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Rundschau. vis indische Gefahr für England soll man nicht überschätzen, zu leugnen ist sie ganz gewiß nicht. Sie ist im letzten Jahrzehnt und ganz besonder» während des Krieges erheblich gewachsen. Die Absetzung de» treuesten Vasallen Englands, deS Nizam von Haiberabad, durch daS indische Volk war wohl das ernste Ereignis, von dem der Premierminister Asquith im englischen Unterhaus« sprach, und das die Unsache zur plötzlichen Entsendung^ deS Kriegsminister Lord Kitchener nach dem Orient wurde. Wenn man von London auS auch immer behauptet, daß Kitchener» Mission sich auf den nahen Orient, also den Balkan, be schränke, so darf man gewiß sein, baß dem Minister noch größere Aufgaben gestellt find. Indien ist nicht mehr das alte. Die politische Unreif« der Indier, ihre inneren Gegensätze und Zwistigkeiten, ihr Mangel an Munition sowie die im allgemeinen nicht unge schickte Politik der Engländer üben zwar auch heute noch ihr« Wirkung auS, aber doch nicht mehr entfernt in dem Maße wie früher. Di« modernen Verkehrsmittel und die einhei mischen Zeitungen haben so etwa» wie ein» aviudisch« Stimmung gefördert und angebahnt, und der Erfolg der Japaner über die Russen hat, wie im ganzen Osten, so auch in Indien, da» Selbstbewustsein der Eingeborenen gegenüber den Europäern gehoben. Dazu kommen die Erfahrungen de» Weltkrieges. Wtr willen auS allerlei Quellen, daß die Indier trotz der englischen Lügendepeschen über den Verlauf bei) Krieges ganz genau unterichtet find; mit anderen Worten, st« wissen, daß Engländer und Russen, die sich als die Herren Aliens aukkoielen, von un» schwer geschlagen find, daß da-^ gegen die Türken, die Glaubensgenossen eines sehr großen Teiles der Bevölkerung, glorreiche Siege über Engländer, Franzosen und Russen davongetragen haben. Dadurch ist die Unrast der Inder nicht gemindert, sondern erheblich ge steigert worden. Daß man in Indien trotz der Einfuhrsperre von Schieß- Vorrat Bomben nicht nur anzufertigen, sondern auch zu ver wenden versteht, hat das Attentat auf den Bizekönig Lord Hardinge noch' vor dem Kriege bewiesen. Während de» Krieges aber find die Nachrichten über mehr oder weniger ernste Unruhen nie abgerissen; man denke nur an die Meuterei indischer Regimenter in Singapur sowie an die Unruhen an der afghanischen Grenze, die im September zu einem bluti gen Zusammenstoß führten, der die Engländer 1Ü Offiziere und Hü Mann kostete. Haiberabad, in dem jetzt ein ernster Aufstand wütet, ist der grüßte der indischen Lehensstaaten, denen die Engländer einen gewissen Schein von Selbst ständigkeit gelösten haben. Seine gesamte Bevölkerung kann laut »Köln. Zig." auf zwölf Millionen veranschlagt werben, von denen die Mehrzahl aus Mohammedanern besteht. Der Herrscher des Landes, der in der Stadt Haiberabad residiert, führt Len Litel Nisam; er ist eine Kreatur Englands und sucht dev Verlust seiner Selbstständigkeit durch einen großen Aufwand von Prunk wettzumachen. Seine Regimenter mußte er natürlich den Engländern für die Schlachtfelder Europas zur Verfügung stellen; außerdem stiftete er aber noch einen hohen Geldbetrag zur Bestreitung der Ausgaben von zwei Regimentern. Ihn hat jetzt der Zorn der unzu friedenen Elemente von seinem Thron weggefegt. ver weg nach Konstantinopel frei. In Widin, der Donaustadt im nordwestlichen Bulgarien an der rumänischen Grenze, kommen fortwährend auf Dampfschiffen starke deutsche und österreichische Material- und Truppentransporte an, die teilweise den Wasserweg bis Rustschuk benutzen und dann mit der Eisenbahn weitergebracht werden, so daß die Ver bindung zwischen Deutschland, Österreich, Bulgarien und der Türket eine vollendete Tatsache ist. Die Hoffnung, diese Verbindung könnte durch einen Vormarsch russischer Truppen wieder unterbrochen werden, hat der Vierverband aufgegeben, da Rumänien einen Durchmarsch russischer Streitkräfte durch sein Gebiet nicht duldet, und Truppenlandungen an der bul garischen Küste unmöglich sind. Die kaisertrönung in Japan beschäftigt das japanische Volk jetzt ganz ausschließlich, man denkt nicht an den Krieg und lacht über die Zumutung, Truppen nach Europa schicken zu sollen. Es ist daS erste Mal, daß in Japan eine feierliche Kaiserkrönung vorgenommen wird. Gekrönt wird der im Jahre 1879 geborene Kaiser Uosbito, der seinem bereits im Juli 1912 verstorbenen Vater, Lem Kaiser Mutsuhito, folgte, än Aavan stnd ähnlich wie in China die monarchischen An schauungen noch eng mit den religiösen verbunden. Die Aus stellung deS Krönungsprogramms hat daher viel Arbeit ver ursacht. Mit den drei kaiserlichen Heiligtümern, dem Schwert, dem Spiegel und dem Juwel, begibt sich daS Kaiserpaar in feierlichem Zuge nach Kioto, der alten Residenz. An heiliger Stätte macht der Kaiser den Geistern seiner Ahnen Mitteilung von seinem Regierungsaniritt und erfleht deren Segen. Da ran schließen sich feierliche Audienzen und der von fünf Jungstauen aus den ältesten Adel^geschlechtern ausgeführte heilige Tanz. Es folgen das Reisopfer für die kaiserlichen Ahnen und das Opfer anderer von ausLewählten Jungfrauen im Frühjahr gesäter gärntnerischer Erzeugnisse für die Erde. Im Kaiserpalast zu Tokio findet ein Festessen von 2500 Ge decken statt, daran schließt sich etwas ganz Beispielloses im japanischen Hofzeremoniell, ein Ball. Es folgen Theaterauf führungen, Flotten- und Truppenparaden, Volksfeste. Den Beschluß bildet die Verteilung von 300000 Weintassen an alte Leute über 80 Jahre durch den Kaiser. Bis zum 1. De zember dauern die Festlichkeiten, dann beginnen mit der Wiederaufnahme der parlamentarischen Tätigkeit in Tokio für Japan ernste Zeiten, Fragezeichen. vis letzt« Hoffnung lrog. Eine kritische Spannung Aachgiebigkett oder Bruch. Unsere Feinde haben große und schwer« Sorgen, fi« sehen den stolzen Bau ihrer Pläne und Entwürfe zusammen- smrzen wie ein Kartenhaus. Keine ihrer kühnen Erwar tungen ist Wirklichkeit geworden. Militärisch, diplomatisch, moralisch haben fie Schiffbruch erlitten. Sie wissen sich keinen Rat mehr und sind zur Aufrechterhaltung der Stim mung zu ihrer erstenL iebe, dem Hungerkriege, zurückgekehrt. Londoner Blätter singen wieder das Lied von der Aushun gerung Deutschlands in hohen Tönen und prophezeien, baß der schlimme, sonst nicht unterzukriegende Gegner zum Ab schluß eines Hungerfriedens gezwungen werden wird. Die Äußerung dieser Hoffnung ist Galgenhumor. Aber eS ist richtig, der Vieroerband hat schwere Sorgen, und nicht die geringste von allen bereitet ihm Griechenland. Griechenland mit seiner angreifbaren Küste, mit seinem prächtigen Venizelos, daS mußte sich durch Versprechungen und Drohungen ge winnen taffen. Daß auch diese letzte Hoffnung dahinsank, und daß man in London gemäß dem Grundsätze, wer nicht für uns ist, ist wider unS, sogar ernste Verwickelungen mit Griechenland befürchten zu müssen glaubt, daS setzt allem Ungemach die Krone auf. Die Stimmung in Griechenland ist alles andere als ententefreundlich. Die paar Venizclisten machen den Kohl nicht seit. Die große Mehrheit des Volkes hält zum König, der mutig und aufrecht das griechische StaaiSschiff durch alle Klippen steuert. Durch die englische Gewaltherrschaft auf den griechischen Inseln ist der Nationalstolz des Helle- nenvolkrS auf« tiesste verletzt. Die Truppenlandungen ln Saloniki und daS stecke Benehmen der fremden Truppen daselbst erzeugen wachsende Erbitterung. Das VerhäUniS der Landungstruppen zu den griechischen Streitkräsien, die in einer Stärke von 200000 Mann in und um Saloniki aufgeboten find, ist bas denkbar unfreundlichste. Die engli schen Offiziere, die niemals einen Griechen grüßen, machen sich durch ihr hochfahrendes Auftreten besonders unange nehm. Die Schwere der Nculralitätsverletzung, die England und Frankreich mit der Vornahme von Truppenlandungen an Griechenland verübten, und dte jetzt auch von den ame rikanischen Blättern unumwunden zugegeben wird, bedrückt das griechische Volk, das Herr im eigenen Hause sein will, aufs empfindlichste. Alle diese Momente zusammen haben eine Spannung erzeugt, die über kurz oder lang zu einer explosiven Entladung führen muh. Griechenland bleibt fest, daran ist nicht zu zweifeln; die Merverbandsstaaten müssen klein beigeben, wenn fie nicht daS Unwetter über ihre Häupter herausbeschwörcn wollen. Während daS griechische Volk immer lauter die alsbaldig« Einschiffung der fremden Truppen fordert, ein Teil sogar aus Entwaffnung und Internierung der Eindringlinge besteht, spannen die Vlerverbandsmächte den Bogen in bedenklichster Weise an, Indem fie weitere Truppenlandungen ankündigen. Sie ließen in Athen erklären, daß sie die Entwaffnung und Einkckliebnna serbischer oder sranzöstsck-enalücker Truppen. Sie kranktirearL. Kriegsroman von Gustav Lange. 82 Der Diener nahm den Brief und barg ihn in seiner Tasche, ebenso nahm er den Schlüssel in Empfang, den ihm der Verwalter reichte und der das Parktor schloß. Vann schob er das Motorrad zunächst bis an die Türe. „Noch einen Augenblick, Henry," sagte der Baron, indem er die Lampe verlöschte, die Türe leise öffnete und ganz vorsichtig hinaurspähte. Als er nichts Verdächti ges vernahm trat er vollends ins Freie und umging das Gebäude, wie er auch mitunter stehen blieb und nach allen Richtungen des Parkes lauschte. Aber außer dem Rauschen in den Wipfeln der Bäume, dem Zwitschern der kleinen gefiederten Sanger oder dem Bellen eines Hundes in weiter Ferne, war nichts zu hören und so kehrte er in das alte Häuschen zurück. „Du kannst absahren, Henry" es ist alles sicher, ich erwarte Dich hier zurück," sagte er zu seinem Diener, der nunmehr mit dem eleganten Motorrad in größter Eile sich auf dem Parkweg entfernte und auch bald den Blik- ken der ihm nachschauenden Männer entschwunden war. Der Baron und der Schlotzvrrwalter traten wieder in das Häuscken ein, die Türe hinter sich verschließend. Als der Baron Licht gemach sthatte, ließen sie sich einander gegenüber jeder auf einer Kiste nieder. »Viel Zeit habe ich nicht mehr, Herr Baron, um Ihnen Gesellschaft leisten zu können. Sie müssen sich diesen Nachmittag noch behelfen, so gut es geht, hoffentlich ist Ihre Wartenszeit keine vergebene." „Wenn man sich nur noch bequm legen könnte, aber so stundenlang auf einer Holzkiste sitzen, mein lieber Ver walter, das wünsche ich Niemand so leicht, höchstens die sen Deutschen, die daran schuld sind, daß ich hier sitzen „Immer noch sicherer und ungefährlicher, wie im Kampfgewühl, Herr Baron." „Ha, was glauben Sie, Herr Verwalter, ein Vaillant fürchtet sich vor dem Kampf nicht, gerade dieses Zuwar ten ist schrecklicher wie Alles andere und ich ärgere mich jetzt, daß gerade ich mit diesem Auftrag bedacht wurde, bei dem ganz sicher keine Lorbeeren zu pflücken sind." .^Lorbeeren oder nicht, Herr Baron, nunmehr muß aber alles daran gesetzt werden, um ihn durchzusühren. Wir sind auch nicht sehr erfreut, daß Sie hierher nach Girant flüchteten, aber für Frankreich muß jedes Opfer gebracht werden." „Gewiß. Aber nun will ich Inen noch erklären, wie Fräulen de Lorm uns behilflich sein muß, die Deutschen noch einige Zeit hinzuhalten ihre Absicht auszusijhren. „Das wird schwer werden, ich kann mir nicht gut denken, wie das möglich sein soll?" „Es ist schon möglich, wie Sie gleich hören werden. Wie Sie mir sagten, hat man Fräulein de Lorm noch eine Bedenkzeit bis heute Nachmittag gewährt." „So ist es." „Nun gut, dann teilt sie dem deutschen Befehlshaber, der ihr diese Frist gestellt hat, einfach mit, daß sie bereit sei, das Archiv öffnen zu lassen und sie mag eine unge fähre Zeit hierzu angeben, die Stunde aber recht weit hinausschieben." * Der Schloßverwalter schüttelte bedenklich den Kopf. „Ist das nicht etwas sehr gewagt Herr Baron?' „Durchaus nicht, lieber Verwalter, aber wir gewin nen Zeit dadurch, um unsere Vorbereitungen mit Sicher heit auf Erfolg treffen können. Uebermitteln Sie Fräu lein de Lorm meinen Wunsch und setzen Sie ihr aus einander, wie notwendig es ist, daß wir noch einige Stunden Zeit gewinnen." „Ich werde es versuchen, Herr Baron, ob ich Glück haben werde, weiß ich natürlich noch nickt." Churchills Rücktritt. Bei der Umbildung deS englischen Kabinetts in ein lkoalllionsminlsterium Im Sommer dieses Jahres mal Churchill, der Marineminister gewesen war, bereits mit de« Ernennung zum Kanzler des Herzogtums Lancaster kalt ge stellt worden. Sein jetziger völliger Rücktritt aus dem Mi nisterium ist daher ohne politische Bedeutung. Der Sturz Churchills aber beweist, baß das Verhängnis der Kriegs schürer und ihrer Handlanger auf dem Marsche, ist und sich an dem Schuldigen unabwendbar vollzieht. Churchill ging auS gekränktem Ehrgeiz, er war nicht in den sogenannten kleinen Kriegsrat berufen worden, dem die fünf ersten Mi nister des Kabinetts angehören. Er hat aber Sorge dafür getragen, daß auch weiterhin von ihm gesprochen wird, in dem er erklären ließ, daß er nach Frankreich reisen und dort als englischer Offizier in der Front kämpfen werde. Als Enkel Les Herzogs von Molborough, besten Schwester die Mätresse Königs Jaköbs des Zweiten von England war, stand Winston Churchill, der im Jahre 1874 geboren worden war, die Bahn zu hohen Ehrenstellen offen. Und er durchlief fie, ohne es auf irgend einem Gebiete zu bemerkenswerter Tüchtigkeit zu bringen. 1899 war er als Kriegskorrespondent nach Südafrika gegangen, wurde von Buren gefangen genommen und floh trotz gegebenen Ehren wortes. Auf diese Heldentat war er stets besonders stolz. 1900 wurde er ins Unterhaus gewählt und 1906 zum Kolo nialminister ernannt, einige Jahre später tauschte er gegen das Ministerium deS Innern daS Martnemtnisterlum ein. Als Marineminister hielt er seine bekannten FlottenyHen, in denen er bald ungeheure Verstärkungen der englischen Marine, bald Abrüstungen und ein Feterjahr forderte. Ernst war er nie zu nehmen, er blieb immer der Hans Dampf In allen Gasten. Als solcher wird er sich auch auf dem Schlachtfelde erweisen, wenn er sich wirklich an dte Krönt begeben sollte. Stürm« gegen das Sabins« Asquith, Ein irischer Abgeordneter bezichtigte im Unterhaus« die Generale Kit. «Neuer und French der AufÄtztgte« und forderte die Ab- setzung beider. Kitchener sei nur in den Zeitungen be rühmt, geleistet habe er nichts, seine Fehler ragten wie „Gi- braltare im Königreich der Mißgriffe" empor. So wie er von Kitchener und French geführt werde, sei der ganze Feldzug in Frankreich albern. Der Redner forderte matter die Abberufung von 70 Prozent aller englischen Offiziere und deren Ersatz durch Leute, die zu kämpfen wüß en. Der Ankläger, der irische Abgeordnete Lynch, hatte im südafrika- nischen Kriege auf seilen der Buren gekämpft und wurde von dem irischen Wahlbezirk Galway 1VV1 demonstati» zum Parlamentsabgeordneten gewählt. Al« er in England an- kam, wurde er verhaftet, wegen Hochverrats vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde später In lebenslängliches Zuchthaus verwandelt. Nach einjähriger Haft wurde Lynch provisorisch auf freien Fuß gesetzt und 1907 begnadigt. Auch der Minister Grey wurde noch einmal wegen Serbien scharf ins Gebet genommen und suchte sich durch seine Verdrehungskünste aus der Schlinge zu ziehen. Zu welcher Meisterschaft er es in dieser Kunst gebracht hat, be- wies er auch bei anderer Gelegenheit neuerdings. Nack die von den Gegnern aus griechffche» Gebiet zuiüügedrängt werden könnten, nicht dulden wurden. Ob die erfolgte Fest legung einer bulgarisch-griechischen Neuiralitälszone die Jn- terNierungSfrage gegenstandslos machen wird, bleibt abzu warten. Feststeht, daß die im übrigen gänzlich aussichtslos gewordenen Versuche z"ur Rettung Serbiens nur von der Küste Griechenlands ausgehen können, da die Küsten und daS Hinterland Albaniens der Landung wie dem Transport größerer Truppenmasten unüberwindliche Schmierigkeilen^nt- aegenstellen. Es heißt, dte leitenden Kreise Englands und Frankreichs hätten die Aussichtslosigkeit einer Nstlungsaklion zu Gunsten Serbiens längst erkannt, fühlten sich aber oer öffentlichen Meinuüg ihrer Länder gegenüber nicht stark genug, die Verantwortung für einen Abbruch diejer Unter nehmung zu tragen; das Gutachten Kitcheners solle ihnen daher die erwünschte Rückendeckung für die Rückberufung der Landungstruppen gewähren. Aufgabe des ganzen Unier- nehmens oder offener Bruch mit Griechenland, das ist das große Fragezeichen. „Wie schade, daß ich dieses Äatkenneft nicht Elasten kann, um Fräulein de Lorm von unsere« Plänen in Kenntnis zu setzen und ihr gleichzeitig sür die Mithilfe zu danken." „Das hat Zeit, H»rr Baron, bis wir über alle Klippen hinweg sind —" Der Verwalt«: hielt plötzlich fune und horchte in der Richtung nach der Türe hin. Mch der Baron richtete sich lauschend auf, hatte aber hierbei gleichzeitig die Gei stesgegenwart die Taschenlampe zu verlöschen, denn wie leicht konnte ein Lichtskahl durch eine der Fensterritzen ins Freie fallen. „Es kommt tatsächlich Jemand," sagte der Verwal ter und sprang auf den Zehen hin nach der Türe um sich zu vergewissern, ob der Riegel von innen fest vorge schoben war. Der Baron, der die Türe zuMt geschlos sen, hatte dies aber gewissenhaft besorgt — durch die Türe konnte Niemand eindringen. In dem Raume herrschte nun vollständige Finsternis und tiefes Stillschweigen, denn keiner der Männer wagte ein Wort zu sprechen, sie hielten förmlich den Athem an. „Es muffen mehrere Personen sein, deutsche Solda tm sind es, man hört sie ganz deutlich sprechen, wenn man auch noch nicht versteht, was sie sprechen," flüsterte der Baron leise, der sich an eines der Fenster geschlichen hatte und das Ohr dicht an die Bretter hielt. „Und sie kommen näher," entgegnete der Verwalter ebenso leise. „Aber sie werden wohl kaum unseretwegen kommen, sondern der Zusall wird sie gerade hierher führen." „Wenn nur Henry glücklich durchgekommen ist I" „Er ist schon einige Zeit fort. Er wird wohl glück lich aus dem Park herausgekommen sein und die Straß« erreicht haben." „Ich bann mich auf ihn Müssen, er ist ein zuver- lMSSMW M SW LÄKL5