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Zeitung fir WrnM) Seisersdors, Gelsn- Ghernaundors) WlinU) Spchtch nhu. Amtsblatt für den Stadtrat zu Aabenau. Erscheint Montag, Mittwvch nnd Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Nanin 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Ps., 8ieklainen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogeu werden muß oder der Auftraggeber iu Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 113. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Sonnabends den 25. September 1915. Fernsprecher: Amt Deuben 212» 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck nnd Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Beschlagnahme, Meldepflicht und Ab- Lieiernng von fertigen, gebranchten un> ungebrauchten Gegenständen ans Kupfer, Messing und Reinnickel betreffend. Unter Hinweis auf die zum Anschlag gebrachte Vekannt- machmg der Königlichen Amtshauptmannschaft Drcsdeu-Alt- stadt Metattfammlung betreffend, werden alle Die- wmqw, die znr Vermeidung der Bestandsanmeldung die be- schlmMhnueu Gegenstände" freiwillig gegen Gewährung der festgesetzten Uebernahmepreffe abliefern wollen, anfgesordcrt, dies am Sonnabend, den 23. September 1813, vormittags von 9 Uhr an im Geschäftsräume des Herrn Klempnermeisters Paul Kittner hier zu bewirken. Die Bezahlung der abgelieferten Gegenstände nach den festgesetzten Preisen erfolgt dann auf Grund der von Herrn Kittner erteilten Bescheinigung durch die Stadtkasse. Für Altmaterial werden folgende Ucbernahmcpreise gezahlt: Kcsselknpfer, das Kilo 1 Mk. 70 Psg-, Messing, das Kilo t Mk- und Reiuuickel, das Kilo 4 Mk. 50 Psg. Es ist dringend erwünscht, daß von der frei willigen Ablieferung der Gegenstände möglichst allseitig t^lnauch gemacht wird. Alle Diejenigen welche von der freiwilligen Ablieferung der beschlagnahmten Gegenstände nicht Gebrauch gemacht haben, sind verpflichtet, auf Grund der obenerwähnten Be kanntmachung der Königlichen Amtshanptmannschaft sämtliche von der Beschlagnahme betroffenen Gegenstände spätestens bis znm 1. Oktober dieses Jahres bei dem unter zeichneten Bürgermeister anznmelden. Formulare für die Anmeldung können auf hiesigem Rat hause entnommen werden. Znr Anmeldnng verpflichtet ist der Haushaltnngsvorstand oder der Betriebsuutcruehmer rind in deren Abwesenheit deren Vertreter. Rabenau, am 22.SePtember 1915. — Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Das Königliche Finanzministerium hat ans Ansuchen so wohl der Handels- als auch der Gewerbekammer zu Dresden genehmigt, daß zu teilweiser Deckung ihres Aufwandes mit dem zweiten diesjährigen Termine der Staatseinkommensteuer von den beteiligten Handelstreibcndeu ein Beitrag von je 2*/z Pfennigen nnd von den Gewerbetreibenden ein solcher von je 6 Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes er hoben werde, welcher nach der im Einkommensteuergesetz ent haltenen Skala auf das in Spalte ck des Einkommeustener- katasters eingestellte Einkommen entfallen würde. Den Bei tragspflichtigen hiesigen Ortes wird solches hiermit bekannt gemacht mir dem Bemerken, daß die aufgestellten Heberegister zur Einsichtnahme im Kassenzimmer des Rathauses hier aus- licgcn, sowie, daß die meist nur geringen Beiträge vom Schutzmann Rudolph zur Eiuhebung gelange» werden. Rabe na», am,21. September 1915. Der Bürgermeister, Vou de» Kriegsschauplätzen. Hauptquartier, 22. September 1915. Westlicher Kriegsschauplatz Zwischen sonch^ und Neuville sowie östlich von Nvc- luwvnrt griffen Re Franzosen gestern abend an. Die An griffe brachen im ^euer vor unseren Hindernisse» zusammen. I» der Ehampagne wurden nordwestlich des Gehöftes Veansejonr neue französische Schanzarbeiten durch konzen trisches Fecicr zerstört. Stärkere Patrouillen, die teilweise bis zur dritten feindlichen Linie durchstießen, vervollständigten die Zerstörung miter erheblichen Verlusten für die Franzosen, machten eine Anzahl Gefangene und kehrten befehlsgemäß in unsere Stellung zurück. Ein englisches Flugzeug wurde bei Willerval (östlich von Neuville) von einem deutschen Kampfflieger abgeschossen. Der Führer ist tot, der Beobachter wurde gefangengeuommeu. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschatts von Hindenburg: Südwestlich von Lennewadeu (au der Düua, nordwest lich von Friedrichstadt) machten die Russen einen Vorstoß; es wird dort noch gekämpft. Oestlich von Smelina (südwestlich von Dünaburg) brachen unsere Truppen in die feindlichen Stellungen iu einer Breite von drei Kilometer» ei», machten neun Offiziere und 2000 Mann zu Gefangenen und erbeuteten acht Ma schinengewehre. Nordwestlich und südwestlich von Oschmjana ist unser Angriff im weiteren günstigen Fortschreiten. Der Gawia-Abschnitt beiderseits Subotniki ist überschritten. Der rechte Flügel ist bis in die Gegend nördlich von Nowo- grodek vorgekommen. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Der Molczad-Abschnitt ist auch südöstlich des gleich namige» Ortes überschritten. Russische Stellungen auf dem westlichen Myschanka-Ufer beiderseits der Bahn Brest-Litowsk wurden erstürmt und dabei 1000 Gefangene gemacht, fünf Maschinengewehre erbeutet. Weiter südlich wurde Ostrow nach Häuserkampf genommen, lieber den Öginski-Kanal bei Telechanh vorgegangenc Abteilungen warfen die Rassen in Richtung auf Dobroslawka zurück. Heeresgrnppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen: Oestlich von Logischin fanden kleinere Kämpfe statt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts Nenes. IrMsr-KIemuns Lail 8ollvLIM LelivarM 8ellvg,rM 8oll>var26 8ellwarM Uostöm-Uvello — Untsrrüolls Düll- null ZtoH-LInseu 8siäu6 unä OlolR-LIusön nnä Duell-NLntol HÄuäsellnll, OlUrtsI, Oraxonsolllaier OIrsviot, Duell, Volle LP Air LI USLU, Ruelle, Xleiäer uncl OtOIIO Rostiims von 1,20 dis 6,50 Nll. Olrösste ^nsvalll! LiUiMts Urolso! Lsste Dnbrillnte! Großes Hauptquartier, 23. September 1915, Westlicher Kriegsschauplatz. Begünstigt durch die klare Witterung, herrschte auf der ganzen Front sehr rege Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien und der Flieger. Ein anscheinend gegen die Kirchhof-Stellung von Souchez beabsichtigter Angriff kam in unserem Feuer nicht zur Durchführung. Ein feindliches Flugzeug stürzte in unserem Feuer nörd lich von St. Mönöhould brennend ab; ein anderes mußte nach Lnstkampf südöstlich von Vouziers landen. Die Insassen sind gefangengenommen. Neber Pont-L-Mousson schoß ei» deutscher Flieger im Kampfe mit zwei Franzosen den einen ab; das Flugzeug stürzte brennend zwischen der deutschen und der französischen Linie nieder. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgrnppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Südlich von Lennewaden ist der Kampf noch nicht ab geschlossen; bei unserem Gegenangriffe wurden 2150 Ge fangene gemacht. — Auch westlich von Dünaburg gelang es, in die russischen vorgeschobenen Stellungen einzudringen; 17 Offiziere, 2105 Mann, vier Maschinengewehre sielen in unsere Hand. Gegenangriffe gegen die von uns südwestlich von Dünaburg genommenen Linien wnrden abgewiesen. — Der Widerstand der Russen von nördlich von Oschmjana bis östlich von Subotniki (an der Gawia) ist gebrochen; un sere Truppen folgen dem weichenden Gegner, der über 1000 Gefangene znrückließ. Der rechte Flügel kämpft noch nördlich vou Nvwogrodek. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold: Westlich von Walowka wurden die russischen Stellungen genommen. Dabei wurden 3 Offiziere, 380 Mann gefangen genommen und zwei Maschinengewehre erbeutet. Weiter süd lich ist die Lage unverändert. Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls von Mackensen: Nordöstlich und östlich von Logischin wird weiter gekämpft. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Mine politische Nachrichten. Der Bundesrat wird sich noch in dieser Woche mit der Bekämpfnng unberechtigter Preistreibereien auf dem Le bensmittelmarkte beschäftigen. Mehrere englische Arbeitervertretungen haben Entschlie ßungen gegen die militärische und die industrielle Wehrpflicht angenommen. Das Liverpooler Munitionsgericht verurteilte eine An zahl Arbeiter wegen „ständiger Zeitvergeudung bei der Ar beit" zu Geldstrafen. Der amerikanische Zeitungsverleger Hearst erklärte in seinen Zeitungen, daß er die britisch-französische Anleihe auf das entschiedenste bekämpfen werde. In Irland haben sich von 50 000 waffenfähigen Män nern nnr 51000 znm Dienst unter britischen Fahnen frei willig gestellt. Schweizer Uhrenfabriken liefern nach Berichten Schwei zer Blätter Munitionsteile an die englische und italienische Regierung. Eingesandt. Als Gast in den Mauern Rabenaus und altes Rabe- »aner Kind, der zur Erholung seiner Gesundheit hier weilt, drängt es mich, meinen Gefühlen Ausdruck zu geben. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit war ich auf das Höchste er staunt und Angenehmste überrascht, aus unserem schönen alten Rabenau ein solch schönes Schmuckkästchen, baulicher, sowie schöuheitlicher Veränderungen in Straßenanlagen, elek trischer Beleuchtung, sogar einer Wasserversorgung, wie sie einer Großstadt nicht besser als Zierde dienen würde, vor- zufmden. Es ist ein Werk aufopfernder Liebe und höchster Intelligenz unseres jetzigen Herrn Bürgermeisters, welcher wohl kein Opfer, keine Mühe scheute, sich nichts verdrießen ließ, solch herrliches Werk zustande zu bringen. Ich bin ivohl imstande, nach langer Abwesenheit dem Oberhaupt und seinen Stadtvätern solch uneigennütziges Lob zu zollen. Rabenau ist würdig, die schönste Perle im Kranze unseres schönen Sachsenlandes zu sein. Es ist Pflicht der Bürger, dem Magistrat in seinen Werken treu nnd fest zur Seite zu stehen und in guten wie in bösen Tagen dies Werk fördern zu helfen. Ich fand bei meinem Eintreffen meine kühnsten Erwartungen weit übertroffen und bin nicht gesonnen, ein eitles Loblied auf das Oberhaupt und seine Stadtväter zn singen, aber ehrlich und öffentlich muß ich bekennen, diesen, Werke gebührt die höchste Ehre. Im persönlichen Verkehr war ich entzückt, solch wahrhaft vornehmen Charakter vorzu finden, auch wurde ich auf das angenehmste überrascht, bei meinen alten Schulkameraden ehrliche Freude in meinem Verkehr unter ihnen vorzufinden. Vor meinem Scheiden, welches für mich ein wehmütiges sein wird, spreche ich die Hoffnung aus, daß es mir nach arbeitsreichem Leben be- schieden sein möge, in den Mauern Rabenans dereinst mei nen Lebensabend beschließen zu können, nachdem Ruhe und Frieden den Landen gegeben nnd hoffentlich für uns ein noch größeres einiges Deutschland entstanden ist und nach den, entsetzlichsten aller Kncgc ein für uns ehrenvoller Frieden errungen wurde. Heil und Gedeihen, kräftiges Em- porblühen unserer Stadt Rabenau für und für. Paul Reichel, Beamter der deutschen Arbeiter-Zentrale Berlin, jetzt Gärtnergasse 28. Kirchliche Nachrichten für Rabenau. Sonntag, den 26. September, 17. Sonntag nach Trin. 9 Uhr Predigtgottesdienst. 8 Uhr Jünglingsverein. Mittwvch, 8 Uhr Kriegsbetstuude. Donnerstag, 8 Uhr Jungfrancnverein. Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Sonntag, 26. September, 9 Uhr Predigtzottesdienst.