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Zkituug stk MürmiR Aisersdors, Usk, Wekmmldvrs, Wau> Spechtkitz usw. Amtsblatt für den Stadtrat zn WaVenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freilag uachm. Abonnementspreis 1,50 Aik. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür auswärtige Inserenten 15 Pf„ Reklamen 20 Pf., un amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eiuge;ogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch anfgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 24. Fernsprecher: Amt Deuben 212a Donnerstag, den 24. Februar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 29, Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. KMWeWWsMM. Bei der am 24- Februar 1916 vvrrnnchmenden all gemeinen Feststellung der Kartoffelvorräte sind znr Erstattung einer Anzüge alle Landwirte, die Kartoffeln er zeugen, verpflictnei nun aus-mdem alle Haushaltungen, Händler, Gasthöfe, Bäcker, Bolksküchcn usw. die in der Nacht vom 23 zum 24. ds Mts. min destens 2« Pfund Kartoffeln in ihrem Gewahr sam haben. Alle Laudwsite, Handler, Gastwine, Bäcker und Volks küchen erhaltet! Anzeigevordrucke ^gestellt. In diese Anzeigen sin alle Kartoffelvorräte einschließlich der Saat- und Futterkartoffeln einzntragcu Die einzelnen Haushaltungen erhallen keine Vordrucke znr Ausfüllung, dieselben haben aber ihre Kactoffelvorrüte den beauftragten Zählern genau anzugeben. Unter allen Umständen sind die Haushaltungen, die keine Vordrucke erhallen, aber doch 20 Pfund Kartoffeln bescheu, ve>pflichtet, ihre Vorräte selbst bei der Gcmeinde- behörve bezw. bei v n Zählern auznzeigen. Die ansgefütttcn Anzeigen sind zur Ab holung durch die Zähler vom 2S. Februar 1816 au bereit zn halten Wer die geforderten Anzeigen nicht in der geletzten Fcisr erstattet oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zn 6 Moneten oder mit Geldstrafe bis- zn 1500 Mark beflrafl. Das*Ergebnis dec Bestandsaufnahme der Kartoffel Vorräte wird durch vereidigte Sachverständige uacbgeprüsi werden. Es wird all-m Besitzern von KartaffAvvnäien unter Hinweis ans die Slrcsibesiimmnm:«» nochmals zur Pflicht gemacht, die geforderten Angaben io qcmau zn machen, als cs ihnen auf Grund sorgfältigster Prüfung der Vorräte irgend möglich ist. Rabenau, am 23- Februar 1916. Der Bürgermeister. Von den ÄriegslchanMtzeii. Grohes Hauwquanier, 21 Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Dperu wurde ein englischer Handgranaten- auguff gegen unsere neue Stellung nur Kanal abgewiesen. Südlich von Loos mutzte sich der Feind von unserer Trichter- stellnng wieder znrückziehen. An der Strotze Lens—Arras griff er vergeblich an. Unsere Fiugzeuggeschwadec griffen mit vielfach beabach- telem gutem Erfolge rückwärtige winüliche Anlagen, unter anderein in Fnrues, Paperinghe, Amiens und Lnnecnlle an. Oestlicher Kriegsschauplatz. Vor Düuabnrg scheiterten rassiche Angriffe'. Kleine feindliche Vorstöße wurden auch an anderen Stellen der Front zurückgeschlageu. Balkau-Kriegsschanplatz. Nichts Neues. Grohes Hauptquartier, 22 Februar !9l6. Westlicher Kriegsschauplatz. Das nach vielen unsichtigen Tagen gestern anfklarende Wetter führte zn lebhafter ArlillNietätigkeit an vielen Stelle» der Front; so zwischen dem Kanal von La-Basiee und Arras, wo wir östlich von Sonchez im Anschlusse an unser wir kungsvolles Feuer den Franzosen 800 Mete- ihrer Stellung im t'tnrm entriff.il und 7 Offiziere, 318 Mann als Gefangene cnnbiachten. Auch zwischen der Somme und der Oste, an derAisme- Front und an mehreren Stellen der Champagne steigerte sich die Kampstäligkeit zu grösserer Heftigkeit. Nordwestlich von Tahnre scheiterte ein französischer Handarouatenangriff. Endlich setzten auf den Höhen zu beiden Seiten der Maas, oberhalb von Dun, Artilleriekämpfe ein, die an meh reren Stellen zu beträchtlicher Stärke anschwollen nnd auch während per letzten Nacht nicht verstummten. Zwischen den von beiden Seiten anfgestiegenen Flie gern kam es zu zahlreichen Luftgefechten, besonders hinter der feindlichen Front. Ein deutsches Luftschiff ist heute nacht bei Revigny dem feindlichen Feuer zum Opfer gefallen. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Lokales und SiicMches. Rabenau, 23. Februar 1916- * Die alte Wetterregel: „Fangen die Tage an zn langest, kommt der Winter erst gegangen", beivahrheilet sich Heuei in vollstem Matze. Nach den Frühlingstagen anfangs dieses Monats ist seit Ende der vorigen Woche bei uns wieder der Winter estmekehrt und namentlich am Sonntag hat es fast umimerb'vcöe» geschneit und gestoben. Im oberen Gebirge herrschte infolgedessen ein äntzcrst lebhaftes Wintersporttrciben. * Beim Tharandter Amtsgericht wird ab I März ds. Js. folgende Geschäftszeit eiugefühn: 8- 1 und 3—6 Uhr, am letzten Werktag jeder Woche 8 —3 Uhr. * Als Anträge der Besitzer von Pferden nnd Rindern zur Deckung der im Jahre 191.6 bestrittenen Verläge an Viehscuchen-Entschädigungen und an Entschädigungen für nichtgewerbliche Schlachtungen sind für jedes im Privalbesitz befindliche Pferd zu zahlen 3.43 Mark, Rind unter 3 Mo naten 17 Psg., Rind von 3 Monaten u. darüber l.63 Mk., für jedes im Reichs- oder Staatsbesitz befindliche 1.63 Mark. Costmannsdorf. Am nächsten Sonntag spielt im Gailhof Coßmannsvorf wieder die Wahldurgsche Theatcr- geseUfchast, die am 30. Jannar so gut gefallen hat. nnd bringt zwei großartige Werke znr Aufführung, die Jeder mann zufciem »stellen nnd am 20. d. in Weinböhla durch schlagenden Ei folg hatten ! Keiner versäume den Besuch! Näheres siehe im Inserat unserer nächsten Nummer. In boaebtsn 8io meins ^jN86§NUN§8- W t^Ieiäer^okfe D sellvkrrL null tnebiA, rsirm ^Volls von 1.50 NN 1)18 4 50 IGrnse nuob in Aio8ssr ^.U8wnlil DlltvIIÖ6Ü6, rvoiss null bunt, üvMtivll, -------- öviolrlvjck«!', Tlvl6i'tniIl««,Lvl'8E8, tL«toimIvibtrlisn, Ltrümiikk, Uuuä- svkuk«, 1u86ll6ll1üvll6!', seillns Lopk- 8öürrl8, ^vois8v LI»8«a- null kokelt- MMS L ittKKN W kackM unil kleiolr W 8slc>vrrr2, blau, brrrnu null mittsUarbiA Lebrvkcrir null karbiA Löper - W lllecke-bWinst U in vorsebiellsilsn kisislnxsu " vä». ww Kreischa. Die immer größer Iverdcnde Fleisch- und Fettknappheit und die damit verbundene Verteuerung des Fleisches nnd Fettes zwingt das deutsche Volk, Umschau nach anderen, möglichst gleichwertigen Ersatzmitteln zu halten. Ein solches sind die billigen Pfahlmuscheln, auch Miesmuscheln genaunt, mit welchen sehr schmackhafte Speisen hergestellt werden können. Auf Veranlassung der hiesigen Gemeiude- verwaltuug sollen allwöchentlich bestimmte Mengen solcher Pfahlmuscheln bezogen und zum Selbstkostenpreise (Preis 6 Pfennig Pro Pfund) abgegeben werden. Anweisungen für die Zubereitung der Muscheln sollen den Haushaltungen zugestcllt werden. Dresden Sarrasani ist wie schon vor kurzem mitgeteilt, wieder in sein eigenes Haus in Dresden-Neustadt eingekehrt und veröffentlicht in der heutigen Nummer die der crnsteu Zeit iu beachtenswerter Weise augepaßten, über aus billcgen Kriegspreise, die au den Tagen von Montag bis Freitag einschließlich gelten. Alle Plätze in dem großen Hause am Carola-Platz sind bekanntlich nummeriert, und wenn man solche Sitze von 35 Pfg. bis zu 3 Mk., ausschließlich der städtischen Billettsteuer, erstehen kann, so liegt hierin ein großes Entgegenkommen der Direkton der Oeffentlichkeit gegenüber, da eine Spielfolge wie sie Sarra- fani bietet, große Aufwendungen erfordert. Abgesehen von den reinen Zirkusnummern gibt es in dem Programm so viel Sehenswertes und Interessantes, daß ein Besuch sich gerade jetzt besonders lohnt. Die Verkehrsverbindungen nach Dresden sind ja so bequeme, daß die Mittwochs, Sonnabends, Sonn- und Festtags-Nachmittagsvorstellungen ebenso leicht zu erreichen sind, wie die um 8 Uhr abends anfangcnden und nm 10 */, Uhr endenden Abendvorstellungen. Vom bezw. zum Bahnhof Neustadt, bezw. zum »der vom Zirkus zurück verkehren bekanntlich die Linien 4 und 12 der Städtischen Straßenbahn in kurzen Pausen. 'Es sei noch besonders be merkt, daß in den Mittwochs- nnd Sonnabends-Nachmittags stattfindenden Extra-Familienvorstellungen dieselben niedrigen Preis« wie zu den wochentäglichen Abendvorstellungen gelten, und Kinder unter 14 Jahren haben sogar nur die in der heutigen Anzeige veröffentlichten Preise zu entrichten. Der Zirkus Sarasani ist unter den Nummern 23843 und 23844 an das Dresdener Städtische Fernsprechnetz angeschlossen. Freiberg. Ein Mensch, der die 70 Jahre seines Lebens zum weitaus größten Teil hinter Schloß und Riegel verbracht hat, stand in dem Gelegenheitsarbeiter Karl Ernst Grünert aus Plaue bei Flöha vor dem Freiberger Schwur gericht. Da er des Landstreichens wieder einmal müde, in einer Anstalt aber keine Aufnahme fand, brannte er in Olbernhau eine große Scheune mit vielen Getreidevorräten an, um „wieder versorgt zu sein". Er erhielt sechs Jahre Zuchthaus und wurde unter Polizeiaufsicht gestellt. Lockwitz. Es ist hier vorgekommcn, daß die von Butterlieferanten in die Gemeinde eingeführte Butter nicht abgefetzt werden konnte, da die den Verbrauchern zustehenden Buttertarten bereits verausgabt waren. Ilm der Wieder ausführung der Butter vvrzubengen, wird der Ueberschuß jetzt von der Gemeindeverwaltung angekauft. Chemnitz Wegen übermäßiger Preistreiberei wurde hier der spanische Südfrüchtehändler Cardell zu 500 Mark Geldstrafe, ersatzweise zu 50 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Verurteilung ist auf Kosten des Angeklagten in den Chemnitzer Tageszeitungen öffentlich bekannt zu machen. Schedewitz bei Zwickau. Die hiesige Gemeinde hat große Vorräte besseres Konservensleisch mit 3 Mark die Dose angekauft und stellt sie mit 2,50 Mark zum Verkauf, ohne Absatz zu finden. Sie will daher ihre Vorräte anderen Gemeinden zuwendeu, falls der Absatz sich nicht hebt. Böhla. Beim Gutsbesitzer Pilz in Stöhna haben Einbrecher das Fleisch von einem halben Rind, sowie von einer» ganzen Schwein samt dem Pökelfaß, sämtlichen Speck und das Fett, sowie eine Mandel Eier mitgehen heißen. Limbach. Mit Rücksicht auf die ungünstige Geschäfts lage im Gastwirtsgewerbe hat der Stadtrat aus Ansuchen des hiesigen Gastwirtsvereins den Gastwirten die Zahlung eines Termines der Branntweinsteuer erlassen. Neustadt i. S. Der Kriegsfreiwillige Erich Schol- win aus Neustadt hatte sich von seinem Truppenteil auf dem russischen Kriegsschauplatz entfernt und trieb sich hier, geschmückt mit dem. Eisernen Kreuz, mehrere Wochen umher, bis er wegen Fahnenflucht und unbefugten Ordentragens verhaktet wurde. Er wurde zu 6 Monaten 3 Tagen Ge fängnis unfeiner Woche Haft verurteilt. Der Vater des Scholmin ist Eisenbahnbeamter und zurzeit in Belgien tätig. Leipzig. Kriegsfrauenberufe. Das Telegrapheüamt ist jetzt zur Einstellung einer Anzahl weiblicher Telegraphen boten übergegangcn. Ebenso werden im Innendienste zur Zeit gegen 50 Kriegerwitwen beschäftigt. — In der Leipziger Fahrschule findet jetzt zum ersten Male eine Prüfung weib licher Kutscher statt. Leipzig. Der Kassierer der Leipziger Schuhmacher- Rohstoffgesellschaft, Max Otto Wohlgemuth, der seiner Ge sellschaft 30 000 Mark unterschlagen hat, wurde vom Land gericht jetzt zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis verurteilt