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Ikilimg flr Tharandt, Seisersdors, Eelsü) GkMuMkf, Kbml> Spklhtnh nsiv. Amtsblatt für den Stadtrat zu Wabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Nik. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erfischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgcgebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 132. Fernsprecher: Amt Denben 2120 Dienstag, den 9. November 1915. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 28. Jahrgang. -- - - -- ' - — 7 ' - -»'M—..—««, Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Abgabe von Aleie. Die Vichbesitzcr hiesiger Stadtgcmeinde werden daraus hingewiesen, daß morgen, Dienstag, den 9. November 1915 von 9 bis spätestens 11 Uhr Vorm. im Hofe des Rathauses die Verteilung der Kleie ersvlgt. Füllsäcke sind mitzubringen. Rabe na u, am 8. November 1915. Der Stadtrat. Bekanntmachung, die Beleuchtung der Treppen und Hausfluren betr. Auf die bereits früher veröffentlichte, für den hiesigen Ort getroffene Bestimmung, daß in allen Wohngebäuden die Hausfluren und die vorhandenen zu Wohnungen führenden Treppen von Eintritt der Dunkelheit an bis abends 9 Uhr in genügender Weise zu beleuchten sind, wird hiermit erneut hingewiesen. Etwaige Unterlassungen werden an den Hausbesitzern, welche für die genaue Befolgung der Bestimmungen verant wortlich sind, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark geahndet. Rabenau, am 25. Oktober 1915. Der Bürgermeister. Von de» Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 5. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz Der von den Franzosen noch besetzte kleine Graben nordöstlich von Le Mesnil (vergleiche den Tagesbericht vom 26. 10.) wurde heute nacht gesäubert. Eiu Gegenangriff gegen den von unseren Truppen gestürmten Graben nördlich von Massiges wurde blutig abgewiescn; am Ostende des Grabens wird noch mit Handgranaten gekämpft. Die Zahl der Gefangenen ist auf drei Offiziere, 90 Mann gestiegen, acht Maschinengewehre, zwölf kleine Minenwerfer wurden erbeutet. Der englische Oberbefehlshaber Feldmarschall French hat in einem amtlichen Telegramm behauptet: „Aus den Verlustlisten von sieben deutschen Bataillonen, die an den Kümpfen bei Loos teilgenommen haben, geht hervor, daß ihre Verluste ungefähr 80 Prozent ihrer Stärke betragen." Diese Angabe ist glatt erfunden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Ohne Rücksicht auf ihre ganz außergewöhnlich hohen Verluste haben die Ruffen ihre vergeblichen Angriffe zwischen Swenlen- und Jlsen-Sce, sowie bei Gateni fortgesetzt. Bei Gateni brachen wiederum vier starke Angriffe vor unserer Stellung zusammen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Keine wesentlichen Ereignisse. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Nordwestlich von Czartmhck wurden die Russen nach einem kurzen Vorstoße über Kosciuchnowka und Wolczek wieder in ihre Stellungen zurückgeworfeu. Ocstlich von Budka machte unser Angriff Fortschritte. Mehrere russische Gegenstöße nördlich von Komarow wurden abgeschlagen. Bei den Truppen des Generals Grafen v. Bmhmer führte unser Angriff gegen die noch einen Teil von Sicmi- kowce haltenden Russen zum Erfolge. Abermals sielen über L000 Gefangene in unsere Hand. Balkan-Kriegsschauplatz. Im Moravica-Tale wurden die Höhen bei Arilje in Besitz genommen. Südlich von Eazak ist der Kamm der Jeliza' Planiua überschritten. Beiderseits des Kosleuik- Berglnudes haben unsere Truppen den Feind geworfen und iü der Verfolgung das Nordufcr der westlichen (Golijska-) Morawa beiderseits von Kra'.jevo erreicht. Sie nahmen 1200 Serben gefangen. , Ocstlich der Gruza hat die Armee des Generals von Gallwitz den Feind über die Linie Godoc'ca—Sautarovaea zurückgeworfeu, hat die Höhen südlich des Lngomir gestürmt und im Morawatale die Orte Cuprija, Tresnjevica und Paracin genommen. 1500 Gefangene wurden eingebracht. Großes Hauptquartier, 6. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Handgranatenkampfe wurden die in den Ostteil unseres neuen Grabens nördlich von Massiges eiugedrungcnen Franzosen wieder daraus vertrieben. Sonst verlief der Tag unter teilweise lebhaften Ar- tillcriekämpsiu ohne Ereignisse von Bedeutung, Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Die Russen wiederholten ihre Durchbruchsversuche bei Dünaburg mit dem gleichen Mißerfolge, wie an den vorher gehenden Tagen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Die Lage ist unverändert. Heeresgruppe des Geuerals v. Linsingen: Nordöstlich von Budka wurden weitere russische Stel lungen genommen. Bei Sicmikowce ist Ruhe cingetreten, der Gegner ist in seine alten Stellungen auf dem Ostufer der Strypa zurück geworfen. In den nun abgeschlossenen Kämpfen verloren die Russen an Gefangenen 50 Offiziere und etwa 6000 Mann. Balkan-Kriegsschauplatz. Im Tale der westlichen Morawa wird südöstlich von Cacak gekämpft. Kraljevo ist genommen. Ocstlich davon wird der Feind verfolgt. Stubal ist erreicht, der Zupan- jeracka-Abschuitt ist überschritten. Im Morawa-Tal wurde bis über Obrez—Sikiriza nachgedrüngt; durch Handstreich setzten sich unsere Truppen noch nachts in Besitz von Var- varin. lieber 3000 Serben wurden gefangengenommen. Bei Krivivir ist die Gefechtsfühlung zwischen den deut schen und bulgarischen Hauptkräften gewonnen. Tie Armee des Generals Bojadjeff hat bei Lukovo und bei Soko-Vanja den Gegner geworfen, über 500 Gefangene gemacht und sechs Geschütze erbeutet. Nach dreitägigem Kampfe ist Nach zähen: Widerstande der Serben die befestigte Hauptstadt Nisch gestern nachmittag erobert worden. Bei den Kämpfen im Vorgelände sind 350 Gefangene und zwei Geschütze in bulgarische Hand gefallen. Großes Hauptquartier, 7. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe ves Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Südwestlich und süolich von Riga wurden mehrfache uissische Teilangriffe abgeschlagen. Vor Dünaburg scheiterten seindlcche Angriffe bei Jlluxt und zwischen Siventen- und Jlsen-Sce. In der Nacht vom 5. zum 6. November waren die Russen nordwestlich des Sweuten-Sees durch nächtlichen lleberfall in unsere Stellungen ecngedrnngen; sie sind gestern wieder hinausgeworfen worden. Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls Prinzen Leopold: Die Lage ist unverändert. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Nordwestlich von Czartorysk wurden bei einem abge schlagenen feindlichen Angriffe 80 Gefangene gemacht und ein Maschinengewehr erbeutet. Balkan-Kriegsschauplatz. Ocstcrreichisch-nngarische Truppen haben den Feind von der Gräcina-Höhe (12 Kilometer nordwestlich von Jwanjica) zurückgedrüngt und sind im Tale der westlichen Morawa über Slatina hinaus vorgedrungcn. Beiderseits von Kraljevo ist der Flnßübcrgang erzwungen. In Kraljevo, das nach heftigem Straßenkampfe von branden- bnrgischen-Truppen genommen wurde, sind 130 Geschütze erbeutet. Ocstlich davon gingen österreichichisch-nngarische Truppen vor nnd machten 481 Gefangene. Unsere Truppen stehen dicht vor Kruscvac. Die Armee des Generals v. Gallwitz nahm gestern über 3000 Serben gefangen, erbeutete eiu uencs englisches Feldgeschütz, viel be ladene Mnnitionswagcn, zwei Verpflegungszüge und zahl reiches Kriegsmaterial. —«I »»I —' Lokales und Sächsisches. Rabenau, 8. November 19l5. * Die Kriegsverstümmelten und die Ar beiter. Der Deutsche Holzarbeiter-Vcrband vercmstaltct am Dienstag, den 23. November 19l5, ans der „König Albert-Höhe" in Nabenan einen öffentlichen Vortrag mit Lichtbildern über die „Kriegsverstümmelten nnd die Arbeiter". Der Vortrag hat bereits in einer großen Anzahl deutscher Städte mit großem Erfolg und bei zahlreichem Besuch aller Bevölkerungskreise stattgefunden. Es ist eine begrüßenswerte Aufklärungsarbeit, die der Vorstand des Verbandes unter nommen hat, zu dem Zweck, in nachdrücklichster Form alle Lreise und Schichten der Bevölkerung auf die sittliche uud wirtschaftliche Bedcutuug der Kriegskrüppelfürsorge hinzn- wciseu. Jubesondere aber soll der Arbeiterschaft die große Bedeutung dieser wichtigen Frage vor Augen geführt werden. Der Verband ladet zn diesem Vortrag außer seinen Mit gliedern und deren Angehörigen anch die übrige Arbeiter schaft nnd alle Schichten der Bevölkerung ein. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. - Regelung der Preise für Schlachtschweine und für Schweinefleisch. Für den Berkans von Schweinen, die ge schlachtet werden sollen, werden Höchstpreise für je 50 Kilo gramm festgesetzt, und zwar nach vier Schweiueklaffen und acht Ortsklassen. Die Schweineklaffen sind folgende: Schweine über 80 bis 100, über 60—80, unter 60 Kilogramm und Sauen. Für Dresden ist der Preis für die einzelnen Klassen für Lebendgewicht wie folgt festgesetzt: 105 Mk., 90 Mk., 75 Mk-, 100 Mk. Für Schweine über 100 Kilo Lebend gewicht erhöht sich der Preis. Die Verordnung tritt am 12. November in Kraft. Großölsa. Für Tapferkeit im Kriege wurden aus hiesigem Ort ausgezeichnet: Mit dem Eisernen Kreuze: Ob.-Fk.-Tel.-Gast Willy Bellmann, Utffz. Alfred Künstner, Gefr. Otto Schmatze; mit der Friedrich Nngust-Medaille am Kriegsbande: Vizefeldwebel Einj.-Kriegsfreiw. Otto Lindner, Sergeant Max Nenbert, Gefr. Robert Schneider, Gefr. Heinrich Straßberger (-f). Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeindeverbands- sparkasfe wurden iin Monat Oktober 56 Einzahlungen im Betrage von 16 349,44 Mark bewirkt, dagegen erfolgten 25 Rückzahlungen im Betrage von 13 966,85 Mk. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Non den 49 auf getriebenen Ferkeln wurden 22 verkauft zum Preise von 45—78 Mk. pro Paar. Potfchappel. Wegen des Krieges wnrdc die Gc- meinderatswahl bis zum nächsten Jahre verschoben, Dresden. Verhaftung eines Necchtsanwalts. Der Rechtsanwalt Franz Neticke ist auf Ersuchen des Dresdner llntcrsnchnugürichters in Berlin-Schöneberg verhaftet worden. Nettcke, der ans Chemnitz gebürtig ist, hat bis vor einiger Zeit in der Dresdner Gesellschaft eine große Rolle gespielt. Er soll Unterschlagungen begangen haben gegenüber einem Verwandten. Seine Geliebte befindet sich schon seit längerer Zeit in Haft. Nettcke ist aus der Liste der Dresdner Rechts anwälte gestrichen worden. Die Verhaftung erregt bedeuten des Aufsehen. Berggießhübel. Ein Unglücksfall ereignete sich auf Berggießhüblcr Flur dadurch, daß eiu preußischer Husar, der zurzeit im Bereiuslazarett iu Gottleuba zur Genesung wcilr, ans dein Heimweg vom Sonntagsspaziergang infolge der Finsternis sich vom Wege verirrte und in einen 30 Meter tiefen Steinbruck) stürzte. Der Tod trat infolge eines Schüdelbruches sofort ein. Der so tragisch ums Leben Ge kommene ist verheiratet und Vater von 2 Kindern nnd sollte am Dienstag als geheilt entlassen werden. Chemnitz, lieber 42 000 Kriegerfrauen und Krieger kinder unterstehen hier der städtischen Kriegs»vthilfe. Planitz. Nach einjähriger Trcnnnng begegnete ganz unvertnutet ans einem Gesichtsfelde im Westen der Land- stnrmmann Eißmann aus Oberplanitz seinem ebenfalls seit Kriegsbeginn im Felde stehenden Sohne. Die Wiedersehens freude beider war ergreifend. Aus den Verlustlisten. Schramm, Martin Lonis, Rabenau, vermißt, Kirchliche Nachrichten für Rabenau. Dienstag, 8 Uhr Jungsraueuvereiu, Kirchliche Nachrichten für Oelsa. Mittwoch, Jnngmännerabend. Donnerstag, Jungmädchenabend. Freitag. 7 Uhr Kriegsbetstuude, ' Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Mittwoch, 10. November, sir8 Uhr Kriegsbetstunde.