Volltext Seite (XML)
UOemuer Anzeiger Zeitung fie Thaeundt) SeiseksLvks, Gelju, Wttlinucksl'f) Wuu> Spklhtrih nhu. Amtsblatt für den Siadtrat zu Wabenau. Erscheint Montag Blitttvoch und Freitag nachm. Nbvunementsprcis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Naum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf„ Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30'Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenu der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber iu Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 83. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Sonnabend, den 17. Juli 1915. Fernsprecher: Amt Denbe« 212» 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Jede Persou des Soldatenstandes, die krank oder ver wundet aus dein Felde zurückgekehrt ist und sich in einer Privatpflegsiätte befindet — selbst wenu die Verpflegung in der eigenen Familie oder bei sonstigen Angehörigen er folgt — ist innerhalb 24 Stunden bei dem unter zeichneten Stadtrat (Einwohnermeldeamt) von dem Inhaber der Privatpflegstätte oder dem HanshaltnngSvorstand unter Angabe des Namens, des Truppenteils und des Lazaretts, aus dem der Genesende überwiesen ist, auznmelden. Zur genauen Befolgung wird dies hiermit bekannt ge geben. Rabenau, am 10. Juni 1915. Der Stadtrat. Die Mitglieder der Jagdgenoffenschaft Rabenau- Kleinölsa werden hierourch zu der am 19. Juli dfs Js. abends halb 8 Uhr im Gasthof zum Amtshof slattsindenden MWh! -es MmftMes und dessen Stellvertreters aus die Zeit vom 1. September 1915 bis 31. August 1921 eingeladen. Im Anschluß an die Wahl soll der diesjährige Jagd pacht ausgezahlt werden. Diejenigen, welche am genannten Tage nicht erscheinen, können denselben bis zum 10. August dss. Js. beim Unterzeichneten abends von 6—8 Uhr abholen. Für Kleinölsa wird der Jagdpacht in derselben Zeit durch Herrn Gustav Beier ausgezahlt. Pacht, welcher am genannten Termin nicht abgeholt wird, verfällt der Jagdkaffe. Paul Bürger, Jagdvorstaud. Vo» de» Kriegsschauplätze». Großes Hauptquartier, 14. Juli 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Heute nacht wurden abermalige Handgrauatenangriffe bei der Zuckerfabrik von Souchez abgewiesen. Franzosen sprengten in der Gegend von Troyon (westlich von Craonue) und von Perthes (in der Champagne) erfolglos einige Minen. Unser Haudgranateu- fener hinderte sie, sich an den Sprengstellen festzusetzen. In den Argonnen führten deutsche Angriffe zu vol lem Erfolge. Nordöstlich vou Vieune-le-Chateau wurde etwa iu 1000 Meter Breite die französische Linie genom men. Ein Offizier, 137 Mann wurden gefangengenommen, ein Maschinengewehr, ein Minenwerfer erbeutet. Südwestlich vou BoureuilleS stürmten unsere Truppen die feindliche Döhenstellnng iu einer Breite vou drei Kilometern und einer Tiefe von einem Kilometer. Die Höhe 285 (La-Fille- Morte) ist in unserem Besitz. An unverwnndelen Gefange nen fielen 2581 Franzosen, darunter 51 Offiziere, iu nufere Hände. Außerdem wurden 3«« bis 49« verwun dete Gefangene in Pflege^ genommen. 2 Gebirgsgcschützc, 2 Revolverkanoneu, sechs Maschinengewehre und eine große Menge Gerät wurden erbeutet. Unsere Truppen stießen bis zu den Stellungen der französischen Artillerie vor und machten acht Geschütze unbrauchbar, die jetzt zwischen den beiderseitigen Linien steheu. Ein englisches Flugzeug wurde bei Frczenberg nordöst lich von Ipern heruntergeschosseu. Oestlichcr Kriegsschauplatz. Zwischen Njemcu nud Weichsel haben unsere Truppen iu Gegend Kalwarja, süd westlich Kolno, bei Prasuysz und südlich vou Mlawa einige örtliche Erfolge erzielt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Rei den deutschen Truppen keine Aeuderungen. Großes Hauptquartier, 15. Juli 1915. W e st licher Kriegsschauplatz. In Südflaudern spreng ten wir gestern westlich von Wyffchaete mit gutem Erfolge Minen, In der Gegend vou Souchez griffen die Franzosen znm Teil mit stärkeren Kräften an verschiedenen Stellen an; sie wurden überall zurückgeschlageu. Nordwestlich vom Gehöft Beansejvur in der Champagne kam ein feindlicher Haudgra- nateuangriff infolge unseres M incnfeners nicht zur Durchführung. Die Franzosen machten gestern bis in die Nacht hinein wiederholte Versuche, die von uns ewberteu Stellungen im Argonner Walde zurüctznerobcrn. Trotz Einsatzes großer Mnnitionsmengen und starker, auch neu hcraugesührter Kräfte brachen sich ihre Angriffe an der unerschütterlichen deutschen Front. An vielen Stellen kam es zu erbitterten Haudgrauaten- und Nahkämpsen. Mit nugewöhnlich hohen Verlusten bezahlte der Gegner seine ergebnislosen Anstrengungen. Die Zahl der französischen Gefangenen hat sich auf 68 Offiziere, 3688 Mann erhöht. Der Erfolg unserer Truppen ist um so be- bemerkenswerter, als nach übereinstimmenden Gefangeuen- aussagen die Franzosen für den14. Jnli, den Tag ihres Nationalfestes, einen großen Angriff gegen unsere Argonnen- sront vorbereitet hatten. Alich östlich der Argonnen herrschte gestern erhöhte Ge- fcchtstätigkeit; im Walde von Malaueourt wurden Ängriffs- versuche des Feindes durch unser Feuer verhindert. Im Priesterwalde brach ein französischer Vorstoß verlustreich vor unseren Stellungen zusammen. Ein französisches Flugzeug wurde beim Ueberfliegcu unserer Stellung bei Souchez getroffen und ging brennend in der feindlichen Linie nieder. Ein zweites wurde bei Heuin-Lietard heruutergcschosseu. Führer uud Beobachter fielen verwundet in unsere Hände. O e stl i cher Kriegsschauplatz. In kleineren Gefechten an der Windau abwärts Kurchany wurden zwei Offiziere uud 425 Russen zu Gefangenen gemacht. Südlich des Njemen in der Gegend von Kalwarja eroberten unsere Truppen bei Franciszkowo und Osowa mehrere russische Vorstellungen nud behaupteten sie gegen heftige Gegenangriff. Nordöstlich Suwalki wurden die Höhen von Olszanka von uns erstürmt, 300 Russen gefangengenommen und zwei Maschinengewehre erbeutet. Südwestlich Kolno nahmen wir das Dorf Krusca, sowie feindliche Stellungen südlich und östlich dieses Dorfes uud südlich der Linie Tartak—Lipniki. 2400 Gefangene und acht Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Die Kämpfe in der Gegend von Prasuysz wurden erfolgreich fvrtgeführt. Mehrere feindliche Linien wurden von uns genommen und die in den letzten Februartagen heißnmstlitteue und von den Ruffen stark ausgebante Stadt Prasuysz selbst von uns besetzt. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 16. Juli 1915. Die stellvertretenden Generalkommandos des 12. und 19. Armeekorps erlassen eine Bekanntmachung betr. Ver arbeitungsverbot und Bestandserhebung von Seide und Seidenadfälten. Die Verordnung tritt am 15. Juli 1915 iu Kraft. * Das dieswöchige Programm im Deubener Im perial-Theater beweist wieder so recht, daß der In haber obigen Theaters weder Mühe noch Kosten scheut, um seinen Besuchern auch iu der jetzt wenig günstigen Zeit Außergewöhnliches zu bieten. Der Name der vor kurzem von den braven österreichisch-ungarischen nud deutschen Truppen zurückeroberteu galizischen Festung Przemhsl ist in aller Munde und auf einem 400 Mtr. langen Film kann man die gewaltigen Kämpfe naturgetreu an seinen Augen vorüber ziehen lassen nud mit erleben. Ein vieraktiges Schauspiel „Richtet nicht" ist tief ergreifend und fesselnd. Auch für guten gefunden Humor ist durch zwei vorzügliche Komö dien gesorgt. Coßmannsdorf. Vaterländischer Kunstabeud. Im Gasthof zu Coßmaunsdorf veranstalten einige ehemalige Mit glieder des Dresdener Albert-Theaters am Sonntag, den 18. Jnli, abends 8 Uhr einen vaterländischen Kunstabend, dessen Reinertrag der Stiftung Kciegskreuz 1914 zufließen sott. Der gute Zweck dieser Stiftung, die unter dem Pro tektorat der Prinzessin Johann Georg steht, ist allgemein anerkannt und es wäre erfreulich, wenn durch einen recht regen Besuch des Knnstabeuds der Stiftung weitere Mittel zufließen könnten. Besonders Hinweisen möchten wir noch darauf, daß die Darbietenden erste Kräfte sind, denen für auswärts veranstaltete Kunstabende in Pirna, Schandau, Kipsdorf usw. die besten Beurteilungen geworden sind. Die Bprtragsordnung ist vielseitig und bringt Sprechvorträgc, Mnsik und Theater in bunter Folge. Wenn auch die Vor träge dein Ernste der Zeit entsprechend gewählt sind, so wird doch der gute, frische Humor auch zu seinem Rechte kommen. Ein Besuch dieser wirklich guteu Veranstaltung kann daher besonders auch im Hinblick auf den guten Zweck nur angelegentlichst empfohlen werden. Dippoldiswalde. Mittwoch mittag viertel 4 Uhr kamen, von einer großen Menschenmenge empfangen, auf uuserem Bahnhofe 30 gefangene Raffen an, die auf Ritter gut Berreuth Erntearbeiten verrichten sollen. Sie waren von etwa 4 Manu Bedeckung bewacht. Seit 10 Monaten gefangen, waren sie bisher im Gefangenenlager Königsbrück untcrgebracht. Dippoldiswalde. Mit Vorschriften für Badeanstalten beschäftigte sich der Bezirksausschuß zu Dippoldiswalde. Der Vorsitzende bemerkt, daß verschiedene Beschwerden wegen zu freien Benehmens der Badenden in der Talsperre und im Heidemühlteiche eingelanfen seien und daß es von Tag zu Tag und von Woche zu Woche schlimmer werde. So seien kürzlich ein junger Mann und zwei Mädchen von der Sperrmauer ins Wasser gesprungen. Die Betreffenden seien von einem Gendarmen notiert worden, was selbstver ständlich den üblichen Auflauf ergeben habe. Vielfach werde vom Kahn ins Wasser gesprungen, nachdem die Betreffenden im Kahn nackt herumgefahren seien. Am freiesten aber gehe es an Sonntagen im Heidemühlteiche zu. Es empfehle sich der Erlaß eiuer Vorschrift, derzusolge das Baden in allen Bächen uud Flüssen einschließlich der Talsperre nur an den hierfür freigegebeneu Stellen gestattet werde und das Umher- laufen in Badekleidung außerhalb des zum Baden bestimmten Raumes verboten ist. Zuwiderhandelnde haben Geldstrafen bis zu 50 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen zu gewärtigen. Nach kurzer Erörterung wird in obigem Sinne Beschluß gefaßt. Dresden. Se. Majestät der König hat für dikHaus- sammluug der Kriegsorganisation Dresdener Vereine einen Beitrag von 2000 Mark dnrch das Kämmerer-Amt an die Kaffe der Kriegsorganisation überweisen lassen. Dresden. Der außerordentliche Landtag ist am gestrigen Donnerstag nachmittags 1 Uhr dnrch Staats minister Dr. Beck geschlossen worden. Dresden. Die Frauenvereine des Bezirks der König lichen Amlshauptmanuschaft Dresden-A. schlossen sich in einer von Herrn Amtshauptmann Dr. Streit in Dresden im „Her zogin Garten" abgehaltenen Versammlung zu einem Bunde zusammen, der bezweckt, den ihm angehörigen Frauenvereinen einen Austausch ihrer Erfahruugen zu ermöglichen und ein Mittelpunkt zu sein, von dem Anregung und Unterstützung für die Fraueuvereinsarbeit ausgeht, auch Fraueuvereine in denjenigen Gegenden des Bezirks, in denen solche noch nicht vorhanden sind, ins Leben zu rufen. Diesem Bunde, der nach der von der Versammlung genehmigten Satzung den Namen „Bezirksverband der Frauenvereine in der Ämtshauptmann- schaft Dresden-Atlstadt" sichren soll, überwies Herr Amts- Hauptmann ein Grundkapital von 5000 Mk. Es wurde die Mitwirtkuug der einzelnen Vereine bei den Lehrknrsen für Benutzung der Kochkisten und bei Einführung besonderer Wochenkörbe im Interesse der Säuglingsfürsorge zugesichert. In den Vorstand wurden Frau A mt s h a u p t m a n n Dr. Streit zur Vorsitzende n, Herr Pfarrer Brückner- Döhlen zum Schriftführer und Herr Pfarrer Rost znm Rechnungsfü hrer gewählt. Chemnitz. Eine heftige Explosion erfolgte im Stadt teil Furth iu einer Schmiedewerkstatt. Der Meister wollte mit seinem Lehrling einen Venzinbehülter löten. Dabei explo dierte das Gefäß, weil sich darin jedenfalls Beuziugase an- gesammelt hatten. Der Meister, der Lehrling rind eine in der Werkstatt zu Besuch weilende 62jährige Verwandte des Meisters wurden erheblich verletzt und mußten sich in ärzt liche Behandlung begeben. Zittau. Mit dem Ankäufe von Kartoffeln hat der Rat kein besonders gutes Geschäft gemacht. Es standen für die Zittauer Bevölkerung insgesamt 14 750 Zentner Kartof feln znr Verfügung, von denen jedoch ein Teil als Futter kartoffeln verkauft werden mußte. Die iu einigen Kellereien eingelagcrteu Kartoffeln fingen infolge der heißen Witterung an zn faulen, sodaß sie ebenfals als Viehfutter verkauft werde« mußten. Gegenwärtig werden rnnd täglich 100 Zentner ver kauft, so daß der städtische Vorrat bis Ende Juli aufgebraucht sein dürfte. Kirchliche Nachrichten für Rabenau. 7. Sonntag nach Trinitatitz den 18. Juli. */,9 Uhr Predigtgvttesdieust (Apgesch. 6, 8—15, 7, 55—59.) -/Z1 Uhr Unterredung mit den Mädchen. 2 Uhr Taufe». 8 Uhr Jüng- liugsvereiu. Donuerstag, 8 Uhr Juugsraueuvcreiu. Kirchliche Nachrichten für Oelfa. Freitag, 16. Juli, abends 8 Uhr Kriegsbetstnnde. Sonntag, 18. Jnli, norm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. 10 Uhr Kindergottesdienst. ' Kirchliche Nachrichten für Somsdorf. Sonntag, 18. Juli, 8 Uhr Beichte und Abendmahl; 'Z9 Uhr Predigtgvttesdieust. Mittwoch, 21. Juli, Kriegsbetstuude.