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01-Frühausgabe Rabenauer Anzeiger : 01.01.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-19160101016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-1916010101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-1916010101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-01
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Erstes Kriegshalbjahr 1915. Januar. Die Geschichte des Jahres 1915 ist die Geschichte deS Weltkrieges, der dieses Jahr vom ersten bis zum letzten Tage ausfüllte und zum denkwürdigsten in der Geschichte der Menschheit stempelte. Die Ereignisse des ablaufenden Jahres find so gewaltig und von so weittragender Bedeu tung, daß ein Jahresüberblick im Rahmen eines Zeitungs artikels ihnen unmöglich gerecht werden kann, sondern sich damit bescheiden muh, in gedrängter Kürze das Wichtigste aus den weltenwendenden Geschehnissen hervorzuheben. Verheißungsvoll eingeleitet wurde das Jahr an seinem ersten Tage mit der Versenkung des englischen Linienschiffes „For midable" unweit Plymouth durch ein deutsches Unterseeboot. Am 8. Januar landete die glücklich entkommene Emden- Mannschaft in Hodeida. Am 10. verabschiedete General Joffre 77 französische Generäle wegen Untrüglichkeit. Am 12. begann die Schlacht bei Soiffons, die zwei Tage später mit ber Eroberung von Euffte, Crouy, Bncy le Long, Missy, Vauxrot und Verrerin endete. Die Franzosen wurden über die Aisne geworfen, 4000 bis 5000 fielen, 6200 wurden ge fangen genommen, 14 Geschütze und 6 Maschinengewehre erbeutet. Am 17. wurde der Mißerfolg des gerade einen Monat vorher von Joffre befohlenen allgemeinen Angriffs sestgestellt. Die französischen Verluste betrugen 160 000 Mann, die Deutschen noch nicht den vierten Teil davon. Am 19. und 20. erfolgte brr Angriff deutscher Marlneluft- schiffe auf einige befestigte Plötze an der englischen Ostkaste. Am 24. fand die Seeschlacht in der Nordsee statt. Die Panzerkreuzer „Seydlitz", „Derfflinger", „Moltke" und „Blücher" mit vier kleinen Kreuzern und zwei Torpedoboots- flotiillen gegen 5 englische Schlachtkreuzer, 7 kleine Kreuzer und 26 Torpedobootszerstörer. Auf deutscher Seite sank „Blücher", auf englischer der Kreuzer „Tiger" und zwei Lorpedobootszerstörer, „Lion" wurde schwer beschädigt. Februar. Nachdem am 31. Januar der Geheimbesehl der englischen Regierung an die Handelsflotte zum Mißbrauch der neu tralen Flaggen bekannt geworden war, erfolgte am 1. Fe bruar die Warnung des deutschen Admiralstabs an die neu trale Schiffahrt und die Bekanntmachung des deutschen Ad miraistabes, daß gegen die englischen Truppentransporte nach Frankreich mit allen Mitteln vorgegangen werden würde. Am 4. wurde die Warnung an die neutrale Schiff fahrt wiederholt nnd es wurden die Gewässer um Groß britannien und Irland durch den deutschen Admiralstab vom 18. Februar ab sür Kriegsgebiet erklärt. Am 11. wurde der Sieg Hindenburgs über die Russen östlich der masuri schen Seen entschieden, 26 000 Russen wurden gefangen ge nommen, 20 Geschütze, 30 Maschinengewehre erbeutet. Am 16. konnte als Ergebnis der neuntögigen Wintcrschlacht in Masuren die nahezu völlige Einkreisung und Vernichtung der 10. russischen Armee und die Befreiung Ostpreußens vom Feinde gemeldet werden. Am 16. begann die Winter schlacht in der Champagne. Bis zum 9. März fanden fast tägliche, stets scheiternde Angriffe unter Einsetzen einer sechs fachen Mehrheit von sechs Armeekorps gegen zwei Rhein länder Divisionen und deren Verstärkungen statt. Der Durchbruchsversuch der Franzosen scheiterte, die französischen Verluste betrugen über 45000, die deutschen nur 15 000 Mann. Am 17. Februar verloren wir die beiden Luftschiffe L 3 und L 4 in schwerem Sturm, am 22. wurde der englische Truppen- transporldampfer 192 bei Beachy Head durch ein deutsches U-Boot versenkt. Das Endergebnis der masurischen Niesen schlacht war: 11 russische Generale, 100 000 Mann gefangen, über 300 Geschütze und Maschinengewehre, 150 Munitions wagen, 3 Lazareitzüge erbeutet. Am 24. wurde Prasnysz erobert, 10 000 Gefangene gemacht, 20 Geschütze und ein Lager von Maschinengewehren erbeutet. Die Beute der Oesterreicher in den Karpathen und Galizien belief sich in den beiden ersten Monaten auf 90 000 Mann an Gefangenen. Mürz. Am 4. und 10. März sanken „U 8" und „U 12", am 11. lief unser Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" in New port News nach Versenkung von 10 feindlichen Handels schiffen ein. Am 14. erfolgte die Beschießung des deutschen Kreuzers „Dresden" bet der Insel Juan Temandey unter Verletzung der Neutralität Chiles durch drei englische Kreu zer. Die.Dresden" wurde von der eigenen Besatzung, dis Osr Kraner von Laut. Historischer Roman aus Flanderns Vergangenheit von Werner von W o lfsers d orff. 3 „Hunger und Durst, beides bringe ich mit in den „Löwen von Flandern", daran fehlt es nicht." Nachdem der Wirt noch die eisernen Ampeln angezün det hatte, deren jeder Tisch eine trug, nahm er neben dem jungen Reisenden Platz und fragte: „Nun, wie schmeckt Euch mein Moseler. Ich verwette meinen Kopf darauf, Ihr findet in ganz Gent keinen bessern." „Behaltet nur Euren Kopf, Herr Claessens," ging der Fremde auf den Scherz ein. „Euer Wein ist gut, obwohl wir in Brugge an edlem Rebensaft auch keinen Mangel haben." „Ihr seid aus Brügge?" forschte Florens Claessens vorsichtig weiter. „Ihr habt es erraten," war die kurze Antwort. „Und Eure jetzige Reise ist wohl auch sogleich Euer erster Ausflug?" „Hm, woraus schließt Ihr denn, daß es die erste Reise ist, die ich unternehme ?" „Ja seht, verzeiht mir meine Offenheit," meinte der Wirt zögernd, „ein Mann der viel reist und viel zu Pferde sitzt, läßt es sich in den seltenen Fällen nehmen, selbst sein Pferd zu versorgen, oder sich wenigstens darum zu küm mern, daß es richtig geschieht. Ich spreche gewiß aus Erfahrung. Der junge Reiter wurde etwas verlegen, denn er fühlte aus den Worten des Wirtes einen leisen Vorwurf heraus, obwohl er nicht einsah, wie derselbe dazu kam einen sol chen auszusprechen. „Ich bin aber nicht gewöhnt, ein Pferd zu versorgen," M Chile interniert wurve, zum Sinken gebracht. Am 18. erlitten mehrere französische und englische Kriegsschiffe vor den Dardanellen schwere Beschädigungen. Am 20. konnte als Ergebnis ber deutschen Kriegsanleihe die Summe von 9060 Millionen Mark festgestellt werden. Am 21. wurde russische Reichswehr nach heftigem Straßenkampf aus Memel vertrieben. Am 22. erfolgte die Uebergabe der Festung Przemysl an die Russen nach einer viereiafmlbmonattgen Belagerung infolge Hungers. Am 26. März wurde der Untergang von „U 29" mit Kapitän Weddigen bekannt ge geben. Am 28. wurde Tauroggen erstürmt, im Westen Generaloberst v. Kluck verwundet, und der englische Dam pfer Balaba durch ein deutsches U-Boot versenkt. Die März beute Hindenburgs betrug 55 800 Gefangene, 9 Geschütze, 31 Maschinengewehre. Es waren im ganzen 812 808 Kriegs gefangene in Deutschland. April. In der Osterschlacht in den Ostbeskiden eroberten deut sche und österreichische Truppen am 5. April starke russische Stellungen und machten 8900 Gefangene. Die Franzosen begannen nach dem Scheitern ihrer Offensive in der Cham pagne erneute Durchbruchsversuche zwischen Maas und Mosel. Alle Angriffe bei Verdun, Ailly, Apremont, Pont-a- Moufson, Flirey. im Priesterwalde und an anderen Orten wurden unter schwersten Verlusten für den Feind abgewtesen. In der großen Karpathenschlacht, in der am 9. die seit An fang Februar umstrittene Höhe nördlich Tucholka von den Deutschen erobert wurde, kam die am 20. März begonmne russische Offensive am 12. zum Stehen. Am gleichen Tage wurden 39 kriegsgefangene englische Offiziere in Militär- arreftanstalten als Gegenmaßregel sür die Versagung ehren hafter Kriegsgefangenschaft für unsere U-Bools-Gefangenen, abaeführt. Der 14. April brachte Angriffe eines deutschen Luftschiffes auf die Tynemündung, der 15. Bombenwürfe! auf Freiburg, der 17. solche auf Straßburg. An demselben Tage wurde bet Angriffen auf mehrfach in der deutschem Bucht der Nordsee gesichtete seindi'che U-Boote ein engmqes Tauchboot versenkt. Am 22. erfolgte der Übergang unserer Truppen über den Dpern-Kanol bei Steenstrate und die Einnahme dieses und drei anderer Orte, am 24. die fran zösische Niederlage bet Combres, 1624 Franzosen wurden gefangen genommen, 17 Geschütze erbeutet. Am 25. wurde der Harlmünnsweilerkopf von den Unsern zurückerobeit und englisch-französische Streitkräfte auf Gallipoli gelandet, die am 29. zurückgeworfen wurden. Am 27. wurden die russi schen Stellungen bei Suwalki in Breite von 20 Kilometern erstürmt, der französische Panzerkreuzer „Leon Gambetta" vernichtet. Am 29. drangen deutsche Truppen an die Bahn linie Dünaburg—Ltbau bis Szawle vor, von wo die Ruffen am 30. den Rückzug auf Mitau antraten. Mai. Vom 2. bis 5. Mai fand die Schlacht bei Gorlice-Tar- now statt, durch welche die ganze russische Front in West- aaltzien von der Nähe der ungarischen Grenze bis zur Mündung des Dunajcc in die Weichsel an vielen Stellen durchbrochen und eingedrückt wurde, 2000 Ruffen wurden gefangen genommen. Der WiSloka-Uebergang wurde von den Verbündeten erzwungen, durch Gewaltmarsch des rech ten Flügels der Armee Mackensen nördlich Dunla die Kar- pathenstraßr gesperrt, am 6. Tarnow erobert. Zwei Tage vorher kündigte Italien den Bündnisvertrag mit Oesterreich. Am 7. wurde der englische Personendampfer „Lusitania", der bewaffnet war und Munition mit sich führte, an der Südküste Irlands von einem deutschen Unterseeboot versenkt, Von den 1900 Personen, Paffagieren und Besatzung, wurden 600 gerettet. Am gleichen Tage wurde Libau besetzt. Nm 9. begann der große engüsche-französische Durchbruchsoersuch zwischen Lille und Arras mit dem Ziel, die Deuychen bis zum Rhein zurückzuwerfen. Am 23. erklärte Italien den Krieg an Oesterreich-Ungarn, in der darauf folgenden Nacht bombardierten österreichische Kriegsschiffe zahlreiche Stellen der italienischen Ostküste. Am 24. begann die zweite Offen sive in Galizien, zahlreiche stark befestigte Orte werden ge nommen, darunter drei Faris von Przemysl durch bayerische Truppen. Am 31. wurden die starken russischen Stellungen bei Strys genommen. Die Maibeute im Osten betrug 300 000 Gefangene, darunter 1000 Offiziere, 267 Geschütze, 634 Maschinengewehre. Innl. Am 3. Juni wurde die Festung Przewysl nach.Erstür- sagte er nach einer kurzen Pause, „Wilms, mein Beglei ter hätte dies zu versorgen gehabt, aber ich habe den aüen Narren auf halben Wege zurückgeschickt, weil — nun das gehört nicht hierher." „Das konnte ich mir denken; aber verzeiht meine Frage, ich bin durchaus nicht neugierig, wie es scheinen könnte. Ihr habt vorhin einen Namen genannt, dessen Träger ich auch sehr gut kenne. Kennt Ihr Herrn Iakob von Artevelde?" „Ich hoffe, ihn noch kennen zu lernen, wenn mich Gott und seine Heiligen soweit beschützen, daß ich glück lich nach Gent komme. Aber ich wende die Frage um, kennt Ihr. Herrn Iakob von Arteoelde von Person zu Person?" „Welcher Fläminger sollte den reichen Brauer von Gent nicht kennen," erwiderte der Wirt Claessens. Das ist ein Mann, wie sie nicht auf allen Wegen gefunden werden und Ihr könnt ganz Flandern durchsuchen» ehe Ihr einen Mann findet, wie ihn." „Meint Ihr wegen des Reichtums, den er besitzen soll." „Wegen dem nicht gerade, denn es mag in Flandern Manchen geben, der sich in Bezug auf Reichtum mit Iakob von Arteoelde wohl messen kann, aber nicht mit seinem Verstand, seinem Ansehen kann sich ein Jeder ver gleichen. Ihr solltet ihn erst einmal reden hören, was er spricht hat Hände und Füße und so viel gilt der erlauchte Graf — Gott segne ihn — in Gent selbst nicht, als Herr Jakob von Artevelde, obwohl er nur ein Bierbrauer ist, aber ein Herrscher in seinem kleinen Reich. Ich glaube sicher, er könnte selbst Graf von Flandern werden, wenn er nur wollte und das ist doch gewaltig viel von mir ge sagt." „Da steht er allerdings in hohem Ansehen bei seinen Mitbürgen, wenn es so ist, wie Sie sagen und ich zweifle nicht daran." mung der letzten Forts ver prorbsront von venVervanoeren genommen. Der Einmarsch der siegreichen Truppen in dis befreite Festung gestaltete sich zu einem Jubelfest. Am 4. zogen sich die Italiener ihre erste Schlappe im Kampf gegen Oesterreich zu, indem ihre Angriffe am Siilfser Joch und bei Tolmein abgewiesen wurden. Der 6. bildete einen Markstein unserer ruhmvollen Offensive im Osten. Die Armee Linstngen erzwang sich den Dnjestr-Uebergang bei Zurawno und erreichte die Linie Nowika-Kalusz-Tomaszowce, nachdem bereits am Tage vorher unsere Offensive in Kurland bis südlich des Niemen oorgetragcn worden war. Am 11. machte die Armee Pflanzer-Baltin, die auf der ganzen Linie siegreich vordrang, 5000 Gefangene, so daß die Russen ihre letzten Stellungen in der Bukowina aufgaben und sich, scharf verfolgt, unter großen Verlusten über die Reichsgrenze zurück zogen. Am 14. nahmen die Franzosen den Durchbruchs versuch nördlich Arras in breiter Front wieder auf. Am 18. war die Krast dieses Vorstoßes gebrochen. Die Engländer erlitten nördlich des Kanals von La Bassee, die Franzosen an der Loreitohöhe, bei Neuville und nordöstlich Arras ver lustreiche Mißerfolge. Der 14. brachte den völkerrechts widrigen Luftangriff auf die unbefestigte Stadt Karlsruhe, durch den über 80 Personen von Bomben getroffen und zum Teil getötet wurden. Am 20. begann unsere erfolgreiche Offensive am Westrand der Argonnen. Unsere Truppen er stürmten im Angriff auf zwei Kilometer Frontbreite mehrere hintereinander liegende Verteidigungslinien der Franzosen, die bet vergeblichen Gegenangriffen die schwersten Verluste erlitten. Am 22. erfolgte nach hartem Kampfe die Befreiung Lembergs durch die Armee Boehm-Ermolli. Am 25. wurde Generaloberst v. Mackensen, ber Führer der siegreichen gali zischen Truppen, zum Generalfeldmarschall ernannt. Im Westen wurden gleichzeitig nach tagelangen Nahkämpfen die letzten Franzosen aus den noch von ihnen besetzten Teilen der deutschen Stellungen nördlich von Souchez geworfen; frifch herangeführte feindliche Kräfte wurden beiderseits der Lorettohöhe abgeschlagen. Das war das Ende der großen Offensive Lille-Arras. Am 30. scheiterten heftige Angriffe der Italiener an der Hochfläche von Doberdo unter schweren Verlusten sür den Feind. Die Junibeuts im Osten, wo die Verbündeten den Gegner über die Grila-Lipa warfen und bei Tomaszow auf russisches Gebiet vordrangen, betrug 220 000 Gefangene, darunter 642 Offiziere, 100 Geschütze und 416 Maschinengewehre. Rundschau. Rnmönlen und wir. Durch den Vertrag mit Rumä nien, der nach zweimonatigen Verhandlungen unmittelbar vor dem Feste zustandegekommen war, wird die Ausfuhr der vor längerer Zeit gekauften und zum größten Teil ge zahlten Waren geregelt, ferner der Eisenbahn- und Schiffs transport gesichert und schließlich der Ankauf von 500 000 Tonnen neuer Ware vorgesehen. An erster Stelle gelangen die in Donaukähnen befindlichen Getretdemengen aller Käufe zum Abtransport. Mit einigen durch die augenblicklichen Verhältnisse veranlaßten Einschränkungen Hal die rumänische Regierung die Verpflichtung übernommen, den freien Ab transport, sowie den ungehinderten Eisenbahn- und Donau oerkehr sür die alte und die neu gekaufte Ware zu gewähr leisten. Von den neugekauften 500 000 Tonnen entfallen 40 v. H. auf Weizen und Roggen, 15 v. H. auf Gerste, 20 o. H. auf Mais, 10 v. H. auf Hafer und 15 v. H. auf Bohnen und Erbsen. Die Preise sind niedriger as die von der rumänischen Zelüraloerkaufskommisfion festgeletzien Min- destvretle. Die des Kaukaeldes erfolot erst nach Ueberschreiten ber Grenze oder bei Verlaffen der rumänischen Donauhäfen. Die 600 000 Tonnen neugekaufter Ware sollen zum Teil auf der Donau, zum Teil auf der Bahn bis Ende April 1916 abbefördert werden, den kaufenden Zentralen ist jedoch das Recht einer einmonatigen Fristverlängerung ein- äeräumt. Für die Stellung der nötigen Eisenbahnwagen sorgen die Zentralen. Der Vertrag eröffnet Rumänien die Aussicht auf die Ausfuhr eines ansehnlichen Teiles seines auf fünf Millionen Tonnen geschätzten Getreideüberschuffes. ES ist erfreulich, so sagt dazu die „Köln. Ztg.", daß man in Rumänien nun endlich eingesehen hat, daß man durch Hemmung der Getreideausfuhr nur das eigene Land schädigt. Deutschland und Oesterreich-Ungarn können auch das ru mänische Getreide aewiL aut brauchen, da es eine ermünlcki- »»»»»»»E—>- „Was Euch betrifft, so habt ihr wohl Geschäfte mit ihm abzuwickeln?" Der Wirt warf bei dieser Frage heimlich einen lau ernden Seitenblick unbemerkt auf den Gast. „Geschäfte eigentlich nicht," entgegnete der junge Rei sende lächelnd. „Ich gedenke aber recht lange unter sei nem Dache zu verweilen — ich werde sein Hausgenosse sein, oder sagen wir an Sohnes Statt bei ihm bleiben." „Das läßt sich hören! Herr Iakob von^Artevelde hat, soviel mir bekannt ist, keinen leiblichen Sohn — kann mich aber auch irren." „Nein, er hat keinen Sohn, nur eine Tochter." „Dann werdet Ihr bei passender Gelegenheit des „Lö wen von Flandern" in Gnaden gedenken," bat Claessens. „Wie jedem Fläminger, ist mir an Herrn von Artevelds guter Meinung gelegen." „Ich werde Euch in gutem Gedächtnis behalten, Herr Claessens, darauf könnt Ihr Euch verlassen — wenn wo ran ja nicht zu zweifeln ist, Eure Speisen und Euer Wein Eurer Zusicherung entsprechen. Ich werde bei der Er zählung meiner Reiseerlebnisse Herrn Iakob von Artevelde wahrheitsgetreu berichten, welche Aufnahme ich im „Löwen von Flandern" gefunden habe." „O, weh, da erzählen wir und ich vergesse ganz, daß Ihr auch hungrig seid." Der Wirt entfernte sich nach diesen Worten rasch uu es dauerte auch garuicht lange, bis er wieder zurückkam. Bald war der Tisch, an dem der junge Reisende saß, mit schneeweißen Linnen gedeckt und ein Imbiß von gebra tenem Geflügel, Fisch und goldgelben Käse duftete ver lockend durch das Zimmer. Der junge Mann verzehrte mit dem gesunden Appetit der Jugend, das Gebratene, wobei er nicht unterließ, dem Wirt seine volle Anerken nung auszusprechen: „Es läßt sich wirklich nicht schlecht im „Löwen von Flandern" leben," sagte er befriedigt^
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