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in eklame, Die Entrüstung darüber im Vatikan sei ungeheuer. Seine Hoffnungen gründeten sich nur noch auf die deutschen und österreichisch-ungarischen Katholiken. Das katholische Züricher Blatt selbst wendet sich in den schärfsten Ausdrücken gegen diese Maßnahme und nennt sie eine Verschwörung und Kriegserklärung des Vieroerbandes gegen den Vatikan. Rückgang der LuZZHiffahrt Frankreichs. Dis mili tärische Lustschiffahrt Frankreichs, so sagte ein Abgeordneter dem Vertreter eines Pariser Blattes, macht eine ernste Krise durch. Die Herstellung von Flugzeugen hat sich im November um 26 v. H. gegen den September verringert und im Laufs des letzten Monats weiter abgenommen. Die französische Luftschiffahrt, welche im Monat März die Herrschaft in der Lust besaß, ist gegenwärtig der feindlichen unterlegen. Die Bewaffnung der Kampfflugzeuge ist ungenügend. Gewisse Motorensorten funktionieren nicht, und es mangelt an Sicherheit in allen Abteilungen der Verwaltung. Hinter der Front fehlt es an Ordnung und Methode. Einer der besten Flugzeugpiloten sagte: Seitdem die Deutschen schnelle, aut bewaffnete Flugzeuge besitzen, nehmen wir niemals den Kampf auf, ohne im voraus zu wissen, daß wir unser Leben bingS noch ein gefürchteter Geselle werden, aber wenn wir heute sagen, es kommt noch der Februar, so heißt es in vier Wochen doch, es ist schon Februar. Und diese beiden kleinen Wörtchen geben dem Satze einen ganz anderen Charakter. Aufrecht und stark geht es im zweiten Kriegsjahre vor- würts, daS uns, wie wir hoffen, keine Ueberraschungen mehr bringen kann, in dem mehr denn je alles vom Aushalten abhängt. So sagt auch die Kriegerfrau, und in ihren Briefen an den fernen Gatten müht sie sich, von ihm alle Sorgen um das zu Haufe fern zu halten. Ein Haupt- aedanke bleibt dann blos, ob der Junge und das Mädchen Ostern versetzt werden. eS ist einzukaufen und zu besorgen, was unter den heutigen ' . .... So , „„„ sorgen wenn sie sagt, sie wisse nicht, wo ihr und am Abend, sie sühle ihre Füße nicht fordere Portugal wird nie ferch-; und was könnte es helfen, wenn es fertig wäre? > Städte jetzt in den Haaren liegen, dann haben wir ^/n so weniger zu befürchten uud können unser Schäfchen um so sicherer scheeren." Recht unerwartet und unwillkommen schien Willems ein neuer Ankömmling zu sein, in dem Hendrick van Duyck keinen Geringeren, als den ehrenwerten Wirt zum „Löwen von Flandern" erkannte. Willems trat mit ge runzelter Stirne zu ihm und aus feiner gedämpften Stimme klang verhaltener Zorn, als er fragte: „Was wollt Ihr?" Habt Ihr wieder Gäste zu mel den?" „Wollen etwas bei Seite treten, damit man uns nicht hört," entgegnete Claessens und als er mit Willems einige Schritte weitergegangen war, fuhr er fort: „Die Reisenden, welche heute gekommen sind, sind nicht der Rede wert. Ein Paar Reisige, die zum Grafen — Gott segne ihn — wollen. Ilm ihretwegen braucht Ihr Euch nicht zu bemühen." „Wer soll Euch denn glauben," zürnte Willems. „Ihr wolltet uns ja gestern auch betrügen und habt uns schön angelogen." „Es war mir zunächst darum zu tun, daß in meinem Hause nichts passierte. Uebrigens war ich davon über zeugt, daß Euch die Drei doch nicht entgehen würden, denn sie mußten ja die Straße nach Gent verfolgen. Ich zweifle auch nicht daran, daß Ihr sie wirklich gerupft habt, besonders die beiden Engländer, denen ich es im Grunde meines Herzens gönne." „Schweigt mir von den verdammten Engländern," brummte Willems. „Gerade sie sind uns entwischt, wo wir unserer Sache so sicher zu sein glaubten." „Entwischt — Ihr wollt Euch wohl mit mir spaßen, nicht wahr — oder wollt mich wohl gar um meinen An teil bringen." „Tatsache, sie sind uns entmischt — gerade sie und da werdet Ihr wohl nicht noch von Anteil sprechen. Ihr habt durch Eure Rechnung sicher mehr, wie wir an dem Handel verdient." „Und der junge Mann — ich sehe ihn dort stehen — scheint sich schnell in sein Schicksal gefügt zu haben —, macht gar kein betrübtes Gesicht." „Sein Pferd könnt Ihr um einen billigen Preis er halten, uns nutzt es jetzt nichts." „Das möchte ich doch nicht wagen. Bei mir kehren so viele ein, daß man leicht das Pferd erkennen könnte Würde mir den Hals brechen." „Sollt es billig haben," fuhr Willems mit einem lau ernden Seitenblick auf den Wirt fort. „Schon aus alter Freundschaft würden wir Euch das Pferd billig lassen." Der Wirt machte ein bedenkliches Gesicht und schüt telte ablehnend den Kopf. Ich möchte es eigentlich gar nicht geschenkt haben." „Das wird auch nicht geschehen. Wir werden uns hüten, Euch das Pferd zu schenken. Macht es kurz was wollt Ihr dafür geben?" „Was wollt Ihr haben?" „Zwanzig Kronen." „Nein, soviel ist mir das Pferd nicht wert — fünfzehn Kronen und nicht mehr." „Dann nehmt es mit," entschied Willems. „Dort steht es." Der Wirt ging langsamen Schrittes auf das Pferd zu und kam dabei auch wie unabsichtlich in die Nähe Hendrick van Duycks, der den schurkischen Wirt hätte zu Boden schlagen mögen, wenn nicht die Stricke, womit ihm Willems nach dem Schreiben der beiden Briefe ^ie Hände gefesselt, ihn daran gehindert. Der Wirt stolperte scheinbar über eine Wurzel, wobei er mit den leise geflüsterten Worten: „Benutzt die Nacht!" dem Junker unbemerkt ein Mes ser in die Hand zu drücken wußte und erhob sich mil einem Fluch dann wieder vom Boden. vatikanische Angelegenheiten gewöhnlich gut unlerrichteten Neuen Zürcher Nachrichten berichten: Von besonderer Seite, nach völlig sicherer Erkundigung an zuständiger Stelle stehe fest, daß der von Italien unterzeichnete Londoner Vertrag eine Klausel enthalte, auf keinen Fall auf Zugeständnisse in der Frage der Internationalisierung des italienischen Garan- tiegesetzsS für den Heiligen Stuhl einzugehsn, noch irgend- welche Veränderungen deS Gesetzes selbst zugunsten deS Vatikans am zukünftigen Friedenskongreß vorzunehmen. darüber im Vatikan sei ungeheuer. Seine Osr Kraner von Seat. : Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von Wolffersdorff. 10 Der Bote fuhr in seinem Bericht über den Besuch bei dem Brauer von Gent fort: „Er las den Brief, den der dort geschrieben hat, sehr aufmerksam durch; sah mich dann vom Kopf bis zum Fuß an und sagte: „Sage dem, der dich zu mir gesandt Hst, daß mir das Leben des Sohnes meines Freundes van Duyck nicht um tausend Kronen seil ist. Darauf ließ er sich genau den Ort beschreiben, wo das Geld niedergelegt werden sollte; ließ mir außerdem noch ganz freundlich Speise und Trank reichen, dann konnte ich wieder gehen." Während dieses Berichtes saß Hendrick van Duyck in der peinlichsten Erwartung. Er erkannte den Voten wie der, der mit einem seiner Briefe abgesandt worden war. Welche Botschaft brachte er? Leben oder Tod? dieser Gedanke beschäftigte den jungen Mann aus das Lebhaf teste. Sein Herz klopfte fast hörbar, aber wegen der schon bedeutend jugenommenen Dunke'heit vermochte er nicht in den Mienen des Boten zu lesen. Nur das sah er, daß Wil lems, wie es schien, besriediegt nickte und wie eine Zent- .verlast siel xg ihm vom Herzen, als derselbe ihm zurief: „Eure Sache steht gut." „Der Gras Ludwig von Flandern läßt die Städte mit Kriegsvolk besetzen," setzte der Bote seinem Bericht noch hinzu. „Woher weißt du denn dar?" fragte Willems. „Ich traf auf dem Rückwege wohl an achtzig Bewaff nete, die nach Brugg, wollte». Ich mischte mich unter sie, weil es mir anfangs verdächtig schien und erfuhr das was ich dir berichtet. Dg,s ist umjv Heffer, wenn sich der Herr Graf und hohen Alkers. In oer Lramssyn garte fle freie Fahrt, den Wirtschaften galt ihr Besuch als willkommene Nekla , denn munter und mit Appetit verzehrte sie Schweinsrippen, Kraut und Bier, worauf bann der Wirt nicht unterließ, auf die nahrhafte Kost seines Lokales hinzuweisen. Die greise Reklame-Esserin aber bekam anstatt der Rechnung meist noch rin Geldgeschenk. Aber noch mehr: Lediglich auf Grund ibreS seltenen Alters bezog Frau Zimmerli eine jährliche Pension von 300 Franken und anläßlich der Landesaus stellung in Bern wurde sie sogar dem Bundesrat vorgestellt. Nun ist cs aus mit der Herrlichkeit. Ein Basler Polizei- beamtcr hat festgestellt, baß Frau Zimmerli sich volle 32 Jahre zugelegt hat. Sie ist noch nicht achtzig Jahre alt. Das Gegenteil von dem, was sonst ältere Frauen und Jungfrauen tun, hat Frau Zimmerli getan, und zwar gleich in einem Maße, bei dem die Gemütlichkeit aufhören würde, wenn die Folgen dieser Tat nicht so lustig wären. Eine Windhose ln Bayer», wie sie in solcher Heftig keit wohl kaum in solcher Heftigkeit gewütet hat, hat die Gegend zwischen Frankenthal und Bamberg schwer heim- - gesucht. In drei Ortschaften wurden fast sämtliche Häuser zerstört, in einem Dorfe sind allein 80 Häuser abgedeckt, zwei Landwirte wurden unter den Trümmern ihres Besitzes begraben, von denen der eine noch nicht geborgen werden konnte. Hunderte von Bewohnern sind obdachlos geworden. Die Waldungen find im Umkreis von 18 Kilometern ver wüstet und viele lausend Stämme entwurzelt und die stärksten Stämme zerbrochen. Eine Hilfsaktion sür die Obdachlosen ist in die Wege geleitet. eigentlichen Sinne kirchlichen Fragen hinaus haben die Kon sistorien sich an der Hebung und Erhaltung kirchlich-rsligi- ö en Lebens in unserem Volke betätigt und die zahlreichen Bestrebungen zur Bekämpfung der sittlich-religiösen Not stände in den Gemeinden gefördert, so daß ihnen der wärmste Dank gebührt. Ein amerikanischer Konsul in einem russischen Kerker. Der amerikanische Vizekonsul in Budapest, der nach AuSbruch des Krieges den Schutz russischer und serbischer Untertanen übernommen Halts, halte sich nach Rußland auf den Weg gemacht, um dvrt die österreichisch-ungarischen Ge fangenenlager zu besuchen. Er kam auch bis Petersburg. Wie nun ein Budapester Blatt berichtet, drangen nachis Zivilisten, Offiziere und Soldaten in sein Hoteizimmer, durch wühlten sein Gepäck und schleppten ihn in einen Kerker, wo er fünfzehn Tage in einer unterirdischen Zelle eingesperrt sitzen mußte, die von Ungeziefer wimmelte. Nach seiner Freilaffnng sand er von seinen amtlichen Schriften und feinem Gelbe nichts vor. Und so schnell er konnte, schiffte sich der Herr Konsul von einem nordischen Hasen nach Amerika ein. Aeber ZÜnaVurg, die stark bedrohte russische Festung südlich von Friedrichstadt, wird der „Voss.-Ztg." über Stock holm von einem Berichterstatter gemeldet: Die Stadt sieht aus, als ob sie von Zivilisten völlig verlaffen sei. Die Lüden und Gasthäuser müssen um 7 Uhr abends geschloffen werben. Obwohl daS Alkoholverbot streng durchgeführt wird, habe ich dennoch zahlreiche betrunkene Soldaten auf den dunklen Straßen gesehen. Aufgefallen ist mir, baß Soldaten ent gegenkommende Offiziere entweder gar nicht oder ganz salopp grüßen, wie überhaupt die Dünaburger Garnison nach allein von mir an anderen russischen Orten Gesehenen einen etwas verlotterten Eindruck macht. General Rußki, der zwei Tage vor mir Dünaburg besucht hat, soll denn auch dem Kom mandanten gegenüber wenig sreundliche Worte gesührt und Dünaburg wörtlich Schweinefestung genannt haben. An Lebensmitteln scheinen genügende Vorräte zu sein. Der Bietverband gegen den Vatikan. Die über KriegSoerhältnissen nicht stets so einfach zu besorgen ist. jagt eins das andere, und die Frau, die sür alles st soll, hat wohl recht, i der Kopf steht, und , „ mehr. Ein Lichtpunkt winkt im Leben der KriegSfrau. Wenn w!r es auch jetzt im Sturm und Wetter nur schwer merken, !o ist es doch eine Tatsache, daß das Tageslicht vorschreitet. Von Mitte Januar macht sich der zunehmende Tag auch morgens bemerkbar, nachdem Nachmittags bereits bis ersten Anfänge seines Wachstums zu erkennen waren. Es ist noch wenig, aber auch hier kann man sagen, ein Schelm gilt mehr, als er hat. Hai das trübe Wetter seine unangenehmen Seiten, so gibt es doch Bürgschaft für das Fernbleiben eines dauernden strengen Winier-RegimenteS, so daß sich bewähren wird, was schon früher gesagt wurde, daß wir mehr mit einem feuchten, als mit einem strengen Winisr zu rechnen haben. Der Februar, wenn er hell und klar ist, kann aller Durch die Windhose ln Nordbayern wurden dis Ortschaften Steinfeld, Breittendorf und Wiesenfeld furchtbar heimgefucht. In Steinfeld wurden 50 Häuser abgedeckt, ein Oekonom erlitt schwere Verletzungen. In Breittendorf steht nur noch ein Haus, die übrigen Häuser wurden zerstört; ein Oekonom wurde getötet. Von dem dem Grafen Giech ge hörigen Schloß wurde das massive Dach völlig weggerifsen und das Schloß selbst schwer beschädigt. Bon vielen Häusern wurden die Dächer abgedeckt, wodurch zahlreiche Bewohner obdachlos wurden. Die Telegraphenleilungen sind unter brochen. In den Wäldern hat die Windhose ebenfalls un geheuren Schaden angerichtet. Tausende von Bäumen wur den entwurzelt. Die Dauer der Windhose betrug nur andert halb Minuten. Die Flugbahn von Geichossen der Aiachfever-Ge- schütze, zu denen auch daS Jnfanteriegewehr gehört, sollen nach neueren Feststellungen dem Auge sichtbar werden. Na türlich ist das nur mit Hilfe von guten Fernrohren möglich, da durch die Vergrößerung die Entfernung verringert wird. Besonders wirkt aber auch noch der Umstand mit, daß durch das Geschoß die Lust zusammengepreßt und erwärmt wird, und das Geschoß gleichsam als Luftknäuel dem Auge er scheint. Anerkennung der Ellenbahnkcuppen durch den Kaiser. Der Chef deS deutschen Feldeisenbahnwefens, Ge neralmajor Groener, erläßt im Verordnungsblatt der Miii- tärgeneraidirektion der Eisenbahnen in Brüssel eine Ver fügung in der eS heißt: Der Kaiser hat aus Anlaß der Überreichung einer Sammlung von Bildern aus- der Tätig keit der Eisenbahntruppen im Kriegsjahr 1915 seine Aner kennung sowie seine aufrichtigen und dankbaren Glückwünsche zu den bewunderungswürdigen Leistungen in einem Tele gramm an mich ausgesprochen und darauf hingcwiesen, daß es in einem Gebiet zwischen der AiSns und der Düna, von Libau bis zum Balkan den Eisenbahnern gelungen sei, den großen Aniorderungen der Obersten Heeresleitung glänzend zu entsprechen, wie der Gang unserer erfolgreichen Opera tionen gezeigt habe. AeberfaN auf einen NiUsrgulcbesther, Bet einem Besuch mehrerer Gutsnachbarn auf dem Gut Lutaborze im Kreise Wlozlawek, Provinz Posen, führten fünf maskierte Banditen einen Ueberfall aus. Der Rittergutsbesitzer Johann Karpinski aus Wola-Adamowa wurde laut „V. T." durch einen Schuß getötet. Die Räuber erbeuteten über 5009 M. und flüchteten. Der Erschossene ist ein Vetter eines Rechts anwalts in Griefen. Aum Hundertjahrjubiiäum der aUpreußischeu Kon- Marien hat der Evangelische Oberkirchenrat zu Berlin unterm 31. Dezember eine von dem Präsidenten, Wirklichen Geheimen Rat Voigts unterzeichnete Kundgebung an diese gerichtet, worin es nach einer Darlegung des geschichtlichen LüerdeaanaS der Konsistorien beikt: Weit über die im opfern müssen vor Strohhalm als Roller. Bon der Größe der Not des Vierverbandes kann man sich einen Begriff Sachen, wenn man hört, wie hoch und feierlich die Londoner Presse Portugal beschwört, dec Entente zu Hilfe zu kommoft. Die „Times" erinnern daran, daß Portugal zu Beginn des Krieges das Anerbieten gemacht habe, ein Heer nach Flan dern zu schicken. Damals sei aber das portugiesische Heer nicht bereit gewesen und das Schatzamt Habs kein Geld zur Verfügung gehabt. Das Blatt ist jedoch davon überzeugt, daß Portugal gelrey seinem Bündnis mit England an dem Kriege tellnebmen werde, wenn Enaland es dazu aut. Aus der Lrisgszeit. Die Kriegsfrau. Zur kehlen Feftzeit sind zahlreiche Feldgraue in ihrer Heimat auf Urlaub Mvefen und haben gestärkt die Rückkehr zur Front-an-^ir eien. Es ist aber eine falsche Auffassung, anzünehmen, diel?. Urlaubsreifen hätten nur einem Austausch der Familien-Hsrzlichkeilen gegolten, st« holten auch sehr oft einen praktischen Hintergrund. Dec Prinzipal im Waffenrock wollte mit der ihn vertretenden Frau Prinzipalin über den Stand deS Geschäftes beratschla gen, um neue Schritte zu dessen Gedeihen zu tun und seinen gesegneten Fortbestand zu sichern. In dec Regel haben die Herren des Hanfes wohl erkannt, daß das, was die Frauen während ihrer Abwesenheit geleistet hatten, gut war, daß so gar Neuerungen eingetreten waren, die sich vollauf bewährt hatten. Wenn somit über den Stand des deutschen Erwerbs lebens volle Genugtuung herrscht, so verdient die Kriegsfrau nicht zum mindesten Dank und Anerkennung für ihre Tüch tigkeit. Wenn wir sür bürgerliche schlichte Verdienste eine Auszeichnung hätten, hier wäre sie wohl angebracht. Die Arbeit der Frau Prinzipalin hat sich immer mehr ausgedehnt, seitdem auch jüngere Gewerbegehilfen immer mehr zur Fahne einberufen worden sind, und ihr die Aus- bildung der Lehrlinge zur Aufgabe geworden ist. Hier hat sich der alte Satz bewährt, daß das Amt auch das Können bringt. Dis deutsche Kriegsscau kann vieles, wovou sie früher sich nichts hat träumen lassen, dem sie höchstens einen flüchtigen Blick geschenkt hat. Jetzt geht «Z, weil es gehen muß. Vom frühen Morgen, wenn die Türglocke zum ersten Male ertönt, ist dte Frau Prinzipalin auf dem Posten, schaut im Laden und in der Wertstatt nach dem Rechten, greift mit zu und Hilst mit einem guten und kräftigen Wort Nach, wo es nicht gleich so gehen will, wie es gehen soll. Namentlich im Laden, im Schmücken der Schaufenster hat die gewandte Frauenhand sich als eins Nebenbuhlerin des Dekorateurs gezeigt, und auch für diese Leistungen, von dcnen so Viele gar nicht wußten, woher sie stammten, An erkennung gefunden. j Und neben dem Geschäft und dem Erwerbsleben stehen für die baheimgeblicbene Frau des Soldaten Haus und Familie. Die Kinder haben ihre Ansprüche an die Mutter, sie wollen sie nicht entbehren. Die älteren Jungen und Mädchen wollten >Rat iür dis Schularbeiten, die Kleinen verlangen die Mutter ars -L-plec^cn-g^eu. eins oer rrrmft: wünscht daS Mädchen Unterweisung sür die Hausarbeiten,