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Das erste Sriegsjahr. Der Rückblick auf bas erste Kriegsjahr erfüllt unS mii heißem Dank gegen den ewigen Lenker der Schlachten, mit unauslöschlichem Danke aber auch gegen unsere herrlichen Truppen, die von Erfolg zu Erfolg schritten und den Sieg über alle unsere Feinde an ihre ruhmreichen Fahnen heften werden. Mit diesen Gedanken im Herzen überblicken wir die Ereignisse des ersten Kriegsjahres, die eine deutsche Heldengeschichte darstellen von beispielloser Größe. Nachdem das österreichische Ultimatum, in dem Genugtuung wegen der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares am 28. Juni von der serbischen Regierung am 25. Juli un genügend beantwortet worden war, erklärte Österreich am 28. Juli an Serbien den Krieg. Am 31. wurde der Kriegs zustand in Deutschland erkkärt. Nachdem die eifrigsten Be mühungen des deutschen Kaisers, Rußland von der Ent fesselung eines Weltbrandes abzuhalten, gescheitert waren, wurde am 1. August der Befehl zur Mobilmachung gegeben und der Krieg an Rußland erklärt. Nachdem an demselben Tage russische Truppen die deutsche Grenze überschritten hatten, besetzte am 2. August das 3. deutsche Armeekorps Luxemburg zum Schutze der Eisenbahnen, der deutsche Kreüzer „Augsburg" beschoß Libau. Da gleichzeitig Feind seligkeiten von Frankreich begannen, wurde diesem am 3. August der Krieg erklärt. Am 4. August fand die denk würdige Reichstagssitzung statt, in der einstimmig ein erster Kriegskredit von fünf Milliarden bewilligt wurde. Deutsche Truppen marschierten, um den Feinden zuvorzukommen, in Belgien ein. Abends erfolgte die Kriegserklärung Englands an Deutschland, der am 5. diejenige Österreichs an Ruß land folgte. Am 13. erklärten England und Frankreich unserm österreichischen Bundesgenossen den Krieg, nachdem Serbien und Montenegro gleichfalls ihre Kriegserklärungen abgeigeben hatten. Bereits am 7. August wurde die belgische Festung Lüttich von deutschen Truppen unter General v. Emmich genommen. Am 10. erlitten aus Belfort vorgedrrmgene französische Truppen bei Mühlhausen eine schwere Nieder lage Bei Lagarde wurde am 11. die erste französische Fahne erobert. Am 17. wurden im Osten bei Slallupönen 8Ä)0 Russen gefangen genommen. Am 19. wird das japa nische Ultimatum wegen der Abtretung Kiautschous bekannt, das ohne Antwort blieb. Ter 20. brachte den ersten'großen deutschen Sieg zwischen Metz und den Vogesen, wo acht französische Armeekorps, darunter die Elitetruppen der Re publik, in die Flucht geschlagen, 10000 Gefangene gemacht und 150 Geschütze erbeutet wurden. An demselben Tage wurde Brüssel besetzt und bei Gumbinnen 8000 Russen ge fangen genommen. Am 26. fielen Longwy und die letzten Forts non Namur, nachdem die Stadt und fünf Forts» be reits am 24. erobert worden waren. Am 28. fiel das stärkste französische Sperrfort Mononviller. Am 29. fand die sieg reiche Schloßt bet Tannenberg statt, in der die aus fünf Armeekorps und drei Kavalleriedivisionen zusammengesetzte Narewarmee vernichtet wurde, 92000 Russen wurden ge fangen genommen. Der Feind verlor sein gesamtes Artillerie- material. In Frankreich ging es in, stürmischen Siegeslauf vorwärts. Montmedy fiel, bei St. Quentin wurde eine über legene französische Armee ochlständig geschlagen. Am 1. September wird die mittlere sranzöchche Heeres gruppe, etwa zehn Armeekorps, zwischen Verdun und Reims zurückgeworfen, Amiens am 3. besetzt, der Sitz der franzö sischen Regierung am 4. nach Bordeaux verlegt und an demselben Tage ReimS genommen. Der 5. ist das Datum des Not- und Todverirages unserer Feinde. Am 7. fällt Maubeuge, 40000 Gefangene, 400 Geschütze sind unsere Beute. Am 9. zogen sich unsere bis zur Marne und in un mittelbare Nähe von Paris vorgedrungenen Truppen vor überlegenen feindlichen Streitkräften aus die Aisne zurück, womit der Stellungskampf in Frankreich beginnt. Am 11. wird das 22. russische Armeekorps bei Lyck geschlagen. Am 13. werden die Russen aus Ostpreußen gejagt, 30000 Ge fangene gemacht und 150 Geschütze erbeutet. Im Südosten zogen sich die anfänglich siegreichen österreichischen Truppe^ trotz bedeutender Teilerfolge über Lemberg zurück. Am 17. wurden zwei französische Armeekorps bei Noyon geschlagen. Nachdem die Engländer bereits mehrfache SchisssveUuste gehabt hatten, vernichtete unser Weddigen, der später mit _u. 29" nnterging, mit „U. 9" die englischen Panzerkreuzer - „Aboukir", „Cressy" und „Hogue". Am 25. nahmen wir Ms ^rairirLireMS. Kriegsroman von Gustav Lange. 43 „Sollen wir denselben Weg reiten, wie vorhin, Herr ilttterosfizier, das heißt, die Hauptstraße entlang oder sollen wir den Weg rechts und links von der Straße einschlagcn?" Unteroffizier Bornheim dachte einige Minuten es sich überlegend nach, denn er konnte sich nicht gleich schlüssig werden, welche Anweisung er erteilen sollte. Es war wirklich schade, daß er nicht selbst mitrekten und den Be seh! über seine sechs Mann auf diesem schwierigen Pa- irouillenrilt übernehmen konnte. „Ich kann das schwer von hier aus bestimmen; Ihr müßt eben aus gut Glück von hier losreiten. Aber die allergrößte Vorsicht ist zu beobachten, damit Ihr nicht in einen Hinterhalt geratet, denn es ist möglich, daß diese Gegend jetzt von stärkeren feindlichen Truppenabteilungen besetzt ist." „O, wir werden schon auspassen, Herr Unteroffizier, denn es liegt einem doch förmlich in den Gliedern, hinter jedem Daum oder Strauch und in jedem Haus den Feind zu wittern." „Nun, dann gehen Sie, denn es wird sonst immer später. Nach einer strammen Kehrtwendung entfernte sich der Ulan, während Unteroffizier Bornheim nachdenklich seine Wanderung durch das Zimmer wieder aufnahm und auch zuweilen durch das Fenster auf den Hof schaute, obwohl er weiter nichts Verdächtiges aus demselben und in den Gebäuden, soweit sie zu überblicken waren, bemerken konnte. „Diese ganze Sache gefällt mir nicht, kommt mir im mer verdächtiger vor. Der Wachtmeister bleibt mir zu lange aus; er könnte schon zurück sein und müßte es va» starre Sperrfort Eamp des Romains, südlich von Berdun. Im Oktober begann die Beschießung Antwerpens, daS am 9. fiel. Ungeheure Kriegsbeute fiel in unsere Hände. Am 13. fiel Lille, am 15. wurde der englische Kreuzer „Hawke" zum Sinken gebracht. Am gleichen Tage wurde Ostende besetzt, am 18. bas englische Unterseeboot „E. 3" in . der Nordsee vernichtet. Während heftiger Kämpfe am Ifer- kanal und bet Lille drangen die Verbündeten im Osten am San vor, mußten sich aber vor überlegenen feindlichen Truppen zurückziehen und neu gruppieren. Am 26. über nahm der bisherige Kriegsminister v. Faikenhayn die Ge- chäfts des erkrankten Generalstabschefs v. Moltke. Am 29. iegannen die Feindseligkeilen zwischen der Türkei und Russ- !UM. Am 30. nahmen wir in Belgien Ramscapelle und Bixfchoote, stürmten in Frankreich Vailly, östlich SoissonS, und warst» den Feind unter schweren Verlusten für diesen über die Alsne. Am 1. November bohrte unser Kreuzergeschwader unter Admiral Spee an der chilenischen Küste bei Coronel die englischen Panzerkreuzer „Monmouth" und „Good Hope" in den Grund und beschädigte den Kreuzer „Glasgow" schwer. Am 3. unternahmen deutsche Kriegsschiffe einen Angriff gegen die englische Ostküste bei Jarmouth. Am 7. fiel Tsingtau nach heldenhafter Verteidigung. Am 9. ging die „Emden" bei den Cocos-Jnseln unter. Am 10. wurde Dlx- muiden gestürmt, am 11. unser Kreuzer „Königsberg" im Rustbschi-Fluß blockiert, und am Tage darauf von der Türket der Heilige Krieg proklamiert. Im Siege von Kutno am 1S. beträgt unsere Beute 23000 gefangene Russen, 70 Ma« Wmngewehre, viele Geschütze. In Serbien erringen unsere Mrbündeten Erfolge. Am 24. stellt sich die Zahl der von den Österreichern gefangenen Russen auf 110000. Am sel ben Tage wird der Untergang des englischen RiesenpanzerS „AudaciouS" bekannt. Am 25. waren die siegreichen Kämpfs bet Lodz und Lowtcz, der Feind verlor 40 000 Gefangene, 156 Maschinengewehre, 80 Geschütze. Am 1. Dezember besetzen bie Österreicher Belgrad. Am L. hält der Reichstag eine zweite KrtegSsitzung und bewilligt alle Regierungsforderungen. Am 6. wird Lodz erobert. Ln der Verfolauna erleiden die Russen außerordentlich« schwere blutige Verluste, oOOO Gefangene, 16 Geschütze fallen In vnsere Hand. Am 8. wurden unsere Auslandskreuzer „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig" nach helden mütiger Verteidigung bei den Falklandinseln zum Sinken gebracht, denen später „Nürnberg" folgte. Während das belagerte Przemysl sich heldenmütig verteidigt, werden in Nordpolen von den Unseren 11000 Gefangene gemacht und 43 Geschütze erbeutet. In Westgalizien bringt eine neu« Offensive unserer Verbündeten, die am 14. Belgrad wieder räumten, die dortigen russischen Stellungen ins Wanken, viele Tausende von Russen werden gefangen genommen, dl« vom Feinde angekündigte Einfallbewegung In Schlesien und Posen bricht vollständig zusammen. Am 16. beschossen Teile unserer Hochseeflotte die befestigten Plätze Scarborough und Hartlepool an der englischen Ostküste. In Südpolen wurde Petrikau erstürmt. Im Westen bildet die neue unter den schwersten Verlusten und ergebnislos sür den Feind ver laufene Offensive in der Champagne den Mittelpunkt der Kämpfe, während gleichzeitig zahlreiche feindliche Angriffe auf allen übrigen Punkten der Front abgeschlagen werden. Am 28. werden die über die Karpathen vorgerückten Öster reicher zum Rückzug in das Gebirge gezwungen. Am Jahresschluss Heinig unsere Gesamibeute in den Kämpfen westlich von Warschau 136000 Gefangene, über 1sin Ge schütze und über 300 Maschinengewehre, die Ges^ der internlernieien Kriegsgefangenen 586013. Die Jahreswende brachte eine äußerst lebhafte Tätig keit der Franzosen auf der ganzen Front, die sich aus dem Armeebefehl Joffres vom 17. Dezember erklärte: Der Augenblick ist gekommen, um die Schwäche des Feindes auszunützen, nachdem wir uns an Menschen und Maieria! verstärkt haben. Jetzt handelt es sich darum, die deutschen Kräfte zu brechen und Frankreich endgültig von den Ein- dringlingen zu befreien. Der Neujahrsglückwunsch des Deutschen Kaisers an Heer und Flotte aber schloss mit den Worten: Unverzagt dein neuen Jahre entgegen, zu neuen Taten, zu neuen Siegen für das geliebte Vaterland! Und so geschahs. Unaufhörliche feindliche Angriffe wurden unter schwersten Verlusten für den Gegner abgeschlagen, wenn auch die Ungunst des Winterwetters die Operationen aus- hielt. Nördlich und nordöstlich von SoissonS wurde das eigentlich auch sein," raisonierte der Unteroffizier. „Was kann er mit dem Gefreiten alleine ausrichten, wenn er etwa überfallen wird. Er gerät in Gefangenschaft und alles ist vorbei; wirklich eine ganz fatale dumme Sache auch für mich, denn was soll ich nun gleich anfangen, wenn er nicht zurückkommt?" Er hielt in seinem Selbstgespräch wieder inne und schaute nochmals nach der Uhr, deren Zeiger in gleich bleibendem Tempo sich weiter bewegten. Es dauerte auch gar nicht mehr lange, dann war es völlig dunkel, denn auch die Abenddämmerung war schon weit vorgeschritten, wenn bis dahin der Wachtmeister und der Gefreite nicht zurückkehrten, dann war sicher etwas passiert. „Es kommt nie etwas Gescheites heraus, wenn Frauen bei irgend einer Sache ihre Hände im Spiele haben und besonders einer solchen Französin traue ich nicht, mag sie noch so hübsch sein und vornehm tun. Wir sind eben in ihren Augen Barbaren und wenn sie uns was Ueb- les zusügen können, dann tun sie es ganz sicher lieber heute wie morgen." Als er noch einmal den Hof überblickte, sah er die beorderten sechs Ulanen vorsichtig abreiten. Wenn dies auch nicht ganz unbemerkt geschehen konnte, so suchten sie doch, ihre Entfernung so unauffällig wie möglich zu bewerkstelligen, was anscheinend auch gelang, da keine Menschenseele von den Franzosen auf dem weiten ge räumigen Hof zu sehen war und das eiserne Gittertor offen stand. „Mehr kann ich augenblicklich nicht tun, werden sehen, wenn sie zurückkommen, was sie für Nachrichten mit bringen." 9. Kapitel. Freiherr von Heydebrink blickte zunächst wie aus ei nem schweren Traum erwacht um sich, als er eine Vier telstunde späier, nachdem er verwundet vom Pferde ge- Atsneuser vollständig vom Feinde gesäubert und zahlreiche Orte der Umgebung genommen. 5200 Franzosen waren dort bis zum 15. Januar gefangen genommen, 14 Geschütze und 6 Maschinengewehre erbeutet worden, gegen 5000 tote Franzosen lagen vor unserer Front. Während im Bzura — Rawka—Abschnitt unsere Angriffe vorwärts schritten, stürmten die Russen ohne Ansehung der Opfer gegen die Karpaihen an, um nach deren Bezwingung in Ungarn einzufallen. Am 17. Januar betrugen die Gefamtverluste des Feindes während des einen Monats seit dem Erlass des Joffrejchen Armee befehls rund 150000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen. In der Nacht vom 19. zum 20. griffen deMiche Marinelnftjchiffe einige befestigie Orte der englischen Osttnste an und belegten sie wirksam mit Bomben. Am 25. erlitten die Engländer eine schwere Niederlage bel La Bassee und verloren ihre Stellungen in einer Frontbreite von 1100 Metern. Der 27. brachte uns schöne Erfolge auf den Höhen von Craonne, südöstlich Laon. Ein erneuter Einfall der Russen in Ostpreußen war nur von kurzer Dauer. Am 1. Februar erfolgte die amtliche deutsche Bekannt machung, der am 4. eine zweite folgte, worin die Gewässer rings Großbritannien und Irland einschließlich des gesamten englischen Kanals für Kriegsgebiet erklärt wurden mit der Ankündigung, daß vom 18. Februar ab jedes !n diesem Kriegsgebiet angetroffene feindliche Kauffahrteischiff zerstört werden, ohne daß es immer möglich sein würde, die dabei der Besatzung und den Passagieren drohenden Gefahren ab zuwenden. Es wurde gleichzeitig betont, daß infolge des englischen Flaggenmißbrauchs auch neutralen Schiffen Ge fahr drohe. Am 18. Februar setzte unser U-Bootkrieg prompt ein, der einen äußerst wirkungsvollen Verlauf nimmt und infolge der Torpedierung der „Lusitania" zu dem heute noch fortgesetzten Notenwechsel mit Amerika führte. Auf den Kriegsschauplätzen, wo i» dieser Zeit, durch die Witterung bedingt, die mililäiische Tätigkeit zum Teil weniger leb haft war, ist als besonders wichtiges Ereignis das Zusam menwirken deutscher und österreichischer Truppen auf dem südöstlichen Kriegsschauplätze zu erwähnen. Auf dem nord östlichen Kriegsschauplatz entwickelte sich die grosse Winter« chlacht an den Masurischen Seen, deren Ergebnis am 12. Februar bereits 26000 Gefangene war. In der neuntägigen filesenschlacht wurde die russische 10. Armee, die aus min destens elf Infanterie- und mehreren Kavallerie-Divisionen bestand, nicht nur aus ihren stark verschanzten Stellungen östlich der majurischen Seenplatte vertrieben, sondern auch über die Grenze geworfen und in nahezu völliger Ein kreisung vernichtend geschlagen. Am 18. betrug die Beute: 64000 Gesangene, 71 Geschütze, über 100 Maschinengewehre. Die blutigen Verluste des Feindes waren ungeheuer. Die Einnahme von Prasznysz, das später verloren ging und neuerdings erst zurückeröbert wurde, brachte uns 10000 Ge fangene. Ostpreussen ward von den Russen, abgesehen von dem späteren kurzen Einfall plündernder russischer Reichs wehr, endgültig befreit. Am 10. März konnte die Winierschlacht in der Champagne als beendigt und die feindliche Offensive dafelbst als end gültig gebrochen bezeichnet werden. Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplätze wurden feindliche Angriffsversuche ab gewiesen und geräuschlos die Vorbereitungen zu den großen Schlägen getroffen, die gegen Ende des Kriegsjahres von unserm Feldmarschall v. Hindenburg geführt wurden. Am 29. wurde Tauroggen im Sturm genommen. Auf dem süd östlichen Kriegsschauplätze gestaltete sich die Lage dagegen vorübergehend ungünstiger. Am 22. fiel nach viereinhalb- monaiigec Einschliessung Przemysl in Ehren infolge deS Ausganges der Lebensmittel, nachdem seine Befestigungen und Vcrteidigungsgeschütze zerstört worden waren. Dis Karpathenkämpfe wurden heftiger und schwieriger. Mit dem April begann die französische Offensive zwischen Maas und Mosel, die das gleiche klägliche Ende nahm wie die voranfgegangcne in der Champagne und dem Feinds bei völliger Erfolglosigkeit wiederum ungeheure Opfer kostete. Am 14. und 16. April bombardierten deuffche Luftschiffe die Tynemündung und verschiedene verteidigte Orte an der süd lichen englischen Ostküste. Die Versuche von Engländern und Franzosen, uns unsere eroberten Stellungen bet Ipern wieder zu entreissen, wurden am 28. endgültig vereitelt und im Westen an sechs Tagen 10000 Gefangene gemacht. Von den neu gewonnenen Stellungen bei Ipern aus wurde t Dünkirchen wiederholt unter Feuer genommen und trotz i seines überschwemmungsgüriels stark beschädigt Die Er- _ -Uaniffe Mai ab-sMrteU—Ul„der-enjsche!dendeu. W sunkm war, die Augen wieder aufschlug uns es wayn auch eine gauze Weile, ehe er sich auf das Vorange gangene einigermaßen wieder besinnen konnte. Erst die heftigen Schmerzen, und ihn umringenden Feinde machten ihm dies möglich. Er hätte laut ausschreien mögen vor Zorn und Wut. Nun sah er sich auch nach seinem Schicksalsgenossen um — dieser aber schien tot zu sein, denn er gab gar kein Lebenszeichen von sich. Um sich zu überzeugen griff er nach dessen Hand, die ihm erreichbar war — der Puls schlug noch leise — gottlob — auch der Gefreite lebte noch — er war nur schwer verwundet. Nun be sann er sich wieder auf alles — es war ein schwerer Kampf gewesen — der Uebermacht allein hatten sie un terliegen müssen. Der Führer der französischen Patrouille hatte eben den Befehl erteilt, die eigenen Verwundeten, wie die zwei deutschen Ulanen vorläufig in eines der nächsten Häuser zu bringen, um sie dann so schnell wie möglich mittelst eines zu requirierenden Wagens weiter rückwärts über führen zu lassen, da ihm wohl bekannt waren, daß die deutschen Truppen nicht weit entfernt standen, was ja auch aus dem Zusammentreffen mit den Ulanen hervor- ging. Nachdem die erste Schwäche überwunden war, ver mochte sich Freiherr von Heydebrink mit einiger Unter stützung durch einen der französischen Jäger auch wieder mühsam emporzurichten. So viel er suhlte hatte er ei nige unbedeutende Hieb- oder Stichwunden erhalten, die zwar schmerzten, ihn aber nicht ganz am Gebrauch seiner Glieder hinderten. Mehr schmerzte ihn sein Kopf — das Blut floß ihm noch immer über das Gesicht— das war ein schlimmer Ausgang einer Spazierfahrt. Das Al lerschlimmste aber war, daß er vorläufig seinen Posten nicht mehr ausfüllen konnte, was war überhaupt während seiner Abwesenheit nicht alles geschehen.