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' Die letzte üriegswsche. Paul von Hindenburg. Eratevankfest. Da» fchwach« Irontreich. Vas russische Slend. Vie entgangen« tzi'fe. Auf «in an Erfolgen reiche» Jahr im Dienste seine- deutschen Vaterlandes kann am zweiten Oktober unser erster Reichsfeldmarschall zurückblicken, der dann sein 88. Lebens jahr vollendet. Paul von Hindenburg wird ein großer Held dieses Weltkriege» sein, wie Helmut von Moltke ein solcher des herrlichen Naiionalkrieges von 1870-71 war, b»r uns die Wiedererrichtung des Reiches brachte, während eS sich heute um die Verteidigung der gewonnenen Einheit und der errungenen Güter des Friedens handelt. Wir dürfen im Vertrauen auf Panl von Hindenburg und feine Kampf genossen, die Paladine beS dritten Hohenzollernkaisers, zu versichtlich dem Kriegsausgang entgegensetzen, von welchem der wackere Mann sagte, daß die Treulosigkeit Italiens wohl das Ende deS FeldzugeS hinausschieben, aber nicht den Sieg beeinträchtigen kann. Zu seinem Ruhme, zu Ehren deS deutschen Volkes hat der große Feldmarschall gestritten, der uns ein treuer deutscher Ekkehart in Schwert und Schild erscheint. Wir danken ihm für seine Taten und wünschen ihm, daß er deren Früchte noch lange genießen möge! Reich an Segen war auch die deutsche Tätigkeit, die wirtschaftliche, friedliche, wie die kriegerische, im letzten Iahresabschnitt. Die Sorgen wegen der Ernte find be hoben, die Erntefeiern für den Ertrag, den unS die deütsche Flur gewährt hat, werden freudige Herzensstimmung aus lösen. Das Erntedankfest vereint schon einen großen Teil deS deutschen Volkes zu herzlichem Dank gegen den All mächtigen, und es läßt noch mehr wie im Vorjahre er kenne», in welchem hohen Maße im Deutschen Reiche Stadt i und Land auf einander angewiesen find. Beide schaffen ihre Werte und finden aneinander ihre Abnehmer, und so lu.nmt für beide Teile das tägliche Brot, das nun einmal die notwendige Voraussetzuna für jede bürgerliche Existenz bietet. Sehr schwer ist die Schaffung der Nahrung für die Familie gewesen, die Leichtigkeit im Geldausgeben, die eip charakteristisches Zeichen der modernen Zeit war, ist ge wichen, und die sorgsame Haushaltung hat Platz gegriffen. Vor allein rühmen wir, daß die Freude an der Arbeit ge wachsen ist, daß die Zeit vorüber ist, wo sich einer der Tätigkeit schämte und sich für dieselbe zu gering achtete. Diese neue Auffassung, die aus det harten, aber freudvollen Fertigkeit im Schützengraben flammte, ist der Landarbest zugute gekommen, und wir denken, wenn der Krieg vorbei ist, wird das Wort vom Leutemangel auf dem Lande ver- kfungrn sein. Als eine ernste Mahnung schallt in die Zeit der Ernte- dank;eiern die Aufforderung zur Genügsamkeit hinein. Die Klagen über hohe Lebensmittelpreise, die schon im vo rigen Herbst auftauchten und die sich dann in schwankender Weise forstetzten, sind wieder gekommen und halten hier mehr, dort weniger stark an. Einzelne Maßnahmen haben sich in der Regel als Stückwerk erwiesen, und darum ist der Ruf berechtigt, die Reichsregierung möchte umfaßende Schritte tun, welche jedem Neichsbürger die Pflichten nahe legen, welche diese große, aber für Tausends nicht leichte Zett an ihn richtet. Zum leichten Geldverdkenst soll sie nicht geeignet sein, sie soll ein gemeinsames Raten und Taten zum Wohle des großen Vaterlandes und zu aller Heil be wirken ! Das Hauptinteresse richtet sich noch immer auf die furcht baren Kämpfe im Westen, in denen unsere Feldgrauen auch den wütendsten Angriffen der verbündeten Feinde standhalten und dem Gegner geradezu ungeheuerliche Verluste zufügen. Wir glaubte-, so erzählt ein Verwundeter, in der ersten Morgendämmerung, daß die Franzosen neue Verschanzungen aufgeworfen hätten, bis wir später erkannten, daß Haufen über einander getürmter Franzosen-Leichen vor unS lagen. Noch ist die endgültige Entscheidung nicht gefallen; aber der Üm- ichwung ist erfolgt und der Ausgang nicht mehr zweifelhaft Obwohl -er französische Generalissimus alle seine Krüfl« ein- gesetzt und in 70 stündiger artilleristischen Vorbereitung seiner Offensive mehr als eine Million Geschoße abgefeuert hatte, erzielte er nirgends einen EcM Auch das Aufgebot höllischer Kräfte, die Massenanwendung von Schwefel und giftigen Gasen, vermochte nicht zgW Ziele zu führen. Unsere Truppe«, Ae kraaktirears. Kriegsroman von Gustav Lange. »z Bei den letzten Worten des Vize-Wachtmeisters ging Me sichtbare Veränderung mit dem Franzosen vor; sein zuversichtliches Wesen verschwand und wie nach einem Ausgang suchend, ließ er seine Blicke heimlich im Zim mer umherschweisen; aber hier war kein Entrinnen mehr Möglich. In der Nähe der einzigen Türe, die »inen Ausgang bot, stand der Unteroffizier Bornheim und vor der Türe, die dann in das Schlasgemach sührte, hatte sich Hillig postiert. »Ich habe aber doch nichts getan, was Ihnen Der- Lnlasstmg geben könnte, mich so ohne Weiteres meiner Freiheit zu berauben,- wagte der Frcmzose nochmals den Versuch, Freiherrn von Heydebrink zur Zurücknahme seiner Anordnung zu bewegen. „Ohne den zufälligen Zusammenstoß im Hof, würden sich unsere Wege über haupt nie gekreuzt haben." „Sie können uns nicht täuschen und uns nun hier irgend ein Märchen austischen. Glauben Sie denn, daß wir nicht soviel Menschenkenntnis besitzen, um beurteilen zu können, daß Sie niemals Wächterdienste verrichten — Sie sind alles andere eher, als ein Wachter. Wer weiß, in welchem Verhältnis S^ zu der Schloßhe-rrschaft stehen oder ob Sie überhaupt im Schlosse ihren Wohn sitz haben." „Aber gewiß I" „Das werden wir festzustellen suchen. Erweisen sich Ihre Angaben als wahr, so haben Sie sür Ihre Person nichts von uns zu besürchten. Selbst so lange, als wir über Ihre Person, über Ihre Tätigkeit noch nicht aus- gekliirt sind, haben Sie keine Unannehmlichkeiten zu be fürchten. Unsere Maßnahmen hängen lediglich von Ihrem Btthallt» ab.- veren Heloenmur keines Meitfchen Stimme hoch genug ptrtsekk, kein Lied würdig verherrlichen kann, wiesen nicht nur die furchtbaren Angriffe einer starken numerischen Überlegenheit zurück und behaupteten allen Stürmen zum Trotz ihre Stellun gen, sondern sie drangen alsbald threrseits vor und eroberten die ihnen tm ersten Anprall und auch da nur durch die Wolken- ; wände giftiger Gase verloren gegangenen Stellungen bei LooS S in der Nähe von Lille wieder zurück. , Joffre hatte vor einigen Tagen einen Winierfeldzug ange kündigt, seinen Truppen diese bittere Pille aber mit der Tröstung zu versüßen gesucht, sie würden dann am deutschen Rhein kämpfen Die jetzige große Offensive von Lille bis zu den Argonnen sollte den Durchbruch dec deutschen Linien er zielen und damit die Einlösung jener Verheißung gewährleisten. Joffre hatte sein ganzes Vermögen auf eine Karte gesetzt. Er hat sein Spiel verloren. Dieses furchtbare Ringen konnte nicht unentschieden auSgehen. Entweder wurden die deutschen Linien durchbrochen, oder die feindlichen Heere verbluteten. Da» letztere ist Tatsache geworden. Unsere letzte Offensive, deren Stunde naht, wird ein geschwächtes, ja ohnmächtige» Frankreich treffen. Auf dem östlichen KriegSjchauplatze hat sich der Wandel bereits vollzogen, der sich im Westen entwickelt. Di« nach der Uebernahme deS Oberbefehls durch den Zaren noch einmal erwachte Offensive der Russen Ut auf allen Kampf plätzen niedergerungen worden. Die Wilna-Armee, die «um Schutze Petersburgs auSersehen war und daher au» Elite truppen bestand, soweit von solchen im Zarenheere überhaupt noch geredet werden kann, wurde durch schwerste blutige Verluste und die Gefangennahme von tm ganzen mehr al» 80000 Mann nahezu aufgerievrn. Bet Dünaburg machen die Helden der Armeegruppe Hindenburg ununterbrochen Fortschritte. Auch im Zentrum de» Ostens schreiten unsere Angriffe ohne Aufenthalt stegreich vorwärts. Die vollstän dig! Zertrümmerung der russischen Widerstandskraft tritt - am demichsten in der schnellen Flucht deS Feindes au- dem - S!reth-Gebiet und aus Wolhynien zutage, wo der Gegner fick noch einmal zur hartnäckiger Abwehr geschlossen hatte.' Schaudern erregt ba» Schicksal der Hunderttausende von Flüchtlingen, die ihr« von Len eigenen Landsleuten nieder- gebrannten Wohnstätten verlassen mußten und auf dem plan- losen Zug tn da» Innere zu Tausenden elend umkamen. Di« innerpolitische Lage Rußland« ist derart, daß täglich dt« Revolution auSbrechen kann, die verzweifelten Menschen find zu allem fähig. Die Proklamierung deS Generalstreiks al» Kundgebung gegen die Vertagung der Duma soll un- mUtelhar bevor stehen. An den Dardanellen und an der österreichischen Felsen front baden unsere Feinde Mißerfolge erlitten, die nur noch durch ole Höhe ihrer blutigen Verluste überboten werden. Dt« von ihnen auf den Balkan gesetzten Hoffnungen find schmählich gescheitert. Zwischen Bulgarien, das mit seiner Mobilmachung gegen Serbien offen Partei für die Zentral- Mächte und für die Türket ergriffen hat, und Griechenland besteht freundschaftliches Einvernehmen, und Rumänien hat söeben wieder Lurch den Mund seines Ministerpräsidenten erklären lassen, daß es an seiner bisher bewiesenen und be währten Neui alitätspolitlk festhalten werde. Die noch immer fortgesetzten Bemühungen deS Bieroerbanbes gegen das ihnen entgangene Bulgarien Griechenland und Rumä nien mobil zu machen und diese beiden Staaten dadurch für sich zu gewinnen, haben keine Aussicht mehr auf Er folg. Der Plan, Serbien durch die Entsendung starker Hilfstruppen zum Widerstand gegen einen von Norden und Osten einsetzenden Angriff fähig zu machen, wird auf dem Papier stehen bleiben; unsere Feinde haben keine Streit kräfte mehr zu versenden, sie brauchen jeden Mann selbst und reichen mit den vorhandenen Kräften nicht aus. Sie find militärisch wie wirtschaftlich an dem bitterbösen Ende angelangt. Der unter beschämenden Bedingungen und mit Ach und Krach angelegte zwei Mtlltarden-Pump der Fran zosen und Engländer in Amerika ist «in untrüglicher Beweis beS finanziellen Bankerott» der beiden Westmächte, die sich mit Vorliebe und auf Deutschlands vermeintliche Armut verächtlich herabblickend als die Geldprotzen gebärdeten. Der Valkan. Die englischen und französischen Werbungen haben aus dir Balkanstaaten nickt den oerinasten Eindruck «-mackt «peyr man auch cm» oen Pariser Mb Londoner MMer- Meldungen, die zur Beruhigung der Leser behaupten, in Athen sei allgemein die Auffassung verbreitet, der Vierverband werde Versuche machen, Bulgarien zur Zurücknahme der Mobilisie- ruitg zu zwingen, was in Griechenland mit Befriedigung aus genommen werden würde. Der serbische Gesandte tn Buka rest erklärte, das letzte Angebot Serbiens sei derart gewesen, daß eS Bulgarien hätte befriedigen müssen. Die bulgarische Regierung wünsche indessen den Krieg und beeilte sbb infolge dessen, die Mobilisierung anzuordnen. Die HaUung Griechen lands urtd Rumäniens ist unverändert. Die militärischen Maßnahmen Griechenlands werden dem Wunsch des Königs und der verantwortlichen militärischen Kreise entsprechend nur defensiver Art sein, und sie werden nicht als Druck gegen Bulgarien aufzufassen sein. Die Sache, die nach verschleiert ist, wird aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Klärung in dem Rücktritt Venizelos und der Berufung einer Regierung sehen, deren Losung eine wachsame und bewaffnete RruisaMät sti. Joffres Pia». Die deutschen Stellungen tn Flandern und Nordfrankreich haben die Form eines rechten Winkels, dessen eine Seite von der Nordseeküste bis tn die Gegend nördlich von Comviegne reicht, während die andere sich von dort bi« nach Verdun erstreckt. Bei Compiegne nähern sich die deutschen Stellungen am meisten der Landeshauptstadt Paris. Durch den gleichzeitigen Angriff südwestlich Lille gegen die Westseite und in der Champagne gegen die Süd- feite der deutschen Linien sollten die beiden Seiten des Winkels durchbrochen und gleichzeitig Lie hauptsächlichsten Verbindungslinien der deutschen Truppen nach dem Heimat- lande zerschnitten werden. Verlängert man die beiden An- griffSrichtungen des Feindes weit genug, so treffen sie etwa in der Gegend westlich Namur aufeinander. Ein Erfolg de« Gegners in den bezeichneten Richtungen hätte also die sämtlichen zwischen ihnen befindlichen deutschen Truppen und Stellungen abgeschnitten und umMgelt. Es läßt sich nicht leugnen, so sagt der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg.", daß dieser Plan eine gewisse Großzügigkeit zeigt und deutlich das Bejtrebqo verrät, gMHMZe zu gehen. Rundschau. Bio ElnhM Herr WiiikSrffcheu »Nb diplomatischen SrlegführvttA. MrvdrbandSolMer hatten ihrer Diplo matie Leu Vorwurf gemacht, de« rechten Augenblick auf dem Balkan verpaßt zu HMeL, Dazu Mgr von einigen deutschen Blättern erklärt worden, Hie Diplomatie, und zwar die des MerverbandeK wie dl« M KeniMmächts Habs auf die Ge staltung der BalkanoerhMn'.ffe überhaupt keinen Einfluß ge habt; diese sind lediglich durch dis Waffenerfolge bestimm! worden. Dem gegenüber wird in Ser „Magd. Mg." aus- geführt: Die militärische und politische Führung des Krieges Haven «ine Einheit zu bilden — zumcu in Hieke-.!- größten und verwickelsten aller Kriege —, und wir isinr An ¬ zeichen dafür, daß bas bet uns nicht der Fall . Im Ge- gentetl — wenn wir die Entwickelung dieses Kriegs über- denken, können wir eine feste und sichere Hand in seiner militärischen und politischen Führung erkennen, die nur durch ein« einheitliche und enge Zusammenarbeit der politischen wie dsr militärischen Stellen möglich ist. Wir haben wohl keinen Beruf, die Diplomatie des Vieroerbandes zu vertei dig« und die Verdienste der unsrigen an einem etwaigen Erfolg zu verkleinern. Man muß eS dahingestellt lassen, ob e« Fehlern der Tntevtediplomatie ober Leistungen der unßrigen zuzuschreiben lst, wenn im Frühjahr L. I. trotz der damals sür die Entente günstigen militärischen Lags die B-lkanstaate» nicht auf ihrer Seite «ingegriffen haben, ob als-, wenn Ler Weg jetzt ein anderer ist, nur dis Waffen oder die Diplomatie oder beide zusammen daran das Ver dienst tragen. Kaiser» Geburtstag in Bayern. Die Diözesan-Sy- noden Nürnbergs beschlossen, an das Kirchenregiment die Bitte zu stellen, dahin zu wirken, baß der Geburtstag deS Kaisers in Zukunft auch tn Bayern al» politischer Feiertag gelten soll und als Festtag unter Freigabe des Schulunterrichts mit Fest- gottiSdienst begangen wird. — Andere Dtözesan-Synoden haben sich bereits diesem Anträge angeschloffen. Die einheit liche Feier von Kaisers Geburtstag in allen deutschen Bundes staat«! kann dem Reichsgrdankennur förderlich sein. VSsartige Treibereien hatten die „Nordd. Allg. Ztg." amtlich die frei erfundenen Gerüchte genannt, wonach sich der Reichskanzler mit dem, Gedanken eines vorzeitigen und „Mein Herr, Sie können sich doch auf eine sehr schnelle und sichere Weise von der Wahrheit meiner Worte und von der Richtigkeit meiner Angaben über zeugen, indem Sie den Herrn Verwalter rufen lassen, es kann dies auf der Stelle geschehen und er wird sagen, daß er mich beauftragt hat, die angegebenen Rundgänge auszuführen." „Daran zweifle ich nicht, daß er Ihre Worte bestäti- tigen wird — ja er wird uns vielleicht noch viel mehr zu erzählen wissen, was aber uns nur auf Irrwege füh ren kann. Nein, auf diesen keinesfalls einwandfreien Zeugen muß ich von vornherein verzichten und versuchen, auf andere Weise die verschiedenen Widersprüche aufzu klären." „Wenn Sie Bedenken hegen, dem Herm Verwalter glauben zu können, dann lassen Sie doch bei Frau de Lorm anfragen." „Diese Dame ist, soviel mir bekannt, sehr leidend, es würde als wenig rücksichtsvoll bettachtet werden, wenn ich sie jetzt in der Nacht belästigen würde. Wer weiß, ob sie überhaupt in dieser vorgerückten Stunde noch zu sprechen ist." „Dann lassen Sie Fräulein de Lorm rufen, diese wird keinen Augenblick zögern, zu kommen. Die junge Dame muß Ihnen doch sicher Gewähr bieten und Sie werden sie doch nicht sür verdächtig halten, daß sie die Unwahr heit spricht." Freihen von Heydebrink trat einen Schritt näher an den Franzosen heran und saßte ihn fest in das Auge, wobei sein Gesicht ein überlegener, ernster Ausdruck über flog. „Auch das Fräulein wünsche ich nicht zu sprechen, wenigsten heute abend — in der Nacht nicht mehr. Ich habe Ihnen versichert, daß Sie sür Ihre Person vorläu fig nichts zu besürchten haben, wenn Sie glauben, keine Schuld zu tragen." i „Dann machen Sie mit mir was Sie wollen. Er- l schießen Sie mich — ich bin nunmehr aus alles gesajp, I was kommen mag." ! „O nein, solche Barbaren sind wir nicht, daß w ! Sie, eine Zivilperson, ohne richterlichen Spruch soglen > i erschießen." j „Was habe ich denn sonst zu befürchten, da Sir um- ! nen Worten doch einmal keinen Glauben zu schenk«, scheinen?" „Ihre Aussage erscheint mir allerdings unglaubwik- dig, weil sie mit unseren eigenen Beobachtungen nicht tm Einklang steht, darüber herrscht kein Zweifel. Sie blei ben deshalb bis morgen unter Aufsicht." „Dann lassen Sie doch den Herm Verwalter benach richtigen, damit derselbe über meinen Verbleib unterrichte! ist." „Das würde in unserer Lage nicht klug gehandelt sein. Wenn wir jetzt den Herm Verwalter benachrichti gen, würden wir demselben Gelegenheit geben, etwaige Spuren zu verwischen." „Ganz schrecklich — welch gräßliches Verbrechen glaubt man denn, daß ich begangen habe — hält man Schloß Giront gar sür ein Verbrechemest — sür eine Mordgrube?" „Darüber kann ich Ihnen noch nichts sagen; viel eher können Sie uns vielleicht sagen, was man hier vor hat?" „Ich kann nichts sagen — weil ich nichts zu sagen weiß." Der Franzose ließ sich nach diesen Worten auf einen Stuhl nieder und versank in dumpfes Hinbrüten. Das zornige Funkeln seiner dunklen Augen war ein deutlicher Beweis dafür, welch ein Kampf in seinem Innern toben mochte. Aber er war zur Ohnmacht verdammt, das sah er auch sogleich ein, sobald er seine Lage ruhiger über schaute.