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Rabenauer Anzeiger : 19.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191506197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19150619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19150619
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-06
- Tag 1915-06-19
-
Monat
1915-06
-
Jahr
1915
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Gegen die Preistreiberei. (Schluß.) Solche Machtgebote tun auch jetzt dringend not, um das Publikum vor dem Ausgebeutetwerden zu bewahren. Augenblicklich ist es die Losung in vielen Handelszweigen und ebenfalls in vielen Gasthäusern, für mehr Geld weniger zn bieten. Wir freuen uns, daß wir wirtschaftlich kräftig genug sind, um uns aus Eigenem zu ernähren, und daß der Plan unserer Gegner, uns durch Hunger zu bezwingen, zu schanden wird, — nun darf man uns aber wahrhaftig nicht von innen heraus in Bedrängnis versetzen. Wer das Volk bewuchert, ist ein Verbündeter unserer Feinde. Gerade weil das deutsche Volk willig und sich selbst verleugnend die Ent behrungen auf sich genommen hat, die der Krieg nun ein mal verlangt, ist es eines starken und wirksamen Schutzes gegen alles spekulative Hochhalten und Hochfchrauben der Preise würdig. Der gesunde Menschenverstand sagt uns immer wieder: wenn die Nahrungsmittel da sind, so müssen sie allen zugute kommen und nicht nur einzelnen, die mit dem deutschen Gelde, das glücklicherweise im Lande bleibt, ihr Schäfchen ins Trockene bringen. Selbsthilfe wider die Aussaugung können die Warenkäufer nur in beschränktem Maße ausüben. Wir versagen uns manches, weil sein Wert mit dem geforderten Preise in keinem vernünftigen Verhält nis mehr steht, aber das Notwendigste muß doch für den Haushalt beschafft werden, wenn die Ernährung nicht leiden soll, und so ist jede Familie zum großen Teil der Preis treiberei einigermaßen wehrlos ausgeliefert. Niemand kann verkennen, daß die weitesten Kreise über den heutigen Lebens mittelwucher heftig erbittert sind, und es mehren sich die Stimmen, die ein Einschreiten gegen die Uebervorteiluug ver langen. So wurde kürzlich in der Stadtverordnetensitzung zu Zittau ein Schriftstück des dortigen Oberbürgermeisters Dr. Külz verlesen, das sich hauptsächlich mit der Mangel haftigkeit der in der Frage der Kartoffelversorgung beschlosse nen Maßnahmen beschäftigt. Dr. Külz geißelt die Art, Ivie sich die Händler über die Bestimmungen des Höchstpreises hinwegzusetzen wissen und sagt: „Hier ist zum Beispiel erst in der letzten Zeit ein Fall bemerkt worden, daß ein Kartoffelprvduzent einen Zentner Kartoffeln, für den ein Höchstpreis von 4 Mark 80 Pfg- gilt, mit 6 Mark oder 6 Mark 40 Pfg- hat verkaufen wollen, und zwar hat er dieses Kunststück dadurch fertig bringen wollen, daß er für den Transport der Kartoffeln auf den Zentner 1 Mk. 20 Pfg. bezw. 1 Mk. 60 Pfg. be rechnete. Ein solches Vorgehen ist weiter nichts als ge meiner, gewerbsmäßiger Wucher, da er es versucht, unter Ausbeutung der Notlage sich Vermögensvorteile zu ver schaffen, die in völligem Mißverhältnis zu der tatsächlichen Leistung stehen." Dr. Külz meint dann, das Wesentliche sei, daß wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Die ge machten Erfahrungen zwingen zu entsprechenden Maßnahmen. Am Schluffe heißt es: „Es liegt unbedingt im Interesse der Sicherheit des Landes, daß allen Bestrebungen, den Eigennutz über das Allgemeinwohl zu setzen, rücksichtslos entgegengetreten wird, und wir müssen uns auch daran gewöhnen, auch auf diesen Gebieten die Dinge beim richtigen Namen zn nennen. Wer in solchen Zeiten, wo das deutsche Volk im .Kampf auf Leben und Tod steht, die der Allgemeinheit gegenüber ge schuldeten Pflichten verletzt, ist genau so ein Feind des Va terlandes wie die, die gegen uns mit der Waffe kämpfen, nnd der muß genau so unschädlich gemacht werden wie diese." Jeder Volksfreund, selbst wenn er die Teuerung nicht allzu schmerzlich am eigenen Leibe empfindet, wird diesen Auslassungen beistimmen. Viel wurde in den letzten zehn Monaten schon möglich, was wir früher für undenkbar hiel ten, und bei der Aufmerksamkeit und Anteilnahme, womit man in Deutschland au deu maßgebenden Stellen die wirt schaftlichen Vorgänge verfolgt, unterliegt es keinem Zweifel, daß die Klagen des Volkes über die vielfach willkürlich ver ursachte Teuerung Gehör finden. Dann werden sich auch Mittel ergeben, um den Wucher, diesen argen und heim tückischen Volksfeind, in seinen Schlupfwinkeln aufzuspüren und lahmzulegen. O. E. Allerlei aus nah und fern. Kleine Nachrichten. Ssasanow erklärte dem Ver treter der „Rjetsch", daß Rußland durch innere Gründe bestimmt werde, den Krieg möglichst bald abzuschließen. — Ein ans Mitgliedern des französischen Parlaments bestehen der Ausschuß wird sich an die Front begeben, nm sich über die militärische Lage zu unterrichten. Asquith erklärte, die täglichen englischen Kriegskosten seien von 30 auf 52 Millionen Mark gestiegen und würden noch auf 60 Millio nen Mark steigen. — In Washington wurde nach einer englisch-amerikanischen Meldung ein Protest an England gegen die willkürliche Handhabung der Blockade beschlossen. — Großfürst Konstantin Konstantinowitsch, Präsident der Petersburger Akademie der Wissenschaften, ist gestorben. — In Galizien haben die Russen vom 1. bis l5. Juni ver loren: 108 Offiziere, 122 300 Mann als Gefangene, 53 Geschütze, 187 Maschinengewehre und 58 Munitionswagen. — Die Italiener versuchten auf der ganzen Front neue vereinzelte Vorstöße, wurden aber allenthalben abgewiesen. — Das Londoner Priseugericht hat den Dampfer „Belgia" der Hamburg-Amerika-Linie als gute Prise erklärt. — Die Pu- tilowwerke in Petersburg wurden von Revolutionären ' zum großen Teil zerstört, gegen die Pulverfabrik in Moskau wurde ein Anschlag versucht. — Infolge des Erscheinens deutscher Unterseeboote an den Dardanellen bat sich die Lage der englisch-französischen Landungstruppen bedeutend verschlechtert. — Unsere Marine-Luftschiffe führten in der Nacht vom 15. zum 16. Juni einen neuen erfolgreichen Luftangriff auf die Ostküste Englands aus; 16 Personen wurden dabei getötet. — Die Opfer des Fliegerangriffs auf Karlsruhe. Die Zahl der Todesopfer des Fliegerangriffs auf Karlsruhe be trägt jetzt 22, darunter 11 Männer, ferner 7 Frauen und Mädchen, sowie 4 Schüler. Ferner wurden 37 Personen verletzt, darunter einige schwer. — "Französische Mühlen niedS r gebrannt. Der Lyoner „Progrös" meldet aus Besanyon: Die großen Müh len von Tarragnoz in Vesanyon, die von der Militärver waltung requiriert worden waren, sind durch einen Brand zerstört worden. Die Mühlen " sind auch im Jahre 1870 abgebrannt. — Japanische Geschütz-Instruktoren in Rußland. Wie Daily Telegraph erfährt, sind der japanische Oberst Miyazawa und mehrere andere japanische Offiziere in Petersburg ein- getroffen, uni die russischen Truppen im Gebrauch einiger schwerer japanischer Geschütze anszubilden, die Rußland kürz lich von Japan erworben hatte. — Ein neues K o l o n ia l h e er der Engländer. An die Truppen aus Natal, die entlassen worden waren, weil die Operationen gegen Dentsch-Südwestafrika tatsächlich beendet (?) seien, wurde das Ersncheu gerichtet, sich einem neuen Heere anzuschließeu, das für den Dienst gegen Deutsch-Ostasrika oder, wenn nötig, für Uebersee aufgestellt wird. — Werden die Schuhe wieder billiger? Die Ledcrpreise sind laut Meldung aus München in den letzten Tagen von 7 Mk. auf 4,50 Mk. das Pfund zurückgegangen. Durch diesen Abschlag dürfte wohl die Hoffnung berechtigt sein, daß auch die Preise für Schuhwareu und Reparaturen erniedrigt werden. Nachrichten vsm Migl. Ztanaesam Rabenau auf den Monat Mai 1915. Sterbefälle: Stuhlflechterin Christiane Pauline Schurig aus Üiabeuau, 66 Jahre, alt, verst. am 17 Mai; Wirtschaftsbesitzer Gustav Emil Schubert aus Obernaundorf, 45 Jahre alt, verst. am 30. Mai; Rekrut Georg Martin Halfter, Markthclfer aus Rabenau, 19 Jahre alt, verst. am 16. Mai im Lazarett in Freiberg in Sachsen. Ans dem Felde derEhre gefallen: Gefreiter Richard Arthur Schott, Tischler aus Rabenau, 24 Jahre alt, gefallen am 15. März 1915 bei Keiberg-Moolen, Brod- seinde; Ersatzreiervist Friedrich Otto Räntsch. Stuhlbauer aus Rabenau, 29 Jahre alt, gefallen am 25. Januar 1915 beim Sturm durch G. G.; Gefreiter Albert Bernhard Seiler, Tischler, zuletzt wohnhaft in Rabenau, 25 Jahre alt, gefallen am 26. April 1915 bei Pilkem. Impenisl-Uisslsi», Hauben, j Dro^ramm kür cksn 19- unä 20. ckuni l 1. u. 2. llie NNssIke sl» ^olvnlLopklHUSSN. Lpannsilckss Dramu. i 3. Ilia Dbrsnmsckaills. psUriotmeba« Drama. 4. Lin Ivinciar- 1 barn. Ilrgraiianäas Drama. 5. Din Antar Dan^. LmMnäa XommHüia. I 6- O'onrolinis 4'rompsts. Humorsslrs. 7. Dao al» Drananraobtlarin. 8. Lsl- > Frack. 9. SU» üst u. VesE. D. ^.. "Waabs Var ZchwergewiAt in dem großen Ringen im Osten bilden die hartnäckigen Kämpfe, die sich z. Zt. in Galizien abspielen. Wer den Gang dieser Ereignisse aufmerksam verfolgen will, benutze die S Pezi a lkarte vom Ga lizischen K rieg s- s ch anpla tz, Maßstab 1:1 250 000. Sie ist die dritte reich beschriftete Karte ans dem bei uns erhältlichen Ariegskarten Atlas 10 Karten auf Taschenformat gefalzt in dauerhaftem Einband mir M. 1.M» Wertig des „Wavenauer Anzeiger". Lleppäeeken m ZeklMöLken 8 Klosse ^usueskl — billigst dei ks, Lsirlel, vöukön. W Von Montag, den 21. d.M ad belle ich wieder einen großen Transport Lugovksvn leichten und allerschwersten Schlag, sowie einen Transport KW" Külvkvivk "MU zu billigsten Preisen bei mir in Haiusberg zum Verkauf. Kaiusberg. Kmil Kässner. M " » DD. vssselbsvstigeküf M Hsuswssctin! . Meick --Lotis Studpolisrsr für dauernd gntlohncnde Beschäftigung stellen ein und vergüten wir nach einjähriger un unterbrochener zufriedenstellender Tätigkeit Fahrgeld 4- Klasse Stuhlfabrik Pr-Holland. SKukIvvntnsruug »uvk« Adr. „P. 6858" Jnvalidendank Berlin IV 9. Lilberkookseits- "HM der L. 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