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Die Gefahr war wirklich für den Grafen so nahe ge rückt. Vor seinem Schlosse, dem sogenannten Prinzenhof, orängte sich die Menge Kopf an Kopf. Wirre Stimmen in allen Tonarten riefen nach dem Grafen, und als diese Rufe ohne Erfolg blieben, folgten wilde Drohungen da rauf und man machte sich auf den Angriff bereit, als keine Antwort, nicht einmal ein Lebenszeichen aus dem Schlöffe kam. „Vorwärts, immer vorwärts!* riefen die Hinterenden Vorderen zu. „Stürmt die Tore, brecht sie auf, macht die Zwingburg der Erde gleich und den Worten folgten als bald auch die Taten. Gewaltige Axtschläge prallten gegen das eisenbefchla- gene Haupttor, daß dasselbe in allen Fugen krychtr, und die Schläge weithin hallten. So leicht war es aber doch nicht und das Tor hielt lange Stand, bis die erste Bre sche in dasselbe geschlagen war und der Weg in das Schloß frei dalag. Und nun flutete die Menge durch dies« erste Oeffnung, durchbrach das Fallgitter, das ihnen zu nächst noch den Weg versperrte und ergoß sich in die inneren Schloßräume. Aber diese waren menschenleer. Nirgends Widerstand; das Schloß schien von seinen Be wohnern verlassen. Nun verbreitete sich auch bald das Gerücht von der Flucht des Grafen. Es wurde von den Wenigen, di« zurückgeblieben waren, bestätigt und goß nur noch Oel in das Feuer. War der Graf, auf dessen Person es ja in erster Li nie abgesehen war und dem zunächst der entfachte Groll der Menge galt, entkommen, so wollte man sich wenig stens an den zurückgebliebenen Helfershelfern, an den falschen Ratgebern rächen. Während ein Teil der einge drungenen Empörer alles im Schlosse zertrümmerten, was nicht sest genug war, um der Zerstörungswut zu wider stehen, eilten wieder andere durch alle Räume, um den Anhang des Grafen sestzunehmen, um diesen dann später vor ein Dolksgericht zu stellen. Aber nicht alleine im Schlosse wütete die empörte Volksmenge, auch in alle Teile der Stadt ergossen sich Teile des Menschenstroms, um wie auf Verabredung die französisch gesinnten Bürger, deren Namen ja bekannt waren und soweit es noch nicht der Tall bald Einer dem Anderen sie als Losungsworte zuries, aus der Stadt zu vertreiben. Es schien wirklich, als sollte in wenigen Stunden die reiche, blühende Stadt dem Untergange geweiht werden, nur weil Parteigunst und Haß die Brandsackelaus diese Stadt geschleudert hatten, um einen schwer zu löschenden Brand innerhalb der Mauern der Stadt Gent zu ent- jachen. Aufständischen zu halten?" fragte der Graf den Hauptmann barsch. „Kaum eine Stunde, wenn sie ernstlich zum Angriff übergehen," war die Antwort. „Die Zahl der Aufständischen wächst von Minute zu Minute. Sie wachsen förmlich aus der Erde — weiß der Himmel, woher sie jetzt nun mit einem Male alle kom men." ' „Ist einer von den Ausgängen des Schlaffes im Au genblick frei?" „Durch den westlichen Ausgang möchte es noch ge lingen, ins Freie zu gelangen, wenn Ihr dies beabsichtigen solltet, gnädigster Herr," entgegnete der Hauptmann. „Die Flut wälzt sich von Osten her. Aber jede Minute länge ren Verbleibens kann auch diesen Ausgang noch ver sperren." „Eilt, gnädigster Herr, eilt um des Himmels Willen!" rief einer der Räte ängstlich, der an ein Fenster getreten war und einen Blick in das Freie geworfen hatte. „Um aller Heiligen Willen, sie sind schon am Prinzenhof — fie erheben drohend die Waffen herauf." Oestticher Kriegsschauplatz. Auf dem nördlichen Teile der Front lebhaftere Artillerle- kämpfe. An zahlreichen Stellen Patrouillengefechie. Keine besonderen Ereignisse. Gefechte bei Tarnopol. Tarnopol ist die letzte größere Stadt Ostgaliziens, die sich noch in russischen Händen be findet. Ais stark ausgebauter Brückenkopf am Sereih-Ueber- gang, als Ausgangspunkt der russischen Zufuhrbahnen und als Brechpunkt zwischen der ostgalizischen und wolhynischen Front ist diese Stadt für die Russen von höchster Wichtig keit. Deshalb empfindet die russische Heeresleitung jede Er schütterung ihrer Front an dieser Stelle als schwere Gefahr. Solche Erschütterung aber bedeutet laut „B. T." die Ueber- rumpelung der feindlichen Vorstellung durch JagdkommandoS, und vor allem der Einbruch längs der Bahnlinie Lemberg- Tarnopol, wo 9 Kilometer westlich des Sereth und 13 Bahn- ktlometer nordwestlich von Tarnopol um die Schanze bei der Bahnstation Cebrow nochmals gekämpft wurde, bis fie Lar Kraner von Seat. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von W v lsfers d or ff. 32 Die Torwachen berichteten bald darauf von einem dunk len, unübersehbaren Menschenstrom, der sich gegen das gräfliche Schloß, den Prinzenhof heranwälze. Der Gras stand bleich, unbeweglich und mit fest geschlossenen Lip pen da. Die Ereignisse überraschten ihn doch und lähmten seine Tatkraft. „Noch gibt es vielleicht ein Mittel," fuhr der Höfling fort. „Gnädigster Herr, Ihr müfft jedes Mittel zur Ret- tung versuchen." „Welches Mittel sollte das sein?" fragte der Graf mit gerunzelter Stirn. „Die Stadt vorläufig verlassen nnd zwar auf einem Weg, der noch nicht versperrt ist." „Also Flucht! Tin Graf von Flandern fliehen vor verfluchtem Gesindel, welches sich gegen ihn empört." „Warum nicht gnädigster Herr? Würdet Ihr es für schimpflich halten, vor einem Tiger zu fliehen, der Euch unverhofft in den Weg trete? Und gleicht dieses aufrüh rerisch-: Volk in diesem Augenblick nicht einem Tiger, ja mehr noch wie einem Tiger? Entschließt Euch, gnädigster Herr Graf. Vielleicht in kurzer Zeit ist es auch dazu zu spät." „Ruft mir den Hauptmann," befahl der Graf nach ei nigem Besinnen „und auch Willems, den Anführer der Tra banten. Pech und Schwefel über diese aufrührerische Stadt! Ich will meine Seligkeit opfern, wenn ich mich für den heutigen Tag und die mir angetane Schmach nicht räche." Es dauerte nicht lange, da erschienen die schleunigst jerbeigerufenen Männer vor dem Grafen. »Wie lange vermag sich der Prinzenhof gegen die Im österreichischen Besitz bltev. In veriupvouen srurm« ungriffen versuchte der Gegner unter starker Artilleriehilfe die Schanze zurückzuerobsrn, wurde aber glatt abgewiesen. Rundschau. SarrMls Audienz bei KSnlg Konstantin. Naq Londoner Meldungen aus Athen, dauerte die Audienz deS französischen Befehlshabers über die Saloniki-Truppen, Generals Sarrail, beim König Konstantin eine Stunde. Der König äußerte sich nachher zu dem Vertreter eines amerikanischen Blattes, daß er von dem Ergebnis der Unterredung höchst befriedigt sei. Er sei überzeugt, daß sie den ersten Schritt zur Beilegung der Differenzen zwischen Griechenland und der Entente und zur Ebnung vieler Un ruhen und Reibungen bilde. Er habe Sarrail ebenso wie Kitschcner und Cochin gesagt, daß die Entente niemals eine feindliche Aktion der griechischen Armee zu befürchten habe. Nach einer Reulermeldung aus Saloniki wird Sarrails Audienz beim König in Athen für höchst wichtig erklärt, da sie mit der Aenderung der Haltung der Entente gegenüber Griechenland zusammenfalle. Das Publikum habe allgemein daS Gefühl, daß wichtige Entscheidungen bezüglich Griechen lands und Rumäniens beoorständen. Asquith über Vas kriegsziet. Im direkten Gegen satz zu seinem russischen Kollegen Sasonow, der behauptet hatte, daß kein Mensch innerhalb der Entente eine Vernich tung Deutschlands beabsichtigte, erklärte der englische Pre mierminister Asquith im Londoner Unterhaus« nach einigen Unverschämtheiten an die Adresse des deutschen Reichs kanzlers: Die Bedingungen, unter denen wir, d. h. die Bierverbandsstaaten, bereit fink^ Frieden zu machen, find Die letzte kriegswoche, vl« Srlegsverbrech«». Französische Niederlagen. A« Albanien. Der Sttaee der Entente, verwehte Hoff nungen. Der unabänderliche Seekrieg. Die Anklagereden der Minister der feindlichen Staaten gegen die Urheber des Weltkrieges, die der russische Minister beS Auswärtigen Sasonow mit Recht Verbrecher nannte, sind sehr heftig geworden, nur wenden sie sich an die falsche Adresse. Von dem russischen „Rate der Krone" ist es ein mehr als starkes Stück, Deutschland die Schuld an dem Kriege beizumefsen und von einer Kriegsüberraschung beS Zarenreiches durch unS zu reden. So vergeßlich, wie de, Minister denkt, sind die Völker denn doch nicht, die wissen genau, baß der deutsche Kaiser zu wiederholten Malen an den Zaren Nikolaus depeschiert und ihn gebeten hat, seinen Einfluß zur Abwehr des furchtbaren Krieges geltend zu machen. Und nachdem der Zar zuerst sich für den Frieden erklärt hatte, blieb später jede Antwort von der Newa her auS, hinter dem Rücken beS Zaren hatte ein eigenmächtiger Prinz seines Hauses, der Großfürst Nikolaus Nikolajewitsch, die Mobilmachung vollziehen lassen, deren Unterschrift nm noch eine Formsache blieb. Die Urheber dieses Weltkrieges, die Verbrecher, wie er sich nennt, hat Minister Sasonoq also bei sich in Rußland und in den mit Rußland verbün deten Ländern zu suchen. Denn Minister Grey in London war schon mehrere Tage vor der als Notwehr anzusehenden deutschen Mobilmachung mit den Entente-Vertretern handelS- einS, und der französisch-engltsch-belgische JnieroentionS« vertrag, der den Krieg geradezu herausjorderte, ist bekannt lich schon vor verschiedenen Jahren abgeschlossen. Die Portraitliste der Schuldigen am Kriegsoerbrtchen, das der russische Minister der deutschen Diplomatie in bk Schuhe schiebt, deren Leiter, den Reichskanzler, er selbst vor dem Kriegsausbruch nach Petersburg und Moskau etn- »eladen hatte, ist also leicht zusammengestellt. Darin finden sich die Charakterköpfe deS Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch und seiner männlichen und weiblichen Bundesgenoffen auS der Panslawistenklique, Präsident Poincare tn Parts, der damalige französische Minister deS Auswärtigen Delcaffee, der französische Botschafter Cambon in London, Minister Edward Grey in London und Genoffen. Nicht zu vergessen sind die italienischer Minister Salandra und Sonnino, die schon zu einer Zeit, als niemand an Italiens Treulosigkeit dachte, in Paris erklären ließen, daß sie den Dreibund nicht aufrecht erhalten würden. Das sind die Männer, die die gewaltigen Opfer an Blut und Gut in Europa herauf beschworen haben. Das deutsche Reich hat keinen fremden Staat mit dem Kriege überrascht, daß e« sich nicht von dem böswilligen und neiderfüllten Gegner überraschen ließ, war eS seiner Ehre, seiner Existenz und seinem Bürgern schuldig. Daß in dem Kriege unser Bündnis mit der Türkei und Bulgarien vorurteilsfreie Beachtung bet den neutralen Staaten gefun den hat, mag für den Feind eine unliebsame Ueberraschung gewesen sein, wir konnten nur den Finger der Gerechtigkeit darin erblicken. Und ebensowenig find wir durch die wieder holten gegnerischen Offensiven ins Bockshorn gejagt worden, die Angreifer haben jedesmal erhalten, waS sie verdient haben bis auf diesen Tag. Nach der schweren Schlappe, welche die Engländer neulich bet Äpern erlitten haben, sind setzt die Franzosen wieder an die Reihe gekommen, auch ihre Flugwaffe, auf die sie sich so viel eingebildet haben, nützt ihnen nichts. Durchaus nicht überraschend ist es, wenn im Londoner Parlament die Erklärungen von Abgeordneten sich wiederholen, ihre Siegeshoffnung sei aus den Gefrier punkt herabgesunken. Die Mintsterreden von einem schließ lichen Siege der Entente überzeugen nirgendwo mehr. Die Erschöpfung der Gegner steht ebenfalls im Wider spruch zu den ministeriellen Zukunftshymnen der Feinde. Die Einnahme der türkt chen Festung tn Kleinasien durch die Ruffen ist von ihnen elbst nach dem anfänglichen Wort schwall nicht mehr überschätzt worden, denn äußerst schwer« Hemmungen harren dort wie überall der Armeen des Zaren. Auch die Erwartung, mit dem Ereignis von Erzerum den König Konstatin von Griechenland zum Aufgeben seiner Neutralität und zum Eingreifen in den Krieg zu gunsten der Entente bewegen zu können, ist fehlgeschlagen. Stand- hast wie bisher hält der Bastlevs auch fernerhin aus. Da> gegen ist der Besuch des französischen Ministerpräsidenten iii Rom in seinen Folgen fruchtlos geolteven. Italien steht Albanien, da» ihm Oesterreich-Ungarn bereitwillig bei Aufrechterhaltung der italienischen Neutralität überlasten walte, seinen Händen entgleiten, und in den Alpen opferj es ebenso ergebnislos weiter Blut und Gut. Die Residenz beS ehemaligen Fürsten Wilhelm von Albanien, Durazzo, ist van den Truppen unserer Verbündeten eingeschlosten, und die Italiener, die es besetzt hielten, haben dort bereits eine Schlappe erlitten. Wir sehen, der Winter knickt die vorzeitigen Frühlingsblüien unserer Feinde und läßt sie verdorren. Ob König Nikita von Montenegro wirklich, wie der russische Minister des Auswärtigen Sasonow in der Duma behauptete, von Paris aus dem zurückgebliebenen Prinzen Mirko verbaten hat, irgendwelche Verhandlungen mit Oester- retch-Ungarn zu führen, steht sehr dahin. Nikita ist in Frankreich der Sklave deS Vieroerbandes und hat zu ge horchen. Er sehnt sich daher auch von Lyon fort. Hat er dem Prinzen ein bezügliches Verbat zugehen lasten, so hat er unter dem Zwange der Entente gehandelt, deren Gefan gener er ist. Wie erinnerlich, erfolate die Flucht Nikita« garnicht freiwillig; der König wurde vielmehr zu fein« Fahrt ins Exil gezwungen. Die Lage in Mesopotamien ver ursacht den Engländern wachsende Sorge. Die Hoffnung, von dem Fall Erzerums könnte den abgeschnittenen eng lischen Streitkräften am Tigris Hilfe kommen, hat der Sturm wie Spreu verweht. Vor den Dardanellen erscheint nur selten noch ein feindliches Kriegsschiff. Die Hoffnung auf Konstantinopel und die Wasserstraße hat man mit in bie Mastengräber gelegt, in die die Gefallenen der Entente auf Gallipoli gebettet wurden. Aegypten steht nach wie vor int Zentrum der englischen Sorge; wie schwer bedroht England sich dort fühlt, hat dieser Tage erst der KciegSminlster Lord Kitchener mit seinem Beschwichtigungsversuch bewiesen, der ein Produkt der Angst, nicht aber ein solche» der Zu versicht war. Die Erklärung des Staatssekretärs v. Jagow, daß nach dem Aufhören der Seeräuberei die RechtSoorauSsetzungen für die Bewaffnung von Handelsschiffen hinfällig geworden seien, und daß Dir unserer Ankündigung gemäß mit dem März den Krieg gegen alle bewaffneten feindlichen Kauf fahrteischiffe unternehmen würden, hat im ganzen deutschen Volke hohe Befriedigung erregt. Unser Entschluß ist völker rechtlich unanfechtbar. Er ist unabänderlich, wie immer sich die Vereinigten Staaten von Amerika dazu stellen mögen. Die Reuterschen Lüqenmeldungen über den Stand der Frage, die in der Behauptung gipfelten, die Unionsregie rung habe ihre Beziehungen zu dem deutschen Botschafter Grafen Bernstorff abgebrochen und wolle mit Berlin direkt weiter verhandeln, sind die Kabelgebühren nicht wert, die sie gekostet haben. Solche Meldungen richten sich selbst und bedürfen eigentlich kaum noch der amtlichen Widerlegung, deren sie noch immer gewürdigt werden. Auch zur See stehen wir unsern Mann und machen unS dem ob be steigenden Mangels an Frachtraum ohnehin schon auf« äußerste erregten Albion täglich erneut auf peinlichste be merkbar. Soeben hat die deutsche „Möwe" wieder sechs feindliche Schiffe aufgebracht, nachdem sie erst ganz unlängst die englische Handelsflotte um sieben Fahrzeuge «leichter! hatte. So weiter! Der Balkankrieg. Durazzo soll einer Genfer Meldung des „Laz" zufolge von seiner Garnison geräumt worden sein. Auf Griechen land kann die Entente nicht mehr hoffen. Der Minister präsident Skuludis erklärte einem Vertreter des „B. T.": Wir können und werden unsere Politik der Neutralität keines falls ändern. Niemand wird uns zwingen können, sie auf zugeben. Zwischen dem 1. und 10. Januar versuchten die Ententemächte das griechische Volk durch Aushungerung zur Empörung gegen die Regierung zu treiben. Das Volk hielt sich heroisch und verlangte nicht die Zurückberufung von Venizelos, der den König hätte bestimmen sollen, aus die Seite der Entente zu treten. Die Enienie mußte er< kennen, daß nicht nur die Armee, sondern auch das Voll die Neutralitätspolitik billigte. Weiter sagte der Minister, daß König und Regierung Griechenlands sich gegenseitig unterstützten. Eine baldig« Offensive gegen Saloniki wäre Griechenland erwünscht, j« schneller, desto bester. Die Besetzung Salonikis durch di« Fremden lastet wie ein Alpdruck auf jedem Griechen. Welten Landungen der Entente auf griechischen Inseln hielt der Minister für möglich, auf dem Festlande für ausgeschlossen, da der alte Vorwand Serbien fortgefallen fei. Von Bul garien erwartet Skuludis mit Recht, daß eS das Selbst gefühl der Griechen schonen werde. Auf keinen Fall wird Griechenland auS seiner Neutralität heraustreten, weder durch Ereignisse noch durch Waffen gezwungen. Ein gemischtes Entente-Detachement ist in Patras gelandet. PatraS im nordwestlichen Peloponnes ist einer der bedeutendsten Handelshäfen Griechenlands. Italienische Phantasten. Von einer Athener Persön lichkeit, die ungenannt bleiben will, die aber nach der Ver sicherung deS Blattes über die nötige Sachkenntnis verfüge (offenbar auch reichliche Phantasie besitzt), läßt sich der Corrtere berichten, die Stärke der zum Angriff gegen Saloniki bereit stehenden deutsch-österreichisch-bulgarischen Streitkräfte be trage 300 000 Mann, die unter allen Umständen früher ober später gegen die Saloniker Stellung vorrücken würden. Hin zu kämen noch 200 000 Türken. Dieser Streitmacht habe die Entente zunächst 260 000 Verbündete gegenüberzustellen. ES sei eine gewaltige Offensive von Saloniki aus wahr scheinlich, an der sich noch weitere 100 000 französisch-englische Truppen und nicht weniger als 250 000 Italiener, Serben und Montenegriner beteiligen würden; ja, der Gewährs mann des Corrtere rechnet laut Köln. Ztg. schon „mit ziem licher Sicherheit" mit dem Zuzug der Griechen und Rumänien.