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Rabemuer Anzeiger Zeitung str Tharnnd^ Skifersdors, Telsa- tzbernaundors) Nbun^ Spechtkitz usw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Wabenau. Erscheint Niontag, Mittwoch und Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 8. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Dienstag, den 18. Januar 1916. Fernsprecher: Amt Denben 212« 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Von den KriegslilMMtzen. Großes Hauptquartier, 14. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Sturm und Regen blieb die Gefechtstätigkeit auf einzelne Artillerie-, Handgranaten- und Miuenkämpfe be schränkt. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Großes Hauptquartier, l5. Januar IOI6. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf der Front keine besonderen Ereignisse. Ein nordöstlich von Albert durch Leutnant Bölcke ab geschossenes feindliches Flugzeug fiel in der englischen Linie nieder nnd wurde von unserer Artillerie in Brand geschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei der Heeresgruppe des Generals v. Linsingen scheiterte in der Gegend von Czernysz (südlich des Slyc- Bogens) ein russischer Angriff vor der Front österreichische ungarischer Truppen. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues, Großes Hauptquartier, l6 Januar 1916. Ein feindlicher Monitor feuerte wirkungslos in die Gegend von Westende. Engländer schossen in das Stadlinnere von Lille. Bis her ist nur geringer Sachschaden durch einen Brand festgestellt. An der Front stellenweise lebhafte Fenerkämpfe und Sprenglätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz, nnd Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Lokales and ZächWes. Rabenau, 17. Januar 1916. * Erneute Mahnung zur Sparsamkeit. (Amtlich). Die Bestandsaufnahme vom 16. November 1915 hat ergeben, daß die Vrotgetreidcvvrräte im Deutschen Reiche aus-reichen, um die Bevölkerung und das Heer bis znr nächsten Ernte zu ernähren. Es hat sich aber gezeigt, daß die freieren Maß- nahmen, welche bei Beginn des zweiten Wirtschaftsjahres ge troffen wurden, Freigabe von Hinterkorn und Futterschrot, geringere Ausmahlung und Erhöhung der Brotration, bei Verbrauchern und Landwirten die Ansfassung erweckten, als wenn unsere Vorräte überreichlich und Vorsicht nicht mehr vonnöten wäre. Diese Auffassung ist irrtümlich. Wir müssen auch im zweiten Jahre streng haushalten, wenn wir nicht nur ausreichen, sondern auch mit einer hinlänglichen Reserve ins nächste Wirtschaftsjahr hinübergehen wollen. Das Kuratorium der Neichsgetreidestelle hat daher beschlossen, unter vorläufiger Aufhebung der freieren Maßnahmen zu den Bestimmungen des Verteilnngsplanes des vorigen Jahres zurückznkehren und die Tageökopfmenge wie im Frühjahr 1915 festzusetzen. Für die Bedürfnisse der Schwerarbeiter nach stärkerer Brotration wird, wie bisher, ausreichend gesorgt werden. * An die Fleischermcister richtet das Ministerium des Innern Worte der Anerkennung und zur Nacheiferung: „Einige Fleischermeister verkaufen neuerdings in dem Be streben, der ärmeren Bevölkerung billige Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, die beim Schlachten und Zerkleinern des Fleisches znrückbleibeudeu Knochen, au denen nicht un- erhcbliche Fleischreste haften, statt sie, wie früher, im eigenen Betriebe zu verarbeiten, zn billigen Preisen, das Pfund zu 3o bis 40 Pfg. Da sich anS dieseu Knochen eine sehr kräftige Fleischbrühe und mit dieser gnte Brühkartoffeln Her stellen lassen, die wegen des aus den Knochen durch Kochen Wvonnencn Fettes besonders nahrhaft sind, so sollten es sich alle Fleischcrmeistcr zur Pflicht machen, in diesem Sinne sür die ärmere Bevölkerung zu sorgen." * Stopp's Marionetten-Theater. Die Vorstellungen am Sonntag hatten wieder zahlreichen Besuch gefunden. Ge spielt wird aber auch ganz vorzüglich, sodaß wir jedem, der sich für Theater interessiert, einen Besuch empfehlen können. Auch den Kindern kann unbedenklich der Besuch der Kinder- Vorstellungen gestattet werden. Die Garderobe und Aus stattung ist tadellos. Am Dienstag geht das Nitterschauspiel „Genoveva" in Szene. Da nur noch wenige Vorstellungen stattfindeu, können wir den Besuch derselben empfehlen. * Mit dem 15- Januar 1916 trat Beschlagnahme und Bestaudserhebung von Nußbaumholz und stehenden Wal- nußbäumen in Kraft. * Höchstpreise für Käse. Der Bundesrat hat in sei ner letzten Sitzung eine Verordnung über Käse beschlossen. Die Verordnung setzt Höchstpreise für die einzelnen zur Her stellung zngelassenen Käsesorten fest, und zwar Hersteller- nnd Ladenhöchstprcise. Die Festsetzung von Preisen für den Großhandel und den Zwischenhandel ist Sache der Landes zentralbehörden oder der von ihnen bestimmten Behörden. Die Vorschriften der Verordnung gelten nicht für Käse, der im Auslande hergestellt ist, Lübau. Der am gestrigen Sonntag abend im Schrö- derschen Gasthof veranstaltete vaterländische Unterhaltungs abend hatte sich eines sehr zahlreichen Besuches zu erfreuen. Herr Lehrer Forke batte mit seinen Schülern und Schüle rinnen Lieder und Gedichte eingcübt, welche in guter Weise zum Vortrag gelangten. Ganz besonderen Beifall fand auch die Kiudcrszene „Bei Barbarossa zu Besuch", sowie der Marschumzug sür Knaben „Das letzte Aufgebot". Erwähnt sei auch noch der Einakter „Wir halten durch." Da das ganze Programm so ungeteilten Beifall fand, soll ans viel seitigen Wunsch am nächsten Sonntag eine Wiederholung stattfinden nnd ist auch für diesen Abend ein zahlreicher Be such zu erhoffen. Großölsa. Wegen Unterschlagung wurde die vor bestrafte Stuhlmachersehefrau Martha Frieda Richter von hier vom Königi. Landgericht Dresden zu 6 Woche» Ge fängnis verurteilt. Es wurde ihr zur Last gelegt, im August 1912 sich von einer Zeugin F. ein Paar Stiefel im Werte von 12 Mark erschwindelt zu haben. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufge- triebeuen 16 Ferkeln wurden alle verkauft zum Preise von 52—75 Mk. pro Paar. Dippoldiswalde. Die Beschälstatiou Dippoldis walde wird vom 1. Februar bis mit 19. Juli mit den vier Hengsten Flandern, Erbonkel, Carolus und Eber besetzt werden. Dresden. Das bisherige kaiserlich deutsche Zigaretten amt für Russisch-Polen in Posen ist nach Dresden verlegt worden. Es führt die Bezeichnung „Kaiserliches Zigarettcn- amt für das Generalgouvernement Warschan" und ist im Gebände des Kgl. Sächs. Hauptzollamts II., Devrientstraße dir. 4, untergebracht. Dresden. Auf UllerSdorfer Forstrevier wurde Frei tag früh der 48 Jahre alte in Dresden-Neustadt wohnhaft gewesene Landgerichtsrat Dr. jur. Karl Wilhelm Myer tot aufgefunden. Dr. Meyer war bis zum Dezember vorigen Jahres bei einer Strafkammer des Dresdner Landgerichts als Untersnchnngsrichter tätig. Er hatte früh, warscheinlich geistig nmnachtet, seine Wohnung verlassen und war planlos in der Heide nmhergeirrt: Dresden. Wegen schwerer Beleidigung durch den Ausdruck „Drückeberger" drei Studenten gegenüber wurde der Generalbevollmächtigte Ernst Julius Hermann Viehweger vom Landgericht Dresden zu 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Dresden. Bei der 2. Kammer ist ein sozialdemokra tischer Antrag eingegangen, die Staatsregierung zu ersuchen, noch dem jetzigen Landtage eine Vorlage zu unterbreiten, wonach die Pension der arbeitsunfähigen Invaliden der Knappschaftspeusionskassen während der Dauer des Krieges und bis 6 Monate nach seiner Beendigung um 25 Prozent erhöht wird. Radebeul. Ein hartnäckiger Selbstmörder. Der Nachtposten einer Fabrik fand einen Mann abends an der Einfriedigung des Grundstückes, der sich erhängt hatte, aber noch lebte. Er befreite ihn und setzte seinen Rnndgang fort. Nach kurzer Zeit fand er denselben Lebensmüden am ande ren Ende der Einfriedigung, wo er sich abermals erhängt hatte, jedoch wiederum befreit werden konnte. Mehrere junge Leute nahmen den Unbekannten, der aus Pieschen stammen soll, mit nach Dresden. Bischofswerda. Zu seinem Vater in den Krieg wollte durchaus ein hiesiger 13jähriger Schulknabe. Ohne Wissen seiner Mutter trat er die Reise nach dem Osten mit der Bahn an. In Liegnitz wurde aber die Polizei auf ihn aufmerksam, die ihn anderntags früh wieder zur Bahn brachte. Abends traf der Junge wieder wohlbehalten hier ein. Seinen Vater und den Krieg hat er natürlich nicht gesehen. Dohna. In einer Nacht der Weihnachtsfeiertage wurden einem Dohnaer Gutsbesitzer zwei Gänse aus dem Stalle gestohlen. Die Martinsvögel scheinen aber nicht nach dem Geschmack der Spitzbuben gewesen zu sein, denn der Gutsbesitzer erhielt jetzt einen Brief, worin er aufgefordert wurde, die Bratpfanne zu bezahlen, da die Glätte beim Braten abgesprungen sei. Es waren nämlich zwei Zucht- gänse im Alter von über 6 Jahren. Bernstadt. (Sieben Brüder im Felde.) Die Familie Hirt in Dittersbach hat sieben Söhne im Felde. Davon sind die drei letzten Kriegsfreiwillige. Der älteste bei der Artillerie im Westen und der jüngste bei den Fliegern haben das Eiserne Kreuz erhalten. Der jüngste hatte sein 16. Lebensjahr noch nicht vollendet, als er sich dasselbe in Rußland verdiente und ist somit wohl einer jüngsten Inhaber des Eisernen Kreuzes. Leipzig. Für die unerschütterliche Kraft und Stärke des deutschen Wirtschaftslebens spricht die Tatsache, daß die am 6. März beginnende Leipziger Oster-Vormesse sür die keramischen, Glas-, Metall-, Holz-, Papier«, Leder-, Gummi-, Kork-, Galanterie-, Spielwaren und verwandten Geschäfts zweige auch in diesem Jahre wie in Friedenszeiten abgehal ten wird. Leipzig. Preiswucher mit Seife. Der Seifenhändler E. Schwarze in Leipzig hatte Seife, die er für 45 Pfg. das Pfund eingekauft hatte, zunächst mit einem reellen Gewinn von 15 Pfg., also zu 60 Pfg. pro Pfund, verkauft. Als dann die Seife im Verkehr knapper wurde, ging auch Schwarze mit seinen Verkaufspreisen höher und höher, auf 70, 80, 90 und im Oktober auf 125 Pfg. pro Pfund. We- gen Preiswuchers wurde er zu 300 Mark Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. Glauchau. Im Reservelazarett in Glauchau wurde laut „B. T." vor kurzem der Musketier Johann Steffens eingeliefert. Er war am Styr verwundet worden und zwei nnd einen halben Tag lebendig begraben. Dabei hatte er Gehör und Sprache'verloren. Jüngst erlebte er alle Schreck nisse eines Eisenbahnunfalles. Er glaubte, er falle infolge Zertrümmerung der Eisenbahnwagen auf das Eisenbahngleis. In Wirklichkeit fiel er aus dem Bett. Dabei schrie er laut auf, und es zeigte sich nun, das er nicht nur die Sprache, sondern anch das Gehör wiedererlangt hat. Eisenbahn-Fahrplan. Gültig ab 1. Dezember. Kipsdorf—Hainsberg-DreSde«: Ab Kipsdorf „ Dippoldiswalde „ Malter „ Scifersdorf „ Spechtritz „ Rabenau „ Coßmannsdorf An Hainsberg „ Dresden Hbf. „ Tharandt 8. IV. 4,45 5,40 8,30 5.25 6.20 9,10 5,36 6,31 9,22 5,43 6 38 9 28 5,50 6.45 9.35 5 58 6,53 9 42 6.09 7,04 9,53, 6,14 7,09 9,58 6,51 7,39 10 24 6,30 7,55 11,05 8. 8. 2,10 4,15 6,05 7,50 2,52 4,57 6,51 8,31 1,05 5.09 7,02 8,42 1,12 5,16 7,09 8,49 1,18 5,23 7,16 8,56 1,25 5,29 7,33 9,03 1,36 5,40 7,34 9,14 1.41 5,45 7,39 9,19 2,13 6,10 8,06 9,57 1,51 5,58 7,51 9,30 Dresden—Hainsberg—Kipsdorf: 8. 8. IV. IV. 8. Ab Tharandt 6,22 7.28 9,58 1,47 5,43 6,36 7,37 9,28 „ Dresden Hbf. 5,58 7,26 8.58 1,18 5,28 6,28 7,20 9,00 „ Hainsberg 6,35 8,05 10,10 2,00 6,00 7,01 8,00 9,38 „ Coßmannsdorf 6,42 8,12 10,16 2,06 6,06 7,07 8,06 9,45 „ Rabenau 6,548,26 10,28 2.17 6,197,178,19 9,57 „ Spechtritz 7,00 8,33 10,34 2,23 6,25 an. 8,25 10,03 „ Seifersdorf 7,06 8,41 10,40 2,29 6,31 8,81 10,10 „ Malter 7,14 8,52 10,48 2,37 6,39 8,39 10,18 „ Dippoldiswalde 7,28 9,09 11,00 2,50 6,52 8,52 10,31 An Kipsdorf 8,10 9,50 11,40 3,30 7,32 9,32 11,11 8. bedeutet nur Sonn- u. Festtags, IV. nur Werktags. Fahrpläne, auf Schreibpapier gedruckt, sind für 5 Pfg. in der Geschäftsstelle d. Ztg. zu haben. Kirchliche Nachrichten für velfa. Mittwoch, Jungmännerabend. Donnerstag, Jungmädchenabend. Freitag, 7 Uhr Kriegsbetstundc, Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Mittwoch, 19. Januar. Uhr: Kriegsbetstunde. »»uderster ^uskilbruox uuä usuvo vlvlluUIMI IvII Mustern fertigt «n 8. AlarÜSvK