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Amtsblatt für den Stadtrat zu Aavenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm.' Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten I5 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezvgen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 5. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Dienstag, den 11. Januar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 29, Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. WS Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Hundesteu er betreffend. In Gemäßheit des Gesetzes vom 1. August 1868 und der Ausführungsverordnung hierzu vom selbigen Tage, sind alle Diejenigen, welche am 10. Januar 1818 Hunde bc» sitzen, verpflichtet, dieselben zu versteuern. Es werden daher die hiesigen Einwohner, welche Hunde hallen, hierdurch ausgcfordcrt, bis spätestens zum 15. Januar dieses Jahres im Rathaus hiersetbst (1 Treppe) anzuzeigen, wieviel und welche Art Hunde (Luxus- oder Zugbunde) sie besitzen. Die Versäumnis dieser Anzeige wird als Hinterziehung der Hundesteuer angesehen u w nach 88 3 und 7 des ungezogenen Gesetzes mit dem drei fache« Betrage der Hundesteuer bestraft. Rabenau, am 10. Januar 1016. Der Bürgermeister. Von Leu KricgMMMtzeu. Grohes Hauptquartier, 7. Januar 10 l 6. Westlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oestlicher Kriegsschauplatz. Ans den» Kirchhof nördlich von Czartoriske, in dem sich gestern eine russische Abteilung festgesetzt hatte, wurde der Feind wieder Vertrieben. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Grohes Hauvtqnartier, 8. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Die GesechtSMngkeir wurde aus dem größten Teile der Front durch die Witterung ungünstig beeinflußt. Südlich des Hartmannsweilerkopfes wurde den Fran zosen durch einen überraschenden Vorstoss einen Grabenstück entrissen, lieber 60 Jäger sielen gefangen in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Grohes Hauptquartier, 0. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich des Hartmannsmeilerkopfes, am Hirzstein, ge lang es gestern, den letzten der am 21. Dezember in Feiu- dcshand gefallenen Gräben zurückznerobern, dabei 20 Offi ziere, 1883 Jäger gefangen zu nehmen und 15 Ma schinengewehre zu erbeuten. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Vollständige Vertreibung der Eng länder von Gallipoli. Konstantinopel. In der Nacht haben die Eng länder infolge eines heftigen Kampfes und unter grvhen Verlusten Seddnl-Bahr vollständig geräumt; nicht ein einziger ist zurückgeblieben. Konstantinopel. Der Vertrete, der Agentur Milli an den Dardanellen meldet, das; die türkischen Truppen den Feind von Seddnl-Bahr vollständig vertrieben haben. Die Halbinsel Gallipoli ist jetzt vom Feinde ge- sänbert. WM LmkWss WM. Doudou. Reuter meldet: Das Linienschiff „King Eduard VII." ist auf eine Miue gestoßen und bei hohem Seegang gesunken. Die Mannschaft ist gerettet. Der Ort des Unterganges ist nicht an gegeben. Das Schiss mar 1903 von Stapel gelau fen, hatte eine Tonuenzahl von 16 600, eine Artille rie von 40 Geschützen und 4 Torpedo-Lanzierrohre an Bord und 785 Mann Besatzung. Lokales und ZächMes. Rabenan, IO. Januar 1016- Der hiesige» Hilfsausschuhkasse wurden am 8. Januar 1916 noch gütigst überwiesen seitens des dramatischen Vereins „Frohsinn" als Reinertrag der am 25. Dezember 1915 statt- gefuudenen Theateraufführung der Betrag von 121 Mark 20 Pfg., sowie seitens des Herrn Uhrmachermeistcr Kern als Anteil aus dem Verkaufe von „Kriegskreuzen" die Summe von 13 Mark, für welche freundliche Spenden auch hierdurch herzlichst gedankt wird. Rabenau, am 10. Januar 1916. Der Ortshilfs a n s s ch n h. * Der KreisauSschns; der Kreishauplmannschafl Dresden hält am 14. Januar vormittags 0,12 Ohr eine öffentliche Sitzung ab. * Stvpp's Marionetten-Theater. Die Vorstellnngen am Sonnabend nnd Sonntag waren wieder sehr gut besucht. Gespielt wurde wie immer vorzüglich bei tadelloser Aus stattung. Den Besuch der ferneren Vorstellungen können wir bestens empfehlen. Lübau. Nach längerer Pause wird am nächsten Sonntag im hiesigen Gasthof wieder ein vaterländischer Abend veranstaltet. Zu dein Abend ist ein äußerst reich haltiges Programm aufgestellt. Wir erwähnen daraus u. a.: „Bei unseren Kriegern im Feindesland", sowie den Ein akter : „Wir halten durch." Da der Reinertrag des Abends für die Kriegshilfe bestimmt ist, ist ein zahlreicher Besuch zu wünschen. Coßmannsdorf. Der am Sonntag abend im Wetzlichschen Gasthof vom dramatischen Verein „Frohsinn" veranstaltete Theaterabend hatte nicht so zahlreichen Besuch gesuuden, mie^zu erwarten war. Das WeihnachtSstück „Mit vollen Segeln" wurde wieder in tadelloser Weise zur Auf führung gebracht. Falls der Verein bei Gelegenheit wieder einmal nach hier kommt, wird er gern willkommen sein und ein dankbares Publikum finden. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufge- triebenen 26 Ferkeln wurden alle verkauft zum Preise von 44—78 Mk. pro Paar. Dippoldiswalde. Infolge übereinstimmender Be schlüsse beider städtischen Kollegien erwarten die Dippoldis- walder Bewohner die Nachricht, daß in diesem Jahre zwei mal eine je lOprozentige Kriegsstener erhoben wird. Die erste Einzahlung hat am 20. Januar, die zweite am 1, März zu erfolgen. Kreischa. Soziale Hilfsbereitschaft bekundet Fran Blasche in Kreischa, die für solche Familien und Mädchen, deren Tätigkeit durch andere Arbeiten in Anspruch genommen ist, Fleisch und Gemüse für einen geringen Betrag kocht. Tharandt. Die Gewcrbekammcr in Dresden hat entschieden, daß der Fleischer-Innung für Tharandt und Umgegend das Recht zur Abnahme von Gesellenprüfungen im Fleischerhandwerk auf drei Jahre erneuert ist. Auf eben diesen Zeitraum sind wie bisher weiterhin der private Flei schermeister Bruno Junghanns in Tharandt als Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Flcischermeister Max Lotze in Hainsberg als dessen Stellvertreter ernannt worden. Dresden- Der erste Balkanzug, von Berlin über Dresden dürfte voraussichtlich nm 15. Januar zum ersten Male verkehren. Ein Probezug verkehrte bereits am Montag. Er erdichte, wie der „Pirnaer Anzeiger" schreibt, auf der Strecke von Dresden bis Pirna eine DurchschnittSgeschwindig- keit von 100 Kilometern, die bis Rathen auf 90 Kilometer herabgemindert wurde. Von Rathen bis Tetschen betrug die durchschnittliche Geschwindigkeit infolge der vielen Kurven noch 80 Kilometer. Der Zug bestand ans 5 Wagen und trug n. a. die Aufschrift in großen Goldlettern „Balkanzng". Er fuhr zur Probe bis Tetschen in Böhmen. Dresden. Kommerzienrat Zietz (Inhaber der Salem Aleikum-Zigaretteu-Fabrik) hat seinen Angestellten und Ar beitern Weihnachtsspenden in Höhe von 99 000 Mark über wiesen. Ja, Zigaretten bringen noch etwas ein! Schmiedeberg. Verhafteter Einbrecher. Einem hie sigen Spediteur wurden dieser Tage während seiner AM Wesenheit aus der verschlossenen Wohnung 1100 Mark in bar gestohlen. Der Dieb, ein Klitscher des Spediteurs, auf den sofort der Verdacht siel, und der schon mehrfach vor bestraft ist, wurde ans dem Hauptbahnhofe in Dresden ver haftet. Akan fand von dem gestohlenen Geldc noch zirka 1000 Marl bei ihm vor. Langebrück. Hier wurde eine junge Ostpreußin bc erdigt, deren Eltern von ihrem Rittergut weg in russische Gefangenschaft verschleppt worden sind, während sie selbst, der russischen Sprache mächtig, laufen gelassen wurde, Drei ihrer Brüder sind schon im Kampfe gefallen. Nach ver geblichen Versuchen, mit den Eltern wieder Verbindung zu gewinnen, brach das junge Mädchen, das hier eine Stelle als Stütze angenommen hatte, durch alle die Aufregungen geschwächt, plötzlich zusammen und fand in der Fremde ihre letzte Ruhestätte. Chemnitz. Drei Söhue des Chemnitzer Bürgers und Fabrikschlossers Friedrich Anton Eißmann, Oskar Kurt und Willibald Eißmann haben dem Rat 5000 Mark überwiesen, um damit den durch den Krieg ihrer Ernährer beraubten Witwen und Waisen der alten Heimat mitzuhelfen. Hohenstein-Ernstthal. Einem schlauen Einfall hat ein Fleischermeister in unserer Umgebung es zu verdanken, daß ihm ein geriebener Dieb ins Garn ging. Aus der Räucherkammer wurde ost der Abgang von Speck und Wurst bemerkt, ohne daß man den Spitzbuben fassen konnte. Der Fleischcrmeister kam auf den Gedanken, einen Korb mit Sägespänen so aufznhängen, daß sich sein Inhalt über den Spitzbuben ergießen mußte, sobald er wieder Verlangen nach der jetzt so raren Ware -zeigte. Und richtig! Dieser Tage fand sich eine Sägespänespnr von der Räucherkammer nach der benachbarten Wohnung des Langfingers, dem der Fleischer meister nun die „Rechnung für entnommene Waren" machen konnte. Oschatz. Eine glückliche Stadt. Das Vermögen der Stadt hat sich trotz des Krieges erheblich verinehrt, die Finanzvcrhältnisse sind wieder in bester Ordnung. Es ist deshalb schon im Jahre 1916 eine erhebliche Herabsetzung der städtischen Einkommensteuer möglich, ein Ergebnis der neuen Finanzwirtschaft, das selbst die größten Optimisten nicht erwartet hatten. Die Einnahmen der Gasanstalt, des Elektrizitätswerkes und der Sparkasse sind im Jahre 1915 außerordentlich gestiegen nnd versprechen für die Zukunft weitere Steuerermäßigung. Für die Zeit nach dem Kriege sind Umbau der Gasanstalt, eine elektrische Feueralarmanlage, Errichtung einer selbständigen Handelsschnle für beide Ge schlechter, Neuordnung der Beamtengehälter geplant. Glauchau. Tödlich verunglückt ist der aus dem benach barten Schlnnzig stammende 17jährigc Maschinenarbeiter Max Johannes Vogel in einer Papierfabrik in Crossen (Mulde). Er geriet bei der Arbeit in die Walzen einer Ma schine, wurde in das Getriebe gezogen und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß sein Tod kurze Zeit darauf eintrat. Falkenstein. In den letzten Tagen wurden hier in den Gärten bereits Stare beobachtet. Wurzen. Erschossen hat sich am Neujahrstage vor mittags gegen 11 Uhr im Kuhstall des Rittergutes Roitzsch ein 19jähriger Kuhmelker aus Bayern. Die Ursache der Tat soll Liebeskummer gewesen sein.- Lößnitz i. E. Am Montag nachmittag brach hier in dem Bergerschen Grundstück wahrscheinlich durch einen Blitzstrahl ein Schadenfeuer aus, das infolge des starken Windes auch auf die Nachbarhäuser Übergriff, sodaß noch die Häuser von Kämpfe und Scheibner bis auf die Um fassungsmauern niederbrannten. Zu gleicher Zeit war die Stromleitung vom Blitz getroffen wordeu, sodaß die Stadt in völliger Finsternis lag. — Auch in Thum traf der Blitz die elektrische Leitung, sodaß die ganze Stadt einige Stunden in Dunkelheit gehüllt war. Plauen 1 V. Das Geldtäschchen als Lebensretter. Ein wackerer Oesterreicher, der vor dem Kriege in einer hie sigen Fabrik arbeitete und an den Kämpfen in den Karpathen rühmlichst teilnahm, wurde durch sein ledernes Geldtäschchen und die darin steckenden Münzen vor schwerer Verwundung, wenn nicht gar vor dein Tode bewahrt. Das Geschoß, das für ihn bestimmt war, drang in die Hintere Seite des Geld täschchens ein, durchbohrte ein silbernes Zehn-Kvpeken-Stück nnd fand an einem österreichischen Zwei-Hellcr-Stück und einem deutschen Fünfer wirksamen Widerstand, Kirchliche Nachrichten für Oelsa. Mittwoch, Jungmännerabend. Donnerstag, Jungmädchenabend. Freitag, 7 Ubr KriegSbelstunde, Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Mittwoch, 12. Januar. l /,8 Uhr: Betstunde, Gedächtnisfeier für Max Bruno Schwarz.