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abeunuer Anzeiger Zeitung für WmA Seiseksdors, Gelsa, Hbkknnuckurs, Wnu^ Spchtnh usm. Imtsölatt für den Stadtrat zu Aaöenau. Erscheint Montag, Mittwoch lind Freitag nnchm. Aborinementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf„ Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 23. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 22. Februar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. 29. Jahrgang. Vermei- uud von und werden kaan. Nördlich von Largitzen (nahe der französischen Grenze, südwestlich von Altkirch) stießen deutsche Abteilungen in die feindliche Stellung vor, zerstörten Verteidigungsanlagen und Hindernisse des Gegners und kehrten mit einigen Gefangenen Logoschin und die Bahnanlagen von Tarnopol wurden von demschen Fliegern angegriffen. düng von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 18. Februar 1916. Der Stadtrat. zwei erbeuteten Minenwerfern zurück. Unsere Flieger griffen den Flugplatz Abeele (südwestlich Poperinghe), sowie feiudliche Bahnanlagen erfolgreich an. Oestlicher Kriegsschauplatz Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die noch rückständige Hundesteuer ist zur Lokales und Zächfisches. Rabenau, 21. Februar 1016. Bekanntmachung. Tro« früher schon wiederholt erfolgten Verbots werden im hiesigen Orte nach eingetretenem Schneefall die öffent lichen Wege zum Rodeln benützt. So gern man nun auch, namentlich den Kindern, Ver gnügungen dieser Art gönnt, so sind doch die öffentlichen im hiesigen Orte meist abschüssigen Straßen und Wege die un geeignetesten Plätze hierzu, da hier nicht nur die Kinder durch die verkehrenden Geschirre, und letztere selbst, sondern auch die Fußgänger durch die entstehende Glätte gefährdet werden. Es wird daher auf Grund der Miuisterialverordnuug vom 9. Juli 1872 das Rodeln auf den öffentlichen Fahr- uud Fußwegen zur Vermeidung von Uuglücksfälleu und Verkehrsstörungen erueur verboten, dergestalt, daß Nebenre- tungen geahndet und diejenigen Eltern, welche es unterlassen, ihre minder von diesem Gebühren abpchaUeu, mw Geldstrafe oder entsprechender Haft belegt werden. und, da auch Herr WirtschaftsRsitzer Otto Schubert ab. Pacht.', des Arealer, hinter Mm Grundstück des Herrn j Ville mit Bomben. * Silberhochzeit. Das Fest der silbernen Höch stzeit begeht am heutigen Montag unser verehrter Herr Bür- i germeifter Wittig und Frau Gemahlin. Dem Jubelpaare i wurden aus diesem Anlaß am Morgen vom Gesangverein : „Appollo" und einer Musikkapelle Ständchen dargebrachl. j Auch sonst wurden den Jubilaren viel Aufmerksamkeiten Hmd Ehrungen zuteil. Möge dem Jubelpaar noch fernere l 25 Jahr ein ungetrübtes Eheglück sbeschiedeu sein! * Jubiläum. Auf eine 50jährige. Tätigkeit bei der ! Firma Lonis Hamann konnte am Mittwoch der Stuhlbauer ! Moritz Weinhold hier zurückblicken. Anläßlich dieser ! seltene« Feier wurde der allgemein beliebte und noch rüstige j Jubilar am Morgen vom Gesangverein „Apollo" durch ein ! Ständchen erfrent. Auch eine Musikkapelle brachte Herrn j Weinhold ein Stündchen dar. Von seiner Firma, sowie seinen Arbeitskollegen, Freunden nnd 'Bekannten wurde der Jubilar mit Geschenke« und Glückwünschen reich bedacht. * Die Maul- und Klauenseuche trat am 15. Februar im Königreich Sachsen in 26 Gemeinden mit 29 Gehöften auf, gegen 38 Gemeinden mit 53 Gehöften am 1. Februar. * Vom Landtage. Gelegentlich der Beratung von Eisenbahnangelegenheiten in der Zweiten Kammer brachte auch unser Abgeordneter, Herr Bürgermeister Wittig, die gegenwärtige schlechte Zugverbindung auf der Linie Haüis- berg-KiPsdorf zur Sprache und bat nm Verbesserung des Zugsverkehrs. Wenn wenigstens ein Zug nachmittags ein gelegt wird, werde man unter den jetzigen Verhältnissen zu frieden sein. Abg. Göpfert schloß sich den Ausführungen des Vorredners an. Ob's Erfolg haben wird? — In der Sitzung der Zweiten Kammer am Donnerstag, ui welcher hauptsächlich Ernährungsfragen auf der Tagesordnung stan den, wurde scharf gegen die Erhöhung der Preise für wich tige Lebensmittel, insbesondere für Kartoffeln, protestiert und verlangt, daß diese Erhöhung sofort rückgängig gemacht wird. Der nationalliberale Abgeordnete Nitzschke führten.a. aus: Deutschland ist das reichste Kartvffellaud der Welt, Es muß aber mit einer Enteignung vorgegangeu werden. Die Erhöhung der Höchstpreise für Kartoffeln ist eine Un gerechtigkeit gegenüber den Landwirten, die sich korrekt be nommen haben; sie bedeutet eine Prämie für die bisherige Oestlicher Kriegsschauplatz. Rodeln freundlichst gestattet bat, auch dort ungestört gefahren! Bei Samische (au der Beresina östlich von Wischnew) ! brach ein russischer Angriff in unserem Feuer zwischen den Es w-rd hierbei jedoch ausdrücklich darauf Hingeiviesen,, beiderseitigen Linien zusammen, daß weder die vorgenannten Besitzer bezw. Pächter der be treffenden Grundstücke noch die hiesige Stadtgemeinde irgend- j welche Haftung übernehmen, daß vielmehr alle, welche dieses Balkan-Krieqsschauplatz. Grundstücke zum Rodeln PP. benutzen, dies auf eigene Gefahr j Nichts Neues, und Verantwortung tun. Außerdem werden die Hausbesitzer gebeten, ihre Gärten! zum Rodeln soweit dies augäugig ist, den Kindern zur Ver-! füguug stellen zu wollen. Raben a u, am 21 Februar 1910. Der Bürgermeister. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutnug. Großes Hauptquartier, 20. Februar I9I6. Westlicher Kriegsschauplatz. Am Iser-Kanal nördlich von Ipern wurde die englische Stellung in etwa 350 Nieter Frvntbreite gestürmt. Alle Versuche des Feindes, in nächtlichen Handgrauatenaugriffen seine Gräben zurückzugewinnen, scheiterten. 30 Gefangene blieben in unserer Hand. Südlich von Loos entspannen sich lebhafte Kämpfe; der Feind drang bis an den Rand eines unserer Spreng trichter vor. Südlich von Hebuterne (nördlich von Albert) nahmen wir bei einem erfolgreichen kleinen Nacht gesellst einige Eng länder gefangen. Die Herren Winschastsbesiyer Pani Bürger nnd Bruno' Auf der übrigen Front keine besonderen Ereignisse. Lorenz haben in zuvorkommender Weise einen Teil des hin-! I«! Lustkampf östlich von Peronne wurde ein mit zwei ter ihren HcmSgrundslüüen gelegenen Gartenlandes zur Ver- Maschinengewehren ausgerüsteter englischer Doppeldecker ab- füguug gestellt.'so daß auf den? Areal hinter dem Rathause geschossen: die Insassen sind tot. Unsere Flieger belegten zahlreiche Orte hinter der feindlichen Nordfront, sowie Lunö- Vou -eil Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 18 Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Engländer haben nochmals versucht, ihre Stellun gen südöstlich von .Ipern zurückzugewinnen; sie wurden blu tig abgewieseu. Nordwestlich von Lens und nördlich von ArraS haben nufere Truppen mit Erfolg Mienen gesprengt. Eine kleine deutsche Abteilung brachte von einer nächt lichen Unternehmung gegen die englrfche Stellung bei Fouque- villerS (nördlich von Albert) einige Gefangene und ein Ma schinengewehr eiil. Hart südlich derFLomme brach ein Angriff frisch ein gesetzter französischer Truppen in nuferem Feuer zusammeu. Alls der übrigen Front zeitweise lebhafte Artillerie- kämpfe: keine besonderen Ereignisse. Nächtliche feindliche Fliegerangriffe in Flandern wurden von unseren Fliegern sofort unt Bombenabwurf auf Pope ringhe beantwortet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Balkan-Kriegsschauplatz. Feindliche Flieger griffen den Bahnhof Hndcwa (im Wardartale, südlich von Srrumitza) au. Großes Hauptquartier, l7 Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Auch geswru brachten unsere Truppen einen durch starkes Feuer vorbereiteten englischen Angriff südöstlich von Ipern zum Scheitern. Im Ab;chnitte nördlich nnd nordöstlich von Arras Minen- «ud Hundgrauatenkämpfe. Wir besetzten einen von inis gesprengte« Trichter. Auf der Front zwischen der AiSue und der Maas lag stellenweise stärkeres seiuolicheS Artillerie und Miuenfener. Durch eine größere Sprengung zerstörten wir einen Teil der französischen Stellung auf der Combreshöhe. Privalus Eduard Otto die Benützung dieses Laud. e Zurückhaltung der Kartoffeln. Die Leute, die sich durch di Zurückhaltung der Kartoffeln Vermögen verdient haben, ge hören an den Pranger. Einem Großgrundbesitzer hat die Zurückhaltung 30 000 Mark cingebracht. * (M. I.) Abreißen von Weidenkätzchen wird bestraft! Die für die Bienenzucht unersetzlichen Weiden kätzchen werden noch immer von gedankenlosen Menschen ab gerissen, obwohl solches Gebaren durch das Forst- und Feld strafgesetz mit empfindlicher Geld- oder Haftstrafe bedroht ist. Es werden daher alle Spaziergänger, ob alt oder jung, ein dringlich davor gewarnt, die Kätzchen zu pflücken, zumal auch die Äufsichtsorgane angewiesen worden sind, streng auf Durchführung des Verbots zu achten. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufge. triebeuen 42 Ferkeln wurden 20 verkauft zum Preise von 90—130 Mk. pro Paar. Deuben. Wegen schweren Raubes verurteilte die 3. Strafkammer in Dresden als Jugcndgerichtshof den zu letzt in Deuben wohnhaft gewesenen 16 Jahre alten Glas arbeiter Emil Willy Baumaun zu 3 Jahren Gefängnis. Am Heiligen Abend hat er in einer Glashütte einem Mit arbeiter, nachdem er diesen zu Boden geworfen hatte, das Geldtäschchen mit 12—14 Mark Wochenlohn gestohlen. Freiberg. Ein mit 19 Jahren schon völlig verwahr loster Charakter stand mit dem am 21. August 1896 in Bodenbach bei Döbeln geborenen Bäckergehilfen Kurt Schrei ber vor dem hiesige« Schwurgericht. Der Angeklagte fuhr von Nossen, wo er in Stellung war und in flotter Gesell, schäft viel Geld vertat, öfters nach Bodenbach zu seinen El tern. Dabei bestahl er den Vater jedesmal um Geldbeträge von 40 bis 100 Mark. Um den Verdacht abzulenken, be schloß er am 27. September 1915, die Magd seines Vaters umzubringen und von ihr ein schriftliches Geständnis aus zufertigen, daß sie die Diebin sei. Bei seiner letzten Diebe rei aber wurde er vom Vater erwischt, auf den er jedoch kurzerhand zwei Schüsse abfeuerte, die jedoch nicht tödlich varen. Der Angeklagte gab zu, vorsätzlich gehandelt zu laden, das Lesen von Detektiv- und Mädchenhändlerromanen labe ihn auf den teuflische« Plan gebracht. Er erhielt 14 Jahre Zuchthaus. Dresden Wie man jetzt an unterrichteter Stelle erfährt, ist so gut wie entschieden, daß der sächsische Landtag nicht geschloffen, sondern nur vertagt wird. Die Regierung kommt damit den Wünschen der Fraktionen entgegen, die über den Zuschlag zur Einkommensteuer, der 1917 erhoben werden soll, jetzt noch nicht entscheiden möchten und ferner eine schnelle Einberufung der Kammern ermöglichen wollten, wenn das Ende des Krieges naht. Die Vertagung wird chvn Mitte, spätestens Ende März erfolgen. Die Wieder- wrufung hängt ganz von den Ereignissen ab. Radebeul. Am Sonnabend vormittag wurden im Hauptkontvr der chemischen Fabrik von Heyden auf zunächst unerklärte Weise 3080 Mark von dem zur Löhnung aufge zählten Gelde gestohlen. Da der Dieb nur unter den im Hanptkontor Beschäftigten gesucht werden konnte, wurde das unisaugreiche Gebäude sofort abgeschlosfen. Die Polizei mit eiiiem Hund und Beamte der Firma nahmen größere Durch- und Aussuchungen vor, und der Dieb wurde auch schließlich noch im Laufe des Vormittags in einem jüngeren Konto risten ermittelt. Das gesamte Geld konnte ihm wieder ab genommen werde«, während er selbst verhaftet wurde. Meißen. Die Sprache verloren. Ueber das in einer der letzten Nächte aufgetretene Gewitter ist eine in Kötitz )ei Meißen wohnhafte Fabrikarbeiters-Ehefrau derart er- chrocke«, daß sie die Sprache verloren hat. Meißen. Ein Falschmünzer wurde hier in der Per- rm eines 18jährige« Arbeiters aus Obermeisa verhaftet und dem König!. Amtsgerichte zugeführt. Er hat sich in der etzten Zeit damit beschäftigt, falsche Zweimarkstücke anzu- 'ertigen, doch sind die Falschstücke so schlecht ausgefallen, laß er sie noch nicht in den Verkehr bringen konnte. In einer Wohnung wurden die Formen, das Gießmaterial, so wie eine Anzahl falscher Zweimarkstücke beschlagnahmt. Döbeln. Bei dem Gewitter in der Nacht zum Diens- tag traf ein sogenannter kalter Blitzschlag die einzelstehende neue massive Scheune des hiesigen Oekonomen Otto Bahr auf der Hollünderhöhe und richtete am Gebäude sowie an den in der Scheune stehenden landwirtschaftlichen Maschinen Zerstörungen an. Der Sturm hob dann das offen gewordene Schieferdach völlig ab und warf auch die Mauern um, so daß die große massive Scheune völlig zerstört ist.