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Rabenauer Anzeiger : 20.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191601202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160120
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- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160120
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Rabenauer Anzeiger
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Jahr
1916
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Monat
1916-01
- Tag 1916-01-20
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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dem Vorspiel soviel Hiebe bekommen, baß sie um den AuS- , gang des Stücks nicht im Zweifel sein können. Der Balkankrieg. Am Balkan ist die Lage unverändert. Das gilt jedoch nur, insoweit die Lage an der griechisch.serbischen Grenze in Frage kommt. Zn Menkeuogro schreitet derSiogeszug der verbündeten Österreicher unaufhaltsam vorwärts, so daß das bisherige Reich König Nikitas in allerkürzester Frist da» Schicksal Serbiens teilen wird. Ob der König Nikita, um seinen Thron zu retten, einen Separatfrieden schließen wirb, bleibt abzuwacten und erscheint nach König Peters Vorgang unwahrscheinlich. Eine montenegrinischer Sonderfrieden wär« auch nicht einmal erwünscht. Die Entenleiruppen suchen das rechte Warvarufer zu erreichen, um die Verbindung zwischen Bulgarien und Griechenland über Floriea und Monastir unmöglich zu machen. Mit diesem Vorstoß über« schritten sie das Ibnen von Griechenlan d freiwillig eingeräumti Gebiet. Die Engländer wollten die deutschen und öfter» reichischen Aerzte des Königs Konstantin verhaften, wenn die Professoren sür ihre Rückkehr den Seeweg gewählt hätten. König Nikita fl h aus Cetinje nach Skutart, wo er natür lich nicht sicher ist. Prinz Danilo und die Prinzessin Xenia trafen in Nom ein. l Die Einnahme des Lowkschen wird von italienischen Blättern als „schmerzlichster Verlust" mit Recht bezeichnet. In einem Artikel „Die Stunde Montenegros" erinnert der „Secolo" an seine Warnungen und hält dem Vierverband das Sündenregister seiner schwächlichen und immer zu spät kommenden Maßnahmen vor, wobei natürlich die Bemerkung nicht fehlt, daß all dies das Vertrauen auf den endgültigen Sieg nicht erschüttern könne. Man müsse aber erst unter suchen, ob Montenegro oder der Lowtschen überhaupt zu retten wären. Bulgarisch-griechischer AwlschensaU? Zwischen den Soldaten des 27. bulgarischen Infanterieregiments und griechischen Grenztruppen wurde angeblich bei Vestrina sechs Stunden lang gekämpft, wobei beide Teile Artillerie ge brauchten. Die Griechen sollen zwei Tote und mehrere Verwundete gehabt haben. Die Meldung kommt über Christiania aus Saloniki und ist sicherlich eine Tendsnzlüge, die den Anschein erwecken soll, als sei ein Anschluß Griechen lands an die Entente bereits beschlossene Sache. So weit ist es indessen noch keineswegs. Adriatisches und Jonisches Meer. Castara, den wichtigsten und besten Hafen deS Adria tischen Meeres, hat die Entente und zu seiner tiefsten Be trübnis insonderheit Italien mit der Eroberung des diesen Ha en beherrschenden LowtschenbergeS durch die Oesterreicher verloren. Um sich schadlos zu halten, hat die Entente unter dem Vorgebcn, für die verwundeten Serben dort eine Unter kunft herzurichten, die griechische Insel Korfu im Ionischen Meere, der südlichen Fortsetzung des Adria-MeereS, wider rechtlich besetzt. Die Entente hatte in Erwartung des Ver lustes- non Cattarro zur Rechtfertigung ihres Vorgehen» gegen Korfu auch die Lüge ausgestreut, daß die Untersee boote der Mittelmächte auf der genannten Jonischen Insel Obdach und Unterstützung fänden. Korfu ist durch seine Lage zur Beherrschung der Seenoerbindung Albaniens be sonders geeignet, immerhin wird Italien die Besetzung der Insel durch französische Truppen mit einem brechenden und einem weinenden Auge betrachten. Italien war schon wenig erbaut von der Festsetzung der Franzosen auf Castelloriose, der kleinen Insel an der südwestasiatischen Küste; der Hand streich gegen Korin schmerzt eS noch tiefer, wenngleich es natürlich gute Mine zu dem bösen Spiele machen muß. Die Besetzung der Insel Korsu, wo die Franzosen die Trikolore hißten, deS Achilleion, die Telegraphenstatlon und die Kaserne mit Beschlag belegten, und wo französische, aus Marseille hcrbetgeholte Polizisten eine lebhafte Tätigkeit ent wickeln, ist ein ungewöhnlich schwerer Völkerrechtsbruch, der um so krasser heroortrttt, a!S in diesem Falle ein ganz be sonderer internationaler Vertrag gebrochen wird, der, außer der preußischen und griechischen, die Unterschriften Frank reichs, Englands und Rußlands trägt. In dem betreffenden Londoner Vertrage vom 14. November 1833 über die Ver einigung des bis dahin unter enaltlck«» Vrotektnrat Die letzte Kriegswoche. „von Haus und tzos-. Ein mag»r«r Trost. England» Flöte. Rußlands Ohnmacht. Amerikas Einsicht. Der Winter zeigt sich von seiner ureigensten Seite, aber es gibt einen Trost für die Unbilden der Jahreszeit; baS Jahr marschiert vorwärts, gerade so wie unsere Feldgrauen und unsere Verbündeten in der Front. Hinter Sturm und Unwetter verbirgt sich das wachsende Tageslicht, das sich mit der zweiten Januarhälfte siegreich geltend zu machen beginnt, und das uns aus dem Winter hinausführt. Und wählt derWinter noch so lang, eS muß doch Frühling werden, ebenso wie dem Krieg wieder der Frieden folgen muß. Und eS sind anch jetzt wieder gewichiige Schläge getan, um zum Ziele zu ge langen, daS uns, von Lorbeer umrankt, entgegenwinkt. Zu den uneingenommenen Hauptstädten Europas gehört auch die montenegrinische Residenz des König» Nikita (Niko laus), daS Königsdorf Tetinse, daS nur einmal von den Türken im Laufe der endlosen Kriege, die diesen Boden mit Blut getränkt haben, besetzt worden ist. Cetinje ist für den König Nikita, diesen schlauen FuchS, ein Reklamestück der patriarchalischen montenegrinischen Bescheidenheit, denn er hat im Innern seines Lande» sehr moderne und behagliche Paläste. Durch die Eroberung de» gewaltigen Lowtschen« berges, der eine Art von natürlicher Mauer sür Teiinje bil dete,isiKönigNikita zurFluchtgezwungen,demalSSchwiegervater E Könige von Italien und Serbien und deS früheren russischen Generalissimus Großfürsten sicher nicht der Gedanke gekommen ist, einmal „von Hau» und Hof" gejagt zu wer- ^en. Bedeutung ist, daß auch die natürliche Festung Montenegro der schweren modernen Artillerie und der Tap ferkeit der Jnfanterie-Sturmkolonnen keinen Widerstand hat leisten können. Am schlimmsten ist e» in der letzten Woche den Eng ländern gegangen, die au» den blutigen Verlusten von Galli poli endlich das Fazit gezogen und diese Stellung geräumt haben, von der aus sie im Verein mit den Franzosen Kon- stantinovel zu erobern nedachien. Der Eindruck in London E ueillUM. und es ist keine ittuLüM. vorhanden, dieie icbwere gewesenen Freistaates ver Ionischen Inseln heißt es: Die Ionischen Inseln sollen nach ihrer Vereinigung mit dem Königreich Griechenland die Vorteile einer ewigen Neutrali- tat genießen, und infolgedessen wird niemals eine bewaffnete Macht, fei es eine maritime oder eine militärische, auf dem Gebiet oder in den Gewässern dieser Inseln vorhanden sein dürfen außer in jener Anzahl, die unerläßlich zur Aufrecht- eihastung der öffentlichen Ordnung und zur Sicherung der Steuererhebung ist. Dis hohen Vertragschließenden ver pflichten sich, den durch diesen Artikel festgelegten Grundsatz der Neutralität zu respektieren. Griechenland soll, wie die „Magd. Ztg." meint, so lange gequält werden, bis es sich in den Krieg hineinzerren läßt, im Anschluß an die Entente — so wird wohl zunächst ge hofft und gewünscht — oder auch al» ihr Feind, wobei dann die Rechnung die sein möchte, daS Königreich oder doch Teile von ihm als verhältnismäßig leicht zu gewinnen des und zu behauptendes Faustpfand zu bekommen, mit dem man bet den Friedensverhandlungen den Siegern die» oder jenes Zugeständnis abzupressen vermöchte. Wenn diese Rechuung besteht, so wird sich eine» TageS erweisen, daß sie mehr als nur ein Loch hat. Atts aller Welt. Der preußische Skaalsetat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 4810,4 Millionen Mark. Liebknecht aus ver sozialdemokratischen Fraktion ausgeschlossen. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat mit 60 gegen 25 Stimmen eine Erklärung angenommen, nach welcher der Abgeordnete Liebknecht wegen fortgesetzter gröblichster Verstöße gegen seine Pflichten als FraktionS« Mitglied die aus der Fraktionszugehörigkeit sich ergebenden Rechte verwirkt hat. Damit ist Liebknecht aus der Frakton ausgeschlossen. Der Berliner Frausumördsr, der Arbeiter PaulHagen, ist schon in Eisleben verhaftet Die Oduktion der in dem Kleiberschrank gefundenen Leiche seiner Geliebten, der Ar beiterin Hinske, hat ergeben, daß der Mörder dem Mädchen einen Tuchknebe! mit großer Gewalt tief in die Kehle hinein- aestoßen hat. Es ist darauf an Erstickung gestorben. Hagen ist als gewalttätiger Mensch bekannt und wegen Körper verletzung und Sittlichkeitsverbrechen» vorbestraft. Wie schon festgestellt werden konnte, hatte sich Hagen mtt seiner getrennt lebenden Frau wieder ausgesöhnt und ist auch mit ihr in Berlin gesehen worden. Da die Frau in Eisleben ihren Wohnsitz hatte, wurde sofort die dortige Polizei von dem Berliner Mord in Kenntnis gesetzt. Sie konnte auch Hagens Aufenthalt ermitteln und ihn festnehmen. Amsrtkas Einsehen. Nach Neuyorker Meldungen er wecken die Aussichten auf eine baldige und endgültige Bei legung der ganzen Unterseeboots-Streitfrage große Genug tuung in der Presse und den amtlichen Kreisen Amerikas. Meldungen aus Washington betonen, daß man für diese Woche eine Klärung der Gesamkiage erwarte, worauf Amerika feine Aufmerksamkeit wieder auf die diplomatische Au-einanderfetzung mit England über die Beeinträchtigung des amerikanischen Handels richten werde. In dem diplo matischen Meinungsaustausch mit England werden Wilson und Lansing genau von demselben Gefühl geleitet, wie in ihrem Streit mit Deutschland, nämlich, daß eS ihre Pflicht sei, die Rechte der Neutralen zu verfechten. Es steht fest, daß der Staatssekretär Lansing die schärfste Rote, die je geschrieben worden sei, über die Behandlung deS ameri kanischen Handels nach London senden werde. Von der Anklage des Totschlags freigefprochen wurde die Ehefrau des Tapezierers Muselmann vor einem Berliner Schwurgericht. Die Angeklagte hatte mit ihren Ehemännern besonderes Unglück gehabt. Ihre erste Ehe wurde auf ihren Antrag geschieden. Doch die Verbindung mtt Muselmann führte zu einem wahren Martyrium. Der Mann beschimpfte und schlug die Frau bei jeder Gelegenheit. Mit einem Stuhl selbst hat er auf sie eingeschlagen, und als sie flüch tete, warf er Stuhlbeine, Biiderrahmen, Vasen und Bilder hinter ihr her, und stach mit einer Schere nach ihr, daß st« an der Hand verletzt wurde. Schließlich holte sie einen Revolver, um sich vor seinen Augen zu erschießen. Der erste Schuß ging jedoch nicht lo«, da die Sicherung noch nicht gelöst war, und der zweite Schuß sei nach ihrer Behauptung nrrkehentlich losaeaanaen und bllbe den Kovk des Mannes : Niederlage durch elnen großen Steg vet «Saloniki wieder l gut zu machen. Ein magerer Trost ist eS, daß die Franzosen « die griechische Insel Korfu und das auf derselben gelegene j Schloß deS deutschen Kaiser«, das Achilleion, besetzt haben, f auf dem die Trikolore gehißt worden ist. Man wird hoffen s dürfen, baß die Soldaten der „großen Nation" dos Schloß als das behandeln werben, was eS ist, als den Prtvatbesitz des Oberhauptes deS deutschen Reiches, daS mit irgend welchen militärischen Angelegenheiten nichts zu tun hat. Die Be wohner der Insel Korfu sind jedenfalls nicht erfreut davon, daß ihr Eiland als Organisationsplatz für die arg herunter gekommenen Ueberreste der serbischen Armee dienen soll. Die Versuche unserer Gegner, Griechenland mit aller Gewalt In den Krieg hinaus zu zwingen, dürften trotz aller Thikanen keinen Erfolg haben. Ebenso schnüre Verluste wie die Engländer in Gallipoli ! haben die Russen bei ihren erneuten Versuchen davon ge tragen, die österreichische Provinz Bukowina zu erobern. Der Befehl deS Zaren, die Hauptstadt Czernowitz bi» zum rusfi- s scheu Weihnachtsfest zu erobern, ist nicht zu erfüllen gewesen, und der russische Selbstherrscher hat in seinem Schlosse ZarS- koje Selo inmitten seiner Familie unter dem Eindruck i schwerer Niederlagen die Feiertage verleben müssen. ES findet sich im Zarenreiche niemand, der dem verblendeten Kaiser Nikolaus die Augen öffnete über die Aussichten diese» Unglückskrieges für sein Land und für sein Volk, die dem s Ruin entgegen geführt werden. Die schweren Lasten, die für Rußland erwachsen, find bi» zu einer Höhe gediehen, die nur infolge der englischen finanziellen Beihilfe äugen- ' blicklich erträglich sind. Hörte diese auf, dann kracht alles i zusammen, und dieser Moment wird nicht ausbleiben, denn von der Londoner Regierung weiß jeder, daß sie nicht länger zahlt, als sein muß resp. sie Vorteil von ihren Subfidien hat. DaS Ende ist also abzusehen. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz wird auch nach der nunmehr endgültig beschlossenen Einführung der bedingten Wehrpflicht eine Aenderung zugunsten deS Vterverbande» nicht etntreten. Die Maßnahme der Regierung in London ist in der Hauptsache ein Bluff, durch den England finanziell entlastet werden soll. Lie_LlMrv«u die Enaland wtrÜiM leicht gestreift. Darauf fagle sie pcy selbst eine Kugel in den Kopf. Aber auch der Mann war getroffen und ist an der Verwundung gestorben. Die Frau konnte am Leben erhalten bleiben, hat aber das Sehvermögen des einen Auges völlig verloren. Erneute Explosion in einer amerikanischen Pulver fabrik. Nach einer Depesche aus Wilmington in den Ver einigten Staaten sand im Laufe der letzten zwei Tage in den Dupont-Pulverfabriken die fünfte Explosion statt. Wiederum wurde erheblicher Schaden ongerichiet, doch kamen Menschen nicht zu Tode. Das Gerede, deutsche Agenten wären die Anstifter, wird jetzt hoffentlich nicht mehr laut werden. Amerikanerelend in Mexiko. In den Vereinigten Staaten herrscht starke Erregung infolge der Meldung von der Ermordung von 17 Amerikanern bei Chihuahua in Mexiko. Man erwartet, daß beide Häuser des Kongresses die amerikanische Regierung zum Einschreiten gegen Mexiko auffordern würden. Inzwischen hat Staatssekretär Lansing bereit» von dem Präsidenten Carranza drahtlich eins schnelle Bestrafung der Schuldigen verlangt. Ver Hauptmann im Reisekorb. Einen mißlungenen Fluchtversuch machte ein in Bischofswerda untergebrachter englischer Hauptmann. Der etwa 26 Jahre alte Offizier Halle sich in einen Reisekorb einjchließsn lassen, der in den Hausflur geschasst wurde. Er sollte wahrscheinlich mit in dem Möbelwagen sortgebracht werden, der zur Aufnahme der Sachen des abziehenden Kantinenwirtes Müller be stimmt war. Ein verdächtiges Knistern im Reisekorb ver anlaßt., wie die „Münch. N. N." schreiben, den wacht habenden Posten, den Korb näher zu untersuchen, und so wurde di« Flucht vereitelt. Vielleicht erklärt sich jetzt auch das frühere spurlose Verschwinden eines anderen englischen Offizier« in ähnlicher Weile. Gegen die Aeppigkeit im Bro«, und Mehlverhrauch ließ die Regierung durch den Mund des Nnterstaatssekreiärs Michaelis im Reichstage eine dringende Warnung aussprechen. Wir haben vollauf genug Brotgetreide im deutschen Reiche, dürfen uns aber doch nicht der Pflicht fortgesetzter Spar samkeit entziehen. Die ist im Mehloerbrauch seit einigen Monaten etwas außer Acht geblieben. Die Zusatzbrotkarten wurden nicht nur an die schwer arbeitende männliche Be völkerung vergeben, sondern auch an solche Personen, die sie entbehren konnten und erwiesenermaßen auch nicht für den Brot- sondern für den Mehloerkauf zum Kuchenbacken ver wandten. Wenn eS auch als ungehörig bezeichnet wurde, daß selbst an Gymnasiasten Zusatzmarken verteilt worden, so darf man daran erinnern, daß ärztlicher Feststellung und praktischer Erfahrung zufolge die jungen Leute in der Ent- wicklungSperiode vom 14. bis zum 20. Lebensjahre nach Möglichkeit kräflia ernährt werden sollen rind den stärksten Avoetit haben. Aur prelsrvgeluag für Rtnvoicy hält man an den zuständigen Stellen die vom Landwstlschaftsminister von Schorlemer in Aussicht genommene Beeinflussung der Vieh preise im Wege des zwangsweisen provinziellen Zusammen schlusses von Händlern und der Vereinigung von Land wirten für aussichtsvoil. Diese Zwangssyndikate sollen im Verein mit den Großstädteu nicht nur eine Preisregelung, sondern auch die Versorgung der Märkte in die Hand nehmen. Mit einem derartigen Vorgehen würde die Ne gierung einen neuen Weg beschreiten, offenbar gewitzigt durch die wenig ermuligenden Erfahrungen bei der Rege lung der Schwcinepreisfrage. Es fall danach umgekehrt verfahren werben und den Interessenten überlassen bleibe», ihrerseits sür eine vernünftige Preisgestaltung und y-. nügende Fleischoersorgung der Bevölkerung zu sorgen. Man wird darum zunächst unter staatlicher Aufsicht Interessenten- Verbände der Landwirte rind Händler in den einzelnen Provinzen bilden, und es soll also gewissermaßen eine Konzessionierung des legitimen Viehhandels Platz greifen. Der Handel soll dann laut „Köln. Ztg." auf Grund von dreiteiligen Schlußscheinen erfolgen, wobei je ein Abschnitt an den Verkäufer, den Käufer und das Syndikat geht. Dabei ist natürlich auch eine genaue staatliche ilsberwachung nötig. Diesem Syndikat treten dann ähnliche Organisationen der Verbraucher gegenüber, seien es nun Gemeinden, Fleischerverbände oder andere Vsrbraucherorganisalionen. Die neue Organisation, die dringend wünschenswert er scheint, soll schon In nächster Zelt eingesühr! werden. aus dem wetlmaschtgen Wesey meyr gewannen Mte, werverr schwerlich je auf den Kriegsschauplätzen Frankreichs er scheinen, sondern da Verwendung finden, wo England sich am schwersten bedroht fühlt, das ist in Aegypten und in Indien. Sehr schwer ist es dem Vieroerband und natürlich Enaland erst reckt au« dl- N<-rn-n oeknlstn. dak, Amerika sich in der U-BoolSjrage mit den Zentralmächlen verständigt hat und jetzt den Spieß umzukehren beginnt und von der englischen Regierung Achtung vor den Gesetzen des inter nationalen Seerechts mit erhöhtem Nachdruck fordert. Ame rika erklärt sehr nachdrücklich, daß Handelsschiffe unter keinen Umständen bewaffnet sein dürfen, da sie mit vollem Recht von deutschen Tauchbooten angegriffen werden dürfen. Welter aber wird England In energischer Weise angegangen, endlich seine bisher geübte Seewillkür aufzugeben und Waren, die nicht Konterbande darstellen, am freien Seeverkehr fortan nicht mehr zu hindern. Je weiter der Krieg fortschreilet, um so mehr wird Enaland auf die Knie gezwungen. Reitcrlied. Bei Gott nun hebt ein Streilen mit Tod und Trust« an. >ld«, wir müssen reiten durch Feld und liefen Tann Laßt euer Fährst in fliegen und schaut nickt trüb zurück! Mein Deutschland, du mußt sstgen, was gilt da Rnstrglück? Wenn deine Zeichen glänzen und leucht-n all r Weil, Nagst du das Grab bekränzen dem Sohn, der lür dich iällt. DaS Vaterland muß siegen. WaS gilt da Reiters Tod? Laßt euer Fähnlein fliegen und trabt inS Morgenrot! Erich Ostmark.
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