zu werben braucht. Wo kommt der deutsche tzauptaugriff? Di« mili tärischen Mitarbeiter der französischen Blätter glauben, laut ^Tägl. Rundsch.', baß die gegenwärtigen Kämpfe an der Westfront die Vorbereitung für eine mächtige deutsche Offen- five sind, die sich, sobald bessere Witterung eintritt, auSlösen wird. Man bespricht eifrig die Frage, an welcher Stelle der Front der Hauptschlag der Deutschen erfolgen wird. — Artikel Pariser Organe, in denen die Frage erörtert wurde, ob die deutsche Offensive sich im Westen entwickeln wirb, wurden von Ler Zensur fast vollkommen zusammen, gestrichen. Einer nach dem andern- Erst kam der Brite an die Reih', — Der Franzmann folgt ihm drauf, — Und wiede rum vermehrt sich jetzt — Der Eingefang'nen Haus'. — So hob „die Offensive" an, — Die uns der Feind gezeigt. > — Es lallen tn Paris demnächst — Versammeln sich zum i Rat — Die Gegner, und da bringen wir — Schon frisch die neue Tat. — Jetzt mögen diskutieren sie, — Wieso das könnt' geschehn? — Ja, möglich ist das Siegen wohl — Nur muß man es verstehn. — Wie lange wird Herr Joffre nun, — Der Marechal de France, — Im Felde stramm behaupten noch — In Zukunft die Balance? Hans Wald.
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