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Rabenauer Anzeiger : 29.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191601291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-29
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Rundschau. kriegertolletto za Kaisers GehurtSkag. Der Kölner Erzbischof Kardinal v. Hartmann hat angeordnet, bah bei der Kaiser-Geburtstagsfeier selbst und am folgenden Sonn- tag bei allen heiligen Messen eine Kollekte zum Besten der kranken und verwundeten Krieger abgehalten werde, deren Ertrag dem Kaiser als Geburtstagsgeschenk mit der Bitte übergeben werden soll, ihn teils dem Roten Kreuz, teils der Genossenschaft der rheinisch-westfäligen Malteserritter überweisen zu wollen. Die Kriegsuaiust der Zlattener erhellt aus einem umfangreichen Militärbefreiungsschwindel, der in der Haupt- stadt den Landes aufgedeckt wurde. In Rom hatte sich der „Tribuna" zufolge ein Sizilianer seit Juli 1915 eine Werk- stätte für Gsschoßherstellung angelegt und lieferte 75 Milli meter-Granaten. Die Militärbehörde merkte aber nach einiger Zeit, daß das Zeug nichts taugte, und ordnete eine Unter suchung an Ort und Stelle an. Der Ergebnis war über raschend. Man fand nämlich, daß die Mehrzahl der in de? Gefchoßsabrik beschäftigten Arbeiter nichts von dem Hand werk verstanden, sondern junge Leute von allen möglichen andern Berufen, Kurzwarenhändler, Wursthändler, Bankiers, Klempner usw. waren, dis unter dem Vorwand der Arbeit für den Hesresbedarf sich vom Kriegsdienst drücken wollten. Infolge dieser Entdeckung wurden der sizilianische Unter nehmer und nicht weniger als 150 Gefchoßarbeiter der Mili tärgerichtsbarkeit überwiesen. Zum Anslyrutz v«r rossten an dl« „Deutsche Frak tion", die kurz vor der Vertagung im Deutschen Reichstag gebildet wurde, bemerkt die Goslarsche Ztg.: Wir sehen das bemerkenswerteste Moment darin, daß sich die hannoverschen Welfen hier den Reichsparteilern angesch'ossen haben. Das ist ein Ereignis, das auch in diesen großen Kriegszeiten fest- gehalten zu werden verdient. Die Welfen hatten sich in früheren Zeiten längere Jahre hindurch im Reichstage stak- tionsmäßigalsHospitantendcmZentrum angeschlossen, daS auch die grundsätzlichen politischen Bestrebungen der Welfen begün- und so darf man ,wohl in der neuen FraktionSbtldung neben stig!e.DaS ist bei der Reichspartei von vornherein ausgeschlossen, anderem Erfreulichen auch ein Zeichen dafür sehen, daß die Welfen gewillt sind, aus den staatsrechtlichen Entwicklungen vor dem Kriege, die den Herzog Ernst August zu Braun schweig und Lüneburg aus den braunschweigischen HerzogS- thron führten, die praktischen politischen Konsequenzen zu ziehen und ihre parteimäßigen politischen Bestrebungen den Gesinnungen des welsischen Fürstenhauses anzupassen. Neuer Longretz »er „echte« Rnfien". Ermutigt durch den vollständigen Sieg der ÄMiyn beabsichtigen die echt russischen Leute Nach den im De,Sinder in P-Oersbulff und NlfW MUME aVMMNn'KMdn M NäH Zeit einen neuen Kongreß nach Petersburg »inzuberufen Dieser Tage hat sich eins größere Anzahl der Vertreter des Verbandes der echtrussiscken Leute in Moskau versammelt, um die Vorbereitungen für diesen Kongreß zu treffen. Di» politische und wirtschaftliche Lage sei erörtert, ein bedeutender Teil sollte derBeratung derBestechlichkeit derDeamten gewidmet sein. Nach allerlei Lärmszenen wurde beschlossen, der Kon greß solle festzustellen suchen, wer von den Beamten stehle, und wieviel bisher gestohlen worden sei. Cs ist hübsch, daß man in Ruhland einen Kongreß zur Feststellung der Be amtendiebstähle gebildet hat. Zur Lösung seiner Ausgabe wird sich der Kongreß allerdings in Permanenz erklären müssen. Vie norwegische Thronrede, die König Haakon zur Eröffnung des Parlaments persönlich in Christiania verlas, betont, daß das freundschaftliche Verhältnis zu allen frem den Machten während der Verhandlung aufrechterhalten wurde, die Norwegen und die Kriegführenden, jeder zum Schutzs seiner Interessen, über dis Fragen führte, die der Krieg veranlaßte. Unter Beobachtung strenger Neutralität nach allen Seiten arbeite Norwegen daran, die Gefahr ab zuwehren und die Hindernisse für sein Wirtschaftsleben zu entfernen oder einzuschränken, sowohl die Hindernisse, die jeder Krieg in seiner Nähe bewirkt, als solche, die sich den Neutralen infolge von Veranstaltungen entgegenstellen, die als nach dem Völkerrecht nickt erlaubt ange sehen werden müssen. Damit können nur die Akte englischer Seewillkür gemeint sein; Deutschland hat sich während des Krieges nie Völkerrechtswidrlgkciten Nor wegen oder sonst einem neutralen Staate gegenüber, zu- , schulden kommen lassen. In diesen Zelten, so heißt es In der Thronrede weiter, gewährt es besondere Befriedigung, festzusteven, daß Norwegen gerade in seiner Arbeit zur Wahrung der Rechte der Neutralen die guten Beziehungen zu Dänemark und Schweden aufrechtzuerhalien hat. Die - Thronrede kündigt schließlich außer anderen Negierungsoor- i lagen Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigung zu Wasser j und zu Lande an. Krieg und Schule. Der Krieg nötigt nicht nur den einzelnen, sondern auch das Reich in seiner Gesamtheit, nach Möglichkeit zu sparen. Jede irgendwie aufsckiebbare Aus gabe wird zurückgestellt, um, so weit es irgend angeht, alle Mittel zur Durchführung des Krieges zur Verfügung zu i halten. An den Schulen aber ist in deuisihen Landen nicht i gespart worden. Für Unterrichtszwecke weisen die Etats der > Einzelstaaten nicht nur die vorjährigen Summen unverkürzt ! auf, sondern darüber hinaus auch die üblichen, dem Volks- j Wachstum ensprechenden Steigerungen. Der Stand dec Volksbildung ist in Deutschland höher als in irgendeinem anderen Lande. Diese Tatsache ist nicht aus der Welt zu schaffen und hat das deutsche Volk zum ersten Kutturfaktor der Erde gemacht. Das Feindsswort vom deutschen Bar barentum erscheint im Lichte dieser Tatsache ganz besonders zutreffend! Kunst und Wissenschaft besitzen in Deutschland die treueste Pflegstätte, und mit der deutschen Geistesbildung geht dis Herzensbildung Hand in Hand. Für das deutsche Wort Gemütlichkeit besitzt das fremdsprachliche Ausland nicht einmal einen Ausdruck, von seinem Wesen erst recht keine Spur. Trotz der feindlichen Ueberhebungen brauchen wir auf keinem Gebiete einen Vergleich mit unseren Gegnern zu scheuen und dürfen sie getrost aufsordern, auch einmal ihren Unterrichtsetat mit dem der deutschen Staaten zu vergleichen. Diebstahl oder schurtenhasle Willkür- Seit mehr als einem Monat sind in Nsuyork Postsendungen aus Deutschland, besonders Briefe, Zeitungen und Zeitschriften, nicht mehr eingetroffen, so daß man annehmen kann, daß die deutsche Post von Anfang Dezember den amerikanischen Adressaten nicht mehr in die Hände gelangt ist. Wahr scheinlich haben englische Schiffe die Postbeutel für Amerika geräubert. Es ist beachtenswert, daß dieser unzweifelhaft zutreffende Verdacht selbst in Amerika sofort aufgetaucht ist. Man lernt dort eben England allmählich kennen, dem man bisher in blinder Liebs ergeben war. Freilassung nicht wehrpflichtiger Sriegogesangeaer. Nach langen Verhandlungen ist soeben zwischen der deutschen und der französischen Regierung eine Vereinbarung wegen Freilassung der beiderseitigen nicht wehrfähigen Zivilgesan- genen zustande gekommen, welch» die hierüber bisher ge troffenen Verabredungen erheblich erweitert hat. Auf Grund der neuen Vereinbarung sollen nämlich unverzüglich folgend» drei Klassen von Ziotlgefangenen in Freihettgesedt und in die Heimat entlassen werben: Frauen unv Mädchen, ferner männliche Personen unter 17 und über 55 Jahren, die wegen ihres körperlichen Zustandes zur Erfüllung militä rischer Pflichten völlig untauglich sind. Ausgenommen von der Freilassung sind nur Personen, die sich wegen gemeiner Verbrechen ober Vergehen, mit Einschluß derer gegen die Sicherheit des Staates, in Untersuchungs- ober Strafhaft befinden, ferner die Geiseln im eigentlichen Sinne, d. h. solche Personen, die nach Völkerrecht zur Sicherstellung des Wohlverhaltens der Bevölkerung oder der Erfüllung gewisser ihr auferlegter Verbindlichkeiten festgebalten werden können. Obwohl es nicht gelungen, die Freilassung auf die beider seitigen wehrflichtigen Zivilgefangsnen auszudehnen, wie Deutschland es wünschte, ist die Vereinbarung doch als ein wesentlicher Fortschritt im Sinne der Menschlichkeit zu be grüßen, da hiernach auf beiden Seiten viele Tausende von Zivilgefangenen, die an der Kriegführung völlig unbeteiligt sind, die Freiheit zurückerlangen; insbesondere können auch die aus dem Elsaß und aus den deutschen Schutzgebieten fortgeführten Personen, soweit eS sich nicht um Wehrfähige handelt, nach langer Leidenszeit in die Heimat zurückkehren. Erhöhung des Zuckerpreises. Die unter Hinzuzie hung von Sachverständigen abgehaltenen Beratungen unter die Zuckerfrage sind jetzt abgeschlossen. Nach ihrem Verlauf ist laut „Tägl. Rundsch." anzunehmen, daß den Rohzucker fabriken eine Erhöhung des Zuckerpreises, vielleicht v Mk. aus den Zentner, zugestanden werden wird. Diese Erhöhung dürfte jedoch mit der Maßgabe erfolgen, daß ein Teil da von den Zuckerrübenbauern zugutekommt. Durch die Zu wendung eines Teiles der Preiserhöhung an die ZuAy- Dem Kaiser. Wie im vorigen Jahre, so begeht der Kaiser auch seinen jetzigen Geburtstag, an dem der Monarch das 57. Lebens jahr vollendet, bet seinen Soldaten tm Felde. Wiederum beschränkt sich die kaiserliche Geburtstagsfeier auf kirchliche Gottesdienste und Veranstaltungen in den Schulen. DaS bunte fröhliche Treiben in den Straßen der ReichShaupt- stadt vor dem altersgrauen Königsschloß, das Hurrarufen und Tücherfchwenken, wann und wo der Herrscher an seinem Geburtstags sich zeigte, alle die tausendfältigen Kundgebungen der Liebe und Treue, der Fahnenschmuck der Häuser, die Illuminationen und Festmahle, daS alles unterbleibt auch in diesem Jahre, gleich der gewohnten herzlichen Beglück wünschung des Monarchen im Kreise der kaiserlichen Fa milie, denn der Krieg wütet auch am diesjährigen Geburts lage des Kaisers noch fort und unterdrückt die Feier des Tages nach der gewohnten, lieb gewordenen Art. Nicht einmal schriftliche oder telegraphische Grüße dürfen dem Kaiser, feinem ausdrückichen Wunsche gemäß, in das Feld geschickt werden, um jede Störung der ernsten Kriegstätig- keit zu verhüten. Aber trotzdem wird Kaisersgeburtstag in deutschen Landen nicht weniger als sonst gefeiert; im Gegen teil inniger noch als sonst gedenkt das deutsche Volk seines Kaisers in dieser Kriegszeit, heißer noch als sonst steigen aus den Herzen aller Deutschen brünstige Gebete zum Him mel empor, die Heil und Segen für den Kaiser erflehen. Der Kaiser ist die Repräsentation des deutschen Reiches; die innige Verbindung von Kaiser und Reich hat uns der Krieg vielfach erst recht begreifen gelehrt. Das Reich aber ist die Gesamtheit des deutschen Volkes. Kaiser und Volk find eins. Als erster Diener des Staates fühlt sich gleich seinem großen Ahnen Kaiser Wilhelm der Zweite. Nicht zog er das Schwert, um Kriegsruhm uud Sieyeslorbeer für seine Person zu erringen, sondern um die heiligsten Güter des Volkes vor feindlicher Tücke und Gewalttat zu schützen. Weit schwerer als jeder andere Deutsche trägt der Kaiser an der Last dieses Krieges, den er nicht gewollt hat, und den er nur, non unseren Feinden gezwungen, fortsetzt, um dem deutschen Volke einen ehrenvollen und dauernden Fried»« zu erkämpfen. Nicht nur vor der Geschickte, scndern auch vor seinem Gewissen und dem ewigen Gott, dem Richter unser aller, fühlt Kaiser Wilhelm sich in jedem seiner Schritte verantwortlich. Des deutschen Volkes Glück und Heil ist sein höchstes Lebensziel, das er unverrückbar im Auge be hält und mit Einsetzung seiner ganzen Kraft verfolgt. Dankbaren Herzens erinnern wir uns gerade am Geduris- tage unseres Herrschers der reichen Segensströme, die sich wäh rend der Regierung des Kaisers über daS deutsche Volk ergossen haben, und bekräftigen das Gelübde, mit jedem neuen Tage nicht nur an unser kleines Ich zu denken, sondern unsere Berufsarbeit in den Dienst des großen, einzigteueren Vaterlandes zu stellen. Als oberster Kriegsherr entflammt der Kaiser durch sein Erscheinen auf den Kriegsschauplätzen seine Truppen zu höchster Begeisterung. Wo große Entscheidungen bcvorstehen oder gefallen sind, ob im Westen oder im Osten, da ist auch der Kaiser, der als erster Herrscher einer europäischen Groß macht seit urdenklichsn Zetten dieser Tage erst den Balkan besuchte und in Nisch die bedeutungsvolle Zusammenkunft mit dem Zaren Ferdinand von Bulgarien halte. Aber Kaiser Wilhelm ist nicht der Kriegs-, sondern der Friedenskaiser. Es ist vielleicht von symbolischer Bedeutung, daß von den beiden Enkelkindern, die dem Kaiser während seines ver flossenen Lebensjahres geschenkt wurden, der Sohn des Herzogs Ernst August von Braunschweig außer den beiden Namen des Baiers auch den Namen Friedrich erhielt, und daß das Töchterchen der Kronprinzessin auf den Namen Alexandrine Irene getauft wurde; Irene ist daS griechische Wort für Frieden. Der heißeste Herzenswunsch aber, dessen Erfüllung das deutsche Volk am 27. erfleht, ist der, daß es dem Kaiser beschicken sein möge, in dem soeben begonnenen Lebensjahre wieder die Werke des Friedens üben zu können, und das deutsche Volk auf den Wegen der politischen, wirt schaftlichen und kulturellen Entwicklung vorwärts und neuen Höhen zuzusühren. Gott schütze und schirme den Kaiser und sein Haus! Hell, Kaiser, Dir! rübenbaüer soll der Anbau der Zuckerrübe, der während des Krieges zurückgegangen war, wieder gefördert werden. England will den Wetthandel a-, sich bringen, das ist sein Hauptkriegsziel. Zur angedrohten Verschärfung der sogenannten Blockade beabsichtigt die englische Regierung eine Zentralkonlrollstelle de« gesamten Ueberseehandels ein- zurlchlen, die den Zweck verfolgt, den Ueberseehandel in die Hände englischer Importfirmen zu bringen. Die neutrale Schiffahrt wird dann den neutralen Ländern Waren für englische Rechnung zusühren. Zunächst erwartet England einen doppelten Vorteil von der Ausführung seines Planes. Einmal hofft es den Umfang der Warensendungen nach den jenigen neutralen Ländern beschränken zu können, bei denen anzunehmen ist, daß die Waren zum Teil noch den Feind erreichen. Ferner würde der Geldgewinn, den jetzt die Neutralen allein einstecken, mit England zu teile» sein. Der Hauptzweck der Neuerung reicht jedoch, wie aus den Darlegungen des Handelsministers Nurciman heroor- ging, sehr viel weiter. England versucht, durch diese Maß nahmen seinem Hauptkriegsziel, der Eroberung des Welt handels, etwas näher zu kommen. Wenn es jetzt gelingen würde, den größten Teil beS neutralen Handels m!t Hilfe einer mächtigen Flotte in die Hände der englischen Impor teure zu bringen, wäre England einen bedeutenden Schritt weitergekommen. Dieses Zwangssystem unterscheidet sich in nichts von einer öffentlich betriebenen Handelsspionage der englischen Regierung. England wird auch hier bald die bittere Erfahrung erleben, daß eS die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Der türkische Krieg. ' Während die Türken sowohl in Mesopotamien wie am Kaukasus den Gegnern übel mitspielen dauern die Kämpfe zwischen persischen Stämmen und Russen fort. Nach Bagdader Berichten der „Voss. Zta/ kämpfen 6000 berittene Krieger vuS Karmandschah zwischen Sengur und Essad Arbad gegen bi» Russen. Der Sohn d»S BachtiarenbauvteS Amur Mufachan ist mit 1000 Reitern nach Devlet Achbad abgegangen. Von «rößter Wichtigkeit ist die Nachricht, daß Ntsam Saltane mit 10 000 Kriegern nach Nitcwsnt gezogen ist. Dieser hat in Deutschland seine militärischen Studien gemacht. Fast all« Stämme SüdperfienS stehen unter seinem Einfluß. Es be stätigt sich auch, daß er den llkrssen und Engländern in aller Form den Krieg erklärt bat. Dte persischen Freiheitskämpfer haben ausgezeichnete Führer und bereiten durch dte Ge- schwindigk«it ihrer Brwegunglmaen sowie durch die vorzüg- «che Kenntnis des Gebiets Len Russen große Schwierigkeiten. Mssspokamien sagte der Staatssekretär für Indien im englischen Unterhaus« Ehamberlein, daß dort Er folge für die Engländer in der nächsten Zeit nicht zu er warten seien. Die englischen Truppen wären an Zahl zu gering, und große Schwierigkeiten verhinderten jedes Vor- wärtskommen. Es sei aber beabsichtigt, die Front zu ver stärken, so bald man die Vorgänge in Aegypten klarer be urteilen könnte. Aegypten ist, wie offiziell zugegeben wird, der dunkle Punkt, und der wunde zugleich. Bom Balkan. Die WaffenstreSung von Montenegro kann nach Mel dungen der „Voss. Zkg> Nicht üüf MUK erfolgest, sondern wird sich über längere Zeit hinziehen. Augenblicklich wird in Cetinje noch über bi» Art und Weise Ler Durchführung beraten. Jedenfalls wird fle nur allmählich erfolgen können, denn die montenegrinische« Truppen find über die Grenz-, gebiete wert verstreut, und größere Truppenmasten vepnoe« sich nm im Becken von Podaorttza und westlich von Berane. Me Verständigung der verstreuten Verbände in dem weg armen Gelände ist um so schwieriger, als nicht überall hin telefonische Verbindungen bestehen. ES ist nicht ausge schlossen, daß da und dort einzelne Kämpfer oder auch klein« Gruppen sich weigern könnten, die Kapitulation der Negie rung anzuerkennen. Auch wenn dies nicht der Fall ist, muß einige Zeit verstreichen, ehe eS gelingt, die weit auseinander befindlichen Verbände auf dis geeigneten Sammelplätze zu brmgen. Es müssen auch umfangreiche Vorkehrungen zur Verpflegung der Montenegriner getroffen werden, dte eine Konzentrierung auf wenige für Len Lebensmitteluachschub rasch.erreichbare Punkte bedingt. Der ncns gcvM SMdlevranü in Norwegen Hai zwar nicht jür das Land eine so große Bedeutung wie der Brand der Handelsstadt Bergen, wo große Vorräte dem verheerenden Element zum Opfer fielen, aber doch wird das Schicksal der Rosenstadt Molde nicht nur das Mitleid von ganz Norwegen, sondern auch der ganzen zivilisierten Welt erregen. Die ganze untere Stadt ist in Flammen aufge gangen. Der Brand begann in der Wollwarenfabrik MoldeS und wurde von einem stetig wachsenden Westorkan immer weiter gelrieben, so daß auch der obere Stadtteil zum Tnl eingeäjcheit wurde. SS ist ganz ausgeschlossen gewesen, mii den zu Gebote stehenden Mitteln dem Flammenmeer wir'- sam entgegentreten zu können. Menschenleben sind nicht umgekommen. Aber doch trifft das Unglück die Bewohner viel härter als die de» reichen Bergen. Molde ist eine Stadt von nur 3000 Einwohnern, die aber fast alle auf den Fremdenverkehr angewiesen sind. Und im Sommer hatte dieser reizende Badeort einen regen Zuspruch von Fremden beS In- und Auslandes. Zu den ständigen Besuchern dieses eigenartigen Nordlandidylls, das am Südabhangs einer Anhöhe liegt und gegen Norbstürme so glücklich ge- schützt ist, daß dort eßbare Kirschen und die nördlichsten Rosen gedeihen, gehörte auch Kaiser Wilhelm 2., der auf seinen Norwegenfahrten regelmäßig in Molde Station machte. Kaiser Wilhelm in Veigrad. Der Besuch des Kaiser« in Belgrad hatte einen rein militärischen Charakter. Des Monarchen begrüßten am Bahnhof der Gsneralgouoerneur von Belgrad, General Graf Satts-Seewis, und sein Gene- ralpab und der Sladt- und Festungskommandant General»! major Kuhinko. Eine Ehrenkompagnie, bestehend aus UN-, «arischen und rumänischen Landsturmmännrrn, war vor der Bahnhofshalle ausgestellt. Der Kaiser, der für jeden der ihm vorgestellten Offiziere einen Händedruck und gnädige Worte hatte, schritt die Front der Kompagnie ab und sprach sich über das gute Aussehen der braven Soldaten aner» kennend aus. Dann wurde die von deutschen und österrei- chisch-ungarischen technischen Truppen wiederhergestellte Save brücke besichtigt. Auch die alte Festung besichtigte der Kaiser^ In der alten Festung auf der Terrasse vor dem zerschossenen Generalsiadsgebäude schilderte ein Offizier des Kommandos des 22. Reservekorps dem Kaiser die blutigen KämukL, Mrdündriss LrZUMUi »E k. Kis L. Otto brr. i
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