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Unser Uaker. Ein Held, von Wahrheit und Klugheit tief durchdrungen, Ist unser Kaiser hier. Ein Held, vom Guten und Lieben rings umschlungen, Gott sei mit Dir! Du Tapfrer stehst mitten im Kampfgetöse Und weichest nicht vom Platz. Du Held der Deutschen, behalt und lose Alldentschlands vielgeliebten Schatz. Denn Du wirst glücklich aus dem Kampfe gehn, Und alle Feinde werden Dir ferne stehn. Du bist ein Mann, mit Demut wohl begabet, Ein edler und weiser Held. Der Mann, der Deutschland mit Liebe gelabet, Steht jetzt auf blut'gem Feld. Er kämpft für Gott, für Deutschlands Ehr', Mit Schwertern und mit Spießen. Er zog hinaus für Deutschlands Wehr, lind alle Deutschen schießen, Du, Kaiser, werde Sieger, Doch niemals Unterlieger! Gedichtet von einer Schülerin der 1. Mädchentlasse. Kleine politische Nachrichten. Deutsche Unterseeboote haben wieder zahlreiche feindliche Schiffe versenkt; in der vergangenen Woche wur den 16 englische Schiffe versenkt. Nach Londoner Blättermeldungen wurde Friedrich von Bülow, ein Bruder des Fürsten v. Bülow, interniert. Die italienischen Angriffe im Küstenlande führten zu heftigen Nahkämpfen, blieben aber schließlich ohne jeden Erfolg. Im Marinearsenal auf Malta erfolgte eine schreck liche Explosion, bei der ein großes Gebäude zusammenstürzte. Unter den Trümmern wurden etwa 20 gräßlich verstümmelte Leichen von Arsenalarbeitern gefunden. Die Fabriken und Werkstätten in Warschau und Um gebung, die für Militärverwaltungen arbeiten, wnrden wegen der Nähe der Front auf Negierungskosten in das Innere des Landes verlegt. Seit Sonnabend lehnen die Mailänder Banken die Auszahlung türkischer Anweisungen und die Einlösung tür kischer Schecks ab. Der rumänische Weizen-, Roggen- und Gersteexport wird gegen eine Zolltaxe von 800, 700 und 600 Lei per Waggon freigegeben. Die Abgabe für das Rote Kreuz füllt weg. Der Gouverneur von Warschau befahl, die gesamte Ernte innerhalb dreier Tage einzubringen; was stehen bleibe, würden die Truppen in Brand stecken. In den Dardanellen wurde das französische Untersee boot „Mariotte" durch ein deutsches Unterseeboot zum Sin ken gebracht. Die griechische Regierung erklärte als Antwort auf die englischen Uebergriffe, daß sie die für Serbien bestimmten Munitionstransporte nicht mehr durchlassen werde. Mit dem amerikanischen Vergnügungsdampfer „East land" sind 1810 Personen ums Leben gekommen; bisher wurden 885 Leichname geborgen. Allerlei aus nah und fern. — 50-om-Geschütze. Nach der „Vossischen Zeitung" meldet die „Tribuna de Genev", daß die Oesterreicher sieben 42- und zwei 50-om-Geschütze gegen Iwangorod geführt haben, die bisher furchtbare Wirkungen erzielt Hütten. — Vorsorge für einen Winterfeldzug. Die Heeresver waltung teilt mit, daß für einen etwa kommenden Winter feldzug der Bedarf an warmer Unterkleidung, namentlich an Handschuhen, Pulswärmern und Kopfschützern, schon jetzt reichlich gedeckt ist. — Das 24. Kind wurde dieser Tage dem Küfer Mar- tiu Lorentz in Düttlenheim, Kreis Erstein, geboren, so daß er jetzt eine Auslese vou 12 strammen Jungens und 12 Töchtern hat. Zwei Söhne stehen im Felde und zwei andere werden demnächst militärpflichtig, während die nachfolgenden in stufenweiser Reihenfolge bis zum kleinsten Sprößling meistens nur ein Jahr voneinander sind. — Die allgemeine Verteuerung erstreckt sich auch auf eine Anzahl von Artikeln, die zu Beginn des Krieges ganz besonders gerne zu Liebesgabensendungen verwendet worden sind. Gemeint ist hier Schokolade, Kakao usw. Es ist wohl nicht anzunehmen, daß durch diese Verteuerung die Liebes gabensendungen einen Abrnch erfahren haben, aber es ist immerhin für weite Kreise von Interesse zu wissen, daß es doch noch Dinge gibt, deren Preis keineswegs erhöht worden ist und daß gerade diese Dinge von unseren im Felde stehen den Soldaten ganz besonders gerne gesehen werden, wie dies bei Kaiser's Brust-Caramellen und auch bei Magen-Pfeffer- münz-Caramellen zutrifft. Die ersteren sind keineswegs, wie man vielfach annimmt, nur ein vorzügliches Mittel gegen Husten, Heiserkeit, rauhen Hals, Verschleimung der Atmungs organe usw. usw., sie sind auch wegen ihres hohen Gehaltes an bestem Malz ein ganz vorzügliches, wohlschmeckendes Kräftigungsmittel nach großen körperlichen Anstrengungen und geistigen Erschöpfungen. Mit Rücksicht auf den Zweck hat die Firma Fr. Kaiser eine besondere „Kriegspackung" zum Preise von 15 Pfg. herausgegeben, die so versandtfertig ist, daß lediglich die Adresse darauf geschrieben werden muß. Diese Packung genießt den Vorzug der Portofreiheit (Feld postbriefe); erhältlich sind Kaiser's Brust-Caramellen in den meisten Apotheken und Drogerien, wie auch in allen besseren Kolonialwarengeschäften. — Die Verluste der Alliierten bei den Dardanellen. Die „Voss. Ztg."meldet ans Athen, daß ein von Mndros in Athen eingetroffener englischer Offizier die Verluste der Alliierten bei den Dardanellen bisher auf 80 000 Mann schätzt und versichert, daß die Nachricht von Munitionsmangel der Türken unrichtig ist. — Die großen Verluste der Fremdenlegion bei Arras. Zwei Schweizer, die in Frankreich in die Fremdenlegion ein getreten waren und jetzt geflüchtet und nach der Heimat znrückgekehrt sind, machten in Bern, unabhängig von ein ander, folgende Mitteilung über die Verluste der Legion bei Arras: Vor Nord-Arras wurde das erste Fremden-Negiment vom 8. bis 10. Mai dreimal zum Sturm vorgeschickt. Nor dem Sturm betrug die Zahl des Regiments 4600 Mann, nach dem Sturm 820 Mann. Im zweiten Fremden-Negi ment befanden sich nicht weniger als 3000 Schweizer, nach dem Sturme kehrten nur noch 23 Schweizer lebend zurück. — Einen schrecklichen Tod hat in Wiesbaden ein junger Mensch erlitten, der sich einen Zahn ziehen ließ und gleich hinterher eine Zigarre rauchte. Sofort stellte sich eine heftige Nikotinvergiftung ein, die schwere Schmerzen verursachte und schließlich unter furchtbaren Qualen den Tod herbeiführte. Zweifellos war beim Rauchen Nikotingift in die noch offene Zahnwunde geraten. — Alle italienischen Garnissionen in der Chrenaica massakriert? Das „Journal de Genüge" meldet von der italienischen Grenze: Der Aufstand der Seunssi hatte vollen Erfolg. Alle italienischen Garnisonen im Innern der Chrenaica wurden massakriert., -wobei etwa 3000 Italiener ums Leben kamen. Die noch vorhandenen Truppen halten nur noch die Küste von Tripolitanien bis zur Oase besetzt, denn weiter im Innern sollen ebenfalls alle italienischen Garnissionen niedergemacht sein. Letzte Nachrichten. Großes Hauptguartier, 28. Juli 1915, Westlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Souchez wurden einzelne von früheren Kämpfen her noch in der Hand der Franzosen befindlichen Teile unserer Stellung nachts von schlesischen Truppen gestürmt, 4 Maschinenge wehre sind erbeutet. In den Vogesen fanden in der Linie Lingekopf-Barrenkopf erbitterte Kampfe statt. Französische Angriffe wurden durch Gegenstoß nach mehrstündigem Nah kampf zurückgeschlagen. Dabei'sind auch die vorgestern Abend verloren gegangenen Grüben am Lingekopf bis auf ein kleines Stück von uns zurückgenommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Mitan und dem Njemen wurden gestern noch etwa 1000 zersprengte Russen zu Gefangenen gemacht. Oestlich und südöstlich von Rozan schritt unser Angriff vorwärts. Noworowo wnrde genommen. Südlich vom Serock, beiderseits des Narew nnd südlich von Nasielsk setzten die Russen ihre Gegenangriffe fort. Sie scheiterten völlig. Der Feind ließ hierbei bei Rozan 250 Gefangene und 7 Maschinengewehre in unserer Hand. Vor Warschau wurde westlich von Blonie der Ort Pierunow von uns gestürmt. In der Gegend südöstlich vou Ora-Kalwaria wird gekämpft. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage bei den deutschen Truppen ist im allgemeinen unverändert. Du, livbe Nnttor, weilst uiebt mebr, voll» Rlatr in unsrem Rrois ist leer. liVio bitter auob äor Absobisässebmor^, Hab Dunk äu teures Llutterbors, tkilr all äio bersliebs Noilnabmo, äio uns beim Iloim- gango unserer guten Nuttor, Oross-uuä Lobwiegormuttor, Rrau üemelte liiWüMmi geb. Ammspmann, in so reiobsm Nasse erwiesen woräsu ist, sxroolmn wir unsern dsrÄioden Dank aus. vosonäors Dank sagen wir kUr äen Nrost clureb Oettes 4Vort unä kttr äen wobltuenäen Oosaug. Dir aber, liebe Nutter, rukou wir ein „Kulm sankt" in äis Rwiglroit naob. sillbau, Rabenau, vippoläiswaläo, Herzberg a. ä. v. vis Inauvnnlisn Mnierbliebenen. Reute mittag '^1 vbr versebisä sankt naob kurzem sioiäon unsere gute Nuttor, Hobwmger- unä Orossmntter, Rrau Rrivata ÜMte Mellnine Ums, im 80. Oebsnsjabr«. Ober naunäo rk, äen 27. ckuli 1915. vis iieflfausLnäen Mntei'bliebenen. Vie Leeräiguvg ünäet vreitag naobm. 1^4 vbr vom Drauerbause aus statt. Kroße Stube an einz. Person ganz billig zu ver mieten. Off. unter A. l. Cup. d. Bl. AWer Ms mit frettndl. Wohnung, in dem bis jetzt Produkten- u. Kohlengeschäft betrieben wnrde, auch zu and. Gesch. passend, Per 1. Okt. zu vermieten. Näheres Grotzölsa 23b. Uvu in kleinen nnd großen Posten kaufe zu höchsten Tagespreisen. Kasse vor Verladung. Angebote erbittet Blasewitz-Dresden Emil Weber. ilmgzgelmlie im Rausbalt «tollt mau uaob erprobten Ro^oxtou billig unä sebmaolcbakt aus Xkiegsksellmelil bor. Vertraut kiorvou obno Nobl- lrarto, Rssoxts gratis, bei Von Sonnabend Mittag, den 31. Juli stelle ich abermals einen großen Transport hochtragend und frischmelkend, bei mir sehr preiswert zum Verkauf. 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Abau Dünaburg Hpern wwwwvww» MV WWW wwwwwwV WWWWWW w« WWW w w V * WWW» Der aufmerksame Zeitungsleser, nicht zuletzt auch unsere Feldgrauen werden jetzt Tag für Tag den Verlauf der Ereignisse auf siebersichtskarten verfolgen. Zahlreiche Karten sind dazu nötig, deshalb wird das Erscheinen unseres Kriegskarten-Atkas begrüßt werden. Bringt dieser doch 10 Karten — auch Oberitalien, die Dardanellen nsw. — die in ihrer reichen Beschriftung und Vielfarbigkeit leicht lesbar bleiben. Der Preis von M. 1,50 gestattet die Anschaffung weitesten Kreisen. Verlag des „Ravenaner Anzeiger".