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Rabenauer Anzeiger : 30.10.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191510304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19151030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19151030
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-10
- Tag 1915-10-30
-
Monat
1915-10
-
Jahr
1915
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M. Man Vars sagen, sag Sitz italienischen Truppen, öle freilich oft genug im betrunkenen Zustande ins Feuer geführt werben, Mut und Tapferkeit beweisen. Entsprechende Erfolge haben sie selbst nach den Berichten ihres Generalissimus Ca- dorna nicht zu verzeichnen gehabt. Was Cadorna in seinen umständlichen Meldungen an Siegen und Erfolgen mitteilt, ist mehr als geringfügig. Aus den Wiener Meldungen und den Berichten Neutraler aber wissen wir, daß auch die jüngste Offensive der Italiener, die voraussichtlich die lctzic sein wird, von geradezu ungeheuerlichen Verlusten des Gegners begleitet wird. Die Isonzoschlachlen von 1Ü15. Wohl kaum ein Gelände hat in der modernen Kriegsgeschichte innerhalb weniger Monats so viel erbitterte Schlachten gesehen wie der Jsonzofluß. Fortwährend laufen die Italiener gegen die dort befindlichen österreichisch-ungarischen Stellungen Sturm, und Unmengen Blut hat der Boden dort schon ge trunken. Bereits fünf Monate dauern schon die Kämpfs, ohne daß die Italiener einen Erfolg bis jetzt davongetragen Hütten. Am ö. Juli fand die erste große Jsonzoschlacht statt, bei der etwa 4 Armeekorps mit zahlreicher Artillerie gegen die Front unserer Verbündeten vorgingen. Ein jämmer licher Zusammenbruch war daS Resultat. 14 Tage später rannten die Italiener zum zweiten Mal Sturm. Aber auch diese gewaltige Anstrengung endete am 27. Juli mit einem fürchterlichen Reinfall für die Italiener. Diesmal hatten sie auf dem nur 30 Kilometer breiten Raume sieben Korps mit mindestens 17 Infanterie- und Mobtlmilizdivisionen eingesetzt, die mit den rücksichtslosesten Befehlen vorgetrieben wurden. Die Verluste der zurückgeschlagenen Italiener be liefen sich in dieser einzigen Schlacht auf I00O00 Mann. Die dritte Jsonzoschlacht, die jetzt noch gegenwärtig tobt und einer letzten verzweifelten Offensive ähnlich sieht, wird wie mit Bestimmtheit vorauSzufagen ist, dasselbe Ende nehmen wie ihre beiden Vorgänger. Die Einleitung durch einen 50 Stunden währenden Arttllerieangriff zeigt, daß die Italiener diesmal mit dem Einsatz ihrer letzten Kriegsmittel arbeiten. Durch diesen neuen Durchbruchsoersuch sollen die Österreicher verhindert werden, Truppen vom italienischen Kriegsschauplatz nach der serbischen Front oder nach Wolhy- nien resp. Galizien zu schicken. Auch scheint man in Italien mu d.eier Kcajianstrengung den Nebenzweck zu verfolgen, den Westmachien deutlich vor Augen zu fuhren, daß die Teil nahme Jiallens am Saloniki-Unkernehmen infolge der Kämpfe an der eigenen Grenze unmöglich sei. Nette „Bundesfreund schaft"! Wenn die Katzelma i,er die Hosen erst zum dritten Mate volldekommen haben werden, dürfte es wohl mit der ganzen Bundesherrlickkcit auf allen Seiten vorbei sein! Aus aller Welt. Mit vatteriefeuer tn russische Infanterie hinein. Unsere Feldgrauen haben sich mit der Zeit eine eigenartige Philosophie des Krieges zurechtgelegt: sie wissen ganz genau, daß bas Ausflammen der Dörfer in und hinter den russischen Linien das Zeichm zum Rückzug der Russen ist. Auch am Etyr haben die Russen ohne Schonung die Gehöfte ihrer eigenen Landsleute angezündet, um den nochrückenden Deutschen die Quartier« zu nehmen. Als das Dorf Bokuj- ma in die Lust ging, mußten unsere Leute wieder einmal, was es drüben beim Gegner geschlagen hatte. Aber unsere Gefechtsführer an jener Front wollten die Herrschaften nicht wieder so klanglos cnlweichen lassen und plötzlich kam zu den Geschützen ein Befehl, der seit Monaten nicht mehr ver nommen worden war: Die Geschütze sollten in offener Stellung a gesichls des Feindes auf einen Hüget auf. fahren und ihr kriegerisches Lied ertönen lassen! Die Ka noniere sahen sich mit glänzenden Augen an, — das war einmal was! Bisher hieß es immer nur Versteck spielen, Deckung nehmen, Geschütze maskieren usw. — jetzt aber gab eS etwas wie offene Feldschtach»! über Stoppelfelder und Gräben ging eS im Galopp vorwärts den Hügel hinan. Ein Geschütz neben dem an- dern, eine Baitene hinter der anderen! Wie auf dem Exer- z .platz. Es trotz deS furchtbaren Ackcrweges blitzschnell wie im Schnellzuge. Aus der Kammhöhe angekommen, spran- iM auch scyon die Leute von ihren Sitzen, das Abprotzen und Richten ging so fix wie im Manöver vor sich. Drüben aber, auf der andern Seite deS Hügels, marschieren dicht aneinderaedränat die russischen Linien! Feuer! kommt da das Kommando. Und nun schlugen die deutschen Granaten in diese wimmelnde Ameisenhorde, daß die Körper wie Mehlsäcke durch die Luft flogen! Die braven Kanoniere schossen um dis Wette, ein Batterieschießen fing an, als gälte es, Schußprämien zu erringen. Im Augenblick war die ganze russische Linie gesprengt. Aber es sollte auch anders kommen. Starke russische Kräfte hatten inzwischen unseren rechten Flügel umgangen und feuerten nun von der Flanke und im Rücken. Jetzt wurde es höllisch für die Ge schütze. Unbeweglich stand der Kommandant und ließ SchrapMsMagen auf dis Ruffs» vorn geben. Die ent behrliche Geschützbedienung aber macht kehrt und schießt, bei den Protzen liegend, aus ihren Gewehren auf das von hinten andringende Gewimmel. So hielten die Batterien aus, bis eine nach der anderen zurückgenommen werden konnte. Dis Russen aber hatten furchtbare Verluste davongetragen. Holländische Holzfchuhs sür dis Schuljugend werden jetzt in größeren Mengen bezogen. Die Stadt Düsseldorf bezog als erste deutsche Gemeinde 4000 Paar solcher hollän discher Holzschuhe, damit das noch vorhandene Lederschuh werk geschont werden könne. Viele andere Gemeinden sind diesem Beispiele gefolgt und haben ebenfälls holländisch» Holzschuhe angekauft, um sie der ärmeren Schuljugend zur Verfügung zu stellen. Ein holländisches Fachblalt berichtet, daß gegenwärtig 37 deutsche Gemeinden rund 100000 Paar holländischer Holzschuhe bezogen haben. Die Holzschuhs können besonders gut im Winter getragen werden, denn eine entsprechende Fütterungseinlage bietet guten Schutz gegen die Kälte und auch gegen die Nässe. Dis SierprelserhShung in Bayern wurde vor- schoben. Der bayerische Bauernbund wird inzwischen ein« Denkschrift ausarbeiten und in ihr das Für und Wider einer Preiserhöhung beleuchten, so baß die zuständigen Stellen danach ihre Beschlüsse fassen können. In Berlin soll dagegen im Lause dieser Woche eine erneute Preissteigerung für Bier vorgenommen werden, gegen die sich nicht nur dis Konsumenten, sondern mehr noch als diese die Gastwirte sträuben. Fürst Bülow leicht erkrankt. Der frühere deutsche Reichskanzler, Fürst Bülow, der mit seiner Gemahlin und seinem Bruder in Köln abgestiegen war, wurde dort nach einem Ausgang in die Stadt van einem Unwohlsein be fallen, so daß er genötigt war, das Bett aufzusuchen. In der Nacht wurde ärztliche Hilfe gerufen. Der Zustand bes serte sich indessen so schnell, daß der Fürst mit seiner Ge mahlin am anderen Morgen programmgemäß seine Reise nach Baden-Baden fortsetzen konnte. Nach den Aufregungen der Marokkoaffaire erlitt Fürst Bülow als Kanzler im Reichstag einen weit schwereren Anfall, der eine wochenlange Erholung nötig gemacht hatte. Späte Reue. Vor fünf Jahren wurde in Bessungen ein zehnjähriges Mädchen auf schändliche Weise getötet. Der Möbehändler Heß wurde damals trotz seines Leugnens zu 14 Jahre Zuchthaus verurteilt. Nachdem er jetzt fünf Jahre von seiner Strafe verkühl hat, legte er, von Gewissensbissen gepeinigt, ein freimütiges Schuldbekenntnis ab. Eine sehr feilens Kriegsauszeichnung wurde dem Osfiziersielloertreler Ferdinand Federowskt aus Gera ver liehen. Diese Kriegsdekoration bestand nämlich aus einer silbernen Spange mit dem daraus befindlichen eisernen kreuz. Sie wird nur an Krieger verliehen, die das Eiserne Kreuz von 1370-71 besitzen und im jetzigen Kriege wieder in das Heer eingetreten sind. FederowSkt ist, obwohl er das 70. Lebensjahr überschritten hatte, bei Beginn des Krieges als Kriegsfreiwilliger etngetreten. Von seinen fünf Söhnen sind drei an der Front, zwei tn englischer Gefangenschaft. Fe- derowsky macht nunmehr den vierten Feldzug mit. Weil die Männer knapp sind. Zwei Frauen haben in der Nähe von Stendal mit großer Überlegtheit einen dreisten Raubüberfall verübt, bet dem sie sogar vor einem Mord nicht zurückgeschreckt wären, wenn die Gelegenheit günstig gewesen wäre. Sie erschienen in der Abendstunde auf einer einsam an der Chaussee zwischen Bindfelde und Miltern gelegenen Ziegelei und baten die dort allein an wesende 70 jährige Schwester des Besitzers um Wasser. Die alte Dame begab sich darauf zum Brunnen, um den Frauen den Trunk zu reichen. In diesem Augenblick versetzte eine der Frauen der Greisin mit einem Stück Eisen mehrere wuch tige Hiebe, jo daß sie mehrere erhebliche Verletzungen erlitt. Trotz der Verwundung vermochte sich die noch rüstige alte Dame d r Anareifer LU weüren und in das Laus Ul flüchten. Lis kraaktirsurs. Kriegsroman von Gustav Lange. 72 „Sich bessern, von welchen Fehlern soll ec sich denn bessern?" fragte ich meinen Vetter erstaunt, denn seine Worte waren mir ein Rätsel. „Bon seinen Leidenschaften, deren jämmerlicher, ver achtungswürdiger Sklave er ist," entgegnete dieser in einem Ton, der mich erschaudern ließ. „Er ist ein Trin- Ker, ein Spieler und weiß Gott, was alles. Er hat tau sendmal seinen Eltern die besten Versicherungen gegeben, sich selbst, woran ich nicht zweifle, die heiligsten Schwüre abgelegt, der Versuchung nicht wieder zu unterliegen. Er ist auch schon oft von feinen Vorgesetzten gewarnt wor den und nur sein Name hat ihn davor geschützt, daß er nicht schon den Dienst hat quittieren müssen. Heute ist er ein fertiger Mann mit einer Unsumme von Schulden, die das väterliche Vermögen übersteigen, der sich nur durch eine vorteilhafte alsbaldige Heirat in seinen Ver hältnissen wieder rangieren kann, seine Leidenschaften aber bleiben." Das war es so ungefähr, was mir mein Detter über den Wann mitteilte, der einst mein Herr und Gemahl werden sollte." „Einen so schlechten Eindruck machte der Gras Mont fort nun gerade nicht auf mich, „wände Freiherr von Hey- debrink ein. „Mag sein," fuhr die junge Französin fort. „Er mag heute auch ernstlicher Einkehr gehalten haben. Aber was damals in mir vorging, brauche ich Ihnen wohl nicht zu schildern. Sie werden selbst sich sagen können, wie es mich bei all der redlichen und heiligen Herzensstimmung traf, mit der ich mein Leben diesem Manne hrNe opfern wollen und wie tief es mich jetzt schmerzte und innerlich vernichtete, seitdem ich meinen Vater verloren und aus m B!tck in die Zukunft an ver Seite meines Verlobten Iles Leben meiner Seele sozusagen konzentriert hatte." „Und was taten Sie, gnädiges Fräulein, nachdem Sie das alles erfahren hatten?" unterbrach Freiherr von Heydebrink und wartete mit Spannung auf ihre Ant wort. „Ith-schrieb seinem Vater, um das Verlöbnis mit seinem Sohne zu lösen und dieser war einsichtig genug, um meine Berechtigung zu diesem unvermeidlichen Schritt anzuerkcnnen. Mit meinem Verlobten wechselte ich Lein» Zeile, die Unterhandlungen führte sein Vater mit mir und meiner Mutter, die damals noch nicht so leidend war und ich hatte ihn auch nicht wiedergesehen, -- bis gestern Abend und auch das völlig ohne mein Zutun - und ohne meinen Willen." Diese kurze Erzählung, die vollständig den Stempel der Wahrheit an sich trug, hatte den Vize-Wachtmeister mehr bewegt, als er sich gestehen wollte, aber er fand keine Worte dies auszudrücken und so sah er sie eine Weile mit mitleidigen Blicken an, dann sagte er mit ernster Stimme: „Und dieser Graf von Montfort, Ihr einstiger Ver lobter ist Offizier?" „Wie ich schon bemerkte, hat nach Auflösung des Ver löbnisses jeder persönliche und briefliche Verkehr zwischen uns aufgehört. Nur zufällig erfuhr ich einmal, er sei aus dem Dienst ausgeschieden." „Das gibt der Sache aber eine ganz andere Wend ung!" nes Freiherr von Heydebrink ganz verwundert aus. „Dann hat er als unser Gefangener ja gar keinen Anspruch auf die Behandlung als Offizier!" „Diesen Anspruch hat er doch, denn er ist beim Aus bruch des Krieges wieder in die Armee eingetreten und seinem Range entsprechend in Dienst gestellt worden, das ist wahr." „Nun will ich Ihnen auch sagen, gnädiges Fräulein, dessen Tür sie von innen verriegelte. Wühreno ois »ver fallene an den Fernsprecher eilte, um Hilfe herüeizurufen, versuchten die beiden Frauen vergeblich, durch ein Fenster, dessen Scheiben sie zertrümmeten, einzudringen. Sinken der SchweinefleijSipreffs in Berlin. In den letzten Tagen hat in Berlin ein lebhaftes Sinken der j Schweineflsischpreise eingesetzt, daS um so mehr überraschen muß, als sich die Preise biS dahin standhaft auf der Höhe von 2,20 Mark für das Pfund hielten und sogar noch weiter zu steigen drohten. Dann sank aber der Preis um einen Groschen nach dem anderen, um sich am Schluß der vorigen Woche auf 1,70 biS 1,80 Mark zu stellen. In Warenhäusern wurden sogar nur 1,80 Mark verlangt. Die Gründe sür dieses erfreuliche Sinken der Preise liegen laut B. T. vor allem in der gesteigerten Zufuhr von Schweinen. Aus der krsegszett. Schlachttage im Frieden. Wohl mancher muß in diesem Jahr verzichten, ein eigenes Schwein zu schiach! und sehnsuchtsvoll gedenkt er der schönen frischen Wurst, der langen Reihe blanker Schlackwürste, der lachenden roien Schinken und der goldenen Speckseiten. Einige kleine Reste vom Vorjahr hängen noch tn der Vorratskammer und lassen immer wieder die Erinnerung an die schönen SchlachUage im Frieden aufflackern.. Ja, da lag es nun im Tröge, um abgeblüht zu werden. Vier Zentner fast halte es gewogen und jedem Neuangekommenben wurde es gewissenhast erzählt und von allen Anwesenden stolz bestätigt. Nun ist es ab geschabt und bald hängt das Schwein von der kundigen Hand des Schlächters geöffnet am Wandhaken. Da geht nun daS Bewundern los. Ein Prachttter, ist die allgemeine Meinung. Tatsächlich, aber auch diese Speckseilen und die Schinken erst. Aber zum lange Anzustauncn ist keine Zeit. Denn viel, viel Arbeit gibt es noch, bis erst all das Fleisch gemahlen, und mit Blut gemengt als Rotwurst, oder als Lebet- und Schlackwurst in die Därme gestopft ist. Arbeit macht aber Appetit und so wird sich erst mal beim Kaffee und Kuchen gestärkt. Ohne Kuchen geht es wirklich nicht, Und e- ist eine Freude zu sehen, wie ollen der durchaus Kickt dünne Butterkuchen mundet zu dem allerdings dünneren Kaffee. Die Arbeit wirb wieder freudig ausgenommen und schreitet unter muntern Reden lustig vor. Ganz der Wichtig keit seiner Persönlichkeit bewußt, steht der Fleischer am Bock Und schlägt das Fleisch mst kräftigen Schlägen zu Stücken, wirft eS lässig in einen Behälter, von wo es in den Trichter der Schneidemaschine wandert. Und daS andauernde Quietschen der Maschine verrät, daß die Messer nimmer ruhen. Und über dem Ganzen lagert ein Duft, der herr liche Genüsse erhoffen läßt und diese Hoffnung trügt nicht. AuS einem brodelnden Kessel werden größere und kleinere Stückchen herauSgefischt und dampfend ausgetragen. Da hält sich aber jeder ran, dvß er nicht z» kurz kommt und wer Glück bat und immer das beste Stück erwilckt. nickt HWlkt WU0 NUY. wriau Abe, ruckst nur avprvttL jünderüt auch schon etwas mehr als viü kann leicht «kg»fi»no werdek und so muß ein Gilka dafür svrgeü, daß kn» nachteilige Folgen die Erinnerung yn diese- herrlich» Mahl trüben. Bei mehrfachem Kreisen deS Fläschchens wird die Stimmung gehobener — aber die Pflicht ruft und jeder bemüht sich sichtlich eines vielleicht ebenso io schönen Abendbrots würdig <u jein. Und siehe da; eS dauert aarnicht zu lange und bald hängen an Stangen die pralle» Würste, während die sogenannte Wurstsuppe Und Losewurst in Töpfe geschöpft wird. Damit die Rach barn auch etwa- davon Haven, wird ihnen ein Kosthappen rumgeschtckt, der dankbar angenommen und gleich zum Essen auf den Tisch gebracht wird. Diese nachbarliche Liebe wird Natürlich beim eigenen Schlachtefest herzlichst erwidert; und selten gibt eS auf dem Lande im Winter etwas anderes als Losewurst und Kartoffeln. Wie ost hat da nicht mancher Hausherr seine Ehegenossin weniger ober mehr zart daraus aufmerksam gemacht, daß ein bischen Abwechselung im abendlichen Küchenzettel sehr angenehm empfunden werden würde und wie sehnt er sich nicht nach alldem heut zurück. Aber unser neunter Feind, daS Schwein, hat im Frühjahr eine so starke Niederlage erlitten, daß eS sich erst sehr schwer davon erholen wird. Na, was in diesem Jahr nicht ist, kann im nächsten immer noch werden und wird eS hof fentlich auch. Und mit erhöhter Freude und noch grö ßerem Stolz wollen wir dank aber sagen: Morgen ist Schlachtetest! wie es gekommen, daß er tn unsere Gefangenschaft gera ten ist. Ich wurde gestern Abend, veranlaßt durch ein Ereignis, auf welches ich auch noch zurückkommen werde, einen Erkundigungsvosten nach dem Hof zu senden, und da sahen sich die Unsrigrn plötzlich dem Grafen gegenüber, der sich aufangs für den Schloßwächter ausgab, was wir ihm aber nicht glaubten bis er mir schließlich seinen Na men und wahren Stand verriet. Seine weiteren Anga ben stimmen mit Ihren überein, fvdaß ich nicht länger daran zweifeln will." „Er war gewarnt, warum hat er das Schloß nicht auf einem Weg verlassen, der ihm -»zeichnet worden ist, da er hier doch nichts mehr zu suchen hatte." Die Erzählung der Französin hatte Freiherrn von Heydebrink doch etwas gerührt, denn er war überzeugt, daß Ihre Worte der Wahrheit entsprachen, denn einer Niederträchtigkeit, einer Fälschest konnte er sie noch nicht für fähig halten. Wenn sie sich nur endlich einmal dazu entschließen konnte, diese ewigen Zweifel zu beseitigen,' damit er wußte, was eigentlich in Schloß Giront vor ging. „Lassen wir dieses Tema fallen, gnädiges Fräulein^ Graf Montfort hat die Wahrheit gesagt, wie Sie mir bestätigt haben und das genügt mir vorläufig. Ich muß zu etwas anderem übergehen, was mir noch schwerer auf dem Herzen liegt." „Und das ist?" „Jetzt klären Sie mir einmal die verschiedenen Vor gänge auf, die zu dem mir selbst peinlichen Mißtrauen geführt haben. Verstauen Sie mir einmal ganz, indem Sie mir Glauben schenken, wenn ich Ihnen sage, daß ich alle mögliche Rücksicht walten lassen werde, daß ich aber gezwungen bin, dem einmal entstandenen Verdacht aus den Grund zu gehen. Ich will Ihnen keinerlei Unrecht tun, wie ich Ihnen persönlich bis zur Stunde nichts Un- rechtes Luttaue.*
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