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Rabenauer Anzeiger : 08.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191601087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19160108
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19160108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-01
- Tag 1916-01-08
-
Monat
1916-01
-
Jahr
1916
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Zweites Kriegshalbjahr 1915. Zu«. Der 1. Juli brachte glänzende Erfolge der Kronprinzen« Armee in den Argonnen. Im Westteil des Waldgebirges wurden die feindlichen Stützpunkte und Gräben in einer Breite von 3 Kilometern und einer Tiefe von 200—300 Meiern erstürmt. ES wurden 1735 Gefangene gemacht, darunter 25 Offiziere und 18 Maschinengewehre erbeutet. Am gleichen Tage zwang die Armee Linsingen die Russen auf der ganzen Front von Marjampol bis Firlejow zum Rückzüge. 7765 Gefangene fielen in die Hand der Sieger. Die Armee Mackensen nahm Stroza und KraSnik, die Armee Woyrsch warf die Russen aus ihren Stellungen bei Jlza. Am 2. wurde Wysnika erobert, 4800 Russen gefangen genommen. Am 3. fielen 4000 Russen in Gefangenschaft. Die Zahl der in den Argonnen gefangen genommenen Franzosen erhöhte sich auf 2556, die der eroberten Maschinengewehre auf 25. Am 4. wurden am Priesterwalde französische Stellungen in einer Breite von 1500 Metern erstürmt und 1000 Gefangene gemacht. Im Osten erreichte die Armee Linsingen auf der ganzen Front die Zlota-Lipa. Bet Krasnik wurde nach mehrtägigen Kämpfen die russische Front durchbrochen, 8000 Mann wurden gefangen genommen und je 6 Geschütze und Maschinengewehre erbeutet. An der Dardanellenfront wurde ein französischer Truppentransportdampfer von einem deut schen U-Boot versenkt. Am 5. wurde die dritte italienische Armee bei einem allgemeinen Angriff auf den Görzer Brückenkopf unter schwersten Verlusten für sie geschlagen. Am 7. wurde der italienische Kreuzer „Amalfi" von einem österreichischen Tauchboot versenkt. Am 9. kapitulierte unsere südwestafrika nische Schutztruppe unter ehrenvollen Bedingungen vor der zehnfachen Übermacht Bothas. Am 13. erstürmte unser« Argonnen-Armee eine feindliche Höhenstellung in 3 Kilometer Breite und 1 Kilometer Tiefe und machte über 3000 Ge fangene, deren Zahl sich um über 750 bei der Abweisung französischer Gegenangriffe erhöhte. Im Osten wurde am 14. Prasznysz genommen. Am 15. überschritten unsere Truppen in Kurland die Windau. Die große Doppeloffen sive von Kurland bis Galizien schritt unaufhaltsam unter glänzendsten Erfolgen fort. Zehntausende und aber Zehn tausende von Russen wurden gefangen genommen. Am 23. belief sich die Beute der Doppeloffenstoe seit dem 14. aus 130 000 Gefangene, 39 Geschütze, 132 Maschinengewehre. Am 23. fanden siegreiche Kämpfe bet Szawle statt, am gleichen Tage wurde Rozan und Pultusk genommen. Dis zweite Schlacht von Görz endete nach neuntägigem Kamps am 27. mit einem vollständigen Mißerfolge der Italiener, deren Verluste etwa 100 000 Mann betrugen. Am 30. rückte österreichische Kavallerie in Lublin ein. Zwischen Bug und Weichsel räumten die Russen ihre Stellungen auf der ganzen Linie. Die Julibcute im Osten betrug 297 903 Gefangene, 67 Geschütze, 558 Maschinengewehre. August. Beim Fortschreiten unserer Offensive im Osten wurde am 1. August Cholin von deutschen Truppen genommen. Am 2. fiel Milau, während siegreiche Gefechte vor Iwan gorod stattsanden. Am 4. wurde der Narew-Übergang bei Ostroienka erzwungen und der Angriff des Prinzen Leopold aus Warschau begonnen, der am Tage darauf zur Einnahme der Festung führte. An dem nämlichen Tage nachmittags eroberten die Österreicher Iwangorod. Am 8. und 9. wur den Serok am Bug, Lubartow und Ostrowo besetzt, Praga eingenommen und das östliche Weichselufer bei Warschau gewonnen. Am 10. griffen deutsche Lustkreuzer englische Kriegsschiffe auf der Themse sowie die Docks von London und Harwich an. Am gleichen Tage überschritt Mackensen den Wieperz. Am 11. griffen deutsche Kriegsschiffe die eng lische Ostküste an, am 12. wurde in den Argonnen das MartinSwerk von den Unseren genommen. Die große Offen sive im Osten führte am 18. zur Besitznahme Kownos. Nowo-Georgiewsk wurde forciert und am 20. durch Truppen Beselers, deS Bezwingers Antwerpens, genommen. 85 000 Gefangene und 700 Geschütze fielen in deutsche Hand. Die Festung Ossowiec teilte das Schicksal ihrer Schwestern, sie wurde am 23. besetzt. Mackensen drang bi- Brest-Litowsk vor, daS am 28. yom 22. Reseroe-KorvS gestürmt wurde, Oltta folgte am 27. In der gleichen Woche, am 21. bestand unsere Ostseeflotte einen siegreichen Kamvk mit russischer Westlicher Kriegsschauplatz. Auch um die Jahreswende haben sich auf dem Kriegs schauplatz in Frankreich größere Ereignisse nicht zugetragen. Die verbündeten Feinde sind dort infolge deS Saloniki- Unternehmens geschwächt, England ist noch auf Gallipoli engagiert und muß zudem erhebliche Verstärkungen nach Mesopotamien und zum Schutze Aegyptens entsenden. Alle Hoffnung setzen unsere Feinde, die schon so unendlich viel« und schwere Enttäuschungen erfuhren, auf die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht in England. Sie werden wenig Freude erleben. Wenn die Wehrpflicht auf die Un verheiratete beschränkt bleibt, dann werden die Trauungen nur so regnen, und England wird bald das Dorado in den Augen, aller heiratsfähigen weiblichen Personen sein. Die Vaterlandsliebe ist jedenfalls nicht das stärkste der Gefühle in der Brust der jungen Männerwelt Englands; das hat das jämmerliche Fiasko des Derbyschen Werbefeldzuges be- wiesen, daS erst den schweren Entschluß, die allgemeine Wehrpflicht einzusühren, zur Reife brachte. Der englischen Landwirtschaft, Industrie und Munitionsherstellung fehlen heute schon die ausreichenden männlichen Arbeitskräfte; wie wird das erst nach der Inkraftsetzung der allgemeinen Dienstpflicht werden! Im amtlichen Berichte zum neuen Jahre hieß es: Nach erfolgreicher Sprengung wurde den Engländern nordwestlich non Hulluch ein vorgeschobener Graben entrissen. Zwei Maschinengewehre und einige,Gefangene fielen in unsere Hand. Ein feindlicher Fliegerangriff auf Ostende richtete in der Siadt erheblichen Gebäudeschaden an, besonders hat das Kloster vom heiligen Herzen gelitten. 19 belgische Ein wohner sind verletzt, 1 getötet. Militärischer Schaden ist nicht entstanden. Dio Sümpf? - m den tzirzstein in Obcrclsaß sind noch im Gange. Mit äußerster Heftigkeit wogt um feinen Besitz der in diesem faltenreichen Waldgelände schwierige Kampf. Alle Mittel des planmäßigen Angriffes kommen hier zu An wendung. Minen» und Handgranatenkämpfe füllen die Zeit der Vorbereitungen aus. Nach Aussage der letzten Ge- kaanrneu. welche die arauendakten Wirkunaen unserer aioken Übermacht. In Mallen war vis zum Monatsende Artillerie- duell und erfolglose italienische Angriffe. Am 25. erhielten der deutsche Kronprinz, der Kronprinz von Bayern und der württembergische Thronfolger den Orden Pour le Merite. Prinz Leopold von Bayern überschritt am 31. den oberen Narew. Monatsergebnis: 2000 Offiziere, 269 839 Mann, über 2200 Geschütze, über 560 Maschinengewehre. September. Die Armee Bothmer stürmte die Strypahöhe, am 2. rückte BLHm-Ermollt in Brody ein, und es fielen die West forts von Grodno, das am 3. erstürmt wurde. Am 4. fiel der Brückenkopf von Friedrichstadt. Am 5. wurde der russi sche Landsturm 2. Aufgebots einberusen. An den ersten Septembertagen gelang es den Unsern im Westen, in den Vogesen verlorene Grabenstücke zurückzugewinnen, während die aufs heftigste geführten Angriffe der Italiener, besonders am Görzer Brückenkopf, überaus verlustreiche waren, aber erfolglos blieben. Am 7. siegte Mackensen bei Chomsk. Am 8. griffen Zeppeline befestigte Plätze der englischen Ost küste an, französische Flieger das unbefestigte Freiburg i. Br. Am nämlichen Tage übernahm der Zar nach Absetzung des Großfürsten Nikolaus den Oberbefehl über die russische Streitmacht. Am 9. bombardierten Zeppeline die Londoner City, am 12. Londoner Docks. Am 11. wurde der öster reichische Botschafter Dumba aus Washington abberufen. Am 13. erreichten deutsche Truppen die Linie Wilna-Peters burg. Am 9. war die Festung Dubno gefallen, am 16. wurde PinS! besetzt. Am 17. überschritten Hindenburg und Prinz Leopold die Szczawa, am 18. wurden die russischen Stellungen zwischen Wilna und Njemen durchbrochen, am gleichen Tage erlitten die Italiener bet Flitsch eine schwere und verlustreiche Niederlage. Am 19. wurde Wilna er obert. Am 22. überreichte König Ludwig dem Kaiser auf ber Burg in Nürnberg den bayerischen Felb/narschallstab. Am 25. begann die neue große französisch - englische Offen sive bei Apern und in der Champagne. Bet Loos wurde am 28. unsre Division in die zweite Linie zurückgedrückt, ebenso gelingt e- den Franzosen nach 70stündtger Artillerie vorbereitung bet PertheS 3 Kilometer vorzustoßen. Sonst all« Anariffe mit großen gegnerischen Verlusten abgeschlagen. Die große Offensive, die die Deutschen aus Frankreich und Belgien bis an den Rhein vertreiben sollte, scheiterte kläglich ynd wurde bisher nicht wiederholt. Die Septemberbeut« lm Osten betrug 421 Offiziere, 95464 Mann, 37 Geschütze, 2S8 Maschinengewehre, ein Flugzeug. Oktober. Am L Oktober wurden englische Angriffe bei Loo- blutig abgewiesen. Bei gleichfalls abgeschlagenen Angriffen verloren die Franzosen 2000 Gefangene. Bei Wiederauf nahme der feindlichen Angriffe in der Champagne am 4. und 5. versagte die französische Infanterie vollständig. Am 6. bombardierten Schiffe der russischen Schwarzen Meer-Flotte völlig wirkungslos den bulgarischen Hafen Warna. Griechen land protestierte gegen englisch-französische Truppenlandungen in Saloniki. Der Arabic-Fall mit Amerika fand sein« be friedigende Erledigung. Am 7. früh überschritten deutsche und österreichisch-ungarische Truppen die Donau, Drina und Save. Blutige Kämpfe auf der Zigeuner-Insel. Die große Offensive in Serbien beginnt. Am 9. wird Belgrad erobert, am 10. fallen die Höben im Südostcn und Südwesten der serbischen Hauptstadt in die Hand der Truppen des General- seldmarschalls o. Mackensen. Am 11. wurde Semendria ge nommen. An demselben Tage wurde der Reaktionär Chostow in Rußland Minister des Innern, die Armee Boihmer er oberte die Höhen bei Jllodkt am Sereth. Im Westen setzten die Franzosen bet Tahure zum dritten Gewaltstoß an, dis Engländer nahmen am 13. zwischen Loos und Ipern die Angriffe wieder auf, die am Tage darauf unter schweren Verlusten für den Feind endgültig abgewiesen wurden. Der französische Minister des Auswärtigen Delcasses trat am 13. zurück, der Ministerpräsident Viviani, der von dem früheren Botschafter in Berlin Cambon unterstützt ward, übernahm die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten. Am 14. bombardierten deutsche Marineluftschiffe London und Wooiwich. Am 15. wurde die Ermordung deutscher U-Bootleute durch die Besatzung des englischen Schiffes „Baralong" in Amerika bekannt gegeben. Am gleichen Tage Tage begann die bulgarische Armee den Angriff auf Ser biens Ostgrenze. Am 17. warf Gallwitz die Serben über Lie Nalla, die Bulgaren überschritten den TOnok. Am 19. Minen scynoern, soll ms Stimmung vet einzelnen Leuen oer französischen Truppen nicht vertrauensvoll sein. Ein ge fangener Offizier erklärte sogar nach einer Meldung des Kriegsberichterstatters der „Tägl. Rundsch.", die französischen fortgesetzten Angriffe auf den Hartmannsiveilerkopf für sinn los, wenn man hier keinen durchgreifenden Angriff plane. LS sei zweckmäßiger, diesen Berg, der schon so ungeheuer viel Blut gekostet habe, als neutrale Zone zu erklären. Weiterhin ist den zum Angriff vorgetriebenen Truppenteilen von ihren Offizieren, um den Angriffsmut zu heben, mit« geteilt, daß ihre Nachbarabteilungen bereits Mkirch erobert hätten und sich 4 Kilometer östlich des Ortes im Vormarsch auf den Rhein befänden. Diese Mitteilung entspricht keines wegs den Tatsachen. OesMcher Kriegsschauplatz. Die Russen haben zu Beginn des neuen Jahres dieselbe Zurückhaltung bekundet, die sie schon seit Wochen an den Tag legen. Die Schläge, die sie bei ihren mit stärkeren Kräften unternommenen Durchbruchsversuche in Wolhynien erhielten, schmerzten zu sehr, als daß ihnen setz! schon nach neuen gelüsten könnte. In Ermangelung von Taten warten sie mit Zulunftswechseln ans. Petersburger Drahtungen an Londoner Blätter besagen: Die große russische Armee, die zum Frühjahr bereit sein soll, wird schon in wenigen Wochen bereitstehen. Das Heer ist vollkommen neu ausgerüstet, es besitzt Lebensmittel im Überfluß. Der gesundheitliche und moralische Zustand ist der denkbar beste. Setzarnbisn kriegszone. Nach Bukarester Meldungen wurde das Gebiet zwischen Odessa, Reni und Ungeni als Kriegszone erklärt. Ohne die Bewilligung des Kischinewer Militärkommandanten darf niemand dieses Gebiet betreten oder verlassen. Weiter wird gemeldet, daß sämtliche Zivil behörden ihre Archive, Bankfilialen und Depots von Reni nach Odessa überführen. Nach der schweren Niederlage der Russen an der bessarabischen Grenze fiaute die Angriffslust des Feindes ab, jedoch findet stellenweise ziemlich heftiger Geschützkampf statt. Von den bei den letzten Kämpfen ge machten Gefangenen kamen etwa 1000 Mann durch Czerno- wiü. darunter auch Ttckrrkessen. Die Geiauaenen. von den«« nähme« Trappen 2er rrrmee Koevetz Ovrenooäc, Vle der Armee Gallwitz Volany. Italien erklärte der Krieg an Bulgarien, Japan schloß sich dem Not- und Todvertrag an. Am 20. nahmen die Bulgaren Sultan Tepe, am 21. Kö- prülü, am 22. Kumanowo. Am 27. wurde dis Verbindung zwischen der Armee Mackensen und den Bulgaren hergestellt, von den letzteren am 28. Pirot genommen, am 31. nahmen Truppen unter General Köoeß Milanovac, der Donauweg wurde frei. In Frankreich, wo am 29. das Kabinett Viviani einem Kabinett Briand Platz machte, schlugen wir die wseder- holten Angriffe der Franzosen bet Tahure endgültig zurück, eroberten am 31. die „Butte de Tahure" und machten 12 Offiziere und 1250 Franzosen zu Gefangenen. Am Jsonze unternahmen die Italiener während der'letzten Oltobertag« ohne Ansehung der Opfer heftigste Angriffe. Die gesamt« Oktober-Beute im Osten betrug 244 Offiziere, 40 949 Russen gefangen, 23 Geschütze, SO Maschinengewehre. Die öster reichischen Truppen nahmen in der gleichen Zeit 142 Offi ziere, 26000 Mann gefangen, erbeuteten 44 Maschinenge wehre, ein Geschütz, drei Flugzeuge. November. An den letzten Oktober- und ersten Novembertagen fand die dritte Jsonzoschlacht statt, in der die Italiener bei völli gem Mißerfolg erneut schwere Verluste erlitten. Am Balkan wurden im Raume westlich der Morawa weitere Fortschritte gemacht und am 1. November Kragujeoac und Milanowac erobert, am Tage darauf wurde Cazak besetzt. Im Osten fanden erfolgreiche Angriffe der Hindenburg-Gruppe gegen die Bahn Tukkum-Riga statt. Im Balkankriege wurde am 5. die alte serbische Hauptstadt Nisch genommen, am Tage darauf Kraljevo, wo 130 Geschütze erbeutet wurden. Im Westen schoß Leutnant Jmmelmann bei Douai das sechste feindliche Flugzeug ab, wettere folgten. Vom 3. bis 11. wurden heftige russische Durchbruchsversuche bei Dünaburg zurückgewiesen. Unter beständig wachsender Zahl der Ge hangenen wurden am Balkan Tag für Tag durchschlagende Erfolge davongetragen, am 6. die montenegrinische Haupt- stellung durchbrochen, am 7. Kruseoac, am 9. Lcskovac ge nommen. Im Osten wurde durch die mehrtägige heftige Schlacht von Czartorysk am 15. das Wesiufer des Styr von den Ruffen vollständig gesäubert, der Feind hatte außer ordentlich schwere Verluste, 2500 Russen wurden begraben und 400 frische Gräber gezählt. Die wahnsinnige Beschie ßung von Görz wurde von den Italienern fortgesetzt. Am Balkan machte die Verfolgung der Serben erfreuliche Fort schritte, am 19. wurden 5000 Gesangene gemacht. Am Tage vorher hatte ein erfolgreicher Angriff österreichischer See flugzeuge auf Venedig stattgesunden. Am 21. siel Novi- bazar, am 25. wurden bei Mitrooica von der Armee Koeveß 10 000 Serben gefangen genommen, bei Pcistina 7400 Ge fangene gemacht und 6 Geschütze erbeutet. Am 28. Novem ber wurde Prizrend genommen. DaS Amselfeld völlig in unserem Befitz. Mit der Flucht ber kärglichen Neste des serbischen Heeres in die albanischen Berge konnten die großen Operationen dieses Krieges sür abgeschlossen erklärt werden. Mehr als 100 000 Mann, d. h. fast die Hälfte der ganzen serbischen Wehrmacht waren gefangen genommen worden, ole Toten, Verwundeten und Überläufer nicht gerechnet. Eins der Hauptziele deS Krieges, die Freilegung ber Eisen« bahnstrecke bis nach Konstantinopel, war erreicht. Die deut schen Verlusts waren recht gering, unter Krankheiten hatten unsere Truppen überhaupt nicht zu leiden gehabt. Die Jsonzoschlacht dauerte unter heftigster Erbitterung und steigenden italienischen Verlusten fort. f Dezember. Am Balkan brachten die ersten Dezeniberiage erfolg reiche Kämpfe mit zersprengten serbischen Abieilungen im Gebirge westlich Mitrowitz, nachdem am 1. Plevlje ge nommen worden war. Am 7. Dezember, an dem das mon tenegrinische Ipek genommen wurde, mußten die Franzosen, die sich im Strumitza-Gebiet eine schwere Niederlage zuge« Men hatten, vor der drohenden Umsassung den Carna« Wardar-Bogen aufgeben und sich über die griechische Grenze zurückziehen. Am 4. bis 9. Dezember waren nach Djakowa die letzten Städte Serbiens Ochrida und Resna genommen worden, überall wurde viel Kriegsmaterial erbeutet. Am A verläßt König Peter das serbische Land. Am 12. Dszem- S«r gab die bulgarische Heeresleitung bekannt, Mazedonien ist befreit, ber letzte serbische Soldat von mazedonischem HobLN verjagt. SeißLe^ Zelt bis Zum Jahresende^ ruhten ein Teil astatischen Borcern angeyort, stnd m äußerst ver- wahrlostem Zustand. Sie äußern allgemein Kriegsmübigkeit und gestehen zu, daß sie keine Hoffnung auf eine Wendung des KriegSglücks begen. Vas neue Jahr ist an seiner Schwelle vielfach durch Mitternachtsgottesdienste begrüßt woiden. Im Dom zu Berlin hielt der ehrwürdige Oberhofprediger, Exzellenz Dryander, persönlich den nächtlichen Gotiesdisnst ab, der kuf die das Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllende Gemeinde einen ergreifenden Eindruck ausübte. Eins Erhöhung der Gemeinde-Eivkommei. steuer um 15 Prozent steht in Groß-Berlin zum 1. April in Aus sicht. Bestimmte Beschlüsse über ein gemeinsames Vorgehen der Groß-Berliner Gemeinden beider Festsetzung der Steuer sätze sür 1916 liegen noch nicht vor. Die großen westlichen Vororte meinen, daß die Erhöhung 15 Prozent betragen müsse, um die laufenden ordentlichen Ausgaben im Iah" 1916 decken zu können. Wie die Verhältnisse sich später bei der Abrechnung der außerordentlichen KriegsausaabeN ge stalten werden, läßt sich noch nicht abschen. Die Gemeinden haben zum Teil bet der Lebensmittelversorgung der Bevöl kerung große Beträge gesetzt. Im März vorigen Jahres war eine Erhöhung der Steuer um rund 25 Prozen! erfolgt. Volltreffer. Was wünschen wir dem Kriegeismann — Wohl draußen oor dem Feind, — Der macker kämpft bei Schnee und Eis, — Und ob die Sonne scheint? — Voll treffer sollen's diesmal sein, — Die drüben sitzen fest, — Von denen jeder Hör'n und Sehn — Dem Feind vergehen läßt. — Der Franzmann soll es merken schnell, — Was kommt in diesem Jahr, — Mit Brummern exlragroßer Art — Kocht man die Suppe gar. — Die Teller stehen aus dem Tisch, — Jetzt hebt zu löffeln an, — Es gilt, es bleibt nun mal dabei. — Volltreffer Mann für Mann.
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