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Uabemuer Anzeiger Zeitung fie Tharandts Seisersdoes, Gelsa, tzbeenanndars, AbnU) Spechtrih nsw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Aavenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogeu werde» muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 7. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 Sonnabend, den 15. Januar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Hundesteuer betreffend. In Gemäßheit des Gesetzes vom 1. August 1868 und der Ausführungsverordnung hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche am 10. Januar 1S1K Hunde be sitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde halten, hierdurch aufgcfordert, bis spätestens znm 15. Januar dieses Jahres im Rathaus hierselbst (1 Treppe) anzuzeigeu, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zughunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer angesehen und nach 88 3 und 7 des angezogenen Gesetzes mit dem drei fachen Betrage der Hundesteuer bestraft. Raben an, am 10. Januar 1916. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Es wird hiermit besonders hingewiesen ans die nach folgenden, für die hiesige Stadtgemeinde gültigen Bestim mungen : Bei Schneefall sind die Fußwege in gangbarem Zustande zu erhallen. Hierbei ist folgendes zu beachten: n) der frisch gefallene, lockere Schnee ist möglichst sofort vom Fußwege zu beseitigen, l>) von den Dächern auf die Fußwege gefallene Schnee massen müssen umgehend entfernt werden, «-) wenn bei starkem, anhaltenden Schneefall eine fcst- gctretene Schneedecke entsteht oder durch Frost so genanntes Glatteis cintrilt, sind die Fußwege in ihrer ganzen Ausdehnung gehörig zu bestreuen. Das Streuen ist so oft zn wiederholen, als cs die Sicherheit des Verkehrs erfordert. ck) Als Streumittel ist Saud zu verwenden. Bei eintretendem Tauwetter ist die auf den Fußwegen vorhandene Schnee- und Eisdecke mit tunlichster Beschleunigung zu beseitigen; die abgelvsteu Eisstücke sind blein zu schlagen und auf der Fahrbahn der Straße anszu- kreiten. An den Dächern überhäugendc Schnee- und Eismassen (Eiszapfen) sind, soweit sie die Sicherheit des Verkehrs ge fährden können, zu entfernen, In den Gehöften vorhandene Schnecmassen dürfen nicht auf den Straßen aufgebracht werden. Für die Erfüllung der vorstehenden Verpflichtungen sind die Besitzer der Grundstücke und,, wenn der Besitzer auswärts wohnt, auch die Verwalter der Grundstücke ver antwortlich. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark geahndet, auch ist die Stadtgemeinde berechtigt, nö tigenfalls die Reinhaltung auf Kosten der säumigen Besitzer vornehmen zu lassen. Rabenau, am 14. Januar 1916. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 12. Jaunar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Le Mesnil in der Champagne griffen die Franzosen unsere Stellung in einer Breite von etwa 1000 Metern an. Der Angriff zerschellte. Der Feind suchte eiligst unter unserem wirksamen Feuer in seine Gräben znrückzugelaugen. Eine Wiederholung des Angriffes wurde durch unsere Artilleriefeuer verhindert. In der südlichen H'nwallnng von Lille flog gestern früh das in einer Kaffe, matte nntcrgebrachlc Munitionslager eines Pionierparkes in die Lust. Die angrenzenden Straßen wurden natürlich in sehr erheblichem Umfange in Mitleidenschaft gezogen. Die Rcttnngsarbeiten hoben bis gestern zur Bergung von 70 toten und 40 schwer verletzten Einwohnern geführt. Die Bewohnerschaft der Stadt glanbt das Unglück ans einen englische» Anschlag zurückführen zu müssen. Die für einige Zeit aus der Nähe des Bahnhofes Soissons entfernten Rot- Krenz-Flaggcn wurde» gestern bei unserer erneuten Beschieß ung der Bahnanlagen gehißt, Oestlicher Kriegsschauplatz Bei Tenenfeld (südwestlich von Jlluxt) brach ein russischer Angriff verlustreich vor unserer Stellung zusammen. Nördlich von Kosciuchnowka warf ein Streifkommando russische Vortruppen auf ihre Hauptstellung zurück. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Großes Hauptquartier, 13. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Armenlivres wurde der Vorstoß einer stärkeren englischen Abteilung zurückgeschlagen. In den frühen Morgenstunden wiederholten heute die Franzosen in der Champagne den Angriff nordöstlich von Le Mesnil. Sie wurden glatt abgewiesen. Ebenso scheiterte ein Angtiffsversuch gegen einen Teil der von uns am 9. Ja nuar bei dem Gehöft Maisons de Champagne genommenen Gräben. Die Leutnants Bölcke und Jmmelmann schossen nord östlich von Tourcoing und Bapaume je ein englisches Flug zeug ab. Den unerschrockenen Offizieren wurde in Aner kennung ihrer außerordentlichen Leistungen durch Se. Maje stät den Kaiser der Orden kour 1s mörits verliehen. Ein drittes englisches Flugzeug wurde im Luftkampfe bei Roubaix, ein viertes durch unser Abwehrfeuer bei Ligny (südwestlich von Lille) hernntcrgcholt. Von den acht englischen Flieger offizieren sind sechs tot, zwei verwundet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Erfolgreiche Gefechte deutscher Patrouillen nud Strcif- kvmmaudos an verschiedenen Stellen der Front. Bei Nowosjolki (zwischen der Olschanka und der Bere sina) wurden die Russen aus einem vorgeschobenen Graben vertrieben. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. 88»« II. UW AM MMM M I» M W, »KM wie Cheviots, Popeline, Voile, Serge, Tuche, Alpaccas, Gabardine, 90 bis lOO Ctm. breit, zur meiner verehrten alten und weiteren Kundschaft als »eilen pneieerenR — da fast der doppelte Wert — anbieten kann und empfehle ich daher schnellsten Einkauf. Die reichhaltige Aus stellung dieser Stoffe — wie auch in allen anderen Waren — bietet nur ein kleines Bild meiner großen Bestände am Lager. sind so knapp und die wenigen An gebote im Preise so hoch, daß ich meine frühzeitig gekauften AMM Lokales and MMches. Rabenau, 14. Januar 1916. * Jubiläum. Morgen, Sonnabend, kann Herr Sparkaffen-Kontrolleur Otto W ü n s ch m a n u auf eine 25jährige Amtstätigkeit im Dienste der Stadt Rabenau zu rückblicken. Wir gratulieren und wünschen dem pflichttreuen Beamten noch eine langjährige ersprießliche Tätigkeit im Interesse der Stadt. * Der Verband der Frauenvercine in der Amtshaupt mannschaft Dresden-Altstadt, der cs sich zur Aufgabe ge macht hat, die ihm angeschlossenen Frauenvereine zu gemein samer wohlorganisierter Fürsorgearbeit anzuregen und sie darin nach Möglichkeit zu unterstützen, beabsichtigt für seine Mitglieder eine Vortragsreihe über „Säuglings, pflege und Säuglingsfürsorge" zu veranstalten, für die Herr Dr. Luerssen gewonnen wurde. Die Vorträge werden im Bibliotheksaal des neuen Rathauses zu Dresden abgehalten und zwar an den Sonnabenden, den 15-, 22-, 29. Januar und den K. Februar, abends 5 Uhr. Es wird über Eignung zur Elternschaft, über die Ernährung des Kindes, über Säuglingskrankheiten und über offene und ge schloffene Säuglingsfürsorge gesprochen werden. Eine zahl- reiche Beteiligung an den Vorträgen ist erwünscht. Die Mitglieder des hiesigen Frauenvereins werden hierzu freund lichst eingeladen. Der Eintritt ist frei. * Die neuen Bestimmungen über Getreide- und Brotverteilung werden voraussichtlich am 1. Fe - bruar in Kraft treten. Lübau. Wir möchten nochmals empfehlend auf den vaterländischen Unterhaltungsabend Hinweisen, welcher am nächsten Sonntag im hiesigen Gasthof veranstaltet wird. Die Vortragsfolge ist sehr abwechslungsreich. Der Reinertrag fließt der Kriegshilfe für Lübau zu. Cotzmannsborf. Der Turnverein „Hermania" zu Hainsberg-Coßmannsdorf veranstaltet nächsten Sonntag im Gasthof Coßmannsdorf eine Wiederholung seiner Weihnachts- Aufführung. Auch findet nachmittags 3 Uhr eine Kinder- Vorstellung statt. Meißen. Einen gelungenen Lachsfang vor der Haus tür führten am Hohneujahrstag die beiden in Meißen an der Siebeneichener Straße wohnenden Fischermeister Max und Otto Starke aus. Von dem etwa 13 Jahre alten Sohne eines der beiden Meister, wurde vormittags auf dem leicht vom Elbstrome überschwemmten Kai an der Personen dampfschiffahrtsstelle ein auf diesem stehender größerer Fisch wahrgenommen, wovon er seinem der Haltestelle gegenüber wohnenden Vater sofort Mitteilung machte. Der letztere und sein im gleichen Hause wohnender Kollege beschlossen natür lich sofort, sich in den Besitz des Fisches zu setzen. Mittels Kahnes wurde das Tier durch ein langes Schleppnetz mit größter Vorsicht eingekreist und dadurch an seinem Rückzüge in größere Tiefe verhindert. Der Plan gelang den Fischern vollständig, und bei der Gefangennahme stellte es sich heraus, daß der Fisch ein etwa 12 Pfund schwerer Lachs war, dessen sofortiger Berkaus beiden einen hübschen Feiertagsver dienst abwarf. Da der Lachsstrich von der Nordsee nach der Oberelbe erst im beginnenden Frühjahr einzutreten Pflegt, so erscheint cs unbestimmbar, ob der Fisch nach dem Laichen im vorigen Jahre in der Oberelbe zurückgeblieben ist,loder vb er, durch die anhaltende, warme Witterung getäuscht, schon jetzt seine Hochzeitsreise nach den oberen Süßwässern angetreten hat. Borna. Wegen Uebertretung der Bundesratsvor schriften wurde der Gemeindevorstand Schwarze in Rams dorf zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Er hatte Roggen an seine Pferde verfüttert, auch einen Sack Roggen unter der Streu versteckt. Schwarze, der schon wegen Uebertretung des Kuchenbackverbots vorbestraft ist, legte gegen dieses Urteil Berufung ein; dieselbe wurde aber verworfen. Das Land gericht bestätigte das schöffengerichtliche Urteil. Kleinpriesen. Am Montag früh brach in der Steitt- nußknopffabrik von Rudolf Hanke Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß die eine Hüfte der Fabrik sofort in Hellen Flammen stand. Den rasch herbeigeeilten Feuerwehren ge lang es, den anderen Teil der Fabrik und das Wohnhaus zu erhalten. Der Schaden ist bedeutend, da eine große Menge fertiger Waren und vieles Rohmaterial vernichtet und fast alle Maschinen gebrauchsunfähig wurden. Der Schaden ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Königstein. Die abnorme Witterung befördert den Pflanzenwuchs in ganz unnatürlicher Weise. Die früh aus- schlagenden Pflanzen wie Stachelbeersträucher und dergl. haben bereits frische Blättchen. In einem Garten in Goh risch kann man blühende Himmelschlüssel sehen, und auch an den Rosenstöcken sind die Knospen bis zum Aufbrechen ge diehen. Pilsen. Zwei jnnge Burschen, die in Begleitung zweier Mädchen nach Mitternacht aus einem Gasthause in Untcrfrühbuß nach Hause gingen, gerieten aus Eifersucht in Streit. Der eine zog sein Taschenmesser und stieß es dem Gegner in die Brust und in den Hals, sodaß der Ge troffene tot zu Boden sank. Der Mörder wurde -dem Bezirksgericht in Ncndek eingeliefert.