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Rabenauer Anzeiger : 02.11.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191511028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19151102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19151102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-11
- Tag 1915-11-02
-
Monat
1915-11
-
Jahr
1915
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 02.11.1915
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Der Gewinn des Valkansieges. Vas Amselfeld, Dec Vonauverkehr. Oer türkisch« Machlsaklor. Ver valkanlrlumph. Unvergleichliches haben unsere heldenhaften Truppen mit der Erzwingung der Donauübergänge auf der ganzen Aus dehnung deS Stromes längs der serbischen Grenze vom Eisernen Tor bei Orsowa bis zur Drinamündung geleistet. Dank unserer glänzenden Taktil waren unsere Verluste bei dem Unternehmen nur gering; die zu überwindenden Schwie rigkeiten waren geradezu unmenschlich. Aber der Erfolg war den Einsatz wert und die Entfaltung äußerster Kraftanstren gung hat ihren Lohn daoongetragen. Die Niederzwingung Serbiens war nicht Selbstzweck unserer Balkanaktion, son dern nur ein Mittel zur Erreichung höherer und letzter Ziele. Die Vorbedingung ist heute schon erfüllt. Mit Koprülü und Usküb haben die Bulgaren die Eingänge zu den Pässen nach Monastir und Albanien besetzt und befinden sich auf dem Wege nach dem Amselfeld, dem geheiligten Boden deS ein stigen Großserbiens. Am 27. Juli 1389 war dort vom tür kischen Sultan Murad daS Serbenheer vernichtet und das Gebiet der Türkei einverleibt worden. Der Sultan selbst war von einem serbischen Meuchelmörder erdolcht worden. Zur Sühne dafür ward der gefangene Serbenkönig Lazar mit dem Adel deS Landes hingerichtet. Die Gräber der beiden Fürsten bildeten durch die Jahrhunderte ein Heilig tum der Türken. AIS aber im Balkankrieg von 1913 Serbien in den Wiederbesitz deS Gebietes gelangte, da ordnete König Peter in einem bombastischen Tagesbefehl an, daß an den Gräbern LazarS und Murads eine serbische Ehrenwache für .ewige Zeiten" stehen solle. Damals konnte niemand ahnen, daß das Glück nur von so kurzer Dauer sein würde. Während so die tapferen Bulgarenheere den Stoß in daS Herz Serbiens führen, dringen deutsche und österrei chische Kräfte unaufhaltsam auf der Breite des Königreichs in Serbien vor. Die Donau ist nicht mehr der Grenzstrom, sondern befindet sich In ihrer vollen Breite im Besitze der Verbündeten. Damit ist diese wichtige Wasserstraße, die bisher von den Serben gesperrt gehalten wurde, frei ge worden und auf ihr eine Verbindung mit unseren Bundes genossen am Balkan, mit Bulgaren und Türken, hergestellt worden. Da Rumänien seine Neutralität angesichts der entscheidenden Erfolge deS neuen Vierbundes aufrecht er hält, so ist anzunehmen, daß sich auf der Donau ein leb hafter Handelsverkehr mit Rumänien, das in seinen Ge treide und sonstigen Vorräten zu ersticken droht, sehr bald entwickeln wird. Nur noch Tage trennen uns von dem Augenblick, an dem auch die direkte, durch Bulgarien nach Konstantinopel führende Eisenbahn zu unserer Verfügung stehen wird. Dann wird eine Verbindung zwischen Deutsch land und seinen Verbündeten geschaffen sein, wie sie vorteil hafter nicht gedacht werden kann, und wie sie unseren Feinden auch nicht entfernt beschleden ist. Der unmittelbare Verkehr mit ihren Verbündeten wird namentlich der Türkei gehalten, ihre außerordentlichen Kräfte nutzbar zu machen. Die Kriegsstärke des türkischen HeereS beläuft sich auf rund zwei Millionen Mann, von denen namentlich die Bewohner der asiatischen Türkei außerordentlich tüchtige Soldaten sind. Nach Beheb» g des noch vorhanden gewesenen Mangels an Kriegsmaterial werden diese gewaltigen Massen in den Heeresdienst eingestellt werden und der Türkei eine ver nichtende Stoßkraft verleihen. Unsere Feinde sehen das Ende nahen und machen ver zweifelte Versuche eS abzuwenden. Himmel und Hölle setzten sie gegen Rumänien und Griechenland in Bewegung, um diese beiden Mächte in letzter Stunde für sich zu gewinnen und durch sie den Plan des Vierbundes vereiteln zu lassen. Sie haben nichts erreicht und können die Läge auch dadurch nicht ändern, daß sie jetzt ihre Minister herdenweise als Schuldopfer zur Schlachtbank führen. Unter der Wucht un seres Balkantriumphes aber, der England in seinen Lebens nerv trifft, werben eS sich unsere Feinde doch erneut und ernsthaft überlegen, ob weiterer Widerstand für sie überhaupt noch irgendwelchen Zweck hat. Rundschau. 2m Diensts England». Der zurückgetreiene französische Minister de» Auswärtigen wird von den angesehendsten Po litikern Frankreich» der Kurzsichtigkeit und Unfähigkeit be schuldigt. Er hat sich, so lautet die Anklage seiner früheren Kollegen Pichon und Hanotaux, von dem englischen Minister deS Äuswärltgen Grey vollständig ins Schlepptau nehmen lassen und für die Ziele Englands die Interessen Frankreichs geopfert. Die Anklage ist gerechtfertigt, nur kommt sie zu spät. Frankreich hat sich durch die Unterstützung der eng lischen Pläne an den Dardanellen und am Suezkanal schon so schwere Verluste zugezogen, daß eS nicht mehr zurück kann. Frankreich, so sagt die „Köln. Ztg.", ist jetzt der Diplomatie und dem Willen Englands bis zur Ohnmacht verfallen. Ob es will oder nicht, eS wird noch immer mehr nach der Pfeife Englands tanzen müssen. DaS zeigt bereits die neue Bal- kanexpedition, deren Hauptziel und Bedeutung die franzö sischen Blätter selbst in der Verteidigung der durch sie be- drohten Weltstellung Englands kennzeichnen. Hanotaux, der früher lange Zeit die auswärtig Politik Frankreichs leitete und sich durch ein verhältnismäßig besam nenes Urteil auszeichnele, erklärt, daß die Republik ihren Führern gefolgt und entschlossen sei, das auch weiter zu tun, aber nur bis zu der Grenze, wo sie sich einer äußersten Ge fahr ausgesetzt sehen würbe. Auch diese Kritik zeigt, welche beklemmende Stimmung die Wendung der Dinge am Balkan in Frankreich geschaffen hat. Sie zeigt zugleich aber, wie zaghaft man trotz der gewonnenen Erkenntnis es auszu sprechen wagt, daß Frankreich sich für die Interessen Eng lands opfert. Die Vermutung erscheint nicht unberechtigt, daß Delcaffee in plötzlicher Erkenntnis des Verhängnisses seine Verantwortung noch bet Zeit in Sicherheit zu bringen, und sogar noch darüber hinaus mit einem letzten Krastauj- wand den Bann der Abhängigkeit von England zu brechen versuchte.. Zu spät! Die Poincaree und Viviani steuern den Schicksallswagen FrankreichS auf demselben Wage weiter im Dienste Englands! Der Deutsche Reichstag, der seine jüngste Kriegs- tagung im letzten August-Drittel abgehalten hatte und bis zum 30. November vertagt worden war, wird wahrscheinlich am 9. Dezember zu ganz kurzen Beratungen wieder zusam mentreten. Das preußische Abgeordnetenhaus wird seine Tagung erst im neuen Jahre, ausgangs des ersten Januar- Drittels, beginnen. Dl» aeplanle krlegsgervlnnsteusr soll voraussichtlich bt» »u« Lwtckder Weüriteuer aut dem 1. Januar 101» ab, Noch einmal: Amerika! Man sollte eigentlich die Akten über dieses Land schließen. Seine wurmstichige Moral, soweit sie dieser Krieg enthüllt hat, ist nur noch einer schweigenden Verachtung wert. Aber drüben in Amerika leben deutsche Männer, die sich bisher redliche Mühe gegeben haben, ihrem neuen Vater lande wertvolle Glieder zu werden. Und diese deutschen Familien schicken ihre Hilferufe über den großen Teich. Mqn mordet sie drüben langsam ab! Beruflich und ftnanziell hat man sie schon lange totgemacht und nur noch ole Starken unter ihnen halten diese langsame Erdrosselung au». Aber jetzt dingt man Meuchelmörder und geht ihnen i» SLatten Sackern der Lerdrecherlauwen »u Lr tb«. Ma» gegebene VeimögensderlaraNon als Grunblage Haven, ebenso den Durchschnitt der letztjährigcn Einkommensteuer-Veranla- gung. Nicht nur die erzielten Kriegsgewinne, sondern auch den während des Krieges entstandenen Vermögenrzuwachs will man durch die neue Steuer treffen. In England denkt man bekanntlich an eine Steuer von 50 Prozent der Kriegs gewinne. In Deutschland wird man nicht so weit gehen, immerhin muß man sich auf einen ansehnlichen Prozentsatz gefaßt machen, der ja auch nach Lage der Dinge gerecht fertigt ist. Für große Betriebe, Aktiengesellschaften usw. empfiehlt es sich deshalb heute schon, von vornherein ange messene Rückstellungen für die bevorstehende Steuer vor- zunehmen. Vom Donauübergang. macht der Kriegsberichterstatter der „Magd. Zia.' in einem Mehrere Spalten füllenden Artikel noch interessante Angaben. Den einzelnen Armeegruppen der unter dem Oberbefehl des FeldmarrschallS v. Mackensen stehenden Südarmee fielen da bei verschiedene Aufgaben zu, und weit schwerer als die, die den unter dem Befehl von Feldmarschalleutnaut Koeveß gegen Belgrad operierenden Truppen gestellt wurden, waren die, die von der Armee Gallwitz gelöst werden mußten. Österreichische Pioniere hatten schon im Laufe des Sommers Studien für einen vorzunehmenden Donauübergang gemacht, die aber zu keiner Entscheidung führten. Der deutsche pi- onierhauptmann. der die nunmehr festgesetzten Operationen leiten sollte, kam aber sehr schnell zu einem Entschlutz. DaS vollendete Werk hat ihm recht gegeben, wohingegen die österreichitchen Stimmen das glatte Gelingen fast bezweifelt hatten. Zwilchen Pausava und dem Lüroageiurge schiebt sich in einem Flußbogen die Kinestari Hoinok Pußta, breit noch dem Süden ausladend, gegen Serbien vor. Hier sollte das Aurfallstor der Hauptmacht sein; denn das ziemlich eben« Land bot einen trefflichen Versammlungsraum der zum An griff bersitzustellenden Armee. Mitten in der dort stellen weise bis 1500 Meter breiten und 20 Meter tiefen Donau liegen auch noch einige Inseln, die zur Deckung der Opera tionen mit einbezogen werden konnten, und außerdem schiebt sich gegenüber der Karas- und Ncramündung die etwa vier bis fünf Kilometer breite und sechs Kilometer lange Halb insel Ram mit dem 350 Meter hohen Bergmassio der Goricahöhe als serbischer Landbuckel gegen Ungarn vor; eine Felsenhöhe, die von den Serben befestigt worden war, aber durch unsere Artillerie vorzüglich mit gutem Wirkungs feuer überschüttet werden konnte. Der Angriff auf das ser bische Gebiet und der Übergang wurde denn auch van der Ramhalbinsel bis gegen Semendria auf einer 35 Kilometer langen Flußstrecks angefetzt. Die Serben bemerkten unsere Bewegung, wurden aber durch eine Kriegslist getäuscht. Auf der ganzen Strecke von Belgrad bis zur rumänischen Grenz« erschienen plötzlich auf ungarischem Boden Truppen, so daß die Serben erkennen konnten, an welcher Stelle der Übergang angesetzt sei. Ihre Überraschung machte sich in großer Planlosigkeit bemerkbar. Im Randgebiet de» LocwagebicgeS, hinter der großen TemeSinsel und bet Semendria wurde der Übergang einge- leitet. Die im Festungskrieg in Belgien, Frank» eich, Ruß land und Galizien erprobten deutschen und östereichischen-un- garischen Mörferbatterisn bekamen neue Aufgaben, die sie in der besten Weife zu lösen verstanden. Die Goricahöhe hatte den ersten Granatensturm auszuhalten, der zwei Stunden mit ungeheurer Heftigkeit die dort errichteten Serbenstellungen mit eimcm verwüstende» Eisenhagel überschüttete. Es war ein indirektes Schlehen, ein Trommelfeuer schlimmster Art, vor dem die Serben aus den Ufer- und Hühenstellun- aen zurückwichen, so daß gleichzeitig mit dem übersetzen der Infanterie begonnen werden konnte. Während die Granaten die Goricahöhe reinfegten, gingen die ersten Mannschaften in die von den KorpsbrückentrainS bereitgehaltenen Pontons, um tm rechten Augenbleck sofort über die Donau geschleppt zu werden. Vorher war daS gegnerische Flußgebiet auf Minen untersuch! worden. Man hatte kreuzartig zusammen geschlagene Balken den Fluß hinunlertreiben lassen; die Ex plosionen di« stattfanden, bewiesen, daß die Vorsicht nicht Überflüssig gewesen war. In einem kleinen Book stieß nun eine auS drei Maun bestehende pionierzerstörungspalrouiUe ab, di« reichlich mit Drahtschneideivstrumentcn und Handgranaten ausgerüstet war. Sie erreichte die Ramhalbinsel und er- iieg, nachdem die Uferstellungen abgelucht worden waren, >ke Goricahöhe, auf der sie mit einer Serbenrotte zusammen« iieß. 15 Mann standen den drei deutschen Pionieren gegen« iber. Der Kampf endete mit einigen toten Serben und 7 Gefangenen, — der Rest floh. In drei Tagen wurde der Übergang auf allen Stellen durchgesührt. Bei Semendria hatten die Fohrboote und Pontons keine Deckung, so daß von letzteren fünf durch feindliches Feuer zum Sinken ge bracht wurden. Die Mannschaften konnten sich jedoch durch Schwimmen in Sicherheit bringen. Von den Schwierigkeiten, die der Strom dem Ueber« gang in einzelnen Abschnitten bereitete, bekommt man eine Ahnung, wenn man die Leistungen der Rudermannschaften kennen lernt, die bei Polonk ihre Arbeit einstellen mußten, wo sie acht Stunden mit dem S rom rangen, um einmal von User zu User zu kommen. Auch der Barkassenoeikehr hat dort zeitweise eingestellt werden müssen, da die moto rischen Kräfte der Fahrzeuge nicht gegen die Naturgewalt ankommsn konnten. Trotzdem gelang es aber schon am zweiten Tage mit fast allen Gefechtstruppen auf serbisches Gebiet hinüberzukommen, und auch so viel an Munition für Geschütze und Infanterie, sowie Verpflegungsmotcrial nach zuschieben, daß die Gefechtskraft der Truppen vollkommen sichergestellt war. hat «men würdigen Anfang ^maqtl Ein Gottesmann, der deutsche Pastor Edmund Kayser in Gary im Staate Indiana, ist als erster den bezahlten Mordbuben zum Opfer gefallen. In den deutschen Kreisen Amerikas fragt man sich bereits, wer das nächste Opfer sein wird. Amerika hat neuen Lorbeer dem alten zugefügt: man ersticht setzt Bürger, dte den fluchwürdigen Makel tragen, Deutsche zu sein! Ist es wirklich zu gltruben? Nein, keines Menschen Hirn kann diese Ungeheuerlichkeit fassen, die als blutige Tatsache vor un» steht. Pastor Kayser ist meuchlings er mordet worden, weil er eS waat«. deN geldgierigen Waffen« lieferanten Englands offen ;eme iveracyrung auszusprechen. Pastor Kayser war ein guter Deutscher, und das war ge wissen Kreisen in Amerika zu viel. Man kann in Amerika nicht nur Waffen kaufen, sondern auch Mörder! Und im Dunkel der Nacht bohrten sie ihr Messer in daS geistlich« Gewand! Bravo!! Wer nicht so will, wie England eS wünscht, wird kalt gemacht! Auch Amerika gibt diesen Mordbuben eine Freistatt. Und die amerikanischen Zeitungen? So weit sie von rnglischem Gelbe leben, — und daS ist zum größten Teil der Fall! — geben sie tn slawischem Gehorsam dem Toten noch einen Fußtritt. Gekaufte Zeugen stehen auf und stei nigen den schuldlos Gemordeten. Nicht mal die Scheu vor der Heiligkeit des Todes hält sie von dieser Lästerung ab. Die amerikanischen Behörden, obwohl sie den politischen Mord nicht leugnen können, tun nichts zur Ermittelung der Mörder. Im Gegenteil, sie breiten schützend ihre Fittichs über das fluchwürdige Verbrechen und ihre Urheber. Wahrlich, in Amerika hat man es weit gebracht. Der englische Schilling und der englische Mordstöhl haben dort Heimalrecht erworben. Mut Teufel! Der italienische Krieg. vis Fortdauer der Isonzoschtacht, deren Jnfanteric- lämpse bereits 4 Tage andauern, bringt immer mcbr die Gewißheit eines Sieges der österreichisch-ungarischen Waffen. Cadorna, der alte Wetterprophet, muß melden, daß die an haltende Artillerletätigkett seiner Gegner eine große Beun ruhigung für ihn bildet. Auch an der Tiroler Front, wo mehrere italienische Bataillone zusammengeschosscn wurden, sowie am Krn wurden sämtliche feindlichen Angriffe abgc- wiesen. Der Brennpunkt aller Kämpfe ist immer noch die Gegend am Tolmetner Brückenkopf und der Abschnitt von Plava, der unter schwerem Geschützfeuer stand, das von drn österreichischen Artillerie aber bald zum Verstummen gebraä t wurde. Auch vor dem Monte Saootino erstickten italienische Angriffe sehr starker Kräfte. Aus aller Welt. Wenn inan den Magistrat in der Tasche ha!. Die Laubenkolonie Baumfchulenweg in der Nähe der Reichs- haupistadt war vom Berliner Magistrat einem Gastwirt als Generalpächter zur Welterverpachtung übergeben worden. Seine Praktiken erregten unter den kleinen Pächtern verschie dene Mißstimmigkeiten, dte schließlich zur Beschwerde beim Magistrat führten. Hierbei kam auch zur Sprache, daß der Generalpächter einmal höhnisch zu seinen Unterpüchtern ge sagt haben soll: Herr Sekretär Brockmann ist mein gMer Freund, mit dem gehe ich frühstücken! 2ch habe den Ma gistrat in der Tasche, und wenn ich zum Magistrat komme, springt alle» anst Die Folge dieser großspurigen Rede weise war eine Anklage gegen seinen Generalpächter wegen Veamtenbeleidigung. Obwohl der Generalpächter diese Äuße rungen energisch bestritt, überzeugte sich vaS Gericht doch von seiner Schuld und verurteilte ihn zu 100 Mart Geld strafe eoentl. 10 Tagen Gefängnis. — Es gibt auch wo an ders manche Leute, die „den Magistrat in der Tasche zu haben" glauben, — ihnen sei diese Verurteilung in» Gcdächt- ZtS geschrieben. Die pflege unserer Kriegspferde ist «ine Hauptbe- dingung für den glatten Verlauf der kriegerischen Operati onen. Noch in der letzten Zeit vor Kriegsausbruch sah mach beeinflußt durch die gewaltigen Fortschritte, etwa» gering schätzig auf diesen alten Freund deS Menschen. Der Krisy hat dieses Vorurteil schnell wieder hinweggcwischt. WoZ hätte wohl unsere Artillerie ohne eine hervorragende Be- spannung leisten können! Und unsere Kavallerie, die bei diesem über Hunderte von GefechiSkilometern sich erstreckenden Riesenkampf ganz besonders ihre Bestimmung erfüllt hat, würde durch kein noch so durchgebildetes technisches Hilfs mittel zu ersehen gewesen sein. DaS deutsche Kriegspferd hat selbst daS bisher am meisten geschätzte russische Kriegs pferd an Gebrauchsfähigkeit bei weitem übertroffen. Natür lich mar nicht nur eine geeignete Vorsorge nölig, um un serem Millionenheere die Beweglichkeit und Schlagkraft zu verleihen, sondern eS mußte auch eine systematische Heilung aller während des Feldzuges erkrankten und verwundeten Pferde elnsetzcn. Unsere velerlnSrosflzicre Haden darin Hervarragendes geleistet. Neben der Behandlung der üblichen Seuchen wie Rotze, Milzbrand, Brustseuche, S:arr- krampf und Reude nahmen sie tiefe und kunstgerechte chirur gische Eingriffe an verwundeten Tieren vor und haben durch wtrkungserproble Medikamente manchem treuen Soldaten« pferd wieder auf dte Beine geholfen. Die Errichtung von Verwundetensammelstellen und ständigen Pserdelazoretten sowie Ouaranlänestationen hat sich als äußeist notwendig er- wiesen. Dabet hat man durchaus nicht vergessen, daß auch den Pferden die Humanität der Behandlung zusieht. Man hat Ganz- und Teilnartosen vorgcnommen und wahre Wunderoperationen fertig gebracht. Unserem Veterinär offizlerkorps gebührt die allergrößte Hochachlung! Vas Stück Glas. Lord Kitchener versucht jetzt, seine 3 Millionenarmee, soweit sie tatsächlich vorhanden ist, von innen aus zu reorganisieren und hat deshalb zuerst den Kampf gegen das — Monokel aufgenommen. Italienische Blätter erzählen, daß er kürzlich einen monokellragcnden Of fizier hämisch fragte, ob der Herr wirklich „das Slück Glas da" so nötig brauche. Der Offizier befähle die Frage, wo rauf Kitchener mit einem bedauernden Achselzucken segle: „Schade! ... Ich hatte die Absicht, Sie einem Stabe zuzu teilen, aber dort können wir nur Leute gebrauchen, die gut sehen können!" Auch sonst geht der Kriegsminister nicht ge rade zärtlich mit den Offizieren um: er zeigt sich ihnen gegen über besonders streng und stellt an sie die höchsten Anforde rungen. Nor einiger Zeit erschien er unerwarlet auf einem Übungsfelde, auf dem die Rekruten, bevor sie an die Front geschickt werden, sich im Ausheben von Schützengräben üben müssen. Kitchener schaute wohl eine Stunde lang, ohne ein Wort M ioreLen. der Arbeit LU. wäbrend der Okttrier. der
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